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Themen-Wiki: Waldorfschulen

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bearbeitet von Wurstsaten am 10.04.2024
Verknüpfte Diskussion: Waldorfschulen
Ahriman
Ahriman ist eine Widersachermacht aus der zoroastrischen Theologie die Zerstörung bzw. das Zerstörerische repräsentiert.
Die Anthroposophie sieht in Ahriman ein Geistwesen, das dem Menschen strukturierende, materialisierende Kräfte verleiht, als Gegenpol zu den auflösenden, bewegenden Kräften Luzifers. Ahriman sei von einer durchdringenden, kalten Intelligenz, die er jedoch begierig in sich verschließe. Im Gegensatz zu Luzifer erscheine er daher als „Fürst der Finsternis“, welcher der Menschenseele den Zugang zur geistigen Welt verunmöglichen wolle. 1919 sprach Rudolf Steiner in einem Vortrag davon, dass sich Ahriman im dritten Jahrtausend nach der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus in einem Menschen inkarnieren müsse.
Quelle: Wikipedia: Ahriman#In der Anthroposophie

Ahriman steht in der Anthroposophie für Intellekt, Wissenschaft und Technik, viele Anthroposophen fürchten sich vor Ahriman, und seiner von Rudolf Steiner für das dritte Jahrtausend geschauten Inkarnation und lehnen deshalb Wissenschaft und Technik ab. Anthroposophen glauben dass sie dem Wirken von Ahriman luziferische Elemente entgegensetzen müsssen.

Akasha Chronik
Die Akasha Chronik ist eigentlich eine Erfindung von Helena Petrowna Blavatsky, sie verband die abendländische Idee der Weltenchronik in einer wirren Mischung mit dem „sidereal light“ des Paracelsus, den damaligen Erkenntnissen über den „tierischen“ wie physikalischen Magnetismus und dem indischen Namen des Weltäthers "akasa" (Raum).

Rudolf Steiner hat bei den Theosophen gelernt und brachte die Akasha Chronik auch in seine Anthroposophie unter.
Steiner hat behautptet, dass er in der Akasha Chronik lesen könne, er hat dort neben anderen merkwürdigen Dingen auch seine eigene Version von Platons Atlantis Geschichte geschaut.

Nun kännte man meinen, dass der hellsichtige Universaldilettant Rudolf Steiner ein lieber Märchenonkel ist, der einfach nur interessante Geschichten erzählt.
Es wird immer behauptet, dass Anthroposophie in der Waldorfpädagogik nur Methode ist und keine Anthroposophie gelehrt wird.
Am Geschichtsunterricht an Waldorfschulen kann man festmachen, dass diese Behauptung eine freche Lüge ist.
„Atlantis“. In einem Geschichtsepochenheft der 5ten Klasse. Ist Atlantis „Geschichte“? Und wie geht die Geschichte in der Waldorfschule weiter? So, die Überschriften aus einem anderen Geschichtsepochenheft:

– Urindische Kulturepoche, 7200 v. Chr. bis 5100 v. Chr.

– Die 2. nachatlantische Kulturepoche, Die Urpersische Kulturepoche, 5100 – 2900 v. Chr.

– Die 3. nachatlantische Kulturepoche, chaldäisch-babylonische-assyrische Epoche, 3000 – 750 v. Chr.

Ist das Geschichte? Nein. Es gibt keine „nachatlantischen Kulturepochen“, wie sollte es auch, wenn Atlantis ein Mythos ist? Und was sind das für absurde Datierungen? Die auch im Detail nicht besser werden:

Im Geschichtsepochenheft wird Buddha der „Urindischen Kulturepoche“ von 7200 – 5100 v. Chr. zugeordnet. Im Standardwerk „Philosophie und Religion Indiens“ werden für Buddha folgende Lebensdaten genannt: 563 – 483 v. Chr.: Differenz ca. 5000 Jahre …

Die Lebensdaten Zarathustras sind umstritten, in Frage kommt ein Zeitraum von ca. 1800 v. Chr. bis ca. 600 v. Chr.. Im Geschichtsepochenheft ist für die „Urpersische Kulturepoche”, der Zarathustra zugerechnet wird, aber 5100 – 2900 v. Chr. angegeben, was in jedem Fall falsch ist.

An diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass im Geschichtsunterricht der Waldorfschule keine „Geschichte“ unterrichtet wird, was für jeden Laien ersichtlich ist, auch ohne Vorkenntnis der Anthroposophie. Hier würde man eigentlich kritische Nachfragen der Eltern erwarten – „Was soll das?!?” „LERNT mein Kind auch etwas in der Waldorfschule? Etwas anderes als diesen Humbug …”, aber offensichtlich werden diese Fragen nicht gestellt.

Wenn man die Grundlagen der Anthroposophie kennt, weiss man, dass in der Waldorfschule anthroposophische Geschichtsschreibung unterrichtet wird: Die „Kulturepochen“ und ihre Datierung – die in den Schülerheften lediglich kindgerecht gerundet ist –, sind Anthroposophie.
Quelle: https://www.ruhrbarone.de/spiel-nicht-mit-den-staatsschulkindern/154347

Anthroposophie
Die Anthroposophie, wie sie von Rudolf Steiner ersonnen oder "geschaut" wurde, ist die Grundlage der Waldorfpädagogik.
Die Anthroposophie (von griechisch Weisheit vom Menschen) ist eine theosophisch inspirierte neugnostisch-esoterische Weltanschauung europäischer Prägung, die von dem österreichischen Hellseher und autodidaktischen Philosophen Rudolf Steiner begründet wurde und untrennbar mit seiner Person und Funktion als selbsternanntem Menschheitsführer verbunden ist. In ihr finden sich auch christliche Einflüsse (wiederzufinden in der Steiner'schen Christologie und der Christengemeinschaft) sowie Elemente aus dem Rosenkreuzertum. Die Anthroposophie wird von ihren Anhängern als "Geisteswissenschaft" bezeichnet, im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Geisteswissenschaften.

Steiner benutzte den Begriff Anthroposophie erstmals 1902 während seiner Tätigkeit für die Theosophische Gesellschaft (1902–1913). Der Begriff der Anthroposophie war jedoch bereits im 16. Jahrhundert im Gebrauch[1] als Wissenschaft des Guten.

Heutige Belange der Anthroposophie werden von der Anthrosophischen Gesellschaft gesteuert. Bei dieser handelt es sich um eine der bedeutendsten und bestetablierten Esoterikgruppierungen des deutschsprachigen Raumes. Sie verfügt über weitverzweigte Wirtschaftsbetriebe (Wala, Weleda, Demeter), über eigene Banken, Finanzgesellschaften, Film- und Fernsehproduktionsstätten, Krankenhäuser, Studienzentren und private Hochschulen. Hinzu kommen mehrere Buch- und Zeitschriftenverlage. Finanzkräftige Unterstützung erhält die Anthroposophische Gesellschaft aus der Wirtschaft, aus staatlichen Subventionen sowie über Spenden und Schenkungen. Ihre Mitgliederzahl dürfte im deutschsprachigen Raum bei knapp 30.000 Mitgliedern liegen.
Quelle: https://www.psiram.com/de/index.php/Anthroposophie


Rudolf Steiner hat eine rege Vortragstätigkeit betrieben viele Vorträge wurden von seinen Jüngern mitstenographiert. die in aktuell 350 Bänden der Rudolf Steiner Gesamtausgabe veröffentlicht wurden. Die Gesamtausgabe ist von verschiedenen Anbietern frei im Netz verfügbar, einige bieten auch eine Suchfunktion, z.B. https://anthrowiki.at/Rudolf_Steiner_Gesamtausgabe .

Steiner war ein charismatischer -manche sagen sogar manischer- Redner, bei dem anscheinend mehr das Wie als das Was seine Zuhörer gefesselt hat. Wenn man sich die Textprobe "Mäusebekämpfung" aus dem Landwirtschaftlichen Kurs antut kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass dieser Mensch ... wer will, kann das lesen und selber bewerten:
Spoiler
Denken Sie sich einmal, wenn man eine ziemlich junge Maus abfängt, da kann man sie häuten und kann die Haut von der ziemlich
jungen Maus nehmen. Nun handelt es sich darum, daß man diese Haut - soviel Mäuse sind immer da, es müssen allerdings Feldmäuse
sein, wenn man das Experiment machen will -, daß man diesen Balg der Feldmaus sich verschafft in der Zeit, wo die Venus im Zeichen des
Skorpions steht. Sehen Sie, diese alten Kerle mit der instinktiven Wissenschaft waren gar nicht so dumm. Da, wo wir übergehen von der
Pflanze zu den Tieren, kommen wir gerade auch auf den Tierkreis. Denn dieser Tierkreis ist nicht in unsinniger Weise der Tierkreis genannt. Will man in der Pflanzenwelt irgend etwas erreichen, so kann man stehenbleiben beim Planetensystem. Beim Tier geht das nicht mehr. Da braucht man schon Vorstellungen, die Rücksicht nehmen auf die umliegenden Fixsterne, namentlich diejenigen Fixsterne, die im Tierkreis vorhanden sind.
Nun, beim Pflanzenwachstum reicht die Mondenwirkung fast ganz aus, um die Reproduktion hervorzubringen. Beim Tierreich muß die
Mondenwirkung unterstützt werden von der Venuswirkung. Die Mondenwirkung braucht nicht einmal gar so stark beim Tierreich ins
Auge gefaßt zu werden, weil das Tierreich die Mondenkräfte konserviert, in sich behält und sich emanzipiert vom Mond. In diesem Tierreich ist also auch die Mondeskraft dann entwickelt, wenn nicht gerade Vollmond ist. Das Tier trägt die Vollmondkraft in sich, emanzipiert sich der Zeitbestimmung nach. Das ist aber nicht der Fall mit Bezug auf dasjenige, was wir hier ausführen müssen, nicht der Fall mit Bezug auf die übrigen planetarischen Kräfte.
Denn es handelt sich darum, daß wir mit dem Balg der Maus etwas ganz Bestimmtes ausführen. Wir verschaffen uns zur Zeit des Stehens
der Venus im Zeichen des Skorpions diesen Mäusebalg und verbrennen da diesen Mäusebalg, nehmen sorgfältig dasjenige, was sich da
jetzt entwickelt durch das Verbrennen der Asche, überhaupt an Bestandteilen, die herausfallen - es wird nicht viel sein, aber wenn man
eben eine Anzahl von Mäusen hat, so ist es genügend, so ist es genug, was man da bekommt; und man bekommt jetzt den verbrannten Mäusebalg zur Zeit, als die Venus im Skorpion steht. Und in dem, was da durch das Feuer vernichtet wird, bleibt jetzt übrig die negative Kraft
gegenüber der Reproduktionskraft der Feldmaus. Wenn Sie nun den auf diese Weise gewonnenen Pfeffer - die Dinge werden ja auf gewissen Gebieten schwierig, da können Sie sich die Sache noch mehr homöopathisch machen, wir brauchen nicht einen ganzen Suppenteller voll Pfeffer - ausstreuen auf Ihre Felder, wenn er richtig bei der Hochkonjunktion von Venus und Skorpion durch das Feuer hindurchgeleitet worden ist, so werden Sie darin ein Mittel haben, daß die Mäuse dieses Feld meiden. Nun sind sie freche Tiere, sie kommen wieder hervor, wenn der Pfeffer so ausgestreut ist, daß in der Nähe
etwas pfefferlos geblieben ist. Da nisten sie sich wieder ein. Das heißt, die Wirkung strahlt weit aus, aber es könnte ja doch geschehen, daßdie Dinge nicht
ganz durchgeführt werden. Aber es ist ganz gewiß eine radikale Wirkung, wenn in der ganzen Nachbarschaft dasselbe gemacht wird. Ich glaube, an solchen- Dingen könnte man sogar viel Freude haben. Es würde einem können durch solche Dinge die Landwirtschaft so schmecken, wie eine gewisse Speise schmeckt, wenn man sie ein wenig gepfeffert hat.
Und sehen Sie, es handelt sich darum, daß man ja auf diese Weise wirklich dahin kommt, ohne irgendwie im geringsten abergläubisch
zu sein, mit den Sternen Wirkungen zu rechnen.
Es ist nur eben so, daß vieles sich später in bloßen Aberglauben verwandelt, was ursprünglich ein Wissen war. Natürlich kann man nicht den Aberglauben aufwärmen. Man muß wiederum von einem Wissen ausgehen; aber dieses Wissen, das muß nun durchaus erworben werden auf eine geistige Art,
und nicht bloß auf eine physisch-sinnliche Art. Nun, so behandelt wird die Erde, wenn man den Kampf aufnehmen will gegen alles dasjenige Ungeziefer des Feldes, was in irgendeinem Sinne zu den höheren Tieren gerechnet werden kann. Mäuse sind Nagetiere, die zu den höheren Tieren gerechnet werden. Dagegen wird man auf diesem Wege nicht gut den Insekten beikommen können; denn die Insekten stehen unter ganz anderen kosmischen Einflüssen, und alles das, was niederes Getier ist, steht unter anderen kosmischen Einflüssen als die höheren Tiere.
Quelle: Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 327 Seite: 159 http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA327.pdf


Anthroposophiekritik
Anthroposophie nimmt für sich in Anspruch eine Wissenschaft zu sein, da es dem Lehrgebäude aber an belegbarer Substanz fehlt, wird diese Einschätzung von den herkömmlichen Natur und Geisteswissenschaften nicht geteilt.
Anthroposophie ist vielmehr eine okkulte Lehre die auf geheimen Meistern und nicht nachvollziehbaren Behauptungen ihres erleuchteten Gründers beruht.

