Asylanten in Turnhallen und Vereine ohne Turnhallen

@Doors

Doors schrieb:Ob nun jemand bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, beim Tierschutzverein, im Sportverein, in der Trachtengruppe oder eben in der Flüchtlingshilfe - da sehe ich zunächst einmal keine qualitativen Unterschiede. Man tut etwas für andere.

Das hast Du letzte Woche schon geschrieben, ich weiss :)

Aber das war doch gar nicht das Thema :) Ich habe darauf hingewiesen, dass die Helfer in den Flüchtlingslagern sehr viel leisten.

In meiner Kreisstadt übernehmen Freiwillige des DRK schon sämtliche Formalitäten zur Erstaufnahme und leiten sie an die Regierung weiter. Die Zeit dafür, fehlt halt an anderer Stelle im Lager.

Viele leisten seit Wochen mehr als 20 Stunden wöchentlich, neben ihrer Arbeit und der Familie. Da sich seltsamerweise trotz der Bekanntheit, der derzeit besonderen Lage, kaum Neue Helfer anmelden, ist für mich fraglich, ob das ewig so weitergehen kann. Bei einer so hohen Stundenzahl ist das keine Frage mehr, ob man das gerne macht. Die Kraft des einzelnen Menschen ist endlich.
Immer mehr werden unmenschliche Verhältnisse ( was immer das sein soll) in den Lagern angeprangert. Auch das muss man als Helfer , der sein BESTES gibt erst psychisch verkraften. Denn den Schuh zieht man sich an, wenn man dort im Einsatz ist.

Und ja, so ganz mag ich das nicht mit den 2 Wochenstunden Einsatz in der Trachtengruppe vergleichen. Das eine ist Hobby, das andere Nothilfe aber beides bringt was.

@Frau.N.Zimmer

Im Augenblick haben wir bei uns im Kreis noch keine Probleme. Eher im Gegenteil. In einer Tourismus-Region wie Nordfriesland werden Menschen im Herbst arbeitslos oder haben mit ihrem eigenen Gewerbe weniger zu tun. Da kommen dann schon wieder mehr Leute auf die Idee, sich einzubringen. "Runde Tische" oder "Unterstützerkreise" bilden sich selbst in kleinen Kuhkaffs.

@Doors

Ja, das ist hier nicht so. Es gibt sogar noch Arbeit ;) Einzig die Demonstranten werden mehr, demonstriert wird gegen Windkraft, gegen Stromtrassen, gegen Solaranlagen, demnächst wohl gegen Strom im allgemeinen.
Aber, die Leute, die anpacken werden immer weniger. Die Jugend lässt sich schon lange, kaum mehr begeistern.

Aber das ist ja jetzt OT

@Frau.N.Zimmer

@Doors

Man kann ja auch im Internet viel Gutes tun ;) Besserwissen, Ratschläge verteilen, sich politisch engagieren... Alles moderner als anpacken (wo auch immer).

Frau.N.Zimmer schrieb:Da sich seltsamerweise trotz der Bekanntheit, der derzeit besonderen Lage, kaum Neue Helfer anmelden

Ich finde das ganz und gar nicht seltsam.

Der Kapitalismus degradiert alles zur Ware, insbesondere die Arbeitskraft. Auch sogenannte Freiwilligendienste werden damit zum nachfragbaren und nachgefragtem Gut. Jeder Helfer, der sich *nicht* meldet, hat endlich begriffen, dass Waren (also auch die Ware Arbeitskraft) einen Preis haben, der um so höher ist, je mehr Helfer gesucht werden. Die Betreiber der Aufnahmestellen täten gut daran, eine über den Mindestlohn hinausgehende Bezahlung der Helfer vorzunehmen.

Da sie das voraussichtlich nicht tun werden, sondern sogar auf unbezahlte Freiwillige setzen, ist naheliegend, dass der oft behauptete angebliche Fachkräftemangel auch in der Flüchtlingsindustrie nicht existiert. Eine weitere neoliberale Lüge würde sich damit entlarven.

@Optimist

@KillingTime

Ich finde es seltsam, in Anbetracht dessen, dass es doch anscheinend recht viele sind, die es begrüßen, dass geholfen wird aber kein Zuwachs an Freiwilligen besteht.

Auch wenn man annimmt, dass die jetzige Situation plötzlich vom Himmel gefallen ist. Dann könnte man doch wenigstens jetzt damit beginnen auf Fachkräfte zu setzen, ausbilden und anständig bezahlen. Aber da passiert auch nichts.
Trotz fortschreitender Gewalt unter den Flüchlingen, setzt man bei den Sicherheitsdiensten, auf hunderte von Langzeitarbeislosen mit Mindestlohn, die einen Crash-Kurs durchlaufen haben. Nur, damit es schön billig bleibt.

