Rudolf Steiners Anthroposophie ist eine spirituelle und esoterische Weltanschauung, die in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Sie hat sowohl Befürworter als auch Kritiker, die unterschiedliche Aspekte dieser Weltanschauung hervorheben und diskutieren. In anderen Essays habe ich bereits verschiedene Aspekte der Anthroposophie behandelt, darunter Wer ist Rudolf Steiner, Was ist Anthroposophie, Ist Anthroposophie eine Wissenschaft und Steiners Weltbild. In diesem Essay werden apokalyptische Vorstellungen in der Anthroposophie untersucht und die möglichen Auswirkungen auf das Hier und Jetzt betrachtet.

In diesem Essay werde ich auf die einzelnen apokalyptischen Vorstellungen eingehen, die auf die Schriften Rudolf Steiners zurückgehen, und mich anschließend mit dem Eigenleben dieser Vorstellungen in der Rezeption befassen.

Apokalyptische Vorstellungen
Die Betrachtung der apokalyptischen Vorstellungen in der Anthroposophie ist wichtig, um deren Einfluss auf verschiedene Aspekte des Lebens, insbesondere auf Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit, zu verstehen.


  • Vergeistigung
    Die Idee, dass der Mensch durch seine spirituelle Entwicklung zur »Vergeistigung« der Erde und des Kosmos beitragen muss. Steiner sah dies als eine notwendige Entwicklung, um den wachsenden Materialismus und die damit verbundenen sozialen und ökologischen Probleme zu überwinden.
  • Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse
    Der Kampf zwischen den kosmischen Kräften des Lichts (Christus und Luzifer) und der Dunkelheit (Ahriman).
    In der Anthroposophie wird Christus als das geistige Prinzip betrachtet, während Luzifer, der Lichtträger, die Menschen zu erhöhter Individualität und Freiheit verführt, jedoch auch in Egoismus und Losgelöstheit führen kann.
    Ahriman hingegen verkörpert das materialistische Prinzip und zieht die Menschheit in eine materielle, egozentrische und mechanistische Welt.
  • Sorat
    Sorat, der Sonnendämon oder Antichrist, repräsentiert eine noch zerstörerischere und bösartige Kraft, die den geistigen Fortschritt der Menschheit sabotiert und eine materialistische, entseelte Welt vorantreibt.
    Im Gegensatz zu Ahriman und Luzifer, deren Einflüsse problematisch, aber auch förderlich für die menschliche Entwicklung sein können, hat Sorat eine rein destruktive Rolle.
    Steiner betrachtet Sorat als nicht erlösbar.
    Seine Assoziation mit der Zahl 666 und der Zyklizität von 666 Jahren unterstreicht die apokalyptischen Aspekte in Steiners Vorstellungen.
  • Die Reinkarnation Ahrimans und die Rolle von Sorat
    Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Inkarnation des Ahrimans könnte die Präsenz von Sorat die Intensität des kosmischen Kampfes zwischen Licht und Dunkelheit weiter erhöhen und die Menschheit vor zusätzliche Herausforderungen stellen.
    Steiner glaubte, dass die Erde und die Menschheit in der Zukunft einen entscheidenden Wendepunkt erreichen würden, an dem die Geister der Licht- und Schattenwelt um die Seelen der Menschen kämpfen würden. Die Inkarnation des Ahrimans, die im dritten Jahrtausend von Rudolf Steiner prophezeit wurde, wäre ein bedeutendes Ereignis in diesem Kampf, bei dem es darum geht, die geistige Entwicklung der Menschheit zu beeinflussen und ihren Weg in die Zukunft zu bestimmen.
    Mitte des vierten Jahrtausends würde die Erde dann in einen »astralischen« Zustand übergehen in dem Schwerelosigkeit herrsche.
  • Vitzliputzli
    In dieser esoterischen Vorstellung inkarniert sich Vitzliputzli als eine Art »Parallelchristus«, der in einem synkretistisch-fantastischen Szenario einen mächtigen Schwarzmagier aus dem Kreis Sorats kreuzigt, und zwar zur Zeit des Golgatha-Ereignisses, um die Menschheit vor den destruktiven Einflüssen der dunklen Mächte zu schützen.
  • Die Rolle von geistigen Wesenheiten Initiierten und spirituellen Lehrern, die die Menschheit durch diese apokalyptischen Zeiten führen.
    Steiner glaubte, dass diese spirituellen Führer die Menschen inspirieren und anleiten würden, um die notwendigen Veränderungen auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene herbeizuführen.