Kritik ist für Anthroposophen was ganz fürchterliches, weil die Anthroposophie eben eine Religion und keine Wissenschaft ist.

Helmut Zander, ein Religionshistoriker hat sich intensiv mit der Theologie und der Glaubenslehre der Anthoposophie
auseinandergesetzt.
Die anthroposophischen Praxisfelder sind vielfältig und heute zum Teil erfolgreicher denn je: Dazu gehören Karotten von bio-dynamischen Demeter-Höfen ebenso wie Salben der Firma Weleda. Außerdem natürlich Waldorf-Schulen, an denen es seit ihrer Gründung vor einhundert Jahren keine Zensuren gibt und Kinder im Fach Eurythmie lernen, ihren Namen zu tanzen. Es gibt anthroposophische Drogeriemärkte und Seifen-Hersteller, anthroposophisch arbeitende Ärzte und Krankenhäuser und sogar Banken, die nach anthroposophischen Kriterien wirtschaften.

Hinter all dem steht eine Weltanschauung, erklärt der Religionswissenschaftler Helmut Zander: „Die geht bei Anthroposophen zurück auf Rudolf Steiner, und seine zentrale Idee war, dass das Geistige und das Materielle eigentlich zwei Seiten einer Medaille sind.“

Rudolf Steiner habe eine geistige Weltsicht konzipiert, erklärt Zander, „und geistig heißt bei ihm, Einsicht in übersinnliche, höhere, geistige Welten. Das ist das Zentrum der Anthroposophie.“

Weltanschauung mit Absolutheitsanspruch
In seinem Buch schreibt Zander über Rudolf Steiner: „Seine Autorität gründete in dem Anspruch, universales Wissen aus einer übersinnlichen Welt auf die Erde herabzuholen.“

Helmut Zander ist Professor für vergleichende Religionsgeschichte an der Universität Fribourg in der Schweiz. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich als Historiker und Theologe mit der Anthroposophie; vor einigen Jahren hat er eine vielbeachtete Biografie über Rudolf Steiner vorgelegt. Sein neustes Buch über die Anthroposophie kann man in einem durchlesen, denn es ist prägnant und kurzweilig geschrieben.

Man kann es aber auch wie ein Handbuch benutzen – denn jedes Kapitel entspricht einer Art Lexikon-Eintrag zu wichtigen Stichwörtern oder Themen der Anthroposophie: von Alnatura und Arzneimitteln über Reinkarnation und Theosophie bis hin zu Waldorfpädagogik und Weltanschauung.

In jedem dieser Kapitel wird deutlich, dass es bei Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie um höhere Erkenntnis geht, um den Einblick in übersinnliche Welten.

Autoritäre Anthroposophie?
Zander schreibt: „Mit dieser Fähigkeit des ‚Hellsehens‘ beanspruchte Steiner, die kosmischen Wirkungen des Pflanzenwachstums zu erkennen, die Reinkarnationsverläufe von Menschen einzusehen, die historischen Hintergründe des Ersten Weltkriegs zu erläutern oder die verborgenen Jahre des Lebens Jesu offenzulegen.“

An diesem Punkt wirft Zander einen kritischen Blick auf die Anthroposophie. Denn sie hat einen Absolutheitsanspruch: Die höhere Erkenntnis ist nicht verhandelbar. Das Totale aber ist „nur eine Handbreit vom Totalitären entfernt“, schreibt Zander – und er belegt anhand zahlreicher Beispiele, dass die Anthroposophie zuweilen auch etwas Autoritäres an sich hat. Die Waldorfschulen etwa.

„Im Kern war Steiner der Meinung, dass die Lehrerin oder der Lehrer auch eine Eingeweihte ist, ein Eingeweihter. Dass sie Erkenntnis höherer Welten haben. Dass sie wissen, welche Reinkarnation ihre Schüler hinter sich haben“, so Zander. „Das heißt, die Lehrerin, der Lehrer ist eine extrem starke Figur in der Waldorfpädagogik. Ja, Waldorfschulen sind in ihrem Kern autoritär.“

Umgang mit rassistischen Aussagen Steiners
Anthroposophen werden das nicht gern hören – und auch an andere Ideen von Rudolf Steiner werden sie vermutlich lieber nicht erinnert. So sprach Steiner von menschlichen Rassen, von Wurzelrassen, von degenerierten Indianern und vom starken Triebleben der – Zitat – „Neger“.

Die Art und Weise, wie Anthroposophen heute mit den rassistischen Aussagen ihres geistigen Mentors Steiner umgehen, bezeichnet Zander als „unsouverän“ – trotz diverser Distanzierungsversuche und etwa der sogenannten Stuttgarter Erklärung des Bundes Freier Waldorfschulen.

Hier offenbare sich ein grundsätzliches Problem: Die Kritik am Gründungsvater werde als Gefahr für das gesamte anthroposophische System wahrgenommen.

„Steiner glaubte, dass diese Vorstellungen Ergebnis seiner Einsichten in höhere Welten seien. Wenn man jetzt ein Stück aus diesen höheren Welten herausschneidet und sagt, dieser Teil stimmt nicht, dann ist unklar, ob nicht wie ein Domino-Effekt andere Teile dieser Einsicht auch fallen.“

Dazu schreibt Zander: „Am Ende geht es um viel mehr, um die Logik seines Weltanschauungshauses. Tief in dessen Inneren sitzt eine Evolutionstheorie, die Steiner aus dem 19. Jahrhundert geerbt hat und in der die ganze Kultur evolutionstheoretisch gedeutet wird. […] Steiners Rassentheorie zu kritisieren bedeutet im Kern, seine Logik der Evolutionslehre infrage zu stellen.“

Zanders Buch ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Anthroposophie – aber keine Abrechnung. Er schreibt mit dem beobachtenden Blick des Historikers – als Theologe und Religionswissenschaftler vermag er insbesondere die okkulte und religiöse Dimension der Anthroposophie einzuordnen.

Ein hochdifferenziertes Milieu
Vor allem aber wird in seinem Buch deutlich: Die Anthroposophie ist ein weit verzweigtes Netz mit vielen Aspekten und Ausprägungen – und ihre Akteure lassen sich nicht über einen Kamm scheren. Das anthroposophische Milieu sei hochdifferenziert, sagt der Autor: „Von offen linken, bürgerlichen, grünen Anthroposophen und einer Betonfraktion auf der anderen Seite, die der Meinung sind, dass die Rassentheorie Steiners doch irgendwie stimmt.“

Ein Makel dieses Buches sei nicht verschwiegen: Der Verlag hat offenbar am Lektorat gespart, die Menge der Tippfehler ist ärgerlich. Doch trübt das nicht die inhaltliche Qualität dieses Buches: Wer verstehen will, was Anthroposophie bedeutet und welche Überzeugungen dazugehören, der sollte es lesen.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/helmut-zander-die-anthroposophie.1310.de.html?dram:article_id=457576

Klaus Prange hat die Anthroposophie und Waldorfschulen aus pädagogischer Sicht kritisiert

Nicholas Williams Waldorfschüler und Waldorflehrer
Nicholas Williams hat an drei Waldorfschulen unterrichtet - ehe er sich entsetzt abwandte.
Spoiler
Protokoll von Bernd Kramer
Die Waldorfschulen begehen ihren 100. Geburtstag und kritische Töne an der vom Hellseher und Okkultisten Rudolf Steiner im Schnellverfahren ersonnenen Pädagogik sind in diesen Tagen eher selten zu vernehmen. Beim Festakt in Stuttgart am Samstag hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Waldorfschulen gar als "eine der erstaunlichsten und erfolgreichsten deutschen Bildungsideen des letzten Jahrhunderts" bezeichnet. Die "Tagesthemen" der ARD lobten sie vor einigen Tagen und sahen offenbar keinen Interessenkonflikt darin, dass die Autorin des Films selbst äußerst eng mit der Waldorfszene verbandelt ist.

Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg - und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll.

"Ich habe Waldorf aus verschiedenen Perspektiven kennen gelernt. Meine Mutter war Lehrerin an einer Waldorfschule; ich habe dort mein Abitur gemacht und später selbst an drei Waldorfschulen unterrichtet. Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an. An fast jeder Schule findet sich ein harter Kern an Leuten, die Rudolf Steiner wie einen Religionsgründer behandeln.

Ich will nicht sagen, dass alles Blödsinn wäre, was die Waldorfschulen machen. Theaterprojekte, Kunst und Gartenbau sind gut, aber das wäre genauso an staatlichen Schulen möglich, ohne den ganzen ideologischen Ballast. Vor allem unterrichten selbstverständlich auch an den Waldorfschulen Menschen, die davon beseelt sind, jungen Leuten etwas beizubringen, die unglaublich gebildet und belesen sind und als Lehrer begnadet. Ich habe viel von diesen Menschen gelernt und von ihnen profitiert. Aber die tolle Arbeit leisten sie nicht wegen, sondern trotz der Anthroposophie.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339

Andreas Lichte, Journalist, hat sich in ein Institut für Waldorfpädagogik eingeschliechen
Lichte war als Experte zur Waldorfschule beim Deutschlandradio Kultur zu Gast. In der „Zeitreisen“-Sendung „Die bessere Schule oder esoterischer Irrglaube?“ am 23.2.2011 berichtete er auch von seinen Erfahrungen während seiner Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“. Hier eine Extended Version.
Quelle: https://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-%E2%80%93-am-%E2%80%9Eseminar-fur-waldorfpadagogik-berlin%E2%80%9C/23428

Der Artikel ist lesenswert

Andre Sebasiani, ein Pädagoge und Mitglied der GWUP hat eine Kurze Kritik der Anthroposophie geschrieben, in der das Lehrgebäude der Anthroposophie Stück für Stück widerlegt wird.

