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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

160 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kurzgeschichten, Prosa, Short Story ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

11.07.2011 um 07:55
Meine Geschichte hier ist auch gut, dann müssten sich da auch welche reinversetzen können. :D

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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

11.07.2011 um 07:56
ja aber mehr in der Zukunft, und dann auch nur rein zufällig. Die story spielt in der zukunft.

@Saphira


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

13.10.2011 um 17:34
Sie kommen aus dem Meer

Kevin sieht es als erster.
Er sitzt hinten im Auto und arbeitet sich durch das Menü seines I-Pods. Vor kurzem hat er ihn seinem Vater ausgeliehen und nun ist er verseucht. Der Virus heißt Deep Purple. Kevin hasst Oldies. In seinen Kopfhörern erklingt das berühmte Gitarrenriff zu -smoke on the water-,
er will weiterskippen, lässt den I-Pod jedoch fallen, und das Problem löst sich von allein.
Er hat etwas im Wasser gesehen, etwas beunruhigendes, etwas großes.
Die zuvor langweilige Küstenstraße, gewinnt für Kevin an neuem Reiz.
Gerade als er denkt, das dass, was er einen Augenblick vorher noch gesehen hat, unmöglich wahr sein kann, taucht es erneut aus dem Wasser auf.
Diesmal bleibt es länger an der Oberfläche.
Es ist unglaublich groß, das größte Etwas das er überhaupt jemals gesehen hat.
Die steinige Küste zu seiner rechten, geht unmittelbar in einen feinen Sandstrand über. Urlauber liegen in kleinen Gruppen in dem weißen Sand. Hat es noch keiner außer ihm gesehen?
Da! Es hat gerade einen seiner Tentakel aus dem Wasser gestreckt. Riesig, einfach nur riesig.
Jetzt müssen sie doch anfangen zu schreien und mit rudernden Armen durcheinander laufen.
Tun sie aber nicht. Kevin überlegt seinen Eltern darauf aufmerksam zu machen, kann aber den Blick nicht von dem Ding abwenden.
Der Strand zieht vorbei und die Küste wird wieder steinig. Kevin sieht noch etwas anderes im Wasser. Es ist viel näher, bedeutend kleiner aber genauso furchterregend.
Ein graues Wesen steht hüfthoch im Meer und sieht zu ihm auf. Die Straße macht einen Knick und es ist weg. Aber nicht für lange. Er sieht zwei weitere von ihnen. Sie haben die Klippen schon erreicht und ziehen sich mit kräftigen Armen aus dem Wasser.
Er muss an das Ding aus dem Sumpf denken, seinen ersten Gruselfilm.
So sehen sie aus, wie das Ding. Die Klippen werden wieder zum Strand, und diesmal bekommt er seine Show. Menschen rennen durcheinander, sie rudern sogar mit den Armen.
Eines der Wesen ist unter ihnen. Es packt sich einen der Menschen und reißt ihn in zwei Teile.
Jemand schreit plötzlich. Seine Mutter.
Sie starrt aus dem Fenster und bedeckt mit den Händen ihren Mund. Die Karte, die sie zuvor so intensiv begutachtet hat, liegt zusammengeknüllt auf ihrem Schoß.
Das Auto wird langsamer, auch sein Vater sieht aus dem Fenster.
Etwas knallt ohrenbetäubend laut vor ihnen. Die Frontscheibe des Wagens zersplittert und Kevin sieht aus den Augenwinkeln eine dunkle Gestalt an seinem Fenster vorbeifliegen.
Seine Mutter schreit wieder. Sie hat Blut auf der Windschutzscheibe entdeckt.
Der Wagen hält, sein Vater steigt aus und läuft zu einem jungen Mädchen, das röchelnd und mit verdrehten Gliedern, mitten auf der Straße liegt.
Auch seine Mutter steigt aus. Kevin bleibt im Wagen.
Weitere Menschen stürmen die Straße. Er hört quietschende Reifen und im nächsten Moment rast ein Auto an ihm vorbei.
Es kommt nicht weit, zu viele Menschen sind bereits auf der Straße. Der Fahrer verliert die Kontrolle und das Heck des Wagens bricht aus. Sein Vater kann noch rechtzeitig zur Seite springen, seine Mutter nicht. Sie wird an der Hüfte getroffen, macht einen Salto und schlägt neben dem Mädchen auf.
Das Auto selbst prallt gegen einen Felsen.
Der Fahrer wird aus dem Wagen geschleudert und fliegt über die Klippen.
Immer mehr Menschen rennen jetzt auf die Straße.
Panisch, schreiend und kreischend, manche mit kleinen Kindern an der Hand. Er sieht wieder zu seinem Vater, der jetzt neben seiner Mutter kniet. Ein Knochen hat sich durch ihre Jeans gebohrt.
Ein Mann bleibt auf der Straße stehen und verdeckt die Sicht auf Kevins Eltern. Er hat nur eine Badehose an, dafür aber einen Baseballschläger in der Hand.
Plötzlich steht ein großes, graues Ding vor ihm. Noch bevor der Mann zum Schlag ausholen kann, hat es seinen Arm gepackt und abgerissen. Es sieht ganz leicht aus. Der Mann weicht taumelnd
zurück. Das Wesen packt seinen Kopf und beißt hinein.
Die Wagentür wird aufgerissen. Kevin reißt den Kopf herum und sieht seinen Vater.
Seine Mutter scheint bewusstlos (oder Tot?) zu sein, sie schreit nicht, als er sie auf den Beifahrersitz setzt. Sein Vater rennt um den Wagen und steigt ein.
Er dreht den Zündschlüssel und wird im selben Moment aus dem Fenster gezogen.
Er hat nicht einmal Zeit zu schreien.
Das Wesen rennt weiter, schleift seinen Vater mit. Vielleicht ist er schon tot.
Immer weitere der Wesen erscheinen. Sie sind mittlerweile den Menschen zahlenmäßig weit überlegen. Überall liegen Leichen.
Der Wagen wackelt und Metall wird verbogen. Eines der Wesen sitzt direkt vor ihm auf der Motorhaube. Kevin sieht die Intelligenz in seinen blassen Fischaugen. Ein gewaltiger Arm dringt durch die Windschutzscheibe.


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17.10.2011 um 00:47
Die Schwarze Welt

Die Welt ist kalt und unsichtbar. Wir leben auf den Straßen, tanzen um die Zäune. Und überall um uns der Tod. Er singt und er lacht. Und wir die Marionetten. Am Ende des Tages ist alles anders. Das Gute kehrt sich in das Böse, das Böse war einmal und ist vergessen. Die Grenzen verschwimmen und es gibt keine Konturen mehr. Wir leben in einer anderen Welt, unserer eigenen. Das Gesetz ist das Chaos und der Schmerz das Leben. Die Primitiven trampeln auf den Denkern und Zweiflern. Auf den Straßen liegen überall die Leichen. Niemand kümmert sich um sie. Sie verwesen zwischen brennenden Autos und werden von wilden Hunden auseinander gerissen. Die Zahnstümpfe der Stadt verschwinden hinter gelbem Nebel. Die Sonne gibt es nicht mehr. In der Ferne erklingen Schreie und dann wieder die Stille. Wir sind die Verlorenen einer längst vergessenen Welt. Die Herrscher über die Bruchstücke, die überdauert haben. Die Wut und der Hunger sind unsere einzigen Gefühle. Die Welt wird untergehen. Und wir sind zu Monstern geworden.


