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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

7.496 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Doppelmord, Prozess, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 00:34
@Tom_Ripley
Zitat von Tom_RipleyTom_Ripley schrieb:1.) Lebenslänglich ohne Bewährung: Ich weiss das, es war ein Vorschlag meinerseits, was geändert werden könnte.
OK. Dieser Vorschlag wird in Deutschland aber sehr wahrscheinlich nie umgesetzt werden können. Denn Art. 1 GG - auf dem die Entscheidung des BVerfG beruht - unterfällt der Ewigkeitsgarantie des Art. 79 GG und ist somit auch nicht durch eine Verfassungsänderung zu beseitigen. Was ich persönlich wiederum sehr gut finde.

@all
Um nochmal etwas deutlicher zu machen, warum die Familie schweigen könnte, selbst wenn sie entlastendes berichten kann: Wenn ich mich recht erinnere, dann ist es so, dass das Zeugnisverweigerungsrecht nur ganz oder gar nicht in Anspruch genommen werden kann. Wenn die Familie also bereit ist auszusagen, kann sie nicht nur entlastendes vorbringen, sondern begibt sich in die Gefahr auch eventuell belastendes aussagen zu müssen. Dabei kann es völlig unklar sei, was sich im Nachhinein eventuell als belastend herausstellt. Dazu kommt, dass derartige Aussagen vor Gericht - wenn die Freiheit der Mutter und Ehefrau auf dem Spiel steht - eine erhebliche psychische Belastung für die Aussagenden darstellen. Als Verteidiger hat man also nicht nur die Risiken, sondern auch die Folgen für die Aussagenden gegen den etwaigen Nutzen einer Aussage abzuwägen und entsprechend eine Strategie vorzuschlagen.

Das Problem besteht immer, wenn man als Tatverdächtiger kein Alibi hat, weil es sich Ermittler und StA zuweilen recht leicht machen: Motiv -> kein Alibi -> Täter, obwohl dieser Schluss in dieser Form so nicht zulässig ist.

Relativ unstrittig bestehen im konkreten Fall Motiv und HS hat auch kein brauchbares Alibi. Auf diesen beiden Punkten beruht im Wesentlichen die Beweisführung. Und wenn die Familie eben kein Alibi liefern kann, gibt es da auch kaum noch viel entlastendes, was sie aussagen könnte. Auch wenn dem einen oder anderen manches besonders wichtig erscheint - wie etwa die Fahrt nach Neuwied oder der Taucheranzug - bezweifle ich, dass das im Prozess eine wesentliche Rolle bei der Urteilsfindung spielen wird. Die Zeugenaussagen hinsichtlich der Fahrt nach Neuwied halte ich für wenig glaubhaft und nach dem was ich so hier gelesen habe, vermute ich mal, dass der Richter das ähnlich sehen wird.

Entscheidend wird es in der Kette der Indizien vor allem auf die Aussage des Motorradfahrers ankommen. Glaubt ihr der Richter, kann er zusammen mit der Suche nach einem Auftragsmörder, dem Leihauto und dem Motiv und dem einen oder anderen Detail am Rande auf dieser Grundlage verurteilen. Glaubt der Richter dem Motorradfahrer nicht, wird es wirklich schwierig, weil das fehlende Alibi nunmal kein Indiz ist und dann bleibt mehr oder weniger nur das Motiv übrig.

Und darum bringt auch eine Aussage der Familie nur etwas, wenn sie gerade diesen Punkt widerlegen könnte. Das kann sie aber nicht, denn dann hätte HS ja ein Alibi. Folglich kann man der Familie diese Tortur auch ersparen.

Und um das nochmal klarzustellen: Kein Alibi zu haben ist kein Indiz für einen Mord. Dass die Familie nichts entlastendes aussagt, ist auch kein Indiz für einen Mord. Die StA muss belastendes vorbringen! Und da gibt es im konkreten Fall leider sehr wenig. Eventuell drei Zeugen, die den BMW in Tatortnähe gesehen haben (zwei davon mit eher wenig glaubhafter Aussage), die Suche nach dem Auftragsmörder (ist schon ne ganze Weile her) und die Frage nach dem Leihauto. Was fehlt sind Hinweise auf ihren Aufenthalt am Tatort, die Tatwaffe und einen Bezug dazu usw.

Dass die gute Frau irgendwelchen Quark am telefon daher geredet hat, finde ich auch, wenn sie nicht die Täterin wäre, absolut verständlich. Wenn man kein Alibi hat, ein Motiv und im Fadenkreuz der Ermittler steht, dann kann man schon nervös werden. Und die Ermittler wollten auch genau das erreichen. Das haben sie geschafft, aber das hätten sie unter den Umständen auch bei jedem zweiten Unbeteiligten geschafft. Dem kann man mE nicht wirklich viel Gewicht beimessen. Bei Handlungen vor der Tat ist das etwas anderes, weswegen die ganzen Aktion mit Auftragskilleranfrage, Leihautoanfrage usw. weitaus mehr Gewicht haben werden.