Es gibt auf Hoaxilla.com einen Podcast mit einem Interview
https://www.hoaxilla.com/hoaxilla-107-waldorf-schule/

Ansgar Martins
Ansgar Martins ist ehemaliger Waldorschüler, Waldorflehrerkind und Dokrorand an der Götheuniversität Frankfurt Main. Entgegen üblichen Verhalten der (Mainstream-)Anthroposophen wird seine Kritik nicht grundlegend abgelehnt (z.B. Zander wurde von Antrhroposophen z.b als Krankhaft bezeichnet).
Beleg: Eintag Anthrowilki https://anthrowiki.at/Ansgar_Martins

Ansgar Martins betreibt auch einen Anthroposophie- und Waldorfkritischen Blog: https://waldorfblog.wordpress.com/

Atlantis
Die Historizität von Atlantis ist für Anthroposophen ein Dogma, was, obwohl inzwischen als rechte Esoterik verpönt, an Waldorfschulen immer noch eine Rolle im Geschitsunterricht spielt. Problematisch an Atlantis im Unterricht ist, dass damit immer noch die ursprünglich von Helena Blavatzky entwickelte und von Ruldof Steiner in den anthroposphischen Kanon aufenommene Wurzelrassentheorie belegt wird.

Der Bund der freien Waldofschulen bemüht sich schon seit Langen das Atlantis Thema in einen weniger orthodoxen Kontext zu stellen, das ist aber anscheinend nicht ehrlich gemeint, denn intern wird die ganze Sache sehr dogmatisch betrieben.

Beleg https://www.erziehungskunst.de/artikel/aufstieg-zum-mythos/
http://www.andreas-delor.com/

Dämonenkinder
Der Schularzt spricht über besondere medizinische Fälle.

Dr. Steiner: Das Mädchen L. K. in der 1. Klasse, da wird irgendeine recht schlimme Verwickelung da sein mit dem ganzen Inneren.
Da wird auch nicht viel zu machen sein.
Das sind diese Fälle, die immer häufiger vorkommen, daß Kinder geboren werden und Menschenformen da sind, die eigentlich in bezug auf das höchste Ich keine Menschen sind, sondern die ausgefüllt sind mit nicht der Menschenklasse angehörigen Wesenheiten.
Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor, wo keine Reinkarnation vorliegt, sondern wo die Menschenform ausgefüllt wird von einer Art Naturdämon. Es gehen schon eine ganze Anzahl alte Leute herum, die eigentlich nicht Menschen sind, sondern naturgeistige Wesen und Menschen nur in bezug auf ihre Gestalt. Man kann nicht eine Dämonenschule errichten.

X.: Wie ist das möglich?

Dr. Steiner: An sich ist nicht ausgeschlossen, daß im Kosmos ein Rechenfehler geschieht.
Es sind doch lange füreinander determiniert die hinuntersteigenden Individualitäten.
Es geschehen auch Generationen, für die keine Individualität Lust hat hinunterzukommen und sich mit der Leiblichkeit zu verbinden, oder die sie auch gleich am Anfang verlassen.
Da treten dann andere Individuen ein, die nicht recht passen. Aber dies ist wirklich jetzt sehr häufig, daß ichlose Menschen herumgehen, die eigentlich keine Menschen sind, die nur menschliche Gestalt haben, naturgeistähnliche Wesen, was man nicht erkennt, weil sie in menschlicher Gestalt herumgehen.
Sie unterscheiden sich auch sehr wesentlich von den Menschen in bezugauf alles Geistige. Sie können es zum Beispiel nie zu einem Gedächt-
nis bringen in den Dingen, die Sätze sind. Sie haben eigentlich nur Wortgedächtnis, kein Satzgedächtnis.
Die Rätsel des Lebens sind nicht so einfach.
Wenn eine solche Wesenheit durch den Tod geht, dann geht sie zurück in die Natur, woher sie gekommen ist.
Der Leichnam zerfällt; eine richtige Auflösung des Ätherleibes ist nicht da, und das Naturwesen geht in die Natur zu-
rück.
Es könnte sein, daß irgendwie automatisch etwas geschehen könnte. Der ganze Apparat des menschlichen Organismus ist da.
Man kann unter Umständen in den Gehirnautomatismen eine Pseudomoral züchten.
Man redet sehr ungern über diese Dinge, nachdem wir ohnedies vielfach gegnerisch angefallen werden.
Denken Sie, was die Leute sagen, wenn sie hören, hier wird erklärt, daß es Menschen gibt, die keine Menschen sind.
Aber es sind Tatsachen. Wir würden auch nicht solchen Niedergang der Kultur haben, wenn ein starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, daß manche Leute herumgehen, die gerade dadurch, daß sie rücksichtslos sind, etwas werden, daß die keine Menschen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.
Aber wir wollen das nicht in die Welt hinausposaunen. Die Gegnerschaft ist so schon groß genug.
Solche Dinge schockieren die Menschen furchtbar. Es hat einen furchtbaren Schock hervorgerufen, als ich genötigt war zu sagen, daß ein ganz berühmter Universitätsprofessor, der einen großen Ruf hat, daß der, nach einem sehr kurzen Leben zwischen Tod und neuer Geburt, ein wiederverkörperter Neger war, ein Forscher. Aber diese Dinge wollen wir nicht der Welt verkünden
Quelle: Rudolf Steiner GA Buch 300c Seite 70

Wer meint, das hat an Waldorfschulen heute keine praktische Bedetung mehr der irrt, So etwas passiert an Schulen, an denen die Betonanthroposophen die Überhand haben immer wieder.

Der Vorfall, der von Anhroposophie.blog dokumentiert wurde ist zwar in Belgien passiert, aber wenn so etwas passiert, dann schauen die Schulaufsichten gerne weg, nach dem Motto "die Eltern, die ihre Kinder auf die Waldorfschule schicken sind eben selbst schuld".
„‘Lassen Sie ihre Ohren sehen.‘ Der Lehrer Johan
Bruyninckx war überrascht, als er an einem „Kindergespräch“ in der
Steiner-Schule in Gent teilnahm. Bruyninckx war der Schule Ende April
für zwei Wochen zeitweise zugeteilt worden. Einem
16 Jahre altem Mädchen wurden dabei von Lehrern sowie dem Schularzt [bohrende Fragen] über
ihr Privatleben, Beziehungen innerhalb der Familie und zu Jungen in der
Klasse gestellt.

Nachdem sie gegangen war, bat der Schularzt die
Anwesenden, das Aussehen des Mädchens zu beschreiben:
Symmetrie der Beine und das Gesicht, die Form des Gesichtes und die
Ohren. Er wurde gebeten, in der kommenden Woche auf Ihre Füße zu achten.
Bruyninckx war ziemlich sauer. „Niemand sagte, was damit beabsichtigt
war, jeder schien es offensichtlich zu finden.“
(…)

Arnout De Meyere, Niederlassungsleiter der
Genter Steiner-Schule, räumt den Vorfall ein. „Ich verstehe, dass das
für Außenstehende seltsam erscheint. Sie müssen es im Kontext sehen“.
Aber wie relevant ist es, die Ohren der Schüler zu
sehen? „Die Fleischigkeit des Ohres gibt ein Bild davon, wie gesund
eine Person ist. Wie ein Schüler schreibt oder seine Notizbücher füllt,
sagt viel über ihn“.

Für De Meyere passt das alles in die Tradition
aller Steiner-Schulen. „Es ist für die Lehrer eine
Übung in der Wahrnehmung. Um ein besseres Bild von einem Schüler zu
bekommen.“ (Nieuwsblad Gent)

Quelle: Das belgische Nieuwsblad Gent von Juli
2012: „Lehrer klagt über bizarres Kindergespräch an Genter Schule:
Steiner-Schule prüft sogar die Ohren Ihres Kindes“.

Rudolf Steiner glaubte, dass man an den Ohren erkennen konnte, ob ein Kind auf die richtige Weise wiedergeboren (reinkarniert) wurde, oder ein “Ichloser Mensch, ein Heuschreckenmensch”, und somit ein “Dämon in Menschengestalt” ist.

In der Waldorfpädagogik wird auf die Füsse geachtet, da nur solide “reinkarnierte Kinder mit der Ferse auch fest auftreten.”.
Quelle: https://anthroposophie.blog/2017/04/15/waldorfschule-international-belgien/




Doppelgängererlebnis
Das Doppelggängererlebnis ist eine Art Halluzination, die fast nur bei Anthroposophen vorkommt, man kann auch von einem kulturgebundenes Syndrom der Anthroposophen sprechen.
Der Doppelgänger (eng. double) ist eine abnorme Erscheinung des kleinen Hüters der Schwelle. Während die normale Begegnung mit dem kleinen Hüter der Schwelle im Zuge einer regulären Geistesschulung geschieht, tritt das Doppelgänger-Erlebnis oft spontan auf, meist ausgelöst durch eine vorangegangene starke seelische Erschütterung. Im Doppelgänger tritt uns die karmische Schuld, die als dunkler Schatten unserem Astralleib einverwoben ist, in objektiver Gestalt als ätherisches Ebenbild des physischen Leibes vor das geistige Auge.
Quelle: https://anthrowiki.at/Doppelg%C3%A4nger

Doppelsprech

Doppelsprech ist ein Begriff, der ursprünglich aus George Orwells dystopischem Roman \enquote{1984} stammt.
Er bezeichnet eine sprachliche Praxis, bei der Wörter oder Ausdrücke so verwendet werden, dass sie das Gegenteil dessen verschleiern, verzerren oder umkehren, was tatsächlich gemeint ist. Doppelsprech wird oft in politischen, sozialen und kommerziellen Kontexten eingesetzt, um Täuschung zu erreichen, unangenehme Wahrheiten zu beschönigen oder unethische Handlungen zu rechtfertigen. Diese Form der Sprache ermöglicht es, gleichzeitig zwei widersprüchliche Aussagen zu machen, oder sie macht es möglich, eine Aussage so zu formulieren, dass sie für den Zuhörer oder Leser mehrdeutig oder irreführend ist, während sie gleichzeitig eine bestimmte Agenda vorantreibt

Eurythmie

Eurythmie
Eurythmie (eng. Eurythmy, aus griech. eu „schön, gut“ und rhythmos „harmonisch geordnete Bewegung“; zu beachten ist, dass das Wort Eurythmie nur mit «r» und nicht mit «rh» geschrieben wird) ist eine Bewegungskunst, die in professioneller Form von Eurythmistinnen und Eurythmisten ausgeübt wird. Nach ersten Ansätzen ab 1908 wurde sie zwischen 1912 und 1924 von Rudolf Steiner und Lory Maier-Smits entwickelt. Sie wird an verschiedenen Instituten in einer fünfjährigen Berufsausbildung erlernt [1]. In Deutschland besteht seit dem Jahr 2006 an der Alanus Hochschule ein offizieller, international akreditierter akademischer Lehrstuhl für Eurythmie.
Quelle: https://anthrowiki.at/Eurythmie

Eurythmie als Kunstform ist eigentlich nur in anthroposophischen Kreisen etabliert.

Eurythmie an Waldorfschulen

Das Fach Eurythmie wird von vielen pubertierenden Schülern abgelehnt, weil sie es als peinlich empfinden. Natürlich besuchen auch Waldorfeltern, die keine Anthroposophen sind, Eurythmieaufführungen aber viele können nichts damit anfangen und gehen nur da hin, wenn ihre Kinder auf der Bühne stehen.

An Waldorfschulen gibt es nicht nur Eurythmielehrer sondern auch Korrepititoren und Sprachgestalter, die beim Unterricht oder Aufführungen die Eurythmie unterstützen.

Neben dem Eurythmieunterricht gibt es auch noch Heileurythmie, dazu werden jüngere Schüler aus dem Hauptunterricht geholt.
Heileurythmie und Eurythmie-Massagen
Heileurythmie ist eine Form der Bewegungstherapie aus der Anthroposophischen Medizin, die seit 1921 von Rudolf Steiner unter Mitarbeit von Ita Wegman aus den Bewegungsformen der Eurythmie entwickelt wurde.

In der Heileurythmie wird eine Erkrankung als Störung des Gleichgewichts der leiblichen, seelischen und geistig-individuellen Ebenen des Menschen betrachtet. Eurythmische Bewegungsübungen sollen diese gestörten Bereiche auf ganzheiltlicher Basis wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen und damit die Lebensorganisation in Form des Ätherleibes stärken sowie den Organismus „besser beseelen“.

