"Bodensee-Mord" von 1969

@Bernard

Bernard schrieb:"lesmona" hatte ja neulich schon mal anhand einer einfachen "Gesichtsanalyse" versucht, die Persönlichkeit des Ermordeten etwas einzuschätzen.

Da muss man aber betonen, dass dies wirklich rein mein Eindruck ist, und ich total falsch liegen kann.
Auf mich wirkt er als ein gut aussehender Mann der das Leben zu leben weiss.

Nicht dass mir jetzt wer nachsagt, ich würde Charakter, anhand des Aussehens festmachen, das wäre mir peinlich und unangenehm :-)

Gut, also heute Abend nochmal Filmchen gucken.......

Hallo zusammen, ich lese diese Diskussion schon seit einiger Zeit mit interesse mit zumal ich mich in der Gegend am Bodensee etwas auskenne.

Dazu fallen mir ein paar Fragen ein auf die ich bisher keine Antwort gefunden habe.

Zum Mord selbst denke ich der muss mit ziemlicher Sicherheit in der Schweiz selbst stattgefunden haben.
Sonst müsste die Leiche entweder mit dem Schiff zum Auffindeort gebracht worden sein (ziemlich unwahrscheinlich) oder mit dem Auto über die Grenze bei Konstanz/Schaffhausen gebracht worden sein (ebenfalls ein großes Risiko für den Täter da damals die Grenzkontrollen noch erheblich strenger waren)
Dazu fällt mir dann auf das die ganzen Orte wo er gesehen wurde (Lindau/Konstanz/Reichenau) auf der Deutschen Seite des Bodensees liegen.
Wenn er sich tagsüber öfter in der Schweiz aufgehalten hätte müsste er doch dort auch jemandem Aufgefallen sein zumal er laut Film ja ziemlich auffällig gekleidet war...

Zur Spieler-These:
In St.Gallen gibt es auch eine Spielbank und die liegt auf der schweizer Seite des Sees, vielleicht ist er ja dort täglich zum spielen hingefahren weil in der deutschen hätte er seinen Ausweis vorzeigen müssen und dann hätte sich bestimmt jemand an Ihn erinnert.
Weiß jemand ob man den Ausweis in der Schweiz bei Spielbanken auch vorlegen musste zu der Zeit, das wäre eine erklärung für die fahrten über die Grenze tagsüber...

Zum Thema Schwulsein:
Also am Bodensee gibt es auch heute so gut wie keine Schwulenszene die sehr erwähnenswert wäre.
Deswegen denke ich es damals sehr schwer gewesen sein musste dort etwas derartiges zu suchen.
Wenn er also Kontakte dieser Art gesucht hätte denke ich das er dort jemanden schon vorher gekannt haben musste.

Das sind die sachen die mir bis jetzt so in den Sinn gekommen sind

@vishnugott
Wenn er also Kontakte dieser Art gesucht hätte denke ich das er dort jemanden schon vorher gekannt haben musste.


Ja das glaube ich auch....er war ja vorher schon mal da.......

Ich habe mir jetzt beide Filme nochmals angesehen.
Bezüglich dieser Andeutungen ist mir nichts aufgefallen.

Der Umzug in die billige Pension war meiner Meinung nach gedacht, nicht den Eindruck zu erwecken, er würde über Geld verfügen.

Nach seiner Weiterreise nach Konstanz bezog er wieder ein gutes Hotel.

Überall verliess er recht zeitig das Hotel.

In dem Film heisst es, dass es bei dem Fall entscheident weiterhelfen würde, wenn man in wüsste ob das Opfer einen Arzt/Hautarzt aufgesucht hat.

.......ob diese Vermutung richtig ist, heisst es.

Also MUSS das Opfer etwas gehabt haben, das einen Arztbesuch/Hautarzt nötig machte.
Im Normalfall zumindest.

@alle
Guten Abend, liebe Kolleginnen und Kollegen...
...nein, auch in den Nachrichten wurde der Fall L. noch immer nicht als gelöst vermeldet. Also haben wir auch noch unsere Hierseinsberechtigung!