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nero3 ehemaliges Mitglied

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17.10.2011 um 01:07
Tagebucheintrag #11

Es ist mal wieder ein regnerischer Tag. Welcher Tag heute genau ist, kann ich nicht mal sagen. Ich hab schon lange aufgehört mitzuzählen. Ich sitze in meiner selbstgebauten kleinen Hütte, wenn man das überhaupt eine Hütte nennen kann und stecke meine Füße in den Sand. Zu essen hab ich nur noch den kleinen Rest Fisch, den ich gestern gefangen habe. Für heute werde ich erstmal nichts mehr fangen. Ich geh erst morgen wieder auf die Jagd. Was mich beunrugt ist, dass das Wetter immer kälter wird. Der Winter wird bald herreinbrechen, und ich weiß nicht wie das Wetter im Winter auf dieser beschissenen Insel ist. Seit meinem Absturz vor fünf Monaten hab ich mit dem Wetter ziemliches Glück gehabt, meistes war Sonne. Aber jetzt wird es wie gesagt langsam kälter. Und für den Winter reicht das, was ich mir zusammengebaut habe sicher nicht aus. Morgen werde ich mich nochmal vom Strand entfernen und nach einer Höhle oder sowas ähnliches suchen.

Zwei Flugzeuge sind heute vorbeigeflogen, aber keins konnte ich auf mich aufmerksam machen.

Robert J. Simpson


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17.10.2011 um 01:18
PS Ob meine Frau an mich denk? Oder hat sie mich mittlereile vergessen? Ich denke jedenfalls jeden Tag an sie.


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17.10.2011 um 01:30
Es war einmal eine Frau, die es nicht verstehen konnte wieso sich Tage zuvor jemand aus dem Dorf verduftet hat. Ohne auch nur ein Wort hat sich die Person davon gemacht.

Jetzt überlegt sie welche Lehre sie daraus ziehen soll und ob sie daraus eine Lehre ziehen soll. Und wie die Lehre aussehen könnte.

Das Dorf hat ja noch viele andere tolle Mitmenschen, die man auf den Straßen, den Wiesen, den Wäldern usw. erblicken kann, für die es sich lohnt zu bleiben. Dennoch schade für die Frau, dass er mit Sack und Pack davon geschlichen ist.

Tja zur Stärkung hat sie sich erstmal ne ordentliche Suppe gemacht, dazu ein Schokogetränk und hört dabei die Klänge einiger wohlklingender Lieder, welche aus den Boxen ertönen.

Vielleicht schafft es ja noch ne wichtige Nachricht sie zu erreichen, wo sie mehr von den mysteriösen Gründen erfährt.


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17.10.2011 um 01:33
Mal ne kleine von mir, welche auf meiner HP zu finden ist.

Für einen kleinen Moment Glück


Mein Name ist Sabrina, in wenigen Wochen werde ich 28 Jahre alt. Für viele klingt das sehr jung, eigentlich auch für mich, und dennoch kämpfe ich täglich um mein Leben und das Überleben. Ich bin weder krank, noch würde mich jemand bedrohen. Nein im Gegenteil, ich habe nette Freunde, einen guten Beruf und eine wunderbare Familie. Das Leben selbst bedroht mich. Ich habe gleichermaßen Angst vor dem Leben und dem Tod. Seit Jahren attestieren mir die Ärzte Depressionen, doch ich möchte mich damit nicht zufriedenstellen. Nicht einmal abfinden. Ich kämpfe, ich kämpfe mich zurück.

In genau diesem Augenblick weiß ich noch nichts von dem Moment Glück, das ich gleich erfahren werde. Ich sitze im Sand an einem Menschenleeren Strand. Diesen Ort habe ich in den letzten Tagen meines Urlaubes ausfindig machen können. Der Skizzenblock für meine Zeichnungen liegt auf meinen ausgestreckten Beinen. Meine Augen halte ich noch geschlossen und lasse den feinen Sand durch meine Zehen und Finger gleiten. Ich genieße dieses Gefühl, wenn der Körper sich langsam beruhigt und ich den sanften Herzschlag spüren kann. Die Sonne brennt nicht mehr stark hinunter und auch der seichte Wind hier am Meer macht mir diesen Ausflug sehr angenehm. Meine Haare lassen sich von der nächsten Brise einfangen und kitzeln abwechselnd meine linke und rechte Schulter. Es ist, als würde ich alles in mir aufsaugen. Die Geräusche der Wellen, das kreischen der Seemöwen, den Geruch des salzigen Wassers und das Gefühl der Wärme. Ich öffne meine Augen und beobachte das glitzern auf der Wasseroberfläche. Als tanzen die Sterne auf ihr. Eine Weile bleibe ich noch regungslos sitzen, schiebe aber bald den Block von meinem Schoß und erhebe mich. Ich weiß nicht wie viele Tage ich ihn schon mit hierher schleppe. An nicht einen einzigen Tag komme ich dazu etwas zu zeichnen. Zu sehr genieße ich die Einsamkeit mit mir und diesem wundervollen Ort. Die Wellen schlagen nur noch leicht ans Ufer, also schleiche ich langsam ein Stück weiter auf das Meer zu. Ich liebe das Geräusch, das die Sandkörner und Steinchen unter mir hervorbringen und versuche wieder, mir alles so fest wie möglich einzuprägen. Als das Wasser meine Füße berührt bleibe ich stehen. Die Sonne geht langsam unter. Wie gebannt blicke ich zum Horizont. Irgendjemand sagte mir, man könne es hören, wenn die Sonne das Meer berühren zu scheint. Ein leises Zischen. Noch mit meiner Kleidung am Leib laufe ich weiter in das Nass hinein. Es macht mir nichts. Heute nicht mehr. Ich schwimme ein wenig hinaus. Immer richtung Horizont, denn da geht es weiter. Als ich weit genug draußen bin, lege ich mich auf den Rücken und lasse mich von seichten Wellen, die von weither kommen, tragen. Es bedarf eines guten Körpergefühls, denn ich versuche ersteinmal nicht unterzugehen. Als ich im Blickwinkel sehe, dass die Sonne dem Meer immer näher kommt, schließe ich erneut meine Augen und lasse mich in die Tiefe ziehen. Langsam merke ich, wie das Meer meinen Körper immer mehr in Besitz nimmt. Ich spüre, wie das Wasser in meine Ohren dringt und mir auf den Körper drückt. Jetzt reiße ich die Augen auf. Ich kann es nicht abschätzen wie weit ich schon hinabgetaucht bin. Von hier unten kann ich die Sonne über mir erahnen. Sie ist hell und ich habe das Gefühl, die glitzernden Sterne von gerade eben würden über mir tanzen. Ein einziges Gefühl von Glück überkommt mich. Es durchströmt meinen Körper und ich wünsche mir, es würde nicht mehr aufhören. Mit ausgetreckten Armen und Beinen treibe ich nun unter Wasser und beginne zu atmen. Das letzte, an das ich mich erinnern könnte, wenn es eine Erinnerung danach gäbe, wäre die schwarze Tiefe, die mich nun umgibt.