Heileurythmie wird angewendet bei:

ADS, Ängste, Allergien, Anämie, Anorexie, Apoplexie, Asthma, Augenerkrankungen, Bettnässen, Bulimie, Borderline, CFS, Cerebrale Störungen, Colitis, Depression, Diabetes Mellitus, Entwicklungsstörungen, Epilepsie, Fibromyalgien, Hauterkrankungen, Herzerkrankungen, HIV, Hormonelle Störungen, Hyperkinetisches Syndrom, Ischialgien, Kopfschmerz, Koordinationsstörungen, Kreislaufstörungen, Lähmungen, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Nervenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Neurodermitis, Obstipation, Psoriasis, PTBS, Tumorerkrankungen und Zahnfehlstellungen.

Heileurythmie wird auch an Waldorfschulen bei Schülern angewendet, die reelle oder vermeintliche Probleme haben. Wenn z.B. ein Schüler Ängste, Alpträume, Verhaltensprobleme hat oder einfach nur abweichendes Verhalten zeigt, soll er an der Heileurythmie teilnehmen.

Eine Wirksamkeit der Heileurythmie, die über den Placeboeffekt hinausgeht, ist wissenschaftlich nicht erwiesen.

Heileurythmie wird von einigen deutschen Krankenkassen als Heilmittel anerkannt
Quelle: https://www.psiram.com/de/index.php/Eurythmie#Heileurythmie_und_Eurythmie-Massagen

Offensichtlicher esoterischer Unfug
Die Eurythmie findet auch Verwendung in der anthroposophischen Eurythmische Behandlung des Pflanzenwachstums.
Quelle:https://www.psiram.com/de/index.php/Eurythmie


Anthroposophie als Wissenschaft
Ist die Anthroposophie eine Wissenschaft?

von Sven Ove Hansson, Uppsala

(aus: Conceptus XXV (1991), No. 64, pp. 37-49)

Übersetzung: Marcus Hammerschmitt


Zusammenfassung

Die Anthroposophie ist eine der erfolgreichsten okkulten Bewegungen in Europa. Dieser Text untersucht ihre Behauptung, eine Wissenschaft zu sein. Zwei Kriterien, die beide vom Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, als gültig angesehen wurden, werden für diese Untersuchung benutzt: (1) Intersubjektivität, und (2) empirische Überprüfbarkeit. Die Anthroposophie scheitert an beiden Kriterien. Die Behauptung, die Anthroposophie sei eine Wissenschaft, ist nicht gerechtfertigt.

Die Anthroposophie, ursprünglich aus der Theosophie erwachsen, ist eine der erfolgreichsten okkulten Bewegungen in Nord- und Mitteleuropa. Sie gewinnt ständig neue Anhänger durch ihre Waldorfschulen, ihre alternative Medizin und ihre pestizidfreie Landwirtschaft. Anthroposophie ist jedoch mehr als eine bloße Ansammlung von sozialen Bewegungen. Ihre Anhänger behaupten, sie sei eine Wissenschaft. Die Stärke und der Einfluß der anthroposophischen Bewegung sind Grund genug für eine Untersuchung der Frage, ob das tatsächlich stimmt. Ein anderer Grund besteht darin, daß präzise und verbindliche Aussagen zu ihrer Wissenschaftslehre verfügbar sind, so daß die Anthroposophie einer philosophischen Analyse zugänglicher ist als die meisten anderen Bewegungen, die ähnliche Ziele und Methoden aufweisen.


1. Das anthroposophische Wissenskonzept

Anthroposophie ist eine Lehre über versteckte, spirituelle Realitäten. Sie fußt fast ausschließlich auf den Lehren ihres Gründers Rudolf Steiner (1861 - 1925). Steiners Ansichten werden in der Praxis der anthroposophischen Bewegung niemals in Frage gestellt, und sehr wenig Neues ist nach seinem Tod dem Gedankengebäude hinzugefügt worden. Steiners Schriften geben auch Auskunft über die Wissenschaftslehre der Anthroposophie.1

Steiner bestand darauf, ein Wissenschaftler zu sein. Für seine Wissenschaft benutzte er verschiedene Begriffe in synonymer Weise: "Geheimwissenschaft", "Göttliche Wissenschaft", und, in der Mehrzahl der Fälle, "Geisteswissenschaft".2 Seiner Ansicht nach soll die "Geisteswissenschaft" "über Nicht-Sinnliches in derselben Art sprechen, wie die Naturwissenschaft über Sinnliches spricht."3 Angeblich funktioniert diese Wissenschaft dadurch, daß sie dem Adepten zu einer Fähigkeit verhilft, spirituelle Realitäten unmittelbar zu schauen, auch "Hellsicht" genannt. Der Prozeß zur Erlangung dieser Fähigkeit wird als "Einweihung" bezeichnet.4 Steiner hat recht detaillierte Richtlinien für die ersten Stadien des Einweihungsprozesses aufgestellt. Manche Menschen verfügen nach Steiner über eine Persönlichkeit, die die Entwicklung der Hellsicht fördert.

"Es gibt Kinder, die mit heiliger Scheu zu gewissen von ihnen verehrten Personen emporblicken. Sie haben eine Ehrfurcht vor ihnen, die ihnen im tiefsten Herzensgrunde verbietet, irgendeinen Gedanken aufkommen zu lassen von Kritik, von Opposition ... Aus den Reihen dieser Menschenkinder gehen viele Geheimschüler hervor." 5

Wenn ein Schüler nicht mit dieser Geisteshaltung geboren worden ist, so muß er danach trachten, daß er "durch Selbsterziehung die devotionelle Stimmung energisch in sich zu erzeugen unternimmt". Denn "jede Kritik, jedes richtende Urteil vertreiben ebenso sehr die Kräfte der Seele zur höheren Erkenntnis, wie jede hingebungsvolle Ehrfurcht sie entwickelt"6

Wenn der Schüler seine kritischen Fähigkeiten losgeworden ist, besteht der nächste Schritt darin, tägliche Meditationen durchzuführen. Eine der Meditationen, die Steiner beschrieb, ist, einen Samen zu betrachten und mit dem inneren Auge zu sehen, wie er sich zu einer erwachsenen Pflanze entwickelt. Schritt für Schritt soll das zu der Fähigkeit führen, die potentielle Pflanze in dem Samen zu sehen.7

Um Hellsicht zu entwickeln, muß der Schüler ständig seine inneren Tendenzen zu Analyse und Kritik unterdrücken. "Durch solche Verstandesarbeit bringt er sich nur von dem rechtem Wege ab. Er soll frisch, mit gesundem Sinne, mit scharfer Beobachtungsgabe in die Sinnenwelt sehen und dann sich seinen Gefühlen überlassen."8 Oder, in anderen Worten:

"Wir müssen uns sagen: unser Denken hört auf, und unser Kopf wird der Schauplatz des Wirkens der höheren Hierarchien."9

Der Hellseher, auf diese Weise ein Wissender geworden, "hat auch schon das Beweisende erlebt; es kann nichts durch einen von aussen hinzugefügten Beweis geleistet werden." 10

Der erfolgreiche Hellseher wird dramatische geistige Wandlungen erfahren. Vorher war sein Bewußtsein "fortwährend unterbrochen von den Ruhepausen des Schlafes"11 Das hat ein Ende. Seine Träume sind nicht länger "verworren und willkürlich. Nun fangen sie an, einen regelmässigen Charakter anzunehmen. Ihre Bilder werden sinnvoll zusammenhängend wie die Vorstellungen des Alltagslebens."12

Der Hellseher wird Zugang zu Wissen erlangen, das dem Uneingeweihten nicht zugänglich ist. Zum Beispiel wird er die Begrenzungen der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung hinter sich lassen und "die verflossenen Vorgänge in ihrem ewigen Charakter"13 erfahren können. Insbesondere wird er die sogenannte Akasha-Chronik lesen können. Sie ist nicht eine Chronik im gewöhnlichen Sinn, also ein historischer Text. Stattdessen besteht sie aus den übersinnlichen Spuren vergangener Ereignisse.

"Die in das Lesen solcher lebenden Schrift eingeweiht sind, können in eine Weit fernere Vergangenheit zurückblicken als diejenige, welche die äussere Geschichte darstellt; und sie können auch - aus unmittelbarer geistiger Wahrnehmung - die Dinge, von denen die Geschichte berichtet, in einer weit zuverlässigeren Weise schildern, als es dieser möglich ist."14

Steiner las die Akasha-Chronik häufig. Beachtliche Teile seiner umfangreichen Schriften bestehen aus erschöpfenden Nacherzählungen historischer Ereignisse. Er berichtete Details aus Atlantis und anderen verlorenen Zivilisationen. Er korrigierte die christlichen Evangelien, enthüllte die Geheimnisse alter ägyptischer Priester, usw. All das hatte er aus der Akasha-Chronik.

Steiner lehrte auch über viele anderen Wissensgebiete, so zum Beispiel über die Landwirtschaft, die Medizin, die Pädagogik. Seine Wissensquelle war immer dieselbe: Seine eigenen hellseherischen Visionen.

Zwei Möglichkeiten zur Kritik an Steiners Wissenskonzept liegen nahe: 1) erfüllt es das Kriterium der Intersubjektivität nicht, und 2) widersprechen seine Ergebnisse der herkömmlichen Wissenschaft. Steiner war sich dieser Argumente wohl bewußt. Er behauptete ja nachdrücklich, daß seine Methode sowohl das Kriterium der Intersubjektivität erfülle als auch daß ihre Ergebnisse von der herkömmlichen Wissenschaft bestätigbar seien. Das macht es möglich, sein Wissenskonzept anhand zweier Kriterien zu überprüfen, die sowohl von ihm als auch von normalen Wissenschaftlern akzeptiert werden. Betrachten wir zunächst die Frage der Intersubjektivität.


2. Intersubjektivität

Steiner zufolge kommen wahre Hellseher immer zu denselben Ergebnissen. "So gewiss zwei richtig sehende Menschen einen runden Tisch rund sehen, und nicht einer rund und der andere viereckig, so gewiss stellt sich vor zwei Seelen beim Anblicke einer blühenden Blume dieselbe geistige Gestalt."15 Diese Art der Intersubjektivität ist sogar größer als die der empirischen Wissenschaft:

"Und was verschiedene Eingeweihte über Geschichte und Vorgeschichte mitteilen können, wird im wesentlichen in Übereinstimmung sein. Tatsächlich gibt es solche Geschichte und Vorgeschichte in allen Geheimschulen. Und hier herrscht seit Jahrtausenden so volle Übereinstimmung, dass sich damit die Übereinstimmung, die zwischen den äusseren Geschichtsschreibern auch nur eines Jahrhunderts besteht, gar nicht vergleichen lässt. Die Eingeweihten schildern zu allen Zeiten und allen Orten im wesentlichen das Gleiche."16

Diese Sicht der Dinge mag etwas überraschen, wenn man sich die große Bandbreite okkulter Lehren ansieht, die um unsere Seelen konkurrieren. Und natürlich konnte Steiner nicht leugnen, daß einander widersprechende Lehren als wahres, okkultes Wissen verbreitet werden. Aber das beruhte allein auf den Fehlern, die manche Adepten der Hellseherei gemacht hatten. Wahres okkultes Wissen war für jeden dasselbe, der in der Lage war, es zu erlangen. "Die Verschiedenheit ist nur so lange vorhanden, als sich die Menschen nicht auf einem wissenschaftlich gesicherten Wege, sondern auf dem der persönlichen Willkür den höchsten Wahrheiten nähern wollen."17

Um festzustellen, ob anthroposophisches Wissen intersubjektiv ist, ist es nicht ausreichend zu behaupten, daß einige Visionen wahr sind und andere nicht. Es müßte ein Methode beigebracht werden, die den Wahrheitswert einer konkreten Vision bestimmen kann. Wenn eine solche Methode dargelegt werden könnte, wäre Intersubjektivität bewiesen.

