Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@RA1974
Wenn es so wäre müsste die Polizei warnen! Das wäre ja der Hammer. Zumal
dort tatsächlich viele Leute - allein schon durch die vielen Studenten - alleine
rumlaufen, d.h. joggen, zum einkaufen, kurz mal einen Freund besuchen, zur
S-Bahn etc... und dort ist es -finde ich- nicht sehr angenehm wenn's dunkel ist.

@Hammurapi
und genau deshalb gibt es diese Fallanalytiker - sonst könnte das jeder sofort sehen was
da los war und somit gäbe es die Herrschaften nicht. Ich finde das Hochinteressant was
die machen und können.

Also wenn ich eines in diesem Thread gelernt habe, dann ist es, Polizeiberichte stets im Original und mit Augenmerk auf den exakten Wortlaut zu lesen. Da ist kein Wort zufällig gewählt. Letztlich trägt die Polizei auch eine große Verantwortung, wenn sie zum Beispiel implizit sanft entwarnt.

@RajaLB

Ich finde den Job dieser Fallanalytiker auch hochgradig interessant. Wir sind ja hier ebenfalls alles kleine Amateur-Fallanalytiker ;-)

Wenn es so wäre müsste die Polizei warnen! Das wäre ja der Hammer. Zumal
dort tatsächlich viele Leute - allein schon durch die vielen Studenten - alleine
rumlaufen, d.h. joggen, zum einkaufen, kurz mal einen Freund besuchen, zur
S-Bahn etc... und dort ist es -finde ich- nicht sehr angenehm wenn's dunkel ist.t

Eben! Ich wohne in der Nähe, also in einem Nachbarort und bin eine junge Frau die im dunkeln auch mal joggen geht und mich würde es schon interessieren warum "Entwarnung" gegeben wurde. Vorallem wenn es anscheinend keine heiße Spur gibt bin ich da eben vorsichtig, niemand ist unfehlbar, auch die Polizei nicht. Entweder es gibt doch eine heiße Spur mit richtigen Beweisen oder das alles basiert nur auf Annahmen - die eben nie zu 100% stimmen.

@VivaVioletta
Du hast natürlich vollkommen Recht. Ich kann das leicht schreiben, wohne ich doch mehr als 200km weit weg und bin keine Frau, die im Finstern joggt.

Wäre an Deiner Stelle auch beunruhigt und vorsichtig.

@VivaVioletta

Es könnte auch sein, dass die Polizei längst einen sehr konkreten Verdacht hat, dies leider aber noch nicht für den Haftrichter reicht, um einen Haftbefehl zu erwirken. Also hält man das so lange zurück, bis die Beweiskette lückenlos ist. Also man ist sich vielleicht nach Indizien ermittlerintern zu 95% sicher, der Haftrichter verlangt aber nach einem handfesten Beweis. Das ist sicher kein Einzelfall, dass Ermittler oft längst den Täter kennen, aber eben die Nerven behalten müssen, bis der letzte unumstößliche Beweis da ist, der auch gerichtlich anerkannt wird.

@Hammurapi

So eine lückenhafte Beweiskette ist dann ja auch ein gefundenes Fressen für die Verteidigung des Täters. Dementsprechend sehe ich das wie Du.

@Karmäleon

Genau. Wenn handfeste Beweise fehlen, dann braucht es eine wasserdichte Indizienkette, die einen Beweis ersetzen kann. Bis das nicht steht, hält man sich bedeckt bzw. gibt nur das an die Öffentlichkeit, was einem später nicht mehr auf den Fuß fallen kann.

@Hammurapi
@Karmäleon

Hammurapi schrieb:Es könnte auch sein, dass die Polizei längst einen sehr konkreten Verdacht hat, dies leider aber noch nicht für den Haftrichter reicht, um einen Haftbefehl zu erwirken

Das wäre eine Erklärung für die Formulierung "Tat mit individuellem Hintergrund".

Mir ist nämlich noch nichts eingefallen, was am Zustand der Leiche eindeutig zu einer solchen Aussage führen könnte.

Alles was mir an möglicher Kennzeichnung, Markierung oder Schändung des toten Körpers eingefallen ist, hätte auch ein perverser Täter machen können, für den NE ein Zufallsopfer war.

Und die Polizei hat diese Formulierung "Tat mit individuellem Hintergrund" durchgehend und mit Bestimmtheit benutzt.

Eine fahrlässige Beruhigung der Bevölkerung kann man sicherlich ausschließen.

Hammurapi schrieb:Genau. Wenn handfeste Beweise fehlen, dann braucht es eine wasserdichte Indizienkette, die einen Beweis ersetzen kann. Bis das nicht steht, hält man sich bedeckt bzw. gibt nur das an die Öffentlichkeit, was einem später nicht mehr auf den Fuß fallen kann.

Das stimmt natürlich. Trotzdem, als umliegende "Anwohnerin" kommt mir es eben nicht soo vertrauensnvoll rüber wenn einerseits gesagt wird, dass Entwarnung gegeben ist aber andererseits ich in der Tageszeitung fast täglich lesen kann, dass das ganze ja so mysteriös ist und die Polizeit sagt sie hätte keine heiße Spur. Auch die Tatsache, dass sie das ganze am Anfang nicht ernst genommen haben führt nicht zu einem großen Vertrauen meinerseits wenn ich das mal so sagen darf :D
Ich habe halt ein bisschen den Eindruck man hat sich vielleicht zu voreilig auf eine Beziehungstat eingeschossen und in die andere Richtung wird nicht weiter ermittelt da nicht relevant. Gut möglich, dass ich mich irre, vielleicht wird ja bald ein Tatverdächtiger ermittelt.....