In wenigen Tagen werden sie mich als vermisst melden, meinen Skizzenblock finden und das unausweichliche vermuten. Sie werden noch ein paar Tage suchen, bis sie mich bergen. Mein Anblick wird vielen einen Schauer über den Rücken jagen und meinen Vertrauten Trauer, Entsetzen und Hilflosigkeit bringen. Sie werden weder Drogen noch Alkohol im Leichnam finden, sondern lediglich zu hören bekommen. Depressionen – Schlimme Depressionen. Und während ich dieses Schauspiel beobachte, wird mir bange ums Herz. Was habe ich alles hinter mir gelassen, für einen kleinen Moment Glück, der nur mir gehörte. Hätte ich nicht vorher schon so viel Glück verspüren können. Solche Menschen um mich herum zu haben und mit ihnen gemeinsam das Leben genießen zu dürfen. Sicherlich hätte ich ein paar Jahre weiter kämpfen müssen, sicherlich wären es harte Jahre geworden, und sicherlich wären nun nicht so viele Menschen, die mir immer etwas bedeutet haben im Unglück. Ich habe mich ums Leben gebracht, nur wegen der Suche nach dem kleinen Moment Glück. Meinen kleinen Moment Glück.

Als ich aufwache ist es noch dunkel. Mein Herz rast und mein Kopf dröhnt, als hätte ich eine lange Diskonacht hinter mir. Mein Schlafanzug ist schweißdurchtränkt und auch mein Gesicht scheint nass zu sein. Ich setze mich auf, knipse die kleine Lampe auf dem Nachtschränkchen an und blicke mich wie eine Fremde in meinem eigenen Schlafzimmer um. Dann plötzlich und unerwartet breche ich in einen Lachanfall aus. Ich lache, weil ich noch am Leben bin. Ich lache, weil es nur ein Traum war. Ich lache und weine zeitgleich. Ich lache vor Freude – vor Glück.

Mein Name ist Sabrina, in wenigen Wochen werde ich 28 Jahre alt. Für viele klingt das sehr jung, eigentlich auch für mich. Ich kämpfe mich täglich ein Stück mehr ins Leben zurück. Sie sagen es sind Depressionen. Und obwohl ich gleichermaßen Angst vor dem Tod und dem Leben habe, gebe ich alles, für die vielen kleinen Momente Glück.


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30.10.2011 um 15:50
Nur ein kleines Abenteuer

Robert kneift seiner Frau in den Hintern. Linda stößt seine Hand weg, lacht aber dabei.
„Später“, sagt sie. Vor ihnen sind Leon und Anne stehen geblieben.
Leon zeigt mit einem langen Stock auf eine Abzweigung, die fast vollständig von dichtem Gestrüpp verborgen wird.
„Gehen wir da lang, Mami?“, will Anne wissen.
„Nein, wir bleiben auf dem Weg.“
Das kleine Mädchen schaut traurig zu Boden.
„Wieso eigentlich nicht“, ergreift Robert das Wort.
„Leon, versuch mal die Sträucher wegzuschlagen.“
Begeistert drischt das jüngste Familienmitglied auf die Pflanzen ein.
„Du darfst nicht immer meine Autorität untergraben, Robert“, flüstert Linda.
Er muss lachen, Autorität untergraben, als wäre sie die Super Nanny.
Ihre Augen funkeln böse und sein Lächeln verschwindet.
„Tut mir leid, Schatz, aber den Kindern wird’s bestimmt gefallen. Ein kleines Abenteuer sozusagen.“
„Papa, Papa schau.“ Leon steht Stolz wie Oskar inmitten eines Strauchmassakers.
„Auf ins Abenteuer!“, bläst Robert ins Horn.
Leon und Anne sind schon längst im Wald verschwunden, als Linda Roberts Hand ergreift.
„Ich weiß nicht, ich finde wir sollten auf dem Weg bleiben. Wir kennen uns hier nicht aus,
wenn sich eines der Kinder verletzt...“
„Papalapap, jetzt mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Wir sind hier im Schwarzwald und nicht im Dschungel von Peru. Die einzige Gefahr die hier auf uns lauert, ist von einem Tannenzapfen erschlagen zu werden. Glaub mir, solche Pfade führen früher oder später immer auf den eigentlichen Weg zurück. Komm schon, es ist ein Abenteuer, Schatz.“
Robert grinst sie herausfordert an.
Auch nach fast dreizehn Jahren Ehe, kann Linda diesem Grinsen nicht widerstehen.
Sie gibt ihm einen Klaps auf den Po und huscht durch die Öffnung.
„Auf ins Abenteuer!“, ruft sie.
Robert lacht und stürmt hinterher.

Inmitten der hohen Tannen, ist es merklich kühler und vorallem dunkler. Ein paar Meter vor ihm, steht Linda mit den Kindern. Sie sehen auf etwas herab.
„Schau mal Papi, was wir entdeckt haben“, sagen die beiden fast gleichzeitig, als er sie erreicht.
„Was ist das?“, will Linda wissen. Vor seinen Füßen ragt ein weißer Stein aus dem Boden. Er ist viereckig und eindeutig von Menschenhand bearbeitet worden. Ein Zeichen ist darauf, ein seltsam verschnörkeltes Symbol, ebenso ein Schriftzug:

- Iä! Shub-Niggurath -
Ziege mit den tausend Jungen

Robert kann mit den Worten nichts anfangen und zuckt mit den Schultern.
Linda sieht zu ihm auf. Er kennt diesen Blick, es ist ihr-das gefällt mir nicht-Blick.
„Sicher nur irgendein Wanderer mit ner Menge Zeit“, sagt er.
Ein äußerst Verwirrter, fügt Robert in Gedanken hinzu.
„Papa, komm schnell!“, ruft Anne.
Die Kinder sind schon wieder ein ganzes Stück weiter gerannt. Robert greift Lindas Hand.
„Also ich find's spannend“, sagt er augenzwinkernd.

Anne kniet vor einem weiteren Stein, ihr Bruder hält etwas in seinen kleinen Händen.
„Guck, das stand oben drauf.“
Der Junge reicht ihm eine kleine Steinfigur.
„Hässliches Ding!“
Er hat recht. Robert hat keine Ahnung, was er da in den Händen hält, aber es ist hässlich und abstoßend.
Es könnte ein Drachen mit einem Tintenfischkopf sein. Er reicht die Figur an seine Frau weiter, die es mit angewidertem Blick entgegen nimmt.
„Anne, geh mal ein Stück zur Seite.“
„Wart! Diesmal steht was anderes drauf.“
Sie räusperte sich.
„Komme hervor mit einem Tausend und mehr“, liest sie feierlich vor.
„Da hinten ist noch mal einer!“, schreit Leon aufgeregt. „Komm Anne, wir untersuchen ihn!“
Robert und Linda folgen ihnen. In Lindas Stirn hat sich unterdessen eine tiefe Sorgenfalte gegraben.
-Ich finde wir sollten umkehren- kann Robert darin lesen.
Sie bleiben vor dem dritten Stein stehen.

- Wo die Steine gesetzt wurden sollst du Shub-Niggurath rufen -

Die beiden Kinder mutmaßen über den Hintergrund der Steine. Anne glaubt an eine Prophezeiung, Leon, dass sie zu einem Schatz führen.
Robert deutet in den Wald vor ihnen. „Ich glaub dort hinten, geht es wieder auf den Hauptweg. Siehst du die Lichtung, Schatz?“
Linda sieht nichts außer Wald, aber sie vertraut ihrem Mann.

