Messina 2008

Am 28. Dezember 1908 um 5:21 Uhr erschütterte die sizilianische Stadt Messina ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,5. Die Zahl der Todesopfer ist nicht ermittelt, Schätzungen reichen von 60.000 bis 100.000 Todesopfer.

Der US-Konsulatsangestellte F. A. Perret erreichte am 31. Dezember 1908 Messina und veröffentlichte einen Bericht mit Fotos über seine Beobachtungen. Dabei konzentriert er sich auf den geologischen Verlauf des Bebens, die Bauweise und die Wichtigkeit, Vorhersageinstrumente zu entwickeln. Bei letzterem betont er die Wichtigkeit der Stellung von Sonne, Mond und Erde in Bezug auf Gravitationskräfte, die Magmabewegungen verursachen können. Plattentektonik war 1908 noch nicht bekannt.

Auch für heutige Schadensprävention wichtige Beobachtungen sind, dass die sogenannte Schotterbauweise (Mauern aus unbehauenem Stein) gepaart mit schlechtem Mörtel die Zerstörung von Häusern begünstigte und mit dazu beitrug, dass die Zahl der Opfer so unfassbar hoch war. Häuser in Ziegelbauweise waren weit weniger von Einsturz betroffen, zumindest wenn sie stark gebaut und in Betracht der Bauweise nicht zu hoch waren. So beobachtet er, dass das US-Konsulat in Messina (Schotterbauweise) komplett zerstört war, Teile des Ziegelhauses des französischen Konsulats beinahe unbeschädigt blieben, jedoch aufgrund der zu hohen Errichtung einstürzte.

Hier ein weiteres Beispiel eines schwach und zu hoch gebauten Hauses, das strukturell nicht einstürzte, aber dennoch stark betroffen war:

Messina-2008 13

Online ist sein Bericht auf geologie.ac.at
Ein Bericht mit weiteren interessanten Verweisen findet sich im heutigen österreichischen Standard