Brauchen wir wirklich mehr ausländische Fachkräfte?

Angesichts der Tatsache, das in Deutschland 3,19 Millionen Menschen keine Arbeit haben, kann ich mir nicht vorstellen, das wir noch immer nicht genug Kompetente Fachkräfte haben.

Man sollte lieber erst mal was mit den Arbeitslosen machen die da sind.

Bessere Aus- und Weiterbildungsmoeglichkeiten waeren erstrebenswert. Umschulungen und Weiterbildungen in der Erwachsenenbildung sind die Eintrittskarte zurueck in den Arbeitsmarkt.
Leider wird an der falschen Stelle gespart und anstatt mehr Leuten (die es auch wirklich wollen) eine Umschulung zu gewaehren, steckt man sie in Kurse, die sie nicht brauchen oder in 1-Euro-Jobs, in denen von vorn herein klar ist, dass hinterher niemand uebernommen wird.

Selbstverstänlich brauchen wir (kurzfristig) Fachkräft aus dem Ausland... ich verstehe nicht wieso manche so illusorisch sind und das nicht einsehen wollen.

Man kann aus einem Langzeitarbeitslosen, der irgendwann mal Schlosser gelernt hat nun einmal nicht *schwuppsdiwupps* einen Neurochirurgen machen. Oder einen Java-Programmierer.

@chen

Was verstehst du unter Kurzfristig?

@chen

Das ist doch keine Aussage! Es kommen Jahr zu Jahr immer mehr Fachkräfte von den Unis, die sowieso schon überfüllt sind, da bracht man sicherlich keine "Fachkräfte" aus dem Ausland.

In Bildung investieren, auch bei Arbeitslosen, das wäre mal eine Maßnahme :P

Ich sehe nicht ein, dass Löhne von hoch qualifizierten Jobs durch dieses infaltionäre Fachkräftmangel gelaber gedrückt werden.....Teilweise macht es Sinn, aber bei einigen Job-Sparten kann ich nur den Kopfschütteln z.B.

Siehe Spiegel Ingenierumangel gespamme....

Ich bin mir nicht sicher ob die Offensive überhaupt relevante Früchte trägt. Im Jahre des letzten Migrationsbericht sind immerhin nur 6500 Akademiker nach Deutschland gekommen. 6500 von knapp einer Million Zugezogenen
Ein sehr schlechter Schnitt wie ich meine

@DerFremde
MAn sollte lieber unsere Jugend anständig ausbilden und Schulen anstatt sich Ausländische Fachkräfte ins eigene LAnd zu holen, es sind so viele Junge Menschen Arbeitslos und werden nicht gefördert, das ist doch ein Armutszeugnis an die Brd

@hulkster

Genau das ist der springende Punkt. Und vielleicht sollte die Wirtschaft mal ihre anforderungen etwas zurüc schrauben und auch jungen Leuten mit schlechteren Noten eine Chance geben

Man muss nichts zurückschrauben sondern das Potenzial nutzen

Entscheidend ist eigentlich weniger die Zahl arbeitsloser oder geringfügig beschäftigter Deutscher an sich - sondern ihre Ausbildung und ihre Qualifikationen.

Mal als Beispiel:

Wenn ich hundert Arbeitsplätze anzubieten habe, für deren Tätigkeit Abitur und ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Betriebswirtschaftlehre notwendig sind, dann bringen mir 200 deutsche, aber unqualifizierte Arbeitslose auch nichts und ich BRAUCHE, wenn ich diese Plätze besetzen will, entweder entsprechend fortgebildete Deutsche - oder aber ich hole mir gut qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland.


Man muss sich also fragen: Wieweit sind denn die Arbeitslosen und geringfügig Beschäftigten in Deutschland qualifiziert für angebotene Jobs?

Wenn jemand schon Schwierigkeiten hat, seinen eigenen Namen zu schreiben und nur gut schwere Sachen schleppen kann, überspitzt ausgedrückt, dann kann ich den auch nicht in einem großen Chemieunternehmen als Abteilungsleiter beschäftigen.

Wir haben Fachkräfte. Sie sind oft über 40, haben Familie, Freundeskreis, haben sich schon etwas aufgebaut und sind dementsprechend nicht mehr so flexibel, wie junge "frische" Arbeitskräfte, die noch ganz am Anfang stehen. Und Arbeitsanfänger sind billiger, denen zahlt man ein Anfangsgehalt.