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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 00:43
Und ich denke, dass Schwenn gleich beim ersten Lesen der Akten seine Strategie festgelegt hat. So ein erfahrener Anwalt wie er, sieht doch sofort sämtliche "Schwachstellen", in die er "einstechen" kann.
Bin mir ziemlich sicher, dass er auf Verfahrensfehler raus ist und Schw. dürfte aus Erfahrung mit dem BGH (die hat er ja auch genügend) genauestens wissen, was anfechtbar ist und was nicht.

Die hier beschriebene Teilnahmslosigkeit der Angeklagten (bis auf Ausnahmen) könnte meines Erachtens wirklich damit zusammenhängen, dass Schw. ihr bereits mitgeteilt hat, wie die Chancen stehen... nämlich gut bis sehr gut.

Ich halte Schw. für einen Anwalt, der alles im Griff hat und sich seiner Sache in jedem "Fall" mehr als sicher ist. Als Beispiel kann man vielleicht den Fall des vor einigen Monaten angeklagten Radiomoderatoren nehmen. Das Mandat hat er nicht übernommen; offensichtlich, weil von Anfang an klar war, dass eine -unanfechtbare- Verurteilung erfolgen würde. Der Mann hat schließlich gestanden.

Natürlich könnte man im Fall Horchheim auch spekulieren (falls es zur Verurteilung kommen sollte) und die nur geringe Prozentzahl (10 bis 15% habe ich hier gelesen) zum Anlass nehmen, an eine Bestätigung des Urteils zu denken.

Davon bin ich persönlich weit entfernt. Ein Urteil, welches ein Schw. zum BGH bringt, dürfte nur eine minimale Chance auf Bestätigung haben.

Und was das Schweigen der H. S. angeht: Das ist nicht nur rechtens. Es darf ihr nicht angelastet werden, sie darf lügen, dass sich die Balken biegen. Für schwerwiegender halte ich ihre widersprüchlichen Angaben, die ja dann auch zur Verhängung der U-Haft beigetragen haben.

Wir alle, die noch nie U-Häftlinge gewesen sind, können uns kaum vorstellen, wie ein Jahr eingesperrt sein, psychisch an die Substanz gehen kann. Dass H. S. das ohne(?) Zusammenbruch überstanden hat oder besser: immer noch übersteht, kann an ihrer -von Zeugen bestätigten- emotionalen Kälte liegen. Oder... sie ist tatsächlich unschuldig.

Bald sind wir hoffentlich(!) etwas schlauer.

Schon im Voraus allen Foristen, die vorhaben, die letzten Verhandlungstage im Gerichtssaal zu verbringen: Danke, dass ihr euch die Mühe macht und Danke für eure anschließenden Berichte!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 07:33
@Der Greif

vielen Dank für deinen fundierten Kommentar, wie immer hilft das sehr, die Dinge in meinem Kopf wieder gerade zu rücken, nachdem sich durch Emotionen alles durcheinander gewirbelt hat.

Absolut nachvollziehbar das Argument der Zeugnisverweigerung durch die Familie.

@Putztuch

richtig, sie darf lügen.
Das weiss auch das Gericht. Wichtig vor Gericht ist aber Glaubhaftigkeit. wenn man glaubhaft lügt klappt das , aber hier sehe ich viele Ansätze, dass das eben nicht der Fall ist - hast du ja auch geschrieben.

Eben auch das Nachhaken des Richters auf bestimmte Punkte zeigt mir, dass der Richter da auch seine Zweifel hat.
Wie oft hat er Zeugen nach der Tapeziertätigkeit der HS gefragt. An sich eine Banalität ob sie nun tapeziert hat oder nicht. Aber immer das Vorbringen von nicht-auto-fahren-können wegen Schulterproblemen und dann stolz das ganze Haus tapeziert haben.

Das Nachhaken wegen Suizid-Tendenz ebenso.
u.v..m

wir werden sehen, wie die fünf Herren das alles werten.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 12:37
@jungler
Da wurde doch mal eine Telefongesprächspassage zurückgespult. Weiss noch jemand
wie der Inhalt war? Ist mir entfallen.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 12:46
@salbei
War das nicht die Sache, als eine Freundin der HS sagte "Du hast doch ein Alibi?"..HS erwiderte darauf. ".Mitten in der Nacht und keinen Liebhaber" ..Oder so ähnlich..ich habe den genauen Wortlaut nicht mehr Kopf..ich schaue mal bei den Berichterstattern nach..es müsste aber an dem vorletzten Prozesstag gewesen sein.. auf jeden Fall in der Woche als der eine Prozesstag auf den Mittwoch fiel und der andere auf den Freitag


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 12:51
@almera
danke, ich glaube, das war´s. Obwohl es da noch eine denkwürde Passage war.


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25.04.2013 um 12:54
@salbei
Ich habe auch jetzt den genauen Wortlaut..war ein Eintrag von Hailey25 vom 10.4. um 19.37..die andere Passage weiss ich jetzt auch nicht mehr.müsste man sich nochmal alle Berichte in Ruhe durchlesen..
Aber das der Richter sich das hat zweimal vorspielen lassen hat..wer weiss..wer weiss.