Ein großer, schwarzer Stein thront in ihrer Mitte. Um den Stein herum haben die Bäume einen Kreis gebildet und somit die Lichtung geschaffen. Fasziniert steht die kleine Familie davor.
„Er ist warm.“ Leon hat seine Hände darauf gelegt.
„Lass das!“, sagt Linda und zieht sie weg.
„Er ist wirklich warm, Mama.“
Auch Anne hat jetzt beide Hände darauf gelegt, zieht sie aber gleich zurück, als sie den Blick ihrer Mutter sieht.
„Psst!“ Robert hält sich den Zeigefinger vor den Mund. Er hat etwas gehört.
Jetzt hören es auch die anderen. Leons Hand stiehlt sich in seine.
Ein Ast bricht. Blätter rascheln.
Robert sieht eine Bewegung zwischen den Bäumen. Etwas kommt.
„Hallo!“
Die vier zucken zusammen, Anne schreit kurz auf.
Ein Mann ist aus dem Dickicht, auf die Lichtung getreten.
„Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken.“
„Schon gut, nichts passiert“, sagt Robert viel zu schnell, sein Lächeln ist gekünstelt, auch er hat sich erschreckt.
„Wunderschön, nicht wahr?“ , sagt der Fremde. Er zeigt auf den schwarzen Stein.
„Äh ja, können Sie uns vielleicht sagen ob der Pfad wieder auf den großen zurückführt?“
Die Augen des Fremden ruhen noch einen Moment auf dem Stein.
„Oh ja, komm selber von da, hab den Pfad nur kurz verlassen um auszutreten. Folgen Sie ihm noch etwa zwanzig Minuten, dann kreuzt er den Hauptweg.“
„Vielen Dank. Kommt Kinder, wir gehen weiter.“
Der Fremde sieht ihnen lächelt hinterher.
„Gruseliger Typ!“ sagt Linda.

Der Wald verändert sich. Die Tannen stehen dichter beieinander, kaum noch ein Busch wächst zwischen ihnen.
Robert schaut auf seine Uhr. Sie ist stehen geblieben.
Die Kinder sind jetzt ruhig. Sie halten sich an den Händen und sehen wie Hänsel und Gretel aus.
Nichts mehr übrig von ihrem Forscherdrang. Die Stimmung des Waldes hat sie ergriffen.
„Wir hätten die Kreuzung doch schon längst erreichen müssen.“
Linda ist wütend, doch Robert kennt seine Frau, weiß dass sich dahinter Unsicherheit und Angst verbergen.
Auch er hat mittlerweile ein ungutes Gefühl. Robert greift nach der Hand seiner Frau und zuckt zurück.
„Linda, warum hast du das Ding mitgenommen?“
Seine Frau sieht mit großen Augen auf die groteske Steinfigur in ihrer Hand.
„Ich, ich weiß nicht“, stottert sie.
„Papa?“
Anne zeigt auf einen weiteren Stein am Wegrand.

- Wandle auf der Erde, ein weiteres Mal -

Der Spruch klingt wie eine Drohung. Linda will die Figur loswerden und stellt sie auf den Stein am Wegrand. Sie passt genau in eine kleine Kuhle.
Wind kommt auf. Er zerzaust Lindas Haar. Der Wind ist warm. Wie der Atem eines Raubtiers.
Die vier rücken zusammen. Leon drückt seinen Kopf an Roberts Bauch, Anne hält die Hand ihrer Mutter.
Er spürt die Angst seiner Kinder, seiner Frau.
„Kommt, wir gehen weiter“, sagt Robert.
Mit jedem ihrer Schritte wird es dunkler.
„Wie kann es den so schnell dunkel werden?“
Er hört die aufkeimende Panik in Lindas Stimme. Leon schluchzt leise neben ihm.
Hinter ihnen knackt es im Wald. Äste brechen, Sträucher rascheln.
Ein Reh springt zwischen den Bäumen hervor.
Es landet auf der Seite, richtet sich wieder auf und verschwindet im Wald. Ein weiteres Reh rennt an ihnen vorbei. Ein paar Raben fliegen krähend aus einer der Tannen, sogar ein paar Hasen überholen sie.
Stille.
Plötzlich fühlt sich Robert beobachtet. Auch Linda und die Kinder schauen sich ängstlich um.
Ein schmatzendes, ekelhaftes Geräusch hallt durch den Wald.
Wieder brechen Äste (oder sind es Bäume?).
„Wandle auf der Erde, ein weiteres Mal“, flüstert Anne.
Robert löst sich aus der Starre. „Kommt!“
Sie rennen jetzt. Robert muss Leon tragen. Er weint bitterlich.
Sie kommen nicht weit, Linda stolpert und reißt Anne mit.
Robert bleibt stehen, sieht nach Frau und Tochter.
Ein schwarzer Strahl schießt zwischen den Tannen hervor und legt sich um Lindas Fuß.
Lindas und Annes Schreie vermischen sich.
Das Schwarz um ihren Fuß dehnt sich aus, wandert nach oben und umschließt sie ganz, dringt in ihren Mund und erstickt ihre Schreie.
Leon fängt in seinem Armen an zu zucken. Weißer Schaum drängt aus seinem Mund.
Anne rennt an ihm vorbei, die Augen riesig, den Mund weit geöffnet.
Auch Robert rennt, panisch und orientierungslos.
Er hat den Weg verloren, rennt zwischen den Tannen.
Er stößt mit der Schulter an einem Baum, dreht sich, rennt weiter.
Leon.
Er hat ihn fallen gelassen. Anne schreit von irgendwo.
Robert will zurück, zu spät.
Es hat seinen Sohn.
Leon verschwindet in der Schwärze.
Robert erstaart, als er es sieht.
Die Ziege mit den Tausend Jungen.
Ein schwarzer Sturm baut sich vor ihm auf.
Er kann Farben darin erkennen, Millionen von Farben.
Ein Auge erscheint, fixiert ihn kurz, zerfließt wieder und taucht wo anders auf.
Aus Roberts Mund quillt weißer Schaum.
Er fällt auf die Knie. Es umarmt ihn.
Schwarz.


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nero3 ehemaliges Mitglied

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26.11.2011 um 00:34
Tagebucheintrag #11

Es ist mal wieder ein regnerischer Tag. Welcher Tag heute genau ist, kann ich nicht mal sagen; ich hab schon lange aufgehört, mitzuzählen. Ich sitze in meiner selbstgebauten kleinen Hütte -wenn man das überhaupt eine Hütte nennen kann- und stecke meine Füße in den Sand. Zu essen hab ich nur noch einen kleinen Rest von dem Fisch, den ich gestern gefangen habe. Heute werde ich erstmal nicht mehr jagen gehen -morgen wieder. Was mich beunruhigt ist, dass das Wetter immer schlechter wird. Der Winter wird bald herreinbrechen, und ich weiß nicht wie kalt es im Winter wird auf dieser beschissenen Insel. Seit meinem Absturz vor drei Monaten hab ich mit dem Wetter ziemliches Glück gehabt, meistes war's warm und viel Sonne. Aber jetzt wird es, wie gesagt, langsam kälter. Und für den Winter reicht das, was ich mir zum Wohnen gebaut habe sicher nicht aus. Morgen werde ich mich wieder vom Strand entfernen und nach einer Höhle oder sowas ähnliches suchen.