Steiner stellte in der Tat eine solche Methode vor. Um Fehler zu vermeiden und der Authentizität seiner Visionen sicher zu sein, sollte der angehende Hellseher Rat von einem Lehrer annehmen. "[M]an lässt sich durch einen Lehrer diejenigen Dinge überliefern, welche durch inspirierte Vorgänger für die Menschheit errungen worden sind."18 In einer sehr erhellenden Passage sagte er:

"Wer, ohne auf bestimmte Tatsachen der übersinnlichen Welt den Seelenblick zu richten, nur "Übungen" macht, um in die übersinnliche Welt einzutreten, für den bleibt diese Welt ein unbestimmtes, sich verwirrendes Chaos. Man lernt sich einleben in diese Welt gewissermassen naiv, indem man sich über bestimmte Tatsachen derselben unterrichtet, und dann gibt man sich Rechenschaft, wie man - die Naivität verlassend - vollbewusst selbst zu den Erlebnissen gelangt, von denen man Mitteilung erlangt hat."19

In anderen Worten: Der Adept der anthroposophischen Wissenschaft muß seine Visionen mit denen seines Lehrers und seiner "inspirierten Vorgänger" vergleichen. Seine eigenen Visionen sind nur wahr, wenn sie mit denen seiner Vorgänger übereinstimmen. Solche Vergleiche sind in der Tat ein notwendiger Teil des anthroposophischen Weges zum Wissen. Steiner sagte, daß "die sichere Führung durch den erfahrenen Geheimlehrer doch noch nicht völlig zu ersetzen ist".20

Man kann sagen, daß dieses Verfahren Intersubjektivität verbürgt. Nehmen wir an, daß jeder Anhänger des anthroposophischen Wissenskonzepts die Authentizität seiner Visionen an der Übereinstimmung mit denen eines Vorläufers bemißt. Nehmen wir weiterhin an, daß sie sich alle denselben Vorläufer zum Maßstab nehmen. Dann ist ihre Methode unleugbar intersubjektiv.

Jedoch verursacht diese spezielle Form mindestens zwei weitere wissenschaftstheoretische Probleme:

(1) Es gibt verschiedene okkulte Vorläufer mit unterschiedlichen Lehren. Wie finden wir auf intersubjektive Weise die authentischen heraus?

(2) Wenn Führung durch einen Lehrer notwendig ist, wo hat der erste okkulte Lehrer sein Wissen her?

Steiner hat sich scheinbar keine Mühe gemacht, auch nur eines dieser beiden Probleme zu lösen. Ohne eine Lösung beider Probleme besteht Steiners Intersubjektivität in der Unterordnung unter eine Autorität, deren überlegener Zugriff auf das begehrte Wissen nur behauptet wird. Das ist in der Tat Intersubjektivität, aber es ist eine autoritäre From von Intersubjektivität.

Dazu kommt ein weiteres Problem in der anthroposophischen Praxis. Seit Steiners Tod im Jahre 1925 hat niemand auch nur annähernd seine hellseherischen Fähigkeiten erlangt. Beispielsweise hat es trotz entschlossener Anstrengungen tausender Anthroposophen scheinbar niemand geschafft, die Akasha-Chronik zu lesen.

Man könnte denken, daß die Anthroposophie, wie sie heute praktiziert wird, hauptsächlich auf den hellseherischen Visionen ihrer aktuellen Anhänger fußt (d.h. Visionen, deren Authentizität durch Übereinstimmung mit den Lehren Steiners verbürgt ist). In der Praxis beruht jedoch nur ein sehr geringer Teil dessen, was Anthroposophen glauben, auf diesen Visionen. Ganz im Gegenteil sind Steiners Bücher und seine stenographisch mitgeschriebenen Vorträge die dominierende Quelle der anthroposophischen Lehre.

Es wäre jedoch falsch anzunehmen, daß dies der Steinerschen Methodenlehre widerspricht. Wenn man die eigenen Visionen nur dann akzeptiert, wenn sie sich in Übereinstimmung mit den Lehren eines "Vorgängers" befinden, dann kann nichts natürlicher sein, als diese Lehren auch dann zu akzeptieren, wenn man gar keine Visionen gehabt hat. In der Tat ist das genau das, was Steiner all denjenigen riet "welche den Pfad in die übersinnliche Welt nicht beschreiten können und wollen".21

Hier findet sich eine offensichtliche Parallele zwischen dieser Abkürzung zum Wissen nach anthroposophischer Art und dem herkömmlichen Lernen in Schulen und Universitäten. Wir lernen die Grundgesetze der Mechanik nicht, indem wir Galileis Expermimente oder die Beobachtungen Tycho Brahes in jeder Einzelheit nachvollziehen. Wir tauchen in die altägyptische Geschichte ein, ohne den Versuch unternommen zu haben, ägyptische Hieroglyphen zu entziffern, etc. Wir lernen von "Vorgängern", deren Ergebnisse in Lehrbüchern zusammengefaßt werden.

Aber trotz dieser Ähnlichkeit gibt es mindestens zwei wichtige Unterschiede. Einer von ihnen betrifft die Haltung zum kritischen Denken. In der Praxis der herkömmlichen Wissenschaft soll der Lernende idealerweise zum kritischen Denken ermutigt werden. In der Anthroposophie wird er idealerweise bei der Unterdrückung des kritischen Denkens unterstützt. Das gilt nicht nur für den Bereich der Hellsicht, sondern auch für die sekundären Arten der okkulten Wissenserlangung:

"Erhält man also solche Wahrheiten mitgeteilt, dann erregen sie in der Seele durch ihre eigene Kraft die Inspiration. Man muss nur versuchen, wenn man solcher Inspiration teilhaftig werden will, diese Erkenntnisse nicht nüchtern und verstandesmässig zu empfangen, sondern sich von dem Hochschwung der Ideen in alle nur möglichen Gefühlserlebnisse versetzen lassen."22

Der andere wichtige Unterschied betrifft den Zugriff auf die Lehrinhalte. In den herkömmlichen Wissenschaften wird von den Lehrenden erwartet, daß sie die Lernenden dazu ermutigen, soviel in Erfahrung zu bringen, wie sie nur irgend können, sogar über die fortgeschrittensten Bereiche der jeweiligen Wissenschaft. Es wird nicht als gefährlich angesehen, wenn der Physiker im Anfängerstadium sich mit Quantenchromodynamik befaßt, oder wenn der Linguistikstudent sich mit einigen halbentzifferten altertümlichen Hieroglyphen abgibt.

In der Anthroposophie jedoch gibt es strenge Grenzen für das Ausmaß des Wissens, das Nichteingeweihten zugänglich ist. Die physischen Sinne des Schülers selbst verbergen vor ihm "Dinge, welche ihn, unvorbereitet, in masslose Bestürzung versetzen müssten, deren Anblick er nicht ertragen könnte. Diesem Anblick muss der Geheimschüler gewachsen werden."23 Es ist "ein natürliches Gesetz für alle Eingeweihte", daß sie niemandem Wissen zugänglich machen, für das er nicht vorbereitet ist.24

"Du magst ihm schmeicheln, du magst ihn foltern: nichts kann ihn bestimmen, dir irgend etwas zu verraten, von dem er weiss, dass es dir nicht verraten werden darf, weil du auf der Stufe deiner Entwicklung dem Geheimnis noch nicht den rechten Empfang in deiner Seele zu bereiten verstehst."25


3. Nachprüfbare Voraussagen

Steiner zufolge gibt es keine Widersprüche zwischen der Anthroposophie und der herkömmlichen Wissenschaft.

"Mit der naturwissenschaftlichen Tatsachenforschung stehen die Ergebnisse der Geisteswissenschaft nirgends in Widerspruch. Überall, wo man unbefangen auf das Verhältnis der beiden hinsieht, zeigt sich vielmehr für unsere Zeit etwas ganz anderes. Es stellt sich heraus, dass diese Tatsachenforschung hinsteuert zu dem Ziele, das sie in gar nicht zu ferner Zeit in volle Harmonie bringen wird mit dem, was die Geistesforschung aus ihren übersinnlichen Quellen für gewisse Gebiete feststellen muss."26

Mit anderen Worten, die herkömmliche Wissenschaft zielt darauf ab, Schritt für Schritt wiederzuentdecken, was der Geisteswissenschaft schon lange bekannt ist.

Steiner akzeptierte die empirische Wissenschaft nicht als Maßstab für die Anthroposophie. Seine Vorraussage von der bevorstehenden Konvergenz der herkömmlichen Wissenschaft mit der Anthroposophie weist ihm jedoch eine Position zu, in der seine Behauptungen mit den Ergebnissen der herkömmlichen Wissenschaft verglichen werden können. Sollte sich herausstellen, daß sich die Naturwissenschaften in den 66 Jahren seit seinem Tod auf die Anthroposophie zubewegt haben, würde das sein Wissenskonzept nachhaltig stützen. Wenn sich jedoch die Naturwissenschaft noch weiter von der Anthroposophie entfernt hätte, dann folgte mit Gewißheit, daß Steiners Geheimwissen nicht unfehlbar war.

Es sollte betont werden, daß Steiners Voraussage über die Zukunft der Naturwissenschaft einem Vergleich mit den Ergebnissen der Naturwissenschaft mehr Substanz verleiht als bei anderen spirituellen Lehren. Viele Okkultisten haben sich einem Vergleich mit den Ergebnissen der Naturwissenschaft entzogen, indem sie behaupteten von einer Realität zu sprechen, die mit der physischen Realität nichts gemein hat.

Im folgenden werde ich drei Beispiele betrachten, die aus Steiners Schriften selbst stammen. Beispiel 1 und 2 sind ausgesucht worden, weil sie grundlegende Themen der Naturwissenschaft betreffen. Beispiel 3 wurde gewählt, weil es eine unüblich präzise Voraussage enthält.

Das erste Beispiel betrifft die Struktur der Atome. 1917 behauptete Steiner:

"Die Stoffler - so nennen wir sie einfach - stellen sich vor, die Welt bestände aus Atomen. Was zeigt uns Geisteswissenschaft? Gewiss, die Naturerscheinungen führen uns auf solche Atome zurück, aber was sind sie, diese Atome? ... Nach den Stofflern ist der Raum leer, und da drinnen, da wackeln die Atome herum. Also sie sind das allerfesteste. Aber so ist es nicht, das ganze beruht auf Täuschung. Die Atome sind nämlich Blasen vor der imaginativen Erkenntnis, und da, wo der leere Raum ist, da ist die Wirklichkeit; und die Atome bestehen gerade darin, dass sie zu Blasen aufgeblasen sind. Blasen sind das. Da ist gerade nichts, gegenüber ihrer Umgebung. Wissen Sie, wie in einer Selterswasserflasche die Perlen; es ist nichts im Wasser, wo die Perlen sind, aber man sieht dort die Perlen. So sind die Atome Blasen. Da ist der Raum hohl, da ist nichts drinnen."27

Nach Steiners Voraussage über die Beziehung zwischen der Anthroposophie und den Naturwissenschaften hätten sich die Naturwissenschaften seit 1917 wenigstens ein kleines Stück auf ein Atommodell zubewegen müssen, nach denen die Atome "absolut nichts" enthalten. Die Kernphysik ist jedoch in die genau entgegengesetzte Richtung gegangen. Vom Standpunkt der Naturwissenschaften ist es, gelinde gesagt, wohlbelegt, daß die Atome keine leeren Blasen sind.