Ich finde den Job dieser Fallanalytiker auch hochgradig interessant. Wir sind ja hier auch alles kleine Amateur-Fallanalytiker ;-)

;O) Nur haben wir hier nichts wo wir ansetzen könnten, da es wirklich nicht viele Info's gibt.
Vielleicht wollen wir sie aber auch gar nicht wissen, es ist ja so schon tragisch genug!

@VivaVioletta

VivaVioletta schrieb:Auch die Tatsache, dass sie das ganze am Anfang nicht ernst genommen haben führt nicht zu einem großen Vertrauen meinerseits wenn ich das mal so sagen darf :D

Woher kommt dieser Eindruck? Eine Vermisstenmeldung einer Erwachsenen löst natürlich nicht sofort einen Großalarm aus. Aber es wurde intensiv mit Mann und Maus und Helis gesucht, dabei das Auto und die Leiche gefunden und nach dem Leichenfund eine immerhin 55-köpfige Soko eingerichtet. Was hätte deiner Meinung nach zu größerem Vertrauen geführt?

Hammurapi schrieb:Woher kommt dieser Eindruck? Eine Vermisstenmeldung einer Erwachsenen löst natürlich nicht sofort einen Großalarm aus. Aber es wurde intensiv mit Mann und Maus und Helis gesucht, dabei das Auto und die Leiche gefunden und nach dem Leichenfund eine immerhin 55-köpfige Soko eingerichtet. Was hätte deiner Meinung nach zu größerem Vertrauen geführt?

Nunja nachdem sie das Auto gefunden haben sind sie zwar mit dem Hubschrauber drüber aber wahrscheinlich war sie da einfach schon kalt. Man hätte einfach das Areal ein bisschen absuchen sollen, da reichen ein paar Polizisten mit einem Hund und man hätte sie gleich gefunden und die Spuren wären wohl noch frisch gewesen. Ich schätze einfach, dass durch das Auto an der Haltestelle viele den Eindruck hatten sie wäre einfach abgehauen (vorallem bei den Familienverhältnissen dachte die Polizei vielleicht sie wäre einfach "abgehauen")

@VivaVioletta

Das ist auch erstmal sicher naheliegend gewesen. Bei eingehenden Vermisstenmeldungen gibt es ein Verfahren, wonach Minderjährige, und Menschen, von denen Gefahr ausgeht oder die sich in Gefahr für Gesundheit und Leben befinden einen sofortigen Großeinsatz auslösen. Bei abgängigen Erwachsenen ohne diese Kriterien geschieht das nicht, weil jeder Erwachsene seinen Aufenthaltort frei bestimmen kann. Und ja, es hauen auch viele einfach spurlos ab. Insofern konnte man bis zum Auffinden der Leiche zunächst annehmen, dass es sich nicht zwingend um eine Straftat handeln muss und hat entsprechend die Kräfte eingesetzt. Wie anders sollte man denn das sonst handhaben?

@VivaVioletta

Ich finde es sogar beeindruckend das die Polizei scho schnell nach dem Verschwinden bereits mit dem hubschrauber gesucht hat. ( War doch nur ein Tag nach dem Verschwinden, oder? )

ich denke, dass die Polizei von Anfang vermutete, dass NE nicht abgehauen war. Nur kann/darf man bei einer erwachsenen verschwunden Person nicht sofort mit voller Manpower loslegen . Im Übrigen - NE wäre in nächster Zeit nur entdeckt worden, wenn ein Hund auf dieser Straßenseite unterwegs gewesen wäre, jemand ausgetreten wäre, bei Gleisarbeiten, Baumschneidearbeiten....irgend was nahe dran am Gebüsch.... oder durch einen großen Zufall. Oder bei einer gezielten Suche dort.(wie geschehen)....alle anderen Personen benutzen den gegenüberliegenden Gehweg. Parken zwar auch auf dieser Seite, aber gehen wahrscheinlich nicht über den Rasen zum Gebüsch .....Trotzdem ist der Ablageort nicht gut gewählt, wenn man die Leiche hätte sicher verschwinden lassen wollen...sie wäre früher oder später gefunden worden (vor allem, wenn durch das Auffinden des Autos die Wahrscheinlichkeit, dass man auch in der Nähe sucht, sehr groß ist). Hätte man NE nie gefunden, hätte man sie erst nach 10 Jahren für tot erklären können...

@Blondine
Nie gefunden wäre sie wohl,hätte der Täter sie irgendwo tief vergraben.Diese Mühe wollte er sich nicht machen.
Der Tatort liegt m.M.n. in unmittelbarer Nähe ( rund um dieses Gebiet)alles was raus ist,wäre einfach zu gefährlich gewesen.
Das Gebüsch war,denke ich mal,in dem Moment einfach der idealste Ablageort.

Gab es eigentlich einen Artikel der eine Aussage darüber trifft, warum nochmals dort im großen Stil gesucht wurde? Oder war das nur reine Routine nach einer Woche?

Zum ablageort:
Entweder der Täter stand so unter Druck dass er NE schnell wegschaffen musste, was mach dann aber wundert, da sie mit dem Auto dort hingebracht wurde oder aber sie sollte gefunden werden, als tot erklärt werden, aus welchen Hintergründen auch immer

wenn jemand "offiziell" tot ist, folgen daraus andere rechtliche Verfahren, als wenn jemand "nur" verschwunden ist