PS Zwei Flugzeuge sind heute vorbeigeflogen, aber keins konnte ich auf mich aufmerksam machen.

Robert J. Simpson
Kann ich mal etwas feedback für meine Geschichte bekommen? gut oder nicht gut?


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26.11.2011 um 02:06
Es war mal ein Mann, der hatte eine Kartoffel im Haar. Man wollte ihm davon überzeugen diese gegen einen Knödel auszutauchen, doch er lies sich von keinem überzeugen. Seine Kartoffel war sein Leben, seine Geschichte, viel ist er mit ihr umhergewandert. Sie hat ihm oft geholfen und er konnte viele Probleme mit ihr lösen. Er wird sich sogar bald nen Rotkohl hinzufügen, welche sich mit der Kartoffel symbiotisch vereinen wird.


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26.11.2011 um 02:19
@nero3
Klingt spannend für mich! :)


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27.11.2011 um 16:27
Licht, Dunkelheit und Ratten

Das Licht wurde schwächer, flackerte kurz auf und erlosch.
Es war schon das zweite Mal heute.
In der Dunkelheit fand Konstantin das Fahrrad mühelos, setzte sich, und begann in die Pedalen zu treten.
Es dauerte eine Weile, bis das Licht zurückkehrte.
Im schwachen Schein der roten Notbeleuchtung, sah er eine magere Ratte auf dem Tisch sitzen.
Ein alter Bekannter. Herr Konrad. Benannt nach seinem ehemaligen und verhassten Deutschlehrer.
Ein Stück ihres Schwanzes fehlte und an der linken Seite hatte sie einen auffälligen, weißen Streifen, der aussah wie ein Dreizack.
„Psssch! Hau ab, du Drecksvieh!“
Mit einem quieken sprang das Tier vom Tisch.

Irgendwann begannen seine Waden zu schmerzen.
Konstantin stieg von dem alten Rennrad und lief zu dem großen Tank, um sich ein Glas Wasser abzuzapfen. Seit einer Weile machte er sich große Sorgen über den Zustand des Generators.
Er hatte das Gefühl, jeden Tag ein wenig länger in die Pedalen treten zu müssen.
Aus den Augenwinkeln sah er eine Ratte. Sie putze ihr struppiges Fell und schien ihn überhaupt nicht zu beachten.
Konstantin warf eine Packung Astronautennahrung nach ihr. Die Tüte landete einige Zentimeter vor dem Tier, platze auf und verteilte Trockenobst auf dem Boden.
Die Ratte griff sich eine Pflaume und verschwand.

Anfangs waren die Ratten gern gesehene Gäste. Er sprach mit ihnen, fütterte sie, vertrieb sich die Zeit mit ihnen.
Bis die Tiere ihre Scheu vor ihm verloren.
Sie nagten sich durch die Schränke und begannen seine Vorräte zu plündern. Überall lag Kot.
Also hatte Konstantin einen persönlichen Feldzug gegen die Tiere gestartet,
hatte ihre Nester gesucht, die Jungtiere getötet und nach jedem Tier geschlagen, das ihm zu nahe gekommen war. Die Ratten wurden vorsichtiger.
------
„Bäääh!“
Konstantin zog die tote Ratte unter dem Karton hervor. Sie war schon mumifiziert.
Er würde sie bei seinem nächsten Stuhlgang mitnehmen und entsorgen.
Wenigstens war es diesmal keines ihrer Nester gewesen.
Es war ein Graus gewesen, die nackten Jungtiere zu töten.

Er drückte den schweren Hebel nach oben und zog die Tür auf. Ihre quietschen hallte in dem Labyrinth aus halb verschütteten Gängen.
Was hätte er für eine Taschenlampe gegeben. Er hatte dutzende Batterien gefunden, doch keine Lampe.
Der modrige Gestank, abgestandener Luft, ließ ihn wieder an die ersten Tage in seinem Verließ denken.
Gleich die erste Detonation hatte die Wände einstürzen lassen, den Ausgang zerstört, sämtliche Leitungen gekappt und ihn zur Flucht in den Generatorraum gezwungen, dem einzige Ort mit Licht. Manchmal wünschte Konstantin sich, die Luftschächte wären mit eingestürzt, oder der Vorratsraum, oder das er gleich mit den anderen gestorben wäre.
Die Panik der ersten Zeit, hatte sich schon lange in Resignation gewandelt. Angst, Einsamkeit, Hoffnung, hatte er gelernt zu unterdrücken. Er hatte seine Gefühle zurückgenommen und in den hintersten Ecken seines Verstandes aufeinandergestapelt.
Doch es war ein wackeliger Turm, den er gebaut hatte. Konstantin wusste das, und er hoffte jeden Tag, dass er nicht einstürzen würde.

„Ihr bleibt draußen, verstanden, ich hab schon genug von euch!“, rief er laut, dann trat er in die Dunkelheit.
Behutsam lehnte er die Tür gegen das Schloss.
Niemals hätte er sich getraut sie ganz zu schließen. Was wenn er sie nicht mehr auf bekommen würde? Konstantin fröstelte.
Dreizehn Schritte vor, fünfzehn nach links, sieben nach vorne, achtzehn nach rechts.
Eine einfache Schrittfolge, schon unzählige Male gegangen. Mittlerweile musste er eigentlich nur noch dem Gestank folgen.
Konstantin erreichte sein Ziel, schmiss die tote Ratte in den Raum und erleichterte sich.
In der Dunkelheit konnte er die Ratten hören.
Er wusste, sie würden nicht nur die Reste ihres Artgenossen verschlingen, sondern auch seine Ausscheidungen, sobald er den Raum verlassen hatte.

Er schlief auf dem Tisch. Nachts ließen ihn die Ratten in Ruhe, meistens, aber es hatte eine Weile gedauert, bis er sich an das Geräusch ihrer kleinen Krallen gewöhnt hatte.
Nicht das er viel geschlafen hätte. Die Last des Betons über ihm, machte ihm schwer zu schaffen. Konstantin hatte die zweite Explosion selbst hier unten vernommen. Am nächsten Tag hatte er den Riss in der Betondecke bemerkt.
Manchmal konnte er den Stein über sich arbeiten hören.
Mehr Sorgen bereitete ihm jedoch der Generator.
Vor ein paar Monaten, eigentlich kam es ihm eher wie Jahre vor, hatte er das Fahrrad aufgebockt, und an den Generator angeschlossen. Er musste eine der Leitungen dabei beschädigt haben. Oder die Ratten hatten sie angeknabbert.
------
Konstantin erwachte in völliger Dunkelheit. Etwas saß auf seiner Brust. Noch bevor er sich ganz aufrichten konnte, wurde er in die Nase gebissen. Schreiend rollte er sich vom Tisch und fiel unsanft auf den Boden. Sein Brustkorb landete auf einer Ratte und brach ihr das Rückgrat.
Er konnte es brechen hören.
Der Rest strömte quiekend auseinander.
„Ihr scheiß Viecher, verpisst euch! Scheiße!“
Konstantin richtete sich auf und betastete seine Nase. Er blutete.
Er brauchte Licht.

