Gordon-Girl BandOriginal anzeigen (0,2 MB)

2015 hat Kim Gordon, Mitglied der Band Sonic Youth, im Alter von 62 Jahren ihre Memoiren veröffentlicht, die weit zurück in die 1960er führt, als Gordon mit ihrer Familie von Rochester (New York State) nach Los Angeles gezogen und bereits als Schülerin in die Kunstwelt eingetaucht ist. Bereits als Kind wollte sie immer Künstlerin werden. In Los Angeles erlebte sie hautnah mit, wie die Hippie-Bewegung zerbrach, auch anhand des in dieser Stadt wütenden Charles Manson. Nach einem kurzen Intermezzo in Toronto studierte sie Kunst in Los Angeles, bis sie schließlich zurück nach New York ging und im "hohen" Alter von 28 Jahren mit ihrem Freund und später Gatten Thurston Moore Sonic Youth gründete.

Anhand einzelner von ihr geschriebener und gesungener Songs breitet sich eine emotionale Welt, aber auch die der alternativen Kunstszene vor einem aus, auch anhand von Begegnungen mit Neil Young oder Kurt Cobain. Beinahe bescheiden wird über Sonic Youth geschrieben, deren Album Daydream Nation aus 1988 immerhin das erste Rock-Kunstwerk war, das zum nationalen Kulturerbe der USA erhoben wurde. Wir erfahren, wie wenig Geld ursprünglich mit dieser Musik verdient werden konnte, und als ihre 1994 geborene Tochter schulpflichtig war, die Tourtermine um ihre Ferien herum angesetzt werden mussten.

Viel Raum nimmt Privates ein, auch dass ihr Bruder an Schizophrenie litt und daher ein sehr schwieriger Charakter war, und ihr Vater arbeitete als angesehener Soziologieprofessor an der UCLA. Gerahmt wird der Text durch die Scheidung von Thurston Moore, die auch zur Auflösung von Sonic Youth führte. Der Text jedoch ist keine Abrechnung, sondern eine Würdigung dessen, was war, aber sie verschweigt nicht, dass ihr Herz gebrochen war und ihre Therapie wieder die bildende Kunst, aber auch das Musikprojekt Body/Head war.

Von Thurston Moore ist für die nächsten Wochen eine Autobiographie angekündigt.