GDL Streik

Weiß nicht so recht. Ist finds eigentlich gut, dass die Leute aufstehen und sagen was ihnen nicht passt.

Für die Nutzer der Bahnen ist das natürlich Mist. Gibt genug Leute, die nicht täglich nur aus Spaß im Zug sitzen, sondern damit zur Arbeit fahren. Da besteht dann erst mal ein Aufwand, irgendwie anders zur Arbeit zu kommen. Manche haben vielleicht nicht mal ein Auto, da wird's dann doch etwas schwierig.

Da frag ich mich ob die Lockführer nicht vielleicht einen anderen Weg finden könnten ihre Interessen durchzubringen.

Bin froh dass ich auf den Haufen nicht angewiesen bin und ein treues Autochen besitze. ^^ Da wo ich arbeite fährt eh kein Zug hin.

So ab morgen um 2 Uhr früh wird Bundesweit wieder gestreikt und das bis Montag 4 Uhr früh!

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-11/gdl-bahn-streik-angekuendigt

Ein positiver Nebeneffekt hat dieser Lokführerstreik ja: Die Suizidrate durch Leute die sich vom Zug überrollen lassen sinkt rapide.

Wenns nur um Geld gehen würde, wäre ich für eine kompromisslose Unterstützung der GDL. So aber bin ich mir nicht so sicher, ich schließe mich weder der einen noch der anderen Seite an.

Unnötig

Gerechtfertigt! Streik ist ein legitimes Mittel in der Auseiandersetzung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

... und der Wahnsinn beginnt von vorn. Schade das Raffgier und Profilierungssucht nicht weh tun.

Peter0167 schrieb:Schade das Raffgier und Profilierungssucht nicht weh tun.

Ja, Deutsche Bahn Vorstände haben fett Boni abgesahnt, obwohl die Bahn vieles nicht auf die Kette kriegt.
Raffgierig Kohle einstecken, aber nicht abliefern.

Das Problem das ich hier sehe ist das Streiken hier nicht im Sinne der Sache ist.

Normal in der freien Wirtschaft schadet so ein Streik dem Unternehmer/Arbeitgeber und zwingt diesen dazu einzulenken.

Die DB ist aber kein normales Unternehmen. Der Staat hat Anteile und ein Interesse am ÖPNV wegen der Klimapolitik. Die Bahn wird also egal wieviele Milliarden es kostet mit Steuergelder erhalten. Man wird die Bahn also nicht pleite gehen lassen, koste es was es wolle. Die Vorstände können sich also die fetten Boni reinschieben und der Ruf ist wie Ignorance schrieb eh nicht existent. Der Streik ist denen also völlig egal. Den Schaden zahlt der Steuerzahler und das sind die Bahnkunden und natürlich auch die Lockführer selbst.

Wobei ich auch sagen muss, dass ich durchaus verstehen kann das man eine Arbeitzeitverkürzung beim heutigen Fachkräftemangel nicht zustimmen möchte. Wo sollen denn die zusätzlichen Lockführer herkommen die das dann ausgleichen sollen?

Jaime schrieb:Wo sollen denn die zusätzlichen Lockführer herkommen die das dann ausgleichen sollen?

Endlich mal jemand, der die richtigen Fragen stellt. Und die Antwort darauf ist, es gibt sie nicht. Am Ende wird es also darauf hinauslaufen, dass die GdL sich durchsetzen wird, die Bahn wird daraufhin ihr Angebot einschränken müssen (Stillegung von Strecken, Erhöhung der Taktzeiten, etc.).

Bis das aber vollzogen ist, wird die deutsche Wirtschaft Milliardenverluste erleiden, was zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen führen wird, sowie zum Verlust von Arbeitsplätzen. Ist aber kein Ding, die können ja dann zum Lokführer umschulen.

Letztlich zahlen nicht nur die Bahnkunden die Zeche, sondern wir alle. Und in zwei Jahren geht der Scheiß von vorne los ... dann sind es 29 Wochenarbeitsstunden bei gleichzeitiger verdreifachung der Löhne. Und in 10 Jahren lassen sich die Herren Lokführer dann von ihrer Dienerschaft in Senften von ihren Villen zu den Loks tragen, damit sie ihre 2 Stunden ableisten können.

Das Streikrecht in der heutigen Form sollte dringend reformiert werden. Es kann nicht sein, dass es skrupellosen Banden dazu verhilft, ihre Machenschaften auf dem Rücken der Bevölkerung zu legalisieren. Ich denke nicht, dass die Mütter und Väter des Grundgesetzes solche Auswüchse bedacht hatten, als sie es verfassten.

Maßlose Gier gepaart mit Verantwortungslosigkeit und Profilierungssucht stellt am Ende alles auf den Kopf. Wenn Arbeitnehmer zum Aggressor werden, ist es mit dem sozialen Frieden bald vorbei, und wir steuern geradezu in eine neue Form gesellschaftlicher Ordnung, die ganz sicher niemand haben will.

Jaime schrieb:Wobei ich auch sagen muss, dass ich durchaus verstehen kann das man eine Arbeitzeitverkürzung beim heutigen Fachkräftemangel nicht zustimmen möchte. Wo sollen denn die zusätzlichen Lockführer herkommen die das dann ausgleichen sollen?

Daran sieht man doch, dass der Job nicht attraktiv ist? Bei besseren Löhnen/Arbeitsbedingungen werden eher mehr " Auf den Zug aufspringen" als weniger.

Peter0167 schrieb:Es kann nicht sein, dass es skrupellosen Banden dazu verhilft, ihre Machenschaften auf dem Rücken der Bevölkerung zu legalisieren.

Die Lokführer gehören auch zur Bevölkerung, nur mal nebenbei und skrupellose Banden? Geht es noch?