    Steiner verknüpfte in seinen Schriften und Vorträgen historische und literarische Figuren mit Reinkarnationen geistiger Wesenheiten, um seine Ideen zu illustrieren.

    • Ein Beispiel ist Heinrich von Ofterdingen, der laut Steiner tatsächlich gelebt hat und später als der Religionsphilosoph Gideon Spicker wiedergeboren wurde.
      Steiner erzählt die Geschichte des Sängerkrieges auf der Wartburg, in der Heinrich von Ofterdingen den Zauberer Klingsor zur Hilfe ruft. Klingsor kämpft dabei nicht allein, sondern lässt geistige Wesenheiten mitkämpfen, um seinen Gegner Wolfram von Eschenbach herauszufordern.
      Wolfram von Eschenbach steht auf der anderen Seite und singt vom heiligen Abendmahl, woraufhin der Geist weichen muss. Dieses Ereignis zeigt die Konflikte zwischen der christlichen und der nicht-christlichen kosmischen Weisheit.
    • Ein weiterer Aspekt, der die Verschrobenheit von Steiners esoterischen Vorstellungen zeigt, ist die Behauptung, dass Klingsor, der im Sängerkrieg auf der Wartburg von Heinrich von Ofterdingen zur Hilfe gerufen wurde, eine Reinkarnation des von Vitzliputzli gekreuzigten Schwarzmagiers ist.

    Dieser Zusammenhang verstärkt das apokalyptische Thema in Steiners Anthroposophie und zeigt die Verflechtung von Licht- und Schattenkräften im kosmischen Kampf um die Seelen der Menschen.
    Heinrich von Ofterdingen, der Klingsor zu Hilfe gerufen hatte, bleibt aufgrund dieses Bündnisses mit der unchristlichen Sternenweisheit in gewisser Weise mit der entchristeten Kosmologie des Mittelalters verbunden.
    Dadurch steht er während seiner Seelenreise immer wieder der Notwendigkeit gegenüber, sich der Sternenwelt und den damit verbundenen dämonischen Gewalten zu stellen, die sich in der Michael-Herrschaft im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts manifestierten.
  • Okkulte Geschichtsklitterung in Steiners Vorträgen
    In seinen Vorträgen brachte Rudolf Steiner die Schuld am Ersten Weltkrieg mit dem Wirken dunkler Mächte und okkulter Logen in Verbindung.
    Steiner behauptete, dass okkulte Logen, die von Widersachermächten geleitet wurden, für den Ausbruch und Verlauf des Krieges verantwortlich waren. Diese Interpretation stellt ein Beispiel für Steiners okkulte Geschichtsdeutung dar, bei der historische Ereignisse mit esoterischen und übernatürlichen Kräften erklärt werden. Steiner legte besonderen Wert darauf, dass die Menschheit sich der destruktiven Mächte bewusst wird und ihren Einfluss auf die Geschichtsentwicklung erkennt.
  • Die Pforten der Einweihung
    Steiner ist der Ansicht, dass nur Eingeweihte den apokalyptischen Versuchungen standhalten können, da sie durch ihre spirituelle Entwicklung ein höheres Bewusstsein und Verständnis für die kosmischen Kräfte erlangt haben. Er bevorzugt den Rosenkreuzerischen Einweihungsweg, der den Willen des Menschen stärkt und weiterentwickelt. Grundsätzlich stehen drei Schulungswege zur Verfügung, die unterschiedliche Aspekte der menschlichen Natur ansprechen:

    • Yoga Schulungsweg - Denken
      Dieser Weg hat seinen Ursprung in den östlichen Traditionen und legt den Schwerpunkt auf die Stärkung und Verfeinerung des Denkens. Durch geistige Disziplin und Konzentration versucht der Schüler, ein höheres Bewusstsein zu erreichen und sich mit dem Göttlichen zu verbinden.
    • Christlicher Schulungsweg - Fühlen
      Dieser Weg basiert auf der christlichen Mystik und legt den Fokus auf das Fühlen. Er verlangt von den Schülern, ihre Gefühle und Emotionen zu kultivieren, um eine tiefere Beziehung zu Gott und der geistigen Welt aufzubauen. Das Mitgefühl, die Liebe und die Hingabe stehen im Mittelpunkt dieses Schulungsweges.
    • Rosenkreuzer Schulungsweg - Wollen
      Der Rosenkreuzerische Einweihungsweg, den Steiner bevorzugt, konzentriert sich auf das Wollen des Menschen. Dieser Weg verbindet Elemente der östlichen und christlichen Traditionen und legt den Schwerpunkt auf die Transformation und Stärkung des menschlichen Willens. Durch die Entwicklung des Willens und das Streben nach individueller und kollektiver Transformation sollen die Schüler in der Lage sein, den Herausforderungen und Versuchungen der apokalyptischen Zeit zu begegnen und positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen.