Es dauerte eine Ewigkeit bis es hell wurde.
Das Licht zeigte ihm eine graue Ratte, ihre kleine Zunge hing seitlich aus dem Maul und ein dünner Rinnsal Blut lief ihr aus der Schnauze. Herr Konrad knabberte bereits an ihr.
Konstantin spuckte in ihre Richtung.
„Verpiss dich!“

Während er den Generator auflud, wanderten seine Gedanken, die einstmals hell erleuchteten Gänge des Bunkers ab. Er glaubte sich zu erinnern, kurz nach dem Eingang, einen erste Hilfekasten gesehen zu haben. Rattenbisse konnten sich leicht entzünden und Konstantin wollte nach all den Strapazen und Entbehrungen, nicht qualvoll an einer Blutvergiftung sterben.
Nicht nachdem er seine Selbstmordgedanken fürs erste aufgeschoben hatte.
Vielleicht war ja der Kasten nicht verschüttet worden, sondern lag irgendwo im dunkel auf dem Boden.
------
Die Wände fühlten sich kalt und feucht an, die Luft schmeckte verbraucht.
Es war stockfinster und er konnte die Ratten hören. Ihr geschäftiges wuseln, immer auf der Suche nach etwas fressbaren.
Konstantin begann sich zu fragen, wie er hier jemals irgendetwas finden sollte.
Ein Blick zurück, zeigte ihm ein schwaches, rotes Leuchten, welches zwischen der angelehnten Tür hervor schien.
Vorsichtig tastete er sich voran. Unter seinen Füßen konnte er unzählige kleine Steine spüren.
Seine Hände ertasteten einen tiefen Riss in der Wand. Konstantin konnte das Ausmaß an Zerstörung, nur erahnen.
Er stieß mit dem Knie schmerzhaft an einen großen Stein.
„Verflucht!“
Er rieb sich die Stelle, und sah dann erneut nach dem kleinen roten Schlitz zurück.
Noch nicht aufgeben, sagte Konstantin sich.
Die Wand machte jetzt einen Knick, hier musste der Kasten gehangen haben.
„Wo bist du?“ Seine Stimme klang kratzig und rau.
Wegen den Ratten wollte er nicht mit den Händen den Boden abtasten, also lehnte er sich mit einer Hand an die Wand, und benutzte sein rechtes Bein, um den Boden entlang zu fahren.
So arbeitete er sich langsam die Wand entlang.
Er berührte etwas Weiches.
Vor seinen Augen erschien das Bild einer verwesten Ratte.
Dann berührte sein Fuß etwas Hartes. Es klang blechern, als er ein zweites Mal dagegen stieß.
Das musste er sein!
Er ließ sich an der Wand hinab und beugte sich so weit es ging nach vorne.
Seine Hände griffen in eine Art Mehl, zumindest fühlte es sich so an, dann berührten seine Fingerspitzen den Kasten.
Struppiges Fell strich seine Hand entlang, fast zärtlich.
„Hau ab!“
Blind trat er in die Dunkelheit. Er traf die Ratte, könnte hören wie sie quiekend durch den Raum flog.
Konstantin grinste breit. Dann lachte er. Ein fast schon verrücktes Lachen, wie er selber fand.
Er beugte sich erneut herab, fand den Kasten und zog ihn an sich.
Der Blechkasten fühlte sich verbeult an, aber nicht leer.
Er klemmte ihn unter den Arm und begann zurück zulaufen.
Nachdem die Wand endete, konnte er geradewegs auf den erleuchteten Türschlitz zusteuern.
Einige Meter davor, langte ihr Schein aus, um ihm den Kasten unter seinem rechten Arm sichtbar zu machen.
Er war braun, ein Gesicht mit einer Gasmaske war darauf zu sehen.
Konstantin schossen Tränen in die Augen. Er konnte sie nicht zurückhalten, der Turm war eingefallen. Es war das erste Mal, dass er hier unten weinte.

Der Kasten war nutzlos. Dann sah er etwas, und plötzlich konnte Konstantin aufhören zu weinen. Vielleicht war dieser Ausflug nicht ganz umsonst gewesen.
Vor ihm, zwischen der schweren Stahltür, steckte eine Ratte fest. Ein Stück ihres Schwanzes fehlte und sie hatte einen weißen Dreizack an der Seite. Irgendwie hatte sie es geschafft, mit dem Oberkörper stecken zu bleiben.
Konstantin wischte sich die Tränen aus den Augen und lächelte.
„Jetzt hab ich dich!“
Er griff den Stahlrahmen der Tür und zog sie mit aller Kraft zu.
Das Licht verschwand und er spürte Teile der Ratte auf seine Schuhe spritzen.
Dann erst wurde ihm klar was er getan hatte.
Panisch lehnte er sich gegen die Stahltür. Drückte so fest, dass ihm schwindelig wurde. Dann sprang er dagegen, später schlug er sich die Fäuste an ihr blutig. Zuletzt schrie er sie an, beschimpfte und verfluchte sie.
Kraftlos ließ er sich gegen die Tür gelehnt herab. Nach einer Weile spürte er eine Ratte, die die Überreste Herrn Konrads von seinen Schuhen fraß. Er ließ sie gewähren.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

27.11.2011 um 17:29
@Yog-Sothoth
etwas melancholisch, und so ganz ohne hoffnung.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

27.11.2011 um 17:33
@Saphira
was haben sie denn gegen die kartoffel auszusetzen?


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

29.11.2011 um 00:53
Guten Abend ,

Eigentlich hatte ich vor alles was mir so zu dem Thema Kurzgeschichten einfiel, für mich zu behalten .
Zum Einen ist meine Grammatik nicht gerade das was zu spannenden und packenden Erzählungen genügt. Zum Anderen weiß ich auch das es Mühe kostet sich solche langen Texte durchzulesen , vorallem wenn man schon ein vorgebildete Meinung über den Autor besitzt.
Versuchen möchte ich es trotzdem mal , da mir manchmal , wenn mir einzelne kurze Passagen einfallen und ich sie nicht niederschreibe, so ein Gefühl der Vergeutung
unterkommt.
Am spannensten finde ich aber diesen Thread hier .
Ich finde es toll in die Geschichten anderer reinzuschauen und deren Art und Weise , eine Geschichte aufzubauen und sie zu einen spannenden Ende zu führen, interessant und hilfreich.
Man kann in diesen Thread einiges darüber lernen wie kurz oder lang ein Satz sich fügen muss um auch ein gewisses Leseerlebniss zu vermitteln.
An dieser folgenden Erzählungen bastel ich schon lang herum,
bei mir kommen ein bis zweimal in der Woche höchstens mal ein paar neue Ideen zu jener alten Formulierung dieses Textes oder gar ein neuer Einfall, eine neue Idee für einen weiterführenden Absatz.
Jetzt möcht ich es einfach mal waagen Euch diesen kleinen ersten Teil meiner Erzählung zu präsentieren und hoff dabei ,dass diejenigen die meine Erzählung durchgelesen haben
auch ein wenig Lesefreude dabei aufkam.
Zudem bitte ich um Kritik und möchte noch kurz erwähnen dass ich seit dem @shionoro
diesen Thread eröffnete an dieser Geschichte arbeite und versuche meine Sätze so knapp und anspruchslos wie möglich zu halten damit sich die Erzählung wie in einem Schliff lesen läßt.
Wie in einem Schliff lesen , das versuche ich zu erreichen und hoffe eines Tages mal eine komplette Bucherzählung fertig zu stellen die dem Leser Vergnügen bereitet.
Nun kurz noch zu dem Genre , ich möcht mich da nicht festlegen .
Allerdings hab ich ein wenig Angst davor mich ungewollt in die derzeitig gehypte Gattung der Erzählungen über Vampirismus und ähnlicher Richtungen einordnen zu müssen.