Es sind die häufig unattraktiven Arbeitsbedingungen in Deutschland, die das Problem sind. Der Arbeitnehmer soll möglichst billig sein, am besten im Auto wohnen, damit er überall einsetzbar ist. Nicht umsonst wollen viele ausländische Fachkräfte gar nicht nach D und eine nicht geringe Zahl deutscher Fachkräfte gehen ins Ausland, wo ihre Arbeit wirklich wertgeschätzt wird.

Ebenfalls als hinderlich sehe ich oftmals zu hohe Ansprüche der Arbeitgeber. Arbeitsplätze, für die bis vor ein paar Jahren noch eine ganz gewöhnliche kaufm. Ausbildung reichte, reichen heute nicht mehr, es müssen BWL-Studierte sein. Warum eigentlich? Ein Kaufmann/Kauffrau mit 3jähriger Ausbildung ist durchaus in der Lage, einen Sachbearbeiterposten zu bewältigen. Ich habe mal einen Bogen eines Einstellungstests für kaufm. Azubis eines sehr grossen Unternehmens gesehen und mit den Ohren geschlackert. Man hätte glauben können, es wäre ein Einstellungstest der NASA gewesen. Total überzogen.

Den Fachkräftemangel in Deutschland gibt es eigentlich gar nicht. Dass trotzdem überall gelesen werden kann, dass Spezialisten fehlen, liegt primär daran, dass die Industrie diesbezüglich halt ganz andere Vorstellungen hat. Die Personaler würden gerne aus einer möglichst grossen Anzahl von Fachkräften die fachlich bestqualifizierten Leute zu möglichst günstigen Konditionen auswählen.

Wenn sich dann für eine ausgeschriebene Stelle nur ein paar Leute über 40 bewerben, die zwar die fachliche Qualifikation aufweisen, aber auch an den Arbeitgeber gewisse Ansprüche stellen, dann wird gleich von Fachkräftemangel gejammert, obwohl das nicht der Fall ist.

Ein echter Fachkräftemangel würde sich in steigenden Löhnen manifestieren. Bei den meisten Branchen, in denen angeblich ein Fachkräftemangel besteht, kann man das aber nicht beobachten.

Emodul

bmo schrieb am 16.02.2013:Siehe Spiegel Ingenierumangel gespamme....

Wir haben da einen ganz tollen Businessplan, jetzt brauchen wir (möglichst billige) Ingenieure, damit man das auch bauen kann :D

Man braucht sich die Ingenieurgehälter (und Arbeitszeiten) nur mal anzuschauen, dann weiss man Bescheid. Es fehlen keine Ingenieure, aber es fehlen halt Ingenieure, die zu Dumpingpreisen arbeiten.

Emodul

Gerade gelesen:

Die Bundesregierung schlägt Alarm: In Deutschland könnten durch den demografischen Wandel bald sechs Millionen Arbeitskräfte fehlen. Verstärkte Zuwanderung soll dem abhelfen.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/2804622/bundesregierung-will-mehr-zuwanderung.html

Die Qualität der Aus,- und Witerbildung in Deutschland ist top. Wer hier eine Ausbildung genossen hat wird fast überall auf der Welt mit Kusshand genommen. Also nein, wir brauchen nicht mehr ausländische Fachkräfte, was wir brauchen ist die Bereitschaft Fachkräfte auch bezahlen zu wollen!

@Kc

Kc schrieb am 22.04.2013:Man muss sich also fragen: Wieweit sind denn die Arbeitslosen und geringfügig Beschäftigten in Deutschland qualifiziert für angebotene Jobs?

Nein, man sollte sich als AG erstmal fragen, wieweit mein AN mindestens qualifiziert sein muss!

Als Gegenbeispiel zu deinem, folgendes: ich las, als ich beim Bund fertig war eine Stellenanzeige "Ausbildungsplatz zur Gebäudereinigungskraft, Abitur und FS Kl. 2 bed."

Ist das noch normal?

Kc schrieb am 22.04.2013:Wenn jemand schon Schwierigkeiten hat, seinen eigenen Namen zu schreiben und nur gut schwere Sachen schleppen kann, überspitzt ausgedrückt, dann kann ich den auch nicht in einem großen Chemieunternehmen als Abteilungsleiter beschäftigen.

Das ist richtig, den kann ich dann aber zum steinekloppen einsetzen, ihm eonen fairen Lohn zahlen statt mir dafür 2 Polen zu suchen die zusammen weniger verdienen als der eine!

Das ist nämlich unser eigentliches Problem...