    Letztendlich geht es darum den Zugang zur »Geistigen Welt« zu erlangen. Um dies zu erreichen, müssen die Schüler den »Kleinen Hüter der Schwelle« überwinden, der eine metaphysische Barriere darstellt und den Zugang zu höheren Bewusstseinsebenen und der geistigen Welt bewacht. Durch die Überwindung des Kleinen Hüters der Schwelle kann der Schüler das Tor zur geistigen Welt öffnen und seine spirituelle Entwicklung und Einweihung vorantreiben.




Rezeption
In der Rezeption innerhalb der anthroposophischen Gemeinschaft haben diese apokalyptischen Vorstellungen ein Eigenleben entwickelt, das sich in verschiedenen Aspekten der anthroposophischen Praxis und Pädagogik widerspiegelt. Einige Beispiele hierfür sind:

  • Das bevorstehende apokalyptische Ereignis, die Inkarnation Ahrimans
    Die Vorstellung eines bevorstehenden apokalyptischen Ereignisses in Verbindung mit der Inkarnation Ahrimans beeinflusst die Anthroposophen, die diese Prophezeiungen für bare Münze nehmen:
    Dimitar Mangurov geht so weit, ein konkretes Datum für die Inkarnation des Ahriman zu nennen: das Jahr 2029. Laut Mangurov würde Ahriman sich in einem menschlichen »Gefäß« inkorporieren, das zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt ist, und für drei Jahre in diesem Gefäß leben. Die Frage, wer dieses Gefäß sein wird, ist für Mangurov ebenfalls von Bedeutung und löst Spekulationen innerhalb der anthroposophischen Gemeinschaft aus.
    Wolfgang Weirauch präsentiert eine alternative These zur Inkarnation Ahrimans, die sich von Rudolf Steiners Idee unterscheidet, dass Ahriman sich in der westlichen Welt in einem Menschen inkarnieren würde. Laut Weirauch ist Ahriman bereits im Physischen inkorporiert, jedoch nicht in einem Menschen. Stattdessen habe Ahriman einen physischen Leib geschaffen, der jedoch kein Mensch ist.
    Weirauch behauptet, dass Ahriman heutzutage im Internet auftritt – seine Welt sei die der Server, der verbundenen Kabel und Funkverbindungen.
    Ahriman habe dieses Netzwerk lange vorbereitet und sei damit in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich geworden.
    Durch das Internet erreiche Ahriman direkt sehr viel mehr Menschen, als wenn er in einem Menschenleib auf der Erde aufgetreten wäre.
    Die Verbindung mit dem Internet sei eine Art Inkarnation, wenn auch nicht in einem physischen menschlichen Leib.
    Weirauch beschreibt das Internet zumindest teilweise als eine Maschinerie des Hasses, in der Hasskommentare, Enthemmung und Gewalt an der Tagesordnung sind.
    Dies sei insbesondere auf die Anonymität zurückzuführen, die das Internet ermöglicht. Dennoch betont Weirauch, dass das Internet auch seine hellen Seiten hat, da auch die helle Seite der geistigen Welt sich in Bezug auf das Internet bemüht.
  • Nuklearer Weltenplan
    Die apokalyptischen Vorstellungen Rudolf Steiners, darunter die Prophezeiung der Inkarnation des Ahrimans und der Übergang der Erde in einen astralischen Zustand, haben im Laufe der Jahre verschiedene Reaktionen hervorgerufen. Besonders bemerkenswert ist die Interpretation von Peter von Siemens, die sich auf die Verwendung von Atomenergie in Bezug auf Steiners Vorstellungen bezieht.
    Siemens, ein renommierter Geschäftsmann und ehemaliger Vorsitzender der Weltenergiekonferenz, erklärte, dass die Nutzung der Atomenergie, auch wenn sie vorsichtig und in ersten Stufen erfolgt, im Einklang mit Steiners Vision steht. Seiner Ansicht nach dient diese Art der Energiegewinnung der stufenweisen Überführung der Erde in neue Daseinsformen, ein Konzept, das sich mit Steiners Prophezeiungen über die zukünftige Entwicklung der Menschheit deckt.
    Diese Interpretation löste jedoch Kontroversen innerhalb der anthroposophischen Gemeinschaft aus, insbesondere da ein erheblicher Teil der Gemeinschaft aus dem atomkritischen linksliberalen Lager stammt. Siemens' Behauptungen wurden von führenden Anthroposophen relativiert, die darauf bestanden, dass Steiner mit der »Dritten Kraft« nicht die Kernenergie gemeint habe.
    Die Interpretation und Anwendung von Steiners apokalyptischen Vorstellungen, insbesondere in Bezug auf hochsensible Themen wie Atomenergie, zeigt, wie unterschiedlich die Rezeption dieser Ideen sein kann. Es wirft auch die Frage auf, wie esoterische oder spirituelle Überzeugungen die Wahrnehmung und Interpretation von wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen beeinflussen können. Dieser Fall verdeutlicht, dass es notwendig ist, kontextspezifische Untersuchungen durchzuführen, um zu verstehen, wie solche Überzeugungen in der Praxis angewendet und gelebt werden.
  • Geschichtsklitterung
    Okkulte Geschichtsklitterung in der Anthroposophie beschreibt den Versuch, historische Ereignisse, wie beispielsweise den Aufstieg Adolf Hitlers und die Schuld am Zweiten Weltkrieg, mit esoterischen und übernatürlichen Kräften zu erklären.
    In den 1970er und 1980er Jahren waren solche Interpretationen, die sich auf Rudolf Steiners Lehren stützten, innerhalb der Anthroposophie noch weit verbreitet.