Mein zweites Beispiel betrifft die spezielle Relativitätstheorie. Steiner widmete einen Abschnitt des besagten Vortrags der speziellen Relativitätstheorie. Dieser Abschnitt lautet:

"Denn all der glänzende Unsinn, den man heute z.B. als Realphilosophie verzapft, durch welchen Einstein ein grosser Mann geworden ist, der wird nur zurückgewiesen werden können, wenn man über diese Dinge klare Begriffe haben wird, die den Wirklichkeiten entsprechen. Wissen Sie, die Relativitätstheorie ist ja so einleuchtend. Nicht wahr, man braucht sich nur vorzustellen, dass - nun ja, wenn in einer Entfernung eine Kanone losgeschossen ist, so hört man es erst nach einer bestimmten Zeit. Nun, nehmen wir aber an, wir bewegen uns zur Kanone hin, nicht wahr, so hört man sie früher, weil man ja näher kommt. Nun schliesst der Relativitätstheoretiker: wenn man nun eben so schnell sich bewegt, wie der Schall geht, dann, dann geht man mit dem Schall, dann hört man ihn nicht. Und geht man gar schneller als der Schall, dann hört man etwas, was später abgeschossen wird, früher als das, was früher abgeschossen worden ist. Das ist ja heute eine allgemein angenommene Vorstellung, nur just steht sie nicht im geringsten Verhältnis zur Wirklichkeit. Denn wenn man sich ebenso schnell bewegt, wie der Schall, so kann man selber ein Schall sein, aber man kann keinen Schall hören. Diese ganzen ungesunden Vorstellungen leben aber heute als Relativitätstheorie und geniessen das allergrösste Ansehen."28

Nach Steiners Voraussage über die Beziehung zwischen der Anthroposophie und den Naturwissenschaften wäre zu erwarten, daß die spezielle Relativitätstheorie eine schwächere Position in der Naturwissenschaft hat als 1917. Das ist jedoch nicht der Fall. Ganz im Gegenteil hat sie durch wiederholte empirische Bestätigungen an wissenschaftlichem Gewicht gewonnen.

Zufälligerweise hat Steiners Aussage über die Relativitätstheorie eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den Kenntnissen eines Menschen, dessen Vertrautheit mit der Relativitätstheorie sich auf die Lektüre (und das falsche Verständnis) eines populärwissenschaftlichen Textes bezieht, in dem der Dopplereffekt in Bezug auf das Licht durch einen Vergleich mit Schallwellen erklärt wird.

Steiners Behauptung, daß jemand der sich schallschnell bewegt "keinen Laut hören kann" muß in ihrem historischen Kontext betrachtet werden. Als er das sagte, wußten Wissenschaftler, daß es nicht richtig war, wohingegen das allgemeine Publikum davon überhaupt nicht sehr viel wußte. Heute, im Zeitalter des Überschallfluges, wird beinahe jeder diese Aussage für falsch halten. Es ist erstaunlich, daß jemand eine Aussage wie diese traf, der doch die Zukunft der Naturwissenschaften vorauszusehen in der Lage war.

Mein drittes und letztes Beispiel betrifft die Therapie der Syphilis. Steiner glaubte fest an den therapeutischen Nutzen der sogenannten Planetenmetalle, Blei und Quecksilber eingeschlossen. Er traf eine sehr genaue Voraussage über den zukünftigen Nutzen des Quecksilbers in der Syphilistherapie:

"Und in Bezug auf eben diese Wirkung des Quecksilbers bei syphilitischen Erkrankungen muss man ja erwähnen, dass in der neueren Zeit vieles an die Stelle von Quecksilber gesetzt worden ist. Die berühmten neueren Mittel, die an die Stelle gesetzt worden sind, nicht wahr, sind aber schon heute durchaus erkannt in ihrer nicht ganz einwandfreien Wirksamkeit, und sehr bald wird die Medizin auch auf diesem Gebiete durchaus wiederum zu den Quecksilberkuren zurückgegangen sein."29

Beinahe siebzig Jahre später gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, daß sich die Medizin in der Syphilistherapie dem Quecksilber wieder zugewandt hat.

Die Liste der falschen Voraussagen ließe sich bis zum Überdruß verlängern. Aus einer Lektüre von Steiners eigenen Schriften geht klar hervor, daß er mit der Behauptung nicht recht hat, die Naturwissenschaften würden sich dahingehend entwickeln, mehr und mehr seiner Lehren zu bestätigen.

Man kann natürlich behaupten, daß durch Steiners Methode verläßliches Wissen gewonnen werden kann, obwohl sie bei ihm oft versagte. Jedoch verleiht dies einem der Probleme aus Abschnitt 2 noch mehr Gewicht. Wenn ich nur weiß, daß meine Visionen korrekt sind, nachdem ich sie mit den Ergebnissen von jemand verglichen habe, der korrekte Visionen hat, und wenn gleichzeitig Steiners Visionen manchmal fehlerhaft sind, wie finde ich dann einen "Vorläufer", dessen Visionen ich trauen kann?

Ich sehe nur einen möglichen Ausweg für den gläubigen Anthroposophen. Dieser Ausweg besteht darin, Steiners Warnungen vor einer kritischen Haltung gegenüber dem Okkultismus (d.h. gegenüber Steiners Lehren) ernst zu nehmen. Wenn manche von Steiners Aussagen falsch oder widersprüchlich erscheinen, dann ist das nur deswegen so, weil wir sie nicht richtig verstehen. Wo liegt das Problem?

Das Problem liegt darin, daß die Anthroposophie so gut wie nichts mit der Wissenschaft gemein hat.


4. Epilog

Es ist klar, daß aus der nichtwissenschaftlichen Natur der Anthroposophie nicht hervorgeht, daß sie völlig nutzlos ist. In diesem Schlußabschnitt sollen ein paar Dinge über die Gebiete gesagt werden, auf denen Anthroposophie nützlich sein könnte. Die Anthroposophie schließt praktische Methoden und Glaubensgrundsätze ein, und ihre positiven Beiträge sollten in diesen beiden Bereichen gesucht werden.

Die "biodynamische" Landwirtschaft mag ein Beispiel für eine bekannte Methode der anthroposophischen Praxis sein. Die zwei Hauptunterschiede zwischen biodynamischer und herkömmlicher Landwirtschaft sind a) die Abwesenheit von Kunstdüngern und Pestiziden und b) die Anwesenheit verschiedener magischer Praktiken, so z.B. das Säen und Ernten nach astrologischen Kalendern, das Verstreuen von verbranntem Wühlmausfell zu Vermeidung weiteren Wühlmausbefalls etc. Es gibt nicht den geringsten Grund für die Annahme, daß diese magischen Praktiken der herkömmlichen Landwirtschaft überlegen sind. Tatsächlich wird ein Bauer, der nach der Astrologie erntet anstatt nach der Fruchtreife und dem Wetter, ein weniger erfolgreicher Bauer sein. Andererseits hat die Reduzierung oder die Abschaffung von Kunstdüngern und Pestiziden klare ökologische Vorteile. Auch außerhalb der biodynamischen Bewegung finden diese Veränderungsvorschläge viele Anhänger. Die positiven Aspekte der anthroposophischen Landwirtschaft werden durchsetzungsfähiger sein, wenn sie vom Rest der biodynamischen Lehre getrennt werden.

Dasselbe kann von anderen positiven Bestandteilen gesagt werden, die in weiteren Bereichen der Anthroposophie gefunden werden können, so z.B. in der anthroposophischen Medizin und in der Waldorfpädagogik. Wenn sich positive Bestandteile in der anthroposophischen Praxis finden, kann aus ihnen Nutzen gezogen werden, ohne daß die Anthroposophie als ganzes akzeptiert wird. (Zufälligerweise weiß ich nicht von einem einzigen solchen Bestandteil der anthroposophischen Lehre, der nur von ihr vertreten würde). In anderen Worten: Ein Nicht-Anthroposoph, der nützliche Anteile an der Anthroposophie ausmacht, braucht weder die Lehren noch die Organisation der Anthroposophie, um aus diesen Anteilen auch wirklich Nutzen zu ziehen.

In welcher Hinsicht, so meine letzte Frage, können die Glaubensgrundsätze der Anthroposophie von einem grundsätzlich positiven Wert sein? Wie aus dem Obigen hervorgegangen sein sollte, sind diese Glaubensgrundsätze weniger nützlich als die Wissenschaft - oder der wissenschaftlich orientierte gesunde Menschenverstand - um mit der empirischen Realität fertig zu werden. Was dann noch bleibt, sind im Kern die Funktionen, die üblicherweise die Religion für sich in Anspruch nimmt: Trost zu spenden, Sinn zu geben, die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod zu wecken, der Moral ein Fundament zu schaffen.

Es ist dies nicht der Ort, um über die Vor- und Nachteile der Religion zu debattieren. Es soll nur zugegeben werden, daß die Anthroposophie nicht schlechter als die großen traditionellen Religionen ausgerüstet ist, um "religiöse Bedürfnisse" zu erfüllen. Jedoch würde eine Verteidigung der Anthroposophie nach diesem Strickmuster ihren eigenen Lehren widersprechen, denn die Bewegung lehnt es ab, sich als eine Religion bezeichnen zu lassen.


Bemerkung zu den Quellen und zur Übersetzung

[1] Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. In den folgenden Fußnoten werden aber die deutschen Originalquellen belegt.

Die Abkürzungen in den Quellenangaben beziehen sich auf folgende Werke:

Akasha: Rudolf Steiner, Aus der Akasha-Chronik, Dornach, ohne Datum.
Geheimw: Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriss, Leipzig 1920.
Stufen: Rudolf Steiner, Die Stufen der höheren Erkenntnis, Dornach 1931.
Wie erlangt: Rudolf Steiner, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, Berlin 1918.


[2] "Göttliche Wissenschaft" belegt in: Wie erlangt, S. 25

[3] Geheimw, S. 4

[4] Wie erlangt, S. 61

[5] Wie erlangt, S. 4f.

[6] Wie erlangt, S. 6

[7] Wie erlangt, S. 47 ff.

[8] Wie erlangt, S. 32f.

[9] Rudolf Steiner, Meditation und Konzentration. Die drei Arten des Hellsehens, Dornach 1935, S. 33

[10] Geheimw, S. 10

[11] Wie erlangt, S. 159

[12] Wie erlangt, S. 148

[13] Akasha, S. 2f.

[14] Akasha, S. 3

[15] Wie erlangt, S. 32

[16] Akasha, S. 3

[17] Geheimw, S. 14ff.

[18] Stufen, S. 65

[19] Geheimw, S. 21

[20] Stufen, S. 69

[21] Wie erlangt, S. X

[22] Stufen, S. 66

[23] Wie erlangt, S. 58

[24] Wie erlangt, S. 3

[25] Wie erlangt, S. 3f.

[26] Akasha, S. 227

[27] Rudolf Steiner, Das Karma des Materialismus, Berliner Vorträge, gehalten im August und September 1917, Berlin 1922, Vortrag 2, S. 14-15f.

[28] Ibid., S. 2:16

[29] Rudolf Steiner, Über Gesundheit und Krankheit, Vorträge 1922 and 1923, zit. nach Franz Stratmann, Zum Einfluss der Anthroposophie in der Medizin, München 1988, S. 39
Quelle: http://marcus-hammerschmitt.de/styled-8/hansson.html

Wissenschaftlichkeit der Waldorfpädagogik
Rudolf Steiner hat durch das Scheitern seiner Wissenschaftskarriere wohl eine Nazistische Kränkung erfahren und daher ein Problem mit den damals etablierten Wissenschaften gehabt. Alle seine Aussagen von Hansson aufgeführten von Steiner getätigten Vorhersagen haben sich nicht erfüllt. Ich denke, diese Scharte versuchen Steiners Anhänger immer noch vergeblich auszuwetzen.

Die GWUP befasst sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, Anthhroposophie ist nach der Einschätzung von Sven Ove Hansson nicht mal eine Parawissenschaft, sondern Religion.
Waldorfpädagogik: Versteinerte Erziehung
2011 jährte sich der Geburtstag Rudolf Steiners, des Begründers der Anthroposophie, zum 150. Mal. Von seinen Anhängern als nahezu unfehlbarer großer Geist verehrt, finden und fanden in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen zu seinen Ehren statt. Sein sichtbarstes Erbe sind heute die 225 Freien Waldorfschulen in Deutschland, die nach der von ihm entwickelten Waldorfpädagogik unterrichten. Sie versprechen freieres und ganzheitliches Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ als Alternative zur Staatsschule. Doch ist die Waldorfschule wirklich frei?