@vishnugott
Welch erhabener "nick"! Herzlich Willkommen an Bord unseres Bodenseedampfers...
...und gleich die erste Frage, wenn Du über Ortskenntnisse verfügst: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit außer mit dem Schiff die Insel Reichenau sonst wie zu erreichen / zu verlassen? Mir wurde da neulich mal etwas von einem begehbaren Damm erzählt...
Zu Deiner ersten Frage; da gab es doch in den "Zuschauerreaktionen" einen Hinweis (wortwörtlich) betrefflich einer „Kontakt-Anbahnung" des Opfers in Schaffhausen. Nur -dazu auch gleich zu Deiner zweiten Frage - das sind ja keine gesicherten Erkenntnisse mit dem Grenzübertritt. Und einem evtl. Spielbankbesuch in St.Gallen. Wobei ich die schon öfter durchgespielten Gedanken, daß es sich bei unserem biederen "Coiffeurmeister" von der Zonengrenze um einen "Zocker" gehandelt haben könnte, auch nicht so recht verinnerlichen mag. Genauso, wie die Diskussionen darüber, ob er denn nun sein mühsam "erschnippeltes" Geld, als Steuerflüchtling in die sicheren Tresore der Schweiz schaffen wollte...
Dagegen kann ich mir mehr und mehr vorstellen, daß er durchaus bestimmte "exotische" Sexualpraktiken bevorzugte, die er dort unbemerkt ausleben konnte. Mit jemand anderem ("Titus1960", ich grüße Dich!), der oder die evtl. aus Zürich oder Umgebung gekommen ist.
Schön, wenn Dir noch mehr in den Sinn kommen würde - wir sind nach wie vor für alle Gedanken und Ideen offen. Bleibt uns ja auch nicht viel anderes übrig, wenn man sich ausschließlich am Film bislang orientieren kann. Danke für die Mitarbeit!

@lesmona
Wieso denn so bescheiden? Deine "Gesichtsanalyse" war interessant und Widerspruch konnte ich auch nicht lesen. Wobei -klar- ist schon immer eine heikle Sache einen Menschen nach dem Antlitz einzuordnen...
Danke, daß Du Dir den Film nochmal angeschaut hast - muß zu meiner Schande gestehen, daß ich die dem Team aufgegebene "Hausarbeit" selber noch nicht erledigt habe - wird aber nachgeholt. Ja, immer wieder diese Arzt-/Hautarzt-Geschichte. Und immer wieder die Frage, warum der Fall plötzlich abrupt in der Versenkung verschwunden ist. Denn mal logisch gedacht - in einer Stadt wie Konstanz ist doch die Zahl der Medizinmänner und -frauen überschaubar; die derjenigen für "Haut- und Liebe" doch erst recht. Und wenn dort und in der Umgebung auf Nachfrage der Ermittler kein Arzt gefunden wurde, der L. behandelt hat, muß doch spätestens bei der Fahndungssendung sich jemand gemeldet haben. Andere Patienten im Wartezimmer, Sprechstundenhilfen, sonstiges Personal haben die "Halbgötter in weiß" doch auch...

@lesmona
Der Umzug in die billige Pension war meiner Meinung nach gedacht, nicht den Eindruck zu erwecken, er würde über Geld verfügen.


Oder er hat mal über Geld verfügt und mal wieder nicht....(Spielcasino?)

@titus1960
So schlecht, daß er seine Scheren hätte verkaufen müssen (oder es zu versuchen), ist es ihm aber nie gegangen. Wird auch im Film gesagt, daß es dafür bis heute (also Sendedatum) keine Erklärung gibt...

@Bernard
Wer weiß...vielleicht hat er an einem Tag viel gewonnen und am nächsten Tag wieder alles verloren? geht doch schnell im Spielcasino....oder nicht?

@Bernard
stimmt es gibt da einen Damm, das ist richtig.
Über den ist sie mit dem Festland verbunden (deutsche Seite) da kann man sogar mit dem Auto rüber fahren soweit ich mich erinnere.


Zu der Theorie mit der Zockerei denke ich das wenn er in Spielcasinos gewesen wäre die Polizei das bestimmt bemerkt hätte und ich denke das wäre auch in dem Bericht bei XY erwähnt worden in irgendeiner Form.
Da hätten sich bestimmt leute an Ihn erinnert mit seinem auffälligen Outfit
Vielleicht hat er auch zwischendurch einfach einen Geldengpass gehabt, deshalb versucht die Scheren zu verkaufen und sich dann von seiner omiösen Bekanntschaft dort privat Geld geliehen das evtl. sogar zum Tatmotiiv wurde weil er es nicht zurückzahlen wollte oder konnte

Guckt euch doch bitte mal den zweiten Film an, auf der ersten Seite sind die verlinkt.

Gegen Ende spricht einer mit Herrn Vetterli(ich hoffe ich hab das richtig im Kopf).

Hört da mal genau hin, also ich schliesse aus seinen Worten, dass sie (fest) davon ausgehen, das Opfer hätte bei einem Arzt auftauchen müssen.

Also irgendwas hat der Josef L gehabt, Merkmale an der Haut, und vielleicht nicht ganz ungefährlich.