    Obwohl sich viele Anthroposophen und Organisationen, wie der Bund der freien Waldorfschulen, inzwischen von diesen Ideen distanziert haben, halten sie als Privatmeinungen noch immer Einzug in die anthroposophische Gemeinschaft.
  • Vergeistigung und Einweihung
    Der Fokus auf die spirituelle Entwicklung des Einzelnen als zentrales Element der Waldorfpädagogik, wobei möglicherweise wissenschaftliche oder kulturelle Aspekte vernachlässigt werden, die nicht mit der anthroposophischen Weltanschauung übereinstimmen.
    Die Betonung der Bedeutung von Meditations- und Bewusstseinsübungen, um die spirituelle Entwicklung zu fördern und sich auf die kommenden apokalyptischen Ereignisse vorzubereiten kann seltsame Blüten treiben.
    Einige Anthroposophen haben anscheinend versucht, den »Kleinen Hüter der Schwelle« mit Alkohol zu überwinden.
    Orthodoxe Anthroposophen sind eigentlich abstinent, allerdings hatten rituelle Besäufnisse bereits bei den alten Griechen Tradition und für den Erkenntnisgewinn ist vieles erlaubt.
  • Technophobie
    Technophobie bezieht sich auf die Angst vor oder den Widerstand gegenüber technologischen Entwicklungen.
    In der Anthroposophie wird diese Haltung durch die Assoziation von Technologie mit Ahriman, einer dunklen, materialistischen Kraft, verstärkt.
    Weirauchs These, dass Ahriman im Internet inkarniert ist, kann als ein Beispiel für technophobische Ansichten innerhalb der Anthroposophie betrachtet werden.
    Die Darstellung des Internets als »Maschinerie des Hasses« kann Ängste über die negativen Auswirkungen der Technologie auf menschliche Beziehungen, soziale Interaktionen und geistige Entwicklung verstärken.
  • Desinformation
    Die unterschiedlichen Thesen zur Inkarnation Ahrimans können auch zur Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien innerhalb der anthroposophischen Gemeinschaft beitragen.
    Desinformation bezieht sich auf die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen oder Halbwahrheiten, um Menschen zu täuschen oder ihre Meinungen und Handlungen zu beeinflussen.
    Die Vorstellung eines bevorstehenden apokalyptischen Ereignisses durch die Inkarnation Ahrimans kann anthroposophische Anhänger dazu verleiten, sich auf Spekulationen und unbestätigte Theorien zu stützen.
    Desinformation kann auch durch anthroposophische Vorträge von zweifelhaften Referenten, wie z.B. Daniele Ganser, Andreas Delor, Informationsveranstaltungen, Elternabende und anthroposophische Lesekreise an Waldorfschulen verbreitet werden. Die Drachenformel kann in diesem Zusammenhang als Handlungsanweisung für eine unmerkliche Indoktrination der Elternschaft gesehen werden. Durch das Verstehen und »in-die-Haut-Schlüpfen« des »Feindes« kann das anthroposophische Gedankengut möglicherweise subtiler und effektiver in die Kommunikation mit den Eltern eingeführt werden, ohne dabei offensichtlich aufzutreten.
    Die Anwendung der Drachenformel in diesem Kontext kann zu einer indirekten Beeinflussung der Elternschaft führen, indem anthroposophische Ansichten und Praktiken auf eine weniger offensichtliche und vielleicht weniger kritisch hinterfragte Weise vermittelt werden. Dies kann dazu beitragen, die Akzeptanz der Anthroposophie und ihrer Prinzipien in der Elternschaft zu erhöhen und mögliche Vorbehalte oder Widerstände gegen die esoterischen Aspekte der Waldorfpädagogik zu verringern.
    Es ist wichtig, dass Eltern sich dessen bewusst sind und sich kritisch mit den Konzepten und Prinzipien der Anthroposophie und der Waldorfpädagogik auseinandersetzen, um fundierte Entscheidungen über die Bildung ihrer Kinder treffen zu können.
  • Paranoia und Verschwörungstheorien
    Die Beschäftigung mit apokalyptischen Vorstellungen, der Inkarnation Ahrimans und der Wirkung von Sorat, kann in einigen Fällen zu paranoiden Denkmustern und der Entwicklung von Verschwörungstheorien führen.
    Dies kann dazu beitragen, dass Anthroposophen annehmen, dunkle Mächte seien am Werk und bedrohten die Menschheit oder die spirituelle Entwicklung.
    Solche paranoiden Denkmuster können die Fähigkeit, rationale Analysen und Diskussionen zu führen, beeinträchtigen und dazu führen, dass Mitglieder der anthroposophischen Gemeinschaft abgeschottet und isoliert werden.
    Besondere Vorsicht ist bei ungewöhnlichen Praktiken geboten, die zur Förderung der Paranoia beitragen können, wie zum Beispiel ritueller Alkohol- oder Drogenmissbrauch, die in der anthroposophischen Gemeinschaft in einigen Fällen erlebt wurden.
    Solche Erfahrungen können die Fähigkeit, rationale Analysen und Diskussionen zu führen, beeinträchtigen und dazu führen, dass Mitglieder der anthroposophischen Gemeinschaft abgeschottet und isoliert werden.
  • Kindeswohlgefährdung
    In der Waldorfpädagogik und anderen anthroposophisch orientierten Einrichtungen kann die starke Fokussierung auf spirituelle Aspekte und esoterische Vorstellungen in einigen Fällen zu einer Vernachlässigung des Kindeswohls führen.
    Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn Lehrer oder Betreuer übermäßig auf die Vergeistigung der Kinder fokussieren und dabei die individuellen Bedürfnisse, sozialen Kompetenzen und die Entwicklung grundlegender Fertigkeiten vernachlässigen.