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25.04.2013 um 17:56
@jungler
Zitat von junglerjungler schrieb:Aber immer das Vorbringen von nicht-auto-fahren-können wegen Schulterproblemen und dann stolz das ganze Haus tapeziert haben.
dieser zusammenhang war mir bisher noch gar nicht aufgefallen. gibt es da zeitliche Übereinstimmungen? wann hat sie denn tapeziert?


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 18:50
Hallo Leute,

hoffe allen geht es einigermaßen gut. Meinen Beitrag über die Bücher von Fitzek die ich
gelesen hatte, wollte ich morgen posten.

@lawine
Ich Versuchs mal für @jungler: Es weder zeitlich noch im Zusammenhang relevant!
Es ist die Garnitur. Wie bei einer Erdbeertorte, du kannst sie 12- teilig mit Herz und Schokoraspel,
oder 16-teilig mit Rosetten und gerösteten Mandelblättchen garnieren; es bleibt aber immer eine
Erdbeertorte. Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

LG
snert


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:23
Also Freunde ganz so sehe ich das nicht. Ich meine, man kann durchaus eine chronische Schmerzkrankheit haben, die mal schlimmer und mal weniger schlimm ist.
Daher spielt der zeitliche Zusammenhang schon eine gewisse Rolle. Hat sie im Sommer 2011 fleißig renoviert, tapeziert oder sonst auch längere Fahrten unternommen, dann war das sicher ein Eigentor. Wenn dazwischen aber Monate lagen kann es ja gut sein, dass es eben mal eine schmerzfreie Phase war. Und gerade Schmerzpatienten sind angehalten so viel wie möglich in den schmerzfreien Intervallen zu belasten, damit die Beweglichkeit nicht immer noch mehr eingeschränkt wird.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:35
@all
Der Arzt, den H.S. zwecks Neuverschreibung einer Physiotherapie aufsuchte, schalt sie einen
Hypochonder und verweigerte Ihr das Rezept. Das hat sie dermaßen aus der Fassung gebracht, dass sie bei ihrer Nachbarin nachmittags sogar einen Wut- und Weinkrampf bekommen hat. Leider durften die Ärzte, die zwar zur Verhandlung erschienen, nicht aussagen. (Nur auf die Gefahr hin, wegen
Brechen der Schweigepflicht selbst angeklagt zu werden) Also, verzichteten sie.


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25.04.2013 um 19:38
@salbei Danke für die Info nochmal. Dazu gäbe es zwei Möglichkeiten:
Sie hat tatsächlich nicht so schlimme Rückenschmerzen oder - was in meinen Augen wahrscheinlicher ist - der Arzt muss auf sein Budget achten. Gerade gegen Quartalsende wird nicht gern verschrieben. Alle großen Frauen, die ich kenne haben extreme Rückenprobleme. Gerade im Bereich der HWS. Weil Schreibtische etc. nicht für diese Größen gebaut sind. Allerdings kenne ich keine die deshalb kein Auto fahren könnte.


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25.04.2013 um 19:48
@sensibella

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag konnte sie die Strecke nicht fahren, aber am Samstag konnte sie in der Buchhandlung arbeiten und die Fahrt machen? Sicher da ist sie nicht selber gefahren, aber Strecke fahren an sich ist ja wohl kein Problem und außerdem ist im Auto auf einer langen Strecke siitzen auch nicht bequem.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:48
@sensibella
es war der 07.07.2011, Quartalsanfang, der Tag der Tat. Dann ging es um Schulterschmerzen,
sie hatte wohl auch schon mal eine OP. Auch hat sie keine Schreibtischarbeiten erledigt, half
gelegentlich im Verkauf in einer Buchhandlung.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:50
@janborn das ist auch wieder andere Baustelle :) Da gebe ich dir recht. Ich wollte nur vermerkt haben, dass es zu den Tapezieraktionen einen zeitlichen Zusammenhang geben muss. Dass man die Strecke zwei Tage später zur Hälfte fahren kann und den Rest als Beifahrer gibt schon zu denken.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:51
@salbei okay danke. Wobei ich es trotzdem (wenn es so überhaupt gesagt wurde) vermessen und unprofessionell finde, wenn ein Arzt seinen Patient einen Hypochonder nennt. Gerade Schmerzen sind eben etwas nicht messbares.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:55
@sensibella

Ach, sie ist die Hälfte der Strecke selber gefahren? Das habe ich nicht gewusst. Das ist ja interessant und festig meine Meinung noch mehr.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:55
ich behaupte mal , dass der Arzt das NICHT gesagt hat.

Sie hat daraus ein Theaterstück inszeniert, damit es der Nachbarin später noch präsent war, dass sie ja die schlimme Schulter hatte.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:57
@sensibella
@jungler

Das wäre jetzt auch mal ne Frage, ob der Arzt es wirklich so gesagt hat, oder ob ihm die Wort in den Mund gelegt worden ist.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

25.04.2013 um 19:58
@janborn
@jungler
@salbei
Das ist auch meine Vermutung, dass das nicht so gesagt wurde vom Arzt.


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