Die Arbeitslosen können meist auch nur zwischen Kürzung und dem annehmen der Stelle wählen.

@KillingTime

Zu was degradiert oder befördert der "Nicht-Kapitalismus", die Menschen?

Minzgrün schrieb:Zu was degradiert oder befördert der "Nicht-Kapitalismus", die Menschen?

Es gibt mehrere "Nicht-Kapitalismen" (Feudalismus, Merkantilismus, Kommunismus, Tauschgesellschaften). Da ich annehme, dass du explizit den Kommunismus meinst: er versetzt die Menschen in der Theorie gleichberechtigt und in eine klassenlose Gesellschaft.

@KillingTime

Das ist falsch.
Expilzit meinte ich keine Regierungsform.

Es ist nur so, dass eine different-gestaltete Demokraktie den meißten Menschen gutes gebracht hat.

Das ist der Grund, warum Menschen in nachhaltig demokratisch geführte Länder flüchten..

in einem anderen Forum gefunden:

Man achte mal auf den letzten Satz, der sicherlich zu Diskussionen führen wird.

Orientierung ist schwierig
Kommentar: Politik für und gegen Flüchtlinge
http://www.op-online.de/politik/kommentar-politik-gegen-fluechtlinge-5654941.html#idAnchComments

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Wenn es Probleme mit Unterkünften gibt, müssen die ebenso benannt werden wie Streitigkeiten unter Flüchtlingen. Wenn es Sicherheitsrisiken gibt, muss dem konsequent nachgegangen werden. Eine Abkehr von der Willkommens-Kultur wäre das alles nicht, aber eine vom Tagtraum eines idealisierten integrierenden Deutschland, das sich eben nicht zum Schlechten verändern muss.

Genau das was ich schon immer geschrieben hatte, aber Viele nicht wahrhaben wollten. Stattdessen wurde und wird laufend gesagt, es ist richtig, so viel wie möglich unter der Decke zu halten um nichts anzuheizen.

Letzter Satz des Autors:

Merke: Die Bedrohung geht von Einheimischen, nicht von Fremden aus.

Auch das finde ich sehr wahr (bis auf wenige Ausnahmen).
Es ist jedoch eine Frage, ob das mit weiterem Zustrom und damit einhergehenden verschärften Problemen in den Massenunterkünften auch so bleibt.
Auch davor sollte man nicht die Augen verschließen und gegebenenfalls den Anfängen währen.
Politik hat ja jetzt einige Maßnahmen beschlossen. Bleibt abzuwarten obs wieder nur schöne Worte sind oder auch Taten folgen.

@Optimist

Letzter Satz des Autors:

Merke: Die Bedrohung geht von Einheimischen, nicht von Fremden aus.

Dieser Satz ist Schwachsinn, und der "Autor" weiß das auch. Eine "Bedrohung" geht nämlich nicht nur *von* jemandem aus, sondern auch *für* jemanden - aber dieses "für" spricht er gar nicht an.

Optimist schrieb:Die Bedrohung geht von Einheimischen, nicht von Fremden aus.

Ich jedenfalls fühle mich nicht von "Einheimischen" bedroht. Allerdings gehe ich davon aus, dass dieser "letzte Satz" ohnehin nur als Disclaimer gedacht war, mit dem sich der "Autor" gegen den unvermeidlichen Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit absichern wollte.

http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/buschkowsky-millionen-fluechtlinge-2020-31001906 (Archiv-Version vom 18.10.2015)

Der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), sieht angesichts unterschiedlicher Wertvorstellungen Probleme bei der Integration von Flüchtlingen.

"Noch nie hat es in so kurzer Zeit einen so großen Zustrom an Menschen aus anderen Kulturkreisen gegeben", sagte er dem Magazin "Focus". "Das wird unsere Gesellschaft heraus- und vielleicht auch überfordern."

Buschkowsky fürchtet demnach, dass ein starker Anstieg der Zahl der Muslime zu Schwierigkeiten führen könnte. Er rechnet mit zehn Millionen Flüchtlingen bis 2020.

Viele Asylsuchende "kommen aus Ländern mit einer völlig anderen Wertestruktur", sagte er dem Magazin. Eine "vordemokratische widerspruchslose Gehorsamspflicht einer gottgegebenen Ordnung" passe nicht zur deutschen Gesellschaft. "Die muslimische Weltsicht ist mit dem demokratisch-westlichen Wertekanon nicht kompatibel", stellte Buschkowsky fest. © dpa

selbsterklärender Artikel

Demokratie bringt leider nicht nur Vorteile für die Bürger.....aber ich gebe zu, dass die ganze Situation gerade der Kanzlerin entgleitet.