Fazit
Die Anthroposophie beinhaltet problematische Aspekte, die in vielen Bereichen der Lehre und Praxis zum Tragen kommen.
Die Orientierung an Steiners Schriften als unumstößliche Wahrheiten kann die Bereitschaft zu kritischem Denken und offener Diskussion einschränken und dazu führen, dass Anthroposophen keine alternativen Sichtweisen oder wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptieren, die im Widerspruch zu Steiners Lehren stehen.

Die Fokussierung auf spirituelle Aspekte kann dazu führen, dass Anhänger und Lehrer weniger Wert auf die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten legen, die für ein erfolgreiches Leben und eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft erforderlich sind.
Zudem kann es vorkommen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse oder kulturelle Perspektiven, die nicht mit der anthroposophischen Weltanschauung übereinstimmen, vernachlässigt werden.

Die problematischen Aspekte der Anthroposophie, wie sie in der Rezeption sichtbar werden, können dazu beitragen, dass innerhalb der anthroposophischen Gemeinschaft Falschinformationen verbreitet, Paranoia und Verschwörungstheorien gefördert sowie kritische Diskussionen unterdrückt werden.
Zusätzlich kann die okkulte Geschichtsklitterung und Rechtsoffenheit zu einer verzerrten Wahrnehmung der Geschichte und der Realität führen.
Diese Aspekte können auch dazu führen, dass das Kindeswohl an Waldorfschulen gefährdet wird.
Eine kritische Auseinandersetzung mit den Konzepten und Prinzipien der Anthroposophie, der Waldorfpädagogik und der unmerklichen Indoktrination der Elternschaft durch die sogenannte Drachenformel ist daher notwendig, um sicherzustellen, dass die Bildung und das Wohl von Kindern in diesen Einrichtungen nicht beeinträchtigt werden.