Anthroposophie
Die Waldorfpädagogik ist mit der Anthroposophie Rudolf Steiners untrennbar verbunden. Steiner entwickelte sein pädagogisches Konzept auf der Basis seiner anthroposophischen Lehre. Die Anthroposophie, die „Weisheit vom Menschen“ (griech. ánthropos = Mensch; sophia = Weisheit), bezeichnet die ganzheitliche, „kosmologische“ Anschauung des Menschen und behauptet, eine Anleitung zu dessen Selbst- und Welterkenntnis zu liefern.

Nach Steiner ist die Anthroposophie eine „Geisteswissenschaft“, verstanden als wissenschaftliche "Ergänzung zu den Naturwissenschaften. Sie will dem materiellen Wissen die unsichtbaren geistigen Aspekte hinzufügen" (Anthroposophische Gesellschaft Frankfurt).

Neben der materiellen Welt, auf die die herkömmlichen Naturwissenschaften beschränkt sind, gibt es nach anthroposophischer Vorstellung noch eine geistige kosmische Welt, die unseren Sinnesorganen verborgen bleibt. Die Anthroposophische Gesellschaft Frankfurt schreibt auf ihrer Homepage: "Alles im Kosmos und unserer Welt ist Materie und Geist! Wo Materie ist, ist immer auch Geist. Geist ist das Primäre, der Ursprung, aus dem alles Materielle entstanden ist." Mensch und Kosmos sind darüber hinaus gleichartig, oder, wie Klaus Prange treffend formuliert: „

Der Mensch ist im kleinen ein Kosmos, der Kosmos im großen ein Mensch. Welt, Natur, und Geschichte sind ein genaues Pendant des Menschen, der Mensch deren Synthese en miniature. (Prange 2000, S. 64)

Die Anthroposophie will die „Geistorgane“ des Menschen schulen, um ihn zum Zugriff auf die geistige Welt und damit zu höheren Erkenntnissen zu befähigen.


Der Mensch ist keine physikalische, biologische und chemische „Maschine“, in der alles materiell abläuft, sondern ein „Wesen“‘, das nur vorübergehend, - also im Leben -, einen menschlichen Körper trägt. In diesen sind eingeschlossen eine unsterbliche Seele und ein ewiger Geist, so dass der Mensch, Körper, Seele und Geist ist. Der Körper zerfällt mit dem Tode, Seele und Geist bleiben erhalten und leben in der geistigen Welt des Kosmos weiter, nicht anonym, sondern konkret als eine Individualität, als persönliches ICH. Unser ICH ist ein Geistwesen.

Durch diese, im menschlichen Leib eingeschlossene Geistseele kann der Mensch auf Höheres zurückgreifen, wenn er sie schult. Rudolf Steiner war ein Mensch, der diese neuen Geistorgane ausgebildet hatte, und sie waren ihm dadurch Träger für seine umfangreichen geistigen Fähigkeiten. Menschen mit derartigen Fähigkeiten nennt man Universalgelehrte oder „Eingeweihte“. (Anthroposophische Gesellschaft Frankfurt)

„Wissenschaft“ für Eingeweihte
Steiner verknüpft mystische Vorstellungen und im Wortsinn okkulte (= geheime, verborgene) Wahrheiten mit einer Lehre, die er bemerkenswerterweise in den Rang einer Wissenschaft erhebt. Der „Eingeweihte“ gelangt durch die „Schauung“ geistiger kosmischer Welten, die normalen Menschen verborgen bleiben, zu absoluten Wahrheiten. Diese Wahrheiten sollen darüber hinaus durch den anthroposophischen Weg der Erkenntnis wissenschaftlich überprüfbar sein. Der „Eingeweihte“ ist dadurch zugleich Seher, Priester und Wissenschaftler. (vgl. Giese 2008, S.40 ff.)
Der Anspruch der Wissenschaftlichkeit hält einem kritischen Blick jedoch nicht stand. Die durch Schauung der geistigen Welten gewonnenen Erkenntnisse sind für Außenstehende nicht überprüfbar, weil die entsprechenden geistigen Organe zur Erkenntnis nicht ausgebildet sind. Dadurch macht sich die Anthroposophie immun gegen äußere Angriffe. Doch Steiner geht noch einen Schritt weiter; er schreibt:

So wird auch das Erkennen zu einem Vorgang in der Wirklichkeit. Fragen offenbaren sich in der Welt, Antworten offenbaren sich als Wirklichkeiten; Erkenntnis im Menschen ist dessen Teilnahme an dem, was sich die Wesen und Vorgänge in der geistigen und physischen Welt zu sagen haben. (Steiner 1975, S. 225, zitiert nach Prange 2000, S. 65)

Dieses Zitat erscheint sehr rätselhaft. Offenbar meint Steiner damit, dass der Vorgang des Erkennens einen Rückschluss auf die Wirklichkeit erlaubt. Dadurch, dass ich mir etwas geistig vorstelle (es erkenne), nehme ich als Mensch teil an dem, was in der „geistigen und physischen Welt“ vor sich geht. Es wird dadurch real. Hier liegt Steiners gedanklicher Kurzschluss. Nicht, weil ich mir einen Baum vorstellen kann, gibt es Bäume; sondern meine Vorstellung hält der Überprüfung an der Wirklichkeit stand. Jeder kann hinaus in die Welt gehen und sinnlich erfahren, dass es Bäume gibt (vgl. Prange 2000, S. 66). Steiner schreibt jedoch: „Die Ideen-Bilder haben doch nur eine Berechtigung, wenn sie auf eine solche geistige Wirklichkeit, die der sinnenfälligen zugrundeliegt, hindeuten.“ (a.a.O. S. 123, zitiert nach Prange 2000, S.66) Im Klartext heißt das, dass es Kobolde und Feen wirklich gibt, weil ich sie mir vorstellen kann. Steiner schließt vom Schein auf das Sein (vgl. Prange ebd.).

Wie soll aber eine solche Erkenntnis wissenschaftlich sein, wenn sie doch schon durch ihre bloße Existenz wahr ist? Bis zum heutigen Tage behaupten Anthroposophen allen Einwänden zum Trotz, Wissenschaft zu betreiben (vg. Zander 2007). Dabei ist ihre Lehre nicht über Steiners Schauungen hinausgelangt. „Insofern stellt die Geistesforschung Steiners ein Kuriosum dar; es dürfte sich hier um die einzige Disziplin mit wissenschaftlichem Anspruch handeln, die schon bei ihrer Geburt am Ende war“ (Prange 2000, S. 36).

Steiner sieht Dämonen, Geister, Riesen, Elfen, Engel – die Liste ließe sich endlos verlängern – also tatsächlich als real existierende Wesen an (vgl. Grandt 2008, S. 26 ff.). Jetzt könnte man meinen, dass derlei Vorstellungen unter Anthroposophen fast 100 Jahre später längst überholt sind. Doch dem ist nicht so. Im anthroposophischen Flensburger Hefte Verlag finden sich Titel wie „Was die Naturgeister uns sagen – Im Interview direkt befragt“, „Neue Gespräche mit Naturgeistern“, oder „Gespräche mit Bäumen 1“. Auch die in Waldorfkreisen beliebte Fachzeitschrift Erziehungskunst hat eine feste esoterische Rubrik. Auf ihrer Homepage finden sich Artikel wie „Ohne Elementarwesen läuft nichts“ oder „Für viele Kinder sind Elementarwesen real“, in dem die Waldorflehrerin Katharina Dreher-Thiel im Interview sagt, dass es die Naturgeister in der ätherischen Welt tatsächlich gibt.

Das wusste nicht nur Steiner. Viele Menschen früherer Kulturepochen, bei uns bis ins 15., 16. Jahrhundert, konnten Naturgeister wahrnehmen. Mit beginnender Neuzeit und rationalistischer Denkweise verschwand diese Fähigkeit mehr und mehr. Wie in einem kollektiven Gedächtnis ist die Erinnerung an die Wesen der Ätherwelt in den Märchen und Sagen der Völker bewahrt. Heute scheinen die Wahrnehmungsfähigkeit für die ätherische Welt und das Interesse für Naturgeister wieder zuzunehmen. (a.a.O.)

Auch für die Waldorfpädagogik ergeben sich aus dieser Erkenntnistheorie und ihren Ergebnissen Konsequenzen. Es stellt sich die Frage wie naturwissenschaftlicher Unterricht mit anthroposophischer Weltanschauung in Einklang gebracht werden kann; dazu später mehr (s. Kapitel „Anthroposophische Entwicklungspsychologie“). Ziel der Waldorfpädagogik ist es, Menschen durch Erziehung zu befähigen, sich selbst und ihre schicksalhafte Bestimmung zu erkennen und dabei den Kosmos mit seinen – angeblich – verborgenen Wahrheiten zu entschlüsseln.

Lehrer und Klasse bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Das Schicksal hat dem Lehrer seine Klasse zugespielt und er ist der Erfüllungsgehilfe des kosmischen Schicksals seiner Schüler. Dass der Lehrer dem Schicksal bei der Zusammensetzung seiner Klasse unter Umständen kräftig nachhilft, werde ich an späterer Stelle noch zeigen.

In der öffentlichen Wahrnehmung scheinen die okkulten, mystischen Grundlagen der Waldorfpädagogik entweder wenig bekannt oder nicht von Interesse zu sein. Die Waldorfschulen haben im Allgemeinen ein gutes Image. Vielen erscheinen sie als gute Alternative zum Staatsschulwesen. Spätestens seit dem PISA-Schock sind die vermeintlichen oder tatsächlichen Defizite der Staatsschulen in den Schlagzeilen. Während sich um die öffentlichen Schulen kontroverse Diskussionen um Themen wie das sogenannte Turboabitur nach zwölf Jahren, die Zukunft der Hauptschule oder den Ausbau von Ganztagsschulen spinnt, die bereits in mehrere Reformen in den Bundesländern mündeten, ist es um die Waldorfschulen seltsam still.
Quelle: https://www.gwup.org/141-wurzel/neuigkeiten/1156-versteinerte-erziehung

Drachenformel
Wie bereits ausgeführt, ist der wissenschaftliche Anspruch der Anthroposophie nicht haltbar. Erstaunlicherweise beharren die Anthroposophen dennoch darauf, Wissenschaft zu betreiben. Dahinter steckt ebenso Methode, wie hinter der Praxis, das anthroposophische Fundament und anthroposophische Inhalte der Waldorfschule zu verschweigen.
Ich habe mehrere Veranstaltungen und Infoabende in Waldorfschulen besucht. In dem, was an Inhalten und Methoden vorgestellt wurde, war anthroposophisches Gedankengut eindeutig erkennbar, allerdings gut versteckt hinter unverbindlichen Vokabeln. Das Wort „Anthroposophie“ fiel dabei nie. Die „ganzheitliche Sicht auf das Kind“ wurde ebenso ins Feld geführt, wie „das Lernen mit Herz, Hand und Verstand.“ Auf direkte Nachfrage, ob der Unterricht anthroposophisch geprägt sei, erhielt ich die ausweichende Antwort, dass Anthroposophie nicht gelehrt würde, also kein Unterrichtsfach sei. Auch viele Waldorfeltern kennen nach meiner Beobachtung den (noch näher zu erläuternden) Zusammenhang zwischen Waldorfpädagogik und Anthroposophie nicht.