Bernard schrieb:So schlecht, daß er seine Scheren hätte verkaufen müssen (oder es zu versuchen), ist es ihm aber nie gegangen. Wird auch im Film gesagt, daß es dafür bis heute (also Sendedatum) keine Erklärung gibt

Wer weiss was für ein Spielchen er da spielte.....

Begonnen hat das ganze wohl Pfingsten.

Ach so, fast vergessen, im Film wird gefragt ob jemand etwas von dem Briefabsender weiss, eben weil niemand wusste wo er sich aufhielt, er war also Wooochen von zu Hause weg, und seine Frau macht was? Nichts?
Also hier passt was nicht.

@titus1960
Wenn ich jetzt mal so meine "Gesamteinschätzung" der Person des Josef L. überdenke, halte ich ihn in keiner Weise für jemanden, der im Spielcasino "das letzte Hemd" verzockt. Überhaupt nicht. Weswegen ich auch an dem Gedanken überhaupt schwer Gefallen finden kann...

@vishnugott
Und auf der Landseite des Dammes ist in der Nähe ein Komplex aus Kinderkrankenhaus, Krankenpflegeschule und Psychiatrischer Klinik...? So wurde mir das berichtet...

@lesmona

lesmona schrieb:Wer weiss was für ein Spielchen er da spielte.....

Mein Eingangsgedanke... - sich zu erkennen geben, ohne gleich von jedermann/frau erkannt zu werden. Kennt man doch aus alten Kriegsfilmen, die Widerstandskämpfer, wenn sie irgendwo vorgesprochen haben mit banalen Fragen. Die nur dem anderen bekannt waren. Dann gab es eine Antwort die paßte, dann vielleicht noch eine Frage und wieder die richtige Entgegnung... - und dann ging´s ganz schnell ab in´s Hinterzimmer oder auf den Dachboden oder über die Grenze...

@Bernard
Glaubst du, seine Ehefrau weiss absolut nichts?

@lesmona
naja, mittlerweile wahrscheinlich "wusste"...
Mittlerweile müsste die dame an die 100 sein wenn er vor über 40 jahren 56 war :-)

@vishnugott
Ja, wusste :-)

@lesmona
Nein, die wußte um seine Situation, hat aber bei dem Gespräch mit den Schweizer Beamten sich zurück gehalten. Möglicherweise die total Unwissende gegeben. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß sie sich n a c h Ausstrahlung der Sendung offenbart hat...
Aber noch mal auf Deinen Thread davor (21:32 Uhr): Der ominöse Brief paßt mir nirgendwo in ein (noch gar nicht vorhandenes ;-) ) Konzept. Ist ja auch eine der großen ungelösten Rätsel in dem Fall...

@vishnugott
Das Geschäft gibt´s noch unter dem Namen im Ort...

@Bernard
Ja, der Brief, auf den hin er seine Abreise spielte.....

@alle
Es ist Mitternacht durch; Geisterstunde sozusagen. Auch heute haben mir Euer Engagement und die Gedankenspiele Spaß gemacht - Danke an alle dafür! Werde jetzt wieder das Büro schließen und noch etwas durch´s Präsidium gehen. Die Kolleginnen und Kollegen vom Rauschgiftdezernat hatten ja bereits heute Weihnachtsfeier; durch den ganzen Bau hat man sie singen gehört: "Leise rieselt der Schnee..."
Eine gute Nacht wünscht Euch Euer Bernard.

PS: Wer noch etwas schmunzeln mag, klicke dieses mal an: www.feldhamsterverleih.de

@lesmona

lesmona schrieb: Hört da mal genau hin, also ich schliesse aus seinen Worten, dass sie (fest) davon ausgehen, das Opfer hätte bei einem Arzt auftauchen müssen.

Ja, das denke ich auch. Er muss eine Krankheit gehabt haben, die einer Behandlung bedurfte.

Gehen wir mal davon aus, daß er sich am Bodensee oder in der Schweiz behandeln ließ. Das würde dann erklären, warum er abrupt von zu Hause abgereist ist, weil er es vielleicht nicht mehr ausgehalten hat mit den Beschwerden. Das würde dann auch seine Frau nicht wundern und auch erklären, daß er "länger" wegbleiben wird.

Gab es wohl irgendwelche Spezialkliniken in dieser Umgebung?

Es würde auch die Reise zu Pfingsten plausibel machen. Als Erstbehandlung eventuell? Schuppenflechte oder solche chronischen Hauterkrankungen werden ja auch manchmal mit Sondermethoden behandelt. Als Privatpatient musste er dann vielleicht bar bezahlen für die Therapie.

http://www.reichenau.de/index.php?id=8# (Archiv-Version vom 26.04.2010)

Hier mal ein Inselplan. Man kann gut den Damm erkennen.