martenot schrieb:Wer stellt die denn alle her? Gibt es da spezialisierte Firmen?
Die gibt es nicht mehr fabrikneu. Die kamen Anfang der Achtziger Jahre auf den Markt - viele Varianten davon nur in den USA.
In Deutschland wurden diese Modelle sehr oft als Werbeträger / Werbegeschenke "ausgegeben" - ein paar wenige Spielwarengeschäfte - u.a. Vedes boten sie auch zum Kauf an.
Alles was jetzt angeboten ist, ist also mindestens 40 - 45 Jahre alt - und teilweise stark bespielt - oder auch schon beschädigt.
Sind die Weichmacher erst einmal aus den Kunststoffteilen ausgetreten, sind selbige dermaßen hart das sie brechen wie Glas.
Hauptsächlich davon betroffen sind die Lenker.
Was auch noch oft vorkommt sind "auf gequollene" Felgen - auch rührt von austretender Chemie (Weichmacher) her, sehr oft sind auch die kleinen verbauten Rückzugsmotoren ( Federmotoren ) defekt - da genau platzt meist das winzig kleine Abtriebszahnrad auf der Achswelle auf - Reparatur nahezu unmöglich, Ersatzmotoren gibt es längst nicht mehr.
Was bei 9 von 10 Modellen immer der Fall ist: Beschädigter oder nicht mehr vorhandener Dekor.
Lenker kann man ersetzen - von einigen wenigen Modellmotorrädern im Maßstab 1 : 18 passen die Lenker ganz gut - sowohl von der Bauform als auch von der Größe her.
Felgen: Da kann man von LEGO die 11 mm Kunstsoff-Felgen anpassen - die brauchen nur einen Kern im Mittelloch aus Kunststoff - und der dann eine zentrische Bohrung 1/10tel mm dünner als die vorhandene Achse.
LEGO-Felgen haben den großen Vorteil das sie ebenfalls aus Kunststoff sind - so bleibt eine gewisse Materialtreue beim Neuaufbau gegeben.
Dekor: Was Original-Dekor betrifft - den gibt es nur von SEV-Marchal im passenden Maßstab - und dann auch immer nur einen einzigen Satz auf den kompletten Aufkleber-Bogen ( 18 € pro Bogen )
Alternativ kam man auf passende "Sponsoren-Aufkleber" aus dem RC-Modellauto-Bereich ausweichen - oder man macht den Dekor mittels Wasserschiebefolie und Laserdrucker selbst.
Reifen. Wenn schon LEGO-Felgen "fällig" sind, und die Original-Reifen auch schon das zeitliche gesegnet haben, ziehe ich auch passende LEGO-Reifen auf. die passen vom Durchmesser her gut zu den Originalen, sind lediglich 2 mm breiter, was nicht auffällt.
Wenn der Grundlack bei den Metall-Karosserien zu sehr beschädigt ist - entlacke ich chemisch und lackiere mit dem entsprechenden RAL-Spraylack neu, oder ich gestalte die Modelle komplett neu so wie z.B beim "THW-3-Wheeler" - oder beim UN-Modell".
Was ich NICHT mache ist Modelle in irgend einer militärischen Farbe / Form umzuarbeiten - so etwas gibt es bei mir überzeugten Pazifisten nicht.
Was die Varianten-Vielfalt betrifft so kann ich mit ruhigen Gewissen behaupten das alleine in meiner Sammlung 193 verschiedene Modelle vorhanden sind. Grob unterteilen kann man in Kunststoffmodelle,( hierbei gibt es noch die Untergruppe der Bleistiftspitzer-Modelle ) in Diecast-Modelle ( Metall/Kunststoff ) sowie in diverse " Transformer-Modelle". Letztere lassen sich "umbauen" zu einer Art
"Si-Fi-Roboterfigur".
Zu den Preisen Der Preis hängt in erster Linie vom Zustand ab. Ab und zu tauchen noch absolut unbeschädigte Modelle in den Original-Verpackungen auf - diese ebenfalls absolut unbeschädigt. Entscheidet man sich dafür, ist man schnell bei 100 € und deutlich mehr - OHNE Versandkosten.
Ich kaufe wenn möglich nur beschädigte Modelle, weil das instand setzen einfach eine Riesenfreude bereitet, auch wenn es manches mal SEHR SCHWIERIG ist, z.B. einen fehlenden Scheinwerfer halbwegs "modell-gerecht" zu ersetzen.
Ich orientiere mich da in der Regel an Umbau-Möglichkeiten die es auch bei den ECHTEN Gelände-Dreirädern gab. Diese waren zwar in D nur für wenige Jahre zu haben ( wurden dann der Straßenzulassung entzogen, weil angeblich viel zu viele schwere Unfälle damit passiert sind ^^ ) wurden aber von den großen japanischen Herstellern von ca. 1979 - 1985 angeboten - teilweise mit bis zu 350 ccm - Zweitaktmotoren mit sehr viel Leistung.
Wiederverkaufswert: Tendiert gegen 0. Hier ist die reine Freude am Besitz maßgeblich - der Sammlerkreis ist in D. viel zu klein, dazu kommt das die meisten ernsthaften Sammler sich auf absolut unbeschädigte Modelle in Bestzustand konzentrieren.
In den Staaten sieht es ganz anders aus. Beispiel: Ich habe einst dem Verkäufer des völlig kaputten Basis-Modells, welches ich dann zum "THW-Einsatz-Fahrzeug" umgestaltet habe ( logischerweise im Original-THW Blau ) Bilder des THW-Modells geschickt.
Der Typ war lange Jahre in D. als Soldat stationiert - kannte auch das deutsche THW - und hat mir, als er die Bilder sah, weit über 100 $ dafür geboten. ( Was an Hand von den Investitionen inkl. Arbeitszeit eh nicht gereicht hätte )
Da ich aber grundsätzlich nicht verkaufe, guggte Er sozusagen in die nicht vorhandene Röhre
:D