Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
26.11.2015 um 16:17Anzeige
Sector7 schrieb:Ich finde eh, es passt nicht zusammen, dass NE Bescheid sagt, wegen dem Brot holen, dann aber im Verlaufe des Abends niemand nach ihr sucht.Wissen wir denn, ob NE von Angehörigen gesucht wurde?
Blondine schrieb:Allerdings bestätigt das Präsidium inzwischen, dass die Mutter zweier Kinder zuletzt lebend am 12. Oktober gegen 20.30 Uhr in einem Lidl-Markt in der Reuteallee in Ludwigsburg-Eglosheim gesehen worden ist. Unweit davon wurde eine Woche später die Leiche gefunden. Dies stützt die Aussagen des Ehemanns, der gegenüber den Ermittlern erklärt hat, seine Frau habe an jenem Abend das Haus verlassen, um noch schnell ein Brot einzukaufen.
Sector7 schrieb:Ich finde eh, es passt nicht zusammen, dass NE Bescheid sagt, wegen dem Brot holen, dann aber im Verlaufe des Abends niemand nach ihr sucht.Das ist logisch, wenn sie sich mit dem "Gehe Brot holen" verabschiedet und der Ex-Mann nach dem Ins-Bett-Bringen der Kinder eingeschlafen ist. Sollte er wieder wach geworden sein, und die beiden nicht in einem Zimmer geschlafen haben, kann er einfach angenommen haben, dass sie schon längst zurück ist, oder dass sie einen Anruf bekam und sich mit jemandem getroffen hat. Sie hatte ja auch einen Freund.
Nina75 schrieb:Aber wieso hat man das überhaupt erwähnt ?Weil man dachte, dass sie vielleicht noch lebt, als der Artikel geschrieben wurde.
Sector7 schrieb:Wenn ich der Ex wäre, würde ich aber darauf bestehen, dass die Presse meine Suchaktion veröffentlicht, weil ich keine Lust hätte, dass mein Haus von Reportern belagert wird, die denken, ich hätte etwas mit de Sache zu tun.Was hätte er denn öffentlichkeitswirksam tun können, außer alle Verwandten und Bekannten anzurufen, die Polizei und Krankenhäuser zu kontaktieren?
Ein Fall voller Rätsel und Mysterien
Heute vor zwei Wochen wurde Nadine Ertugrul ermordet aufgefunden. Vieles an dem Fall ist bis jetzt völlig unklar. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Die Polizei geht mittlerweile aber davon aus, dass die Leiche der Frau mehrere Tage an der Reuteallee lag.
Es ist einer der rätselhaftesten Kriminalfälle der vergangenen Jahrzehnte. Weder hat die Polizei einen konkreten Verdacht, noch haben die Ermittlungen der vergangenen Tage einen entscheidenden Hinweis ergeben. Der Tod von Nadine Ertugrul (36), die mittlerweile von ihrer Familie bestattet werden konnte, ist voller Rätsel und Ungereimtheiten. Wir haben hier zusammengefasst, was bisher bekannt ist und was noch völlig unklar:
Am Montag, 12. Oktober, verlässt Nadine Ertugrul gegen 20 Uhr ihr Wohnhaus in Eglosheim. Von ihrem Mann ist sie getrennt, das Paar lebt aber mit den beiden fünf und drei Jahre alten Kindern weiterhin gemeinsam unter einem Dach. Laut Aussage des Mannes will Nadine Ertugrul offenbar im Lidl in der Reuteallee noch ein Brot kaufen. Sie trägt dabei vermutlich dunkle Sportkleidung, ein gelbes Sport-Top und weiße Turnschuhe, da sie kurz zuvor im Sportstudio war (Foto).
Ob die 36-Jährige tatsächlich im Lidl einkauft, ist bis heute nicht geklärt. Es gibt bisher nur eine Zeugenaussage, die diesen Tatbestand stützt. Eine vollkommene Auswertung der Handydaten für dieses Areal steht bisher aus. Die Suche der Polizei mit Plakaten und Flyern am Lidl-Markt hat bisher keine weiteren Zeugen gebracht.
Am Dienstag, 13. Oktober, meldet ihr Ehemann sie als vermisst. Am selben Tag wird auf dem Parkplatz am S-Bahnhof-Favoritepark das Auto von Nadine Ertugrul – ein grauer VW Caddy (Foto) – von der Polizei entdeckt. Der Wagen wurde von der Spurensicherung genau überprüft. Ergebnisse gibt die Polizei bisher keine bekannt. Der Auffindort des Autos scheint aber von großem Interesse. Erst am Sonntag waren Kriminaltechniker erneut auf dem Parkplatz in der Eduard-Spranger-Straße unterwegs.
Am Dienstag, 20. Oktober, wird die unbekleidete Leiche von Nadine Ertugrul in einem Gebüsch zwischen den S-Bahn-Gleisen und der Reuteallee, kurz vor dem Wendehammer am Favoritepark, gefunden. Die Obduktion, deren Ergebnisse bis jetzt nicht veröffentlicht wurden, bringt laut Polizei wichtige Erkenntnisse. Nadine Ertugrul sei demnach kein Opfer eines Sexualdelikts geworden.