@Maggy789

Maggy789 schrieb:dass die ganze Situation gerade der Kanzlerin entgleitet.

"entgleitet"?
Wir können doch sicher alle vorraussetzen, dass die Kanzlerin als ehemalige Physikerin ein vorrausschauendes Denken mitbringen müsste. So hatte sie sich doch sicher auch zu jedem Zeitpunkt überlegt, Wenn ich A tue, KANN das B und/oder C, möglicherweise auch D zur Folge haben.

Ich kann nicht daran glauben, dass sie sich bestimmte Folgen und Konsequenzen nicht vorher wenigstens mal kurz durch den Kopf hatte gehen lassen.
Dinge welche sogar jedem Laien in den Sinn kommen, soll die Kanzlerin nicht haben vorraussehen können?

... bestimmte Folgen und Konsequenzen nicht vorher wenigstens mal kurz durch den Kopf hatte gehen lassen ...

Und falls sie das wirklich nicht getan hatte, dann frage ich mich, ob so ein Mensch die Kompetenzen eines Kanzlers hat?

Und WENN sie also auch - genau wie Lieschen Müller - dieses und jenes hatte kommen sehen, dann kann ich nicht mehr so recht daran glauben, dass ihr nur etwas entgleitet, sondern dann sieht es mir fast so aus, als seien bestimmte Dinge genau so gewollt.

Eins steht fest: die Wirtschaft lechzte ja förmlich nach BILLIGEN Arbeitskräften ...
... und Merkel machte ja in der Vergangenheit gerne mal Zugeständisse an die Wirtschaft.... (um nur mal einen möglichen Grund zu nennen, weshalb es ebensogut auch zu einem höheren Plan gehören KÖNNTE).

Möglich, dass nun auch das Prinzip zum Tragen kommt "Die Geister die ich rief" ... aber das glaube ich gar nicht mal. Es könnte ebensogut das Motto sein "nach mir die Sintflut"
Immerhin hatte sie ja geäußert: „Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin. Nun sind sie halt da.“

Optimist schrieb:Merke: Die Bedrohung geht von Einheimischen, nicht von Fremden aus.

Da gibt es ein berühmtes Sprichwort:
„Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht“
Warten wir die Zeiten ab, bestes Beispiel ist unsere Bundeskanzlerin. ;)

Heute habe ich gelesen, dass die Flüchtlinge in Hamburg drohen, Ihre Zelte anzuzünden.
Die Flüchtlinge frieren und fordern darum die Unterbringung in Häusern.
Ich weiß nicht mehr, warum die Presse einfach nicht die Wahrheit sagt. Definitiv ist es
nicht so, dass die Gefahr besteht, dass das Ganze scheitert. Es ist doch alles längst ge-
scheitert. Die Stimmung droht nicht zu kippen, sie ist längst in ganz Deutschland gekippt.
Mir wird Angst und Bange, wenn ich daran denke, was aus uns werden soll. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt, wie jetzt. Jedem ist einfach nur klar, dass 1,5 Mio Menschen kaum auf vernünftige Weise zu integrieren sind. Wer soll denn das machen, wenn der Staat das Personal soweit herunter fährt, dass nichts mehr geht.
Ich glaube, dass Aufstände etc. nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn die
Flüchtlinge wollen alle Arbeit und Wohnungen haben. Aber, woher sollen die denn her
kommen, wenn so ein Massenzuzug statt findet. Ich habe nur noch Angst und denke
an die Weissagungen von Alois Irlmeier. Der hat von vielen, vielen Fremden gesprochen, die in die Fenster hinein schauen werden. .... und dann würde es einen Krieg geben, weil
die Russen kommen. Ich hoffe, dass sich alles als totaler Quatsch erweist. Große Angst
habe ich trotzdem.

@Kitz_Bambi
Das was gescheitert ist, ist wohl eher der Versuch dein Verstand zu nutzen..

Mir fällt auf, dass alle, die an solchen Esoterik-Quatsch glauben, immer in absoluter Panik und Angst leben. Ich frage mich, was zuerst da war: die irrationale Angst, die einen dann erst den Esoterik-Quatsch lesen läßt, um seine irrationalen Ängste zu bestätigen, oder ob diese Ängste erst mein Lesen (und Glauben) des Quatsches entstehen und die Leute vorher ganz normal waren?

Traurig wie Ihr mit der Angst anderer umgeht, denn die Bedenken und Ängste die sie äußert, sind absolut berechtigt!!