Hiaasen-Fette Fische

Dieser Jugend- bzw. Kinderroman hat der in Florida lebende Journalist und Autor Carl Hiaasen 2005 veröffentlicht und prangert die Meeresverschmutzung durch Casinoschiffe in den Florida Keys sowie die Korruption von Staatsbehörden an, die solche Vergehen eigentlich verfolgen sollen. Protagonist ist der 14-jährige Noah Underwood mit seiner kleineren Schwester Abbey.

Der Vater Noahs und Abbeys, Paine, sitzt im Ortsknast, da er eine Casinoschiff versenkt hat, das seiner Ansicht nach illegal Toilettenjauche verklappt und damit sowohl die Tierwelt wie auch Strandbesucher gefährdet. Die Behörden hängen zwar Gefahrenschilder aus, aber die Verursacher werden nicht verfolgt bzw. von einem spielsüchtigen Küstenwachebeamten gewarnt, der beim Betreiber des Schiffs hochverschuldet ist.

Die Kinder nehmen mit Hilfe einer Barkeeperin auf dem Schiff schließlich die Angelegenheit selbst in die Hand, Noah schmuggelt sich aufs Schiff und mit der Barkeeperin schüttet er Unmengen an Lebensmittelfarbenkonzentrat in die Toiletten, womit die Spur verfolgt werden kann.

Plottwist: Der Betreiber erhält eine lächerliche Strafe, da die Staatsanwälte bei einem Polterabend am Schiff waren und beim Rummachen mit Tänzerinnen fotografiert wurden und somit kompromittiert sind. Copout: Der Sohn des Betreibers fackelt das Schiff ab, als er im Laderaum, der mit Feuerwerkskörpern gefüllt ist, eine Zigarre anzündet. Mit Hilfe seines Freundes kann er sich noch retten.

Wie im letzten Absatz angedeutet, sind so manche Aspekte sehr dick aufgetragen. Abgesehen von den Superkindern gibt es noch einen gewaltbereiten Marokkaner als Ticket- und Sicherheitschef und als Schutzengel taucht der in Südamerika verschollene und totgeglaubte Großvater auf, der die Kinder vor Gewaltattacken des Marokkaners schützt. Wobei: Der Großvater selbst ist eine nicht koschere Figur und macht sein Geld mit Edelsteinschmuggel, während die in Florida lebenden Protagonisten eigentlich durchgehend prekär pleite sind. Der Casinobetreiber selbstverständlich nicht.

Eigentlich ein interessantes Thema mit auch sozialkritischen Aspekten, aber für mich ist es letztlich zu fett aufgetragen, um beim Übersetzungstitelbild zu bleiben.