War die Polizei zunächst davon ausgegangen, dass die Leiche von Nadine Ertugrul erst später am Fundort abgelegt wurde, gehen die Beamten jetzt davon aus, dass die junge Frau schon kurz nach ihrem Verschwinden getötet und dann in der Reuteallee abgelegt wurde. „Ein Umstand, der die Ermittlungen aufgrund der vermutlich mehrtägigen Liegezeit im Freien zusätzlich erschwert“, so die Polizei gestern in einer Mitteilung. Mittlerweile wird nicht mehr ausgeschlossen, dass ihr Körper bei ersten Suchaktionen mit dem Hubschrauber am 13. und 15. Oktober übersehen wurde. Der Täter soll die Leiche mit dem Auto dorthin gebracht haben.
Die Kleidung von Nadine Ertugrul ist bis heute verschwunden. Dazu, wo ihr Handy, ihr Geldbeutel und eventuell weitere persönliche Gegenstände abgeblieben sind, möchte die Polizei keine Angaben machen. Ihr Handy war zum letzten Mal am Montag, 12. Oktober, gegen 21.30 Uhr im Bereich Bahnhof Favoritepark eingeloggt.
Seit zwei Wochen ermittelt eine 55-köpfige Sonderkommission mit dem Namen „Allee“ in dem Tötungsdelikt. An der Personalstärke hat sich bisher nichts geändert. „Die Ermittlungen laufen nach wie vor auf Hochtouren, und die Kollegen sind durchaus zuversichtlich, dass sie den Täter ermitteln können“, so ein Sprecher der Polizei gestern gegenüber der LKZ.
Die Ermittlungen gestalten sich laut Polizei sehr schwierig. Es stünden noch mehrere Gutachten und Ergebnisse der Spurensicherung aus. Die Kommission verfolge derzeit noch verschiedene Hypothesen, von denen bisher keine ausgeschlossen werden könne. Und es gebe weiterhin eine Vielzahl von Ermittlungsansätzen.
Weiterhin geht die Polizei davon aus, dass es bei der Tat einen individuellen Hintergrund gibt, dass es zwischen Täter und Opfer eine Verbindung gegeben haben muss. Die Polizei macht keine Angaben dazu, ob die Tötung von Nadine Ertugrul ihrer Erkenntnis nach geplant war oder spontan erfolgt ist.
Im Internet wird der Ludwigsburger Fall fleißig diskutiert. Auf einer Seite, die sich mit mysteriösen Verbrechen beschäftigt, sind bis gestern fast 2000 Kommentare eingegangen. Auf der Internetseite der Ludwigsburger Handballabteilungen wird seit dem Wochenende mit einem großen Foto an Nadine Ertugrul, die im Stadtteil Eglosheim stark verwurzelt war, erinnert. „Wir trauern um unsere Sportkameradin und Freundin Nadine Ertugrul, sie wurde uns im Alter von 36 Jahren tragisch genommen. Ihrer Familie sowie Freunden und Bekannten wünschen wir in dieser schweren Zeit des Abschiednehmens innere Kraft und Stärke“, steht dort neben einem großen Foto der jungen Frau.
Info: Die Hinweistelefone der Sonderkommission „Allee“ sind nach wie vor geschaltet: (0 71 41) 18-57 71 oder -57 72.
Christian Walf
Nina75 schrieb:Das heißt es gab eine Person die NE im Lidl sah um 20.30 Uhr.Der Ehemann hat nur bestätigt das sie zum Lidl wollte.Der Ehemann hat gesagt, dass sie ein Brot kaufen wollte. Dass sie das im Lidl tun wollte und er das so gesagt habe, habe ich nirgendwo gelesen.
Ingrid1 schrieb:Du gehst davon aus, dass sie nach der Arbeit noch zu Hause war und dann nach der dem Sport und der Bank wieder nach Hause gefahren ist? Aber dann hätte sie das Brot ja auch auf dem Weg zur Bank oder zum Sport kaufen können.Wo steht, bis wann sie arbeiten war? Wo steht, in welchem Stundenumfang sie ihrer Tätigkeit nachging? Wird hier automatisch von einer Vollzeittätigkeit ausgegangen? Ich konnte bisher keiner Polizeimeldung entnehmen, in welchem Stundenumfang sie tätig war. Ist das nun reine Mutmaßung, dass sie "nach der Arbeit noch zuhause war"? Worauf beruht diese Annahme?
Jeforli schrieb: Ist das nun reine Mutmaßung, dass sie "nach der Arbeit noch zuhause war"? Worauf beruht diese Annahme?Also ich würde das daraus schließen, dass sie um 17:30 Uhr in Sportbekleidung war und die Bank vemutl. nur 250 Meter von zu Hause weg ist.