Peter0167 schrieb:Maßlose Gier gepaart mit Verantwortungslosigkeit und Profilierungssucht stellt am Ende alles auf den Kopf. Wenn Arbeitnehmer zum Aggressor werden, ist es mit dem sozialen Frieden bald vorbei, und wir steuern geradezu in eine neue Form gesellschaftlicher Ordnung, die ganz sicher niemand haben will.

Aggressor? Die streiken und das dürfen sie, müssen sie, um im Arbeitskampf etwas zu erreichen. Warum gibt es denn Nachwuchsprobleme? Man könnte ja auch mal darüber nachdenken, dass Verspätungen auch Überstunden für die Lokführer bedeuten, dass diese Menschen 1000e andere sicher transportieren sollen und das bei den Zuständen, die da herrschen.

Der Streik der GDL ist mir egal, da ich in keinster Weise davon betroffen bin.

Wenn man sich das aber bisschen durchliest, dann muss die GDL schon aufpassen. Das letzte Angebot der Bahn ist nicht schlecht. Aber jetzt wird wieder gestreikt und das kann den Bogen dann auch irgendwann einmal überspannen.

Die Mehrkosten werden sowieso an die Kunden der Bahn mit höheren Ticketpreisen weitergegeben. Dann hat der Bahnkunde, der auch eine Gehaltserhöhung erhalten hat, wieder nichts mehr von seinem Gehalt. Das ist doch ein Kreis an Gehaltserhöhungen und Preiserhöhungen.

Obse89 schrieb:da ich in keinster Weise davon betroffen bin.

Ich bin schon betroffen. Beispielsweise kann ich nicht zu meiner pflegebedürftigen Mutter fahren. Zum Glück besteht momentan keine akute Krisensituation, sodass sie die Woche ohne meinen Besuch hoffentlich rum bekommt (sie wird ja professionell gepflegt).

Außerdem kann ich am Wochenende nicht zu meinem Partner fahren wie geplant.

Was ich mich frage: wie wird die GDL ihre weiteren Streiks eskalieren? Man wird ja sicher nicht zurückschrauben, sondern immer weiter aufdrehen. Was kommt als Nächstes? 10 Tage? Zwei Wochen? Ganzer Februar oder März?

Also ich persönlich kann beide Seiten verstehen.

Der Beruf sollte attraktiver werden, es fehlt an Personal...das geht aber nur wenn die Zeiten und Löhne stimmen - wie überall.

Ich kann die Leute verstehen die darauf angewiesen sind, mich eingenommen...aber mit etwas Planung schafft man auch ein paar Streiktage , beim letzten Streik bin ich zu meiner Partnerin 100km weiter weg nur mit Privaten gefahren... (HLB, vlexx usw) dauert etwas länger , ist voller aber man kam ans Ziel und das pünktlich weil sonst nix los war auf den Gleisen.

Ich wohne in der Nähe einer Bahnstrecke und im Moment hör ich die Rehe husten....viel zu Ruhig ... 🤣

Was ist schon eine Milliarde...

https://www.spiegel.de/wirtschaft/deutsche-bahn-gdl-100-millionen-euro-schaden-taeglich-wirtschaft-aechzt-unter-bahnstreik-a-12011959-9dd2-4017-a59e-c0f908f4c650

Die Bahn gehört zurück in staatliche Hände. Es ist für mein Verständnis ein absolutes Unding das eine systemrelevante Infrastruktur dem Willen einer Popelgewerkschaft mit etwas in die 40K Mitarbeitern unterworfen ist. Weselsky kann schalten und walten wie er will so scheint es mir aktuell...

Dini1909 schrieb:(HLB, vlexx usw) dauert etwas länger , ist voller aber man kam ans Ziel und das pünktlich weil sonst nix los war auf den Gleisen.

Ja, sofern private Bahngesellschaften dieselbe Strecke bedienen, geht das. Die Strecke zu meiner Mutter (in meinen Geburtsort) wird aber ausschließlich von der DB bedient. Da fällt mal wieder so gut wie alles aus. Ich hoffe nur, dass in den nächsten Tagen meine Mutter keine medizinische Krise hat, sonst bleibt mir wohl nur das Taxi.

DerFremde schrieb:Weselsky kann schalten und walten wie er will so scheint es mir aktuell...

man sollte nicht vergessen, dass es eine Urabstimmung gab. Weselsky macht seinen Job.

DerFremde schrieb:Es ist für mein Verständnis ein absolutes Unding das eine systemrelevante Infrastruktur dem Willen einer Popelgewerkschaft mit etwas in die 40K Mitarbeitern unterworfen ist.

wenn die so systemrelevant sind, dann sollten die Arbeitsbedingungen erst recht entsprechend sein, meinst Du nicht?

Tussinelda schrieb:wenn die so systemrelevant sind, dann sollten die Arbeitsbedingungen erst recht entsprechend sein, meinst Du nicht?

Und es wären auch modifizierte Streikbedingungen denkbar, um den systemrelevanten Betrieb aufrecht zu erhalten.

Beispielsweise arbeite ich in einer Gesundheitseinrichtung, wo es auch so ist: trotz Streiks (die auch bei uns vorkommen), kann nicht der gesamte Betrieb lahmgelegt werden, sondern es muss die Versorgung weiterhin sichergestellt bleiben.

martenot schrieb:Beispielsweise arbeite ich in einer Gesundheitseinrichtung, wo es auch so ist: trotz Streiks (die auch bei uns vorkommen), kann nicht der gesamte Betrieb lahmgelegt werden, sondern es muss die Versorgung weiterhin sichergestellt bleiben.

es gibt doch einen Notfahrplan.....ist ja nicht so, als stünde alles still oder als ginge es um Menschenleben, wie z.B. in Krankenhäusern usw.