Aufschluss über dieses Versteckspiel gibt die Biografie ihres Begründers. Rudolf Steiner will von einem nicht namentlich genannten Lehrmeister in die Geheimwissenschaften eingeweiht worden sein. Dabei will er Anweisungen erhalten haben, wie mit den Naturwissenschaften und Vorbehalten der Öffentlichkeit umzugehen sei:

Wie sollte er den Drachen der modernen Naturwissenschaften zähmen und ihn vor das Gefährt der Geist-Erkenntnis spannen? Und vor allem, wie sollte er den Stier der öffentlichen Meinung besiegen? Auf die Fragen seines Schülers antwortete der „Meister“ dem Sinne nach: Wenn du den Feind besiegen willst, so beginne damit, daß Du ihn zuerst begreifst. Du wirst nur dann Sieger über den Drachen werden, wenn Du in seine Haut schlüpfst.“ (Hemleben, zitiert nach Prange 2000, S. 51)

Besser kann man Steiners Strategie kaum beschreiben. Dies erklärt auch die inhaltlichen Differenzen, die sich zwischen öffentlichen und internen, an seine Anhänger gerichteten, Reden und Schriften zeigen. In der Öffentlichkeit gab Steiner den exakten Wissenschaftler, blieb dabei aber meist unkonkret und oberflächlich. Intern ließ er sich kultisch verehren, gab sich als Universalgenie und führte seine Ideen sehr viel detaillierter aus. (vgl. Prange 2000, S. 51f.)

Trotz – oder gerade wegen – dieses Versteckspiels stellen sich einige Fragen: Ist die Waldorfschule ohne Anthroposophie überhaupt denkbar? Hat sich die Waldorfpädagogik ein Stück von ihrem Ursprung emanzipiert? Im Folgenden versuche ich zu zeigen, welche anthroposophischen Vorstellungen sich heute in Waldorfschulen finden lassen:
Quelle: https://www.gwup.org/141-wurzel/neuigkeiten/1156-versteinerte-erziehung


Luzifer
In der römischen Mythologie war Luzifer die poetische Bezeichnung des Morgensterns, von den Kirchenvätern wurde Luzifer mit Satan in Verbindung gebracht.
Luzifer in der Anthroposophie

Luzifer spielt auch in der Anthroposophie Rudolf Steiners eine bedeutende Rolle. Dort wird er neben Ahriman und den Asuras als eine der geistigen Widersachermächte beschrieben, mit denen sich die Menschheit auseinandersetzen müsse.[20] Luzifer wird charakterisiert mit den Kräften des Bewegten, aber auch Auflösenden, Ahriman mit denen des Strukturierenden, aber auch Verhärtenden.
Quelle: Wikipedia: Luzifer#Luzifer in der Anthroposophie

Luzifer steht in der Anthroposophie für Bewegung, Sprache, Kreativität, Kunst und Spiritualität aber auch für Weltflucht und Lüge.

Sorat
ist für die Anthroposophen auch eine Widersachermacht, vor deren Einfluss sie sich fürchten
Sorat (hebr. סורת) ist die okkulte Bezeichnung des Sonnendämons, der zugleich der Erdendämon ist, der die für die Zukunft intendierte Wiedervereinigung der Erde mit der Sonne verhindern[1] und den Menschen dauerhaft an die dann zurückbleibende Erdenschlacke, die sog. achte Sphäre, binden will. Er wird damit zum größten Gegner des Christus, der sich durch das Mysterium von Golgatha mit der Erde verbunden hat, um eben diese Wiedervereinigung einzuleiten und den Menschen zu befähigen, an der damit verbundenen Vergeistigung teilzunehmen. Sorat ist das in der Apokalypse des Johannes erwähnte Tier mit den zwei Hörnern, dessen Name nur verschlüsselt durch die Zahl des Tieres - 666 - genannt wird.
Quelle: https://anthrowiki.at/Sorat

Gewalt an Waldorfschulen
Gewalt an Waldorfschulen ist in erster Linie psychische Gewalt, die vom Bund der freien Waldorfschulen als legitimers pädagogisches Mittel toleriert wird. Körperliche Gewalt wird in der Regel nur von extrem inkompetenten oder fanatischen Waldorflehrern angewendet, Das Verbot von körperlicher Züchtigung wird anscheinend vom Bund der Freien Waldorfschulen nur als lästiges Pönalgebot betrachtet und es wird nur, wie bei vielen anderen Dingen eingegriffen, wenn die Fälle an die Öffentlichkteit gelangen.

Es gibt Waldorfschulen, an denen die Betonanrtrhoposophen die bei der Personalauswahl Oberhand haben, was dazu führt, dass bevorzugt anthroposophisch ausgerichtete oder Lehrer, die nur eine Ausbildung (indoktrination) an einem Waldorflehrerseminar genossen haben, angestellt wurden. Auch Quereinsteiger werden nach und nach indoktriniert, denn nur wer den Steiner drauf hat, darf an der internen Konferenz teilnehmen.
Deshalb kommt es regelmäßig zu psychischer Gewalt, sogenannter schwarzer Pädagoik, was mindestens genauso schädlich ist. Mobbing wird gezielt gengen Schüler, die Kritik üben, eingesetzt. Wenn die Schüler sich dann wehren, greifen einige dann auch zu Körperlicher Gewalt, wenn diese rote linine dann einmal überschritten ist, auch prophylaktisch.

Gewalt an anderen weltanschaulich geprägten Schulen kommt immer wieder vor, gehört aber nicht, bzw. seit den 1970er Jahren, nicht mehr zum pädagogischen Konzept. Katholische Schulen z.B. unterliegen der Aufsicht des Bistums, da gab es an einigen Schulen jahrelangen sexuellen Missbrauch, mit der Aufarbeitung tun die sich immer noch schwer, aber ich denke aktuelle Fälle gibt es dank der öffentlichen Aufmerksamkeit nicht mehr.


Die Freie Waldorfschule Kempten hatte einen Charismatischen Gründer, Sigurd Böhm , der einen ziemlich schrägen Kurs gefahren hat. Der Bund der freien Waldorfschulen hat auch da allein wegen der Öffentlichkeit duchgegriffen, internen Beschwerden ist der Bund nicht wirklich nachgegangen. Es ging dem Bund nur um die Wortmarke Waldorf

Presse: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/pruegelnde-lehrer-gericht-muss-ueber-waldorf-namensstreit-entscheiden-a-529263.html
Bericht eines Ehemalogen:https://blog.psiram.com/2011/11/freie-waldorfschule-kempten-ein-ehemaliger-schuler-berichtet/

Aktueller Fall (Weihmar): https://anthroposophie.blog/2020/12/04/wir-konnten-uns-nicht-darauf-einigen-dass-wir-gewaltfrei-unterrichten/#more-5496

Aus den 1990er Jahren:
„Die Autorität der Lehrer ist dabei kein Selbstzweck“, sagt Walter Hiller, Geschäftsführer des Bundes der Freien Waldorfschulen. Sie sei wichtig, um die Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen (siehe Interview S. 42). Steiners Theorie: Das im Kind vorgeburtlich Angelegte entfaltet sich mit Hilfe des Lehrers und des Unterrichtsstoffs.

„Schöner Schein“, kontert Paul-Albert Wagemann, ehemaliger Waldorflehrer und Autor des UNIDOC-Films (siehe Interview rechts). Seine Liste mit Verfehlungen der Ex-Kollegen ist lang: Lehrer kleben angeblich Kindern mit Heftpflastern die Hände auf das Pult, binden sie mit Ketten ans Tischbein, lassen sie schlechte Aufsätze mehrmals vorlesen, in der Ecke und auf dem Stuhl stehen, schreiben Missetaten mitsamt ihren Namen an die Tafel oder fordern sie auf, ihre Verfehlungen der Nachbarklasse vorzutragen. Einige Kinder mußten sich nach bösen Worten den Mund, nach Daumennuckeln den Finger waschen.

Ex-Waldorflehrer Norbert Biermann bezeichnet solche auch ihm bekannten gezielten Disziplinarmaßnahmen als „schwarze Pädagogik der 50er Jahre“, als „menschenunwürdig“. Größtes Problem: Klassenlehrer und Schüler bilden eine Schicksalsgemeinschaft, in der die Kinder ihre Lehrer in acht Schuljahren nicht wechseln können. „Der Aufbau von Schuldgefühlen ist nicht Waldorf-stil, sondern Erziehungsstil einzelner Lehrer“, stellt deren Geschäftsführer Hiller fest. Sein Fazit: alles Einzelfälle. Vielmehr erziehe ein Waldorflehrer seine Schüler „aus Liebe“.

„Basis der Waldorfschule ist Steiners Lehrplan der 20er Jahre“, begründet Pädagoge Prange die seiner Ansicht nach existierende Kulturkritik der Anthroposophen und wirft ihnen Technik- und Industriefeindlichkeit vor. „Antroposophen leiden an der Gegenwart.“ Telefonieren und Fernsehen seien genauso verpönt wie Cola, Pommes frites und Fußballspiele. Obskur wird es, wenn Eltern aus Angst vor dem Lehrer bei Hausbesuchen TV-Gerät und Comic-heftchen verstecken.
Quelle: https://m.focus.de/politik/deutschland/bildung-das-ist-ein-unrecht-an-unseren-kindern_aid_151511.html
Selbsthilfeverein für Waldorf-Geschädigte

Auch beschreibt er die Gründung des ersten Selbsthilfevereins für „Waldorfgeschädigte“, den Herner „Distelbund e.V.“ in 1986. Der Herner Waldorf-Vater Christian Abgang erinnert sich:

„Als [der] Fünftklässler im Unterricht zappelt, befiehlt ihm der Lehrer, sich auf den Stuhl zu stellen. Seine Mitschüler müssen mit dem ausgestreckten rechten Arm auf den Störenfried zeigen und rufen: „Du bist schuld, du bist schuld!“ Christian hat Angst, zur Schule zu gehen, er erbricht sich.“ (Focus, „Das ist ein Unrecht an unseren Kindern„, 1995)

Ähnliche antiquierte „Erziehungs-„Methoden kann man auch noch 30 Jahre später in der Dokumentation „Guten Morgen, liebe Kinder“ des BR von 2017 sehen. Ein Waldorfschüler muss die Schulstunde über zur Strafe stehenbleiben, wird vor der Klasse bloßgestellt („Der L. schafft es nicht!„), sein Name in eine Gewitterwolke an die Tafel geschrieben.

Hinter der Gewalt durch die Lehrer sieht Paul-Albert Wagemann die „menschliche Schwäche“ der Waldorflehrer:

„Große menschliche Schwäche und permanente Selbstüberforderung war denn auch, was mir am häufigsten hinter all den groben pädagogischen Mißgriffen und Entgleisungen, etwa in Form körperlicher Züchtigung von Schülern, an der Waldorfschule erkennbar wurde.“ (Paul-Albert Wagemann)

Auch er berichtet von einem Klima aus Drohungen und Schlägen – und einem Schulverweis:

„Ein Waldorflehrer schreibt dem Schüler:„Ich verstehe nicht, daß Du so nachlässig bist. Das Nacharbeiten – der Umschlag!! Muß es erst wieder ein Donnerwetter geben? Wenn bis Donnerstag nicht alles in Ordnung ist – dann ist es so weit.“. Nach dem Donnerwetter – Ohrfeigen und An-den-Ohren-Ziehen – war es soweit. [Der] Schulvertrag wurde gelöst.“ (Paul-Albert Wagemann)

Drohungen und Unterdrückung von Schülern hätten dabei System:

„Gängig ist der Versuch, Schüler mit Drohungen zu disziplinieren, man werde die Verfehlung „außerdem dem Klassenlehrer mitteilen“ (…) Mit anderen Worten, die Waldorfpädagogik arbeitet mit quasi-familiären Straf- und gegebenenfalls auch Unterdrückungsmechanismen (…).“ (Paul-Albert Wagemann).
Quelle: https://anthroposophie.blog/2019/05/14/kraftige-ohrfeigen-uber-gewalt-an-waldorfschulen/
Zuletzt bearbeitet von Wurstsaten am 10.04.2024