Gut , langer Text , wenig Sinn vorab .

Hier also der erste kleine Teil von meiner Erzählung "Pickenhahn".





"Pickenhahn"



Die Gegenwart :




Mit weit aufgerissenen Augen begann Pickenhahn sich im stillen Wald ,
in mitten hochgewachsener Kiefern und Fichten aus seiner kauernden Haltung langsam aufzurichten immer mit den schlimmsten Befürchtungen vor Augen Annegretels Bangen
würde sich als wahr erweisen .
Jene Befürchtungen an die man nicht zu denken wagt wenn man sich in einen Wald befindet ,
in dem man in der stockdüsteren Nacht nur den kalten feuchten dichten Nebel zwischen den Baumstämmen fühlt und damit zu kämpfen hat ,
das Gleichgewicht nicht unter den Füßen zu verlieren, die dazu auf unebenen moosbewachsenen kleinen Hügeln und den Unterholz dazwischen den durchgefrorenen zitternden Körber tragen müssen.


Als Elfjähriger bereits begann Pickenhahn sich für Erzählungen und Orte dieser Welt zu interessieren, bei denen er sich das Gruseln selbst lehren wollte.
Berichte und Artikel sammelte er akribisch .
Bei Pickenhahn begann sich daher ein Interesse an derartigen Überlieferungen und Hirngespinsten schon früh einzustellen, das er bis zu seinen Ende nicht mehr verlieren sollte.
Doch keine Reise hatte ihm soviel Selbstbeherrschung abverlangt wie jene , deren Anfang in Heines Haus mit dem Klopfen an der Tür begann , vor der Annegretel Brettschneider mit gesenkten , fast schon verzweifelten Blick den Morgen des anstehenden Novembertages in Pickenhahns Leben unvergesslich machen sollte.


Die Küche :



Tief holte er nach Luft als die in die Jahre gekommene Annegretel nun zum Ende ihrer mit kränkelnder Stimme vorgetragenen Bitte kam um Ihr schon mit Bedacht vorbereiter Wortwahl eine Absage zu erteilen als sie aus ihrer Schürzentasche einen vergilbten Brief herauszog um ihn Pickenhahn als letzten Nachdruck auf den Küchentisch zu legen, um den beide in den kleinen Lehmhaus am Dorfesrand saßen.
Pickenhahn verstummte noch im Satz und griff mit verkniffener Mine nach dem Brief.
Er zog den sorgsam gefalteten Zettel heraus und breitete ihn auf den Tisch aus bevor er zu seinen Leseglas griff.
Zuerst richtete sich Heines Augenmerk auf eine dunkel eingefärbte Stelle am oberen linken Briefrand , auf der sich ein Fingerabdruck erkennen ließ.
"Blut ?" schien Pickenhahn mit gerunzelter Stirn ungläubig fragen zu wollen.
Der Brief trug in der oberen rechten Ecke das Datum 1842 .

Wenige dem Repertoire an bekannten handschriftlichen Notizen alles abverlangende Zeilen führten zu einen wohl in Eile gezeichneten Bild, daß die gesamte untere Seite des Briefes füllt.
Die Worte , die ebenso in einer hastigen und deshalb schwer zu entziffernder Weise geschrieben wie die Zeichnung gekritzelt wurde , versuchte Pickenhahn erst stumm in Gedanken eine Bedeutung zu kommen zu lassen bevor er sich eines Lesefehlers wegen, von Annegretel korrigieren lassen mußte , dass Heine schon von Kinderbeinen an wichtig war zu vermeiden.
Schließlich hatte Heine mit seinen fülligen , kleingewachsenen Proportionen ohnehin Schwierigkeiten damit im Dorf , unter all den jungen Burschen und alten Rauhbärten als respektable Person auch den angemessenen Umgang mit ihr zu wahren.


Der Brief :


“Gretchen, schick nach mir, die Brüder sind schon weg und auch mir wirst Du bald einen Kranz legen müssen . Meine letzten Worte sollen Dich finden und zeichnen werde ich Dir, wohin uns der Brandschatz führte.
Hätt ich doch schon begriffen wie es um mich bestellt sein würde als ich zum ersten Mal in den Karten der vier toten Kaufmänner , die wir erschlugen zwischen ihren Wägen nahe dem Ufer des Rheins, diesen gottlosen Ort fand, durch das Mal gekennzeichnet, welches zuletzt auch Deine Brüder auf ihrer Brust fanden .
Hätt ich doch die Brüder mit Dir gehen lassen und Euch ein Leben ohne Frevel führen lassen.
Ich bin schuld daran , soviel Leid deiner armen Seele zur Last zu geben , nun auch die Brüder die durch meinen Eifer und meine Gier verloren sind und ausharren , bis ihre Schuld beglichen ist .
Eine Schuld die ich den Beiden bei allem Flehen, aller vergebener Gegenwehr aufgebürdet und zugleich nicht mehr nehmen kann.
So bitte ich Dich , wenn so der Herr will dass Dich meine Zeilen erreichen , für die Seelen der Brüder um ein Ablass von ihren Qualen durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit zu beten.
Meine Seele, so bin ich mir bewußt,
trägt eine zu hohe Schuld als dass sie es verdiente , in Deine gebete eingeschlossen zu werden.
Ich will Buße tun , für jeden Groll den ich Dir getan , jeden schmerzhaften Tod den ich zu verantworten weiß , jeden Taler und alle Raubgüter die ich aus den Händen der Toten
und Sterbenden entriss um meine Laster zu nähren sollen mir um das Zehnfache im Fegefeuer vergolten werden wenn nur den Brüdern und Dir damit geholfen wäre.

Möge mir der Herr , vor dem ich in Ungnade fiel , nur diese eine Bitte gewähren und Dich wissen lassen, Deine Entscheidung ein Leben ohne Die Brüder und mich zu führen, änderte nie etwas an meiner Liebe zu Dir ,kleines Gretchen"


Annegretel wischte sich mit einen kleinen zerlumpten Tüchlein die Tränen aus den Augen und sah Pickenhahn gefasst an.

“Anni..." sprach Pickenhahn während er den Brief wieder bedacht und um das richtige Maß an Mitgefühl bemüht auf den Tisch zurück legte.


"Berichte mir von dem , der sich wohl in seiner bittersten Stund durch den Brief an Dich richtete."


"Es ist der Vater, zu den Freischärlern ging er, ohne Familie und Pflicht war es um sein Schaffen nicht recht bestellt. Jung und dumm zog er aus, im Herzen ein Kind, im Tun ein Schinder.
In den Kurfürsttümern der Mark Brandenburg erschlug er einen Vater, dessen Tochter er schändete und sie somit zu meiner Mutter machte.
Zwei Brüder noch brachte die tüchtige Mutter zur Welt bevor sie sich vor den Blicken der Aufpasser des dürftig erbauten Feldlagers losreißen und sich nach kurzweiliger Flucht dazu entschied ihr Leben nicht mehr in die Dienste ihrer Peiniger zu stellen.
Auf einen Baumstamm am Rande des Jagdforstes der Obrigkeit soll sie zugegangen und sich geradewegs auf einen gebrochenen herausragenden Ast mit dem Leib gestürzt haben.
So fing alles an und der Brief des Vaters beendete das, was mit einen frühen Eid zur Treue des Vaters an den Hauptmann der Freischärler begann."

“Annegretel, trotz des schweren Kummers der auf Deiner Seele lastet, hieltest Du Dich bis zum heutigen Tage mit Deinen Leid bedeckt.
Was , so muss ich Dich fragen , läßt Dich nun zu mir führen und frei sprechen?"

Im Schoß rieb Annegretel ihre zierlichen kleinen vom Alter gezeichneten Handflächen beinahe wie ein kleines Kind mit einen Herzenswunsch auf den Lippen zusammen und antwortete in kurzen leisen Atemzügen:


“Pickenhahn, alt und sonderlich, so spotten die Leute im Dorfe über mich.
Dessen bin und war ich mir immer bewußt.
Trotz dieser Schandmäuler wage ich mir heute auszusprechen, daß mir noch in früheren Tagen versagt blieb.
Einige Jahre , nachdem der Brief seinen Weg über fahrende Händler zu mir fand ,wobei die Händler davon sprachen , wie ihnen der Brief am Morgen nach ihrer Rast am Wegesrand entlang der alten Händlerroute durch den Schwarzwald auf ein Rad des Klamottenwaagens auffiel und wie ohne Erfolg nach dem Boten gesucht wurde .”


Pickenhahn stand auf, ging zu den Küchenofen und bückte sich nach dem gestapelten kleinen Holzhaufen in einer kleinen Kiste neben dem Ofen ,schob ein Stück Holz nach.
Danach begab er sich zurück zu Annegretel und saß sich erneut mit gezwungener Mine zu ihr.


“Erzähl weiter. “

stieß er angestrengt aus als er mit seinen schweren Leib auf den Stuhl ankam.

“Zu jeder Nacht, in der kein Mond am Himmel steht, träum ich von den Brüdern, wie sie sich in einen Kerker befinden, angekettet im Stande um einen Pfahl.
Die schweren Ketten zeichnen ihre Fußgelenke im tiefen Blau,
dreckig sind ihre Hemden und mit tiefen Schnittwunden ihre Gesichter entstellt.
Beide stehen sie da, vom Leben verlassen doch vom Tode vergessen.
Ihre Münder stehen offen, ihr Blick bleibt starr und regungslos zu Boden gerichtet.
In den kleinen aus dunklen Backstein gehaltenen Verließ muß ich nun zu jeder dieser unheilvollen Nächte dem Leid meiner Brüder beiwohnen.
Pickenhahn, ich bin alt und auch meinen Leben ist bald ein Ende gesetzt.
Doch bevor ich sterbe will ich versuchen die beiden Brüder aus ihren Bann zu befreien um ihren unseligen Geistern den ewigen Frieden zu schenken um dann auf alle Zeit ruhen zu können. “

Annegretel bat Heine Pickenhahn sich ihres Flehens zu erwähren und ihrer Bitte, nach den verlorenen Brüdern zu suchen , nachzukommen.
Kaum ausgesprochen zog es Heine die Mundwinkel zusammen und das beklemmende Gefühl in seinen Magen ließ ihn trotz bemühter Kaltschnäuzigkeit ein Seufzen entlocken das in Annegretels verlebten Gesicht einen hoffnungsvollen Ausdruck hinterließ , der mit all ihren Kummerfalten einen sonderbar fremden und zugleich erbarmungswürdigen Eindruck Heine Pickenhahns in die Tage gekommene Standfestigkeit durchdrung womit die Zeichnung auf den Brief in Heines Augen jene Neugier wieder erweckte , die ihm als Kind schon so manche Nacht zum Tage machte .




Fortsetzung folgt …




Ich hoffe die Zeit die der Ein oder Andere hierzu brauchte kommt ihm jetzt nicht vertan vor :) .


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29.11.2011 um 18:02
Zitat von HammelbeinHammelbein schrieb am 07.04.2011:Sie wussten was auf Sie zukam doch sie taten zu wenig.
Und vor wenigen tausend Jahren starb der letzte ihrer Spezies.
Vielleicht schickten uns die Götter hier hin um uns zu zeigen das es Wesen gibt die ihr eigenes Todesurteil unterschreiben.

Das wars...
Ich schliesse den Bericht mit meinen vier Händen
Ach ja...
Sie selbst nannten sich MENSCHEN
Hi hi

http://www.myvideo.de/watch/7347863/Firma_Neue_Welt

Aber egal, fetter Track, den darf man wohl zweckentfremden^^


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29.11.2011 um 19:20
@Fenris

Hat ja lang gedauert! :D

Ja definitiv fetter Track... geil is immer nur, die leute lesen es und finden es richtig gut, du sagst es is ne hiphop lyric und auf einmal isses müll lol :D


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29.11.2011 um 19:34
In Memorian- Love in the rain

Ein Sturm zog auf.
Der Wind wirbelte die Wolken durcheinander, ließ sie zu seltsamen Bebilden erstarren, nur um sie im nächsten Moment wieder auseinander zu reißen.
Ich stand allein am Rand eines Feldes. Um mich schoss hohes Gras in den Himmel, saftig grün. Die Luft roch nach Regen und feuchter Erde, bald würde mich der dunkle Vorhand, der auf mich zurollte, über mich hereinbrechen.

Aber ich wollte noch nicht nach Hause; noch war die Zeit nicht gekommen, ich musste heute hier sein, und ich wusste das.

War es Schicksal? Bestimmung? Oder nur Intuition?

Ich wusste es nicht...
Nichts war mehr sicher... nicht einmal meine Identität.

Die Welt verschwamm vor meinen Augen, als die Erinnerungen über mich hereinbrachen: Der fürchterliche Krieg, der mir so viel Kummer bereitet hatte... nein, nicht nur mir, sondern Millionen und Abermillionen von Menschen.
Ich war allein gewesen, ganz allein... alle hatten sich von mir abgewendet, als ich in Behandlung gegangen war, nur sie nicht...

Sie war immer für mich da gewesen. Sie hatte mich in den Arm genommen wenn ich weinen musste, mich gepflegt, wenn meine Wunden geschmerzt hatten, mich verteidigt, wenn mich die anderen wegen meiner Art hassten und sich von mir abwendeten...

Einundvierzig Jahre waren wir verheiratet gewesen... Einundvierzig Jahre, in denen sie alles gewesen war, der einzige Grund für meine Existenz...

Und jetzt war sie von mir gegangen... sie war in meinen Armen eingeschlafen, friedlich, ganz leise und still, ohne ein Wort. Sie hatte mich ein letztes Mal angesehen, und sie hatte gelächelt.

Und dann nichts.

Ich blieb stehen und hob den Kopf, als der Regen über mich hereinbrach, als er die Tränen von meinem Gesicht wischte und mich nass und tropfend zurückließ.

Ich dachte an ihr Lächeln, und ich wusste: Solange sie in meinem Herz lebte, war sie immer noch bei mir.


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29.11.2011 um 19:50
Ein mann steht vor dem kippenautomaten und merkt er hat kein geld dabei, "scheiße" muß er wieder nachhause zu seiner alten.


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