@Mr.Palooza @Häresie hat freundlicherweise schon die meisten Fehler in Deinem Gedanken"system" genannt, ich hätte noch ein paar hinzuzufügen:
Mr.Palooza schrieb:Medizin finde ich nicht so beeindruckend, wie wäre es z.B. mit Ingenieurwissenschaften?
Das Medizinstudium war lange Zeit eine Männerdomäne, genauso wie Ingenieurswisssenschaften jetzt. Es dauert länger als ein Ingenieursstudium und befasst sich zu 90% mit technischen Dingen wie dem Funktionieren des Körpers. Ich nehme mal nicht an, dass ein Körper einfacher funktioniert als Dein PC.
Dazu kommt noch Psychologie, denn ein Patient besteht nicht bloss aus Bauteilen, aber das macht es wohl nicht gerade einfacher.
Sicher gibt es in den technischen Studiengängen zwar immer mehr, aber Prozentual immernoch recht wenige Frauen. Du hast aber vergessen, dass bis vor wenigen Jahren Mädchen regelrecht eingeredet wurde, dass sie kein Talent zu Mathematik und Physik haben.
Und warum gab es in der DDR so viele Frauen in technischen Studiengängen und Berufen?
Weil sie nicht schon in der Schule diskriminiert wurden von Lehrern wie dem, von dem ich geschrieben hatte (bei dem kein Mädchen je etwas besseres als eine 3 bekam).
Es dauert mehr als eine Generation, um so eingefleischte Vorurteile aufzuheben.
Deshalb scheibe ich von
Veränderung, und schon antwortest Du prompt mit dem derzeitigen Zustand. Ncht sehr intelligent, finde ich.
Mr.Palooza schrieb:ich habe ziemlich häufig beobachten können, dass Frauen sich nicht so richtig für Dinge interessieren wollen, die nicht mit der eigenen Selbstdarstellung zu tun haben.
Computer und Autos haben
nicht mit Selbstdarstellung zu tun? Und warum müssen dann oft die Männer das neueste technische Gadget haben, obwohl das alte noch taugt und das neue noch nicht ausgereift ist?
Die Begeisterung dafür ist genauso irrational wie die Begeisterung von Frauen für Mode.
Und auf beiden Gebieten holen die jeweils bisher nicht so Begeisterten enorm auf ...
Mit der zunehmenden technischen Komplexität kenne ich auch immer weniger Männer, die wirklich verstehen, wie die Technik ihres Computers oder Telefons funktioniert.
Sie haben oft Hemmungen, nachzufragen, deshalb verbringen sie viel Zeit mit dem Trial-and-Error-Verfahren, während eine Frau sich einfach Hilfe holt. Auch in anderen Bereichen: nur weil ein Mann sich hartnäckiger alleine durchbeisst, ist das Ergebnis nicht zwingend besser.
Ich habe oft erlebt, dass Männer einem nicht erklären, wieso etwas so funktioniert, sondern nur sagen: dann musst Du auf diese und diese Taste drücken. Frauen wollen oft wissen, warum das so funktioniert, bekommen aber genauso oft zur Antwort: das musst Du nicht wissen.
Psychologisch nachgewiesen ist, dass Frauen und Männer zum Teil unterschiedlich erklären und unterschiedlich verstehen. Nicht nachgeweisen ist, dass sie mehr oder weniger begreifen.
Bei mir ist man mit dieser Argumentation sowieso an der falschen Adresse, denn ich warte die Maschinen, mit denen ich arbeite, weitestgehend selbst. Nur Dinge, die mit Versicherungsrelevanz zu tun haben, macht der Monteur. (Nachdem ein Freund mal in meiner neuen Wekstatt einen Wasserschaden ausgelöst hat, weil er ein Rohr falsch angeschlossen hatte.)
Apropos Medizin: man staunt doch heute, wieviele
Geräte da benutzt werden, wieviel so eine Ärztin von Technik verstehen muss, wie sie die Funktionsweise begreifen muss um z.B. ein Röntgenbild oder ein Ultraschallbild richtig lesen zu können.
Mr.Palooza schrieb:Und deswegen meinte ich, Frauen könnten durchaus genau so intelligent wie Männer sein, sie sind es aber nicht, sie wollen es anscheinend nicht sein. Und dieses Nichtwollen muss genetisch bedingt sein.
Wenn man die gesamte gesellschaftliche Entwicklung der letzten 2000 Jahre in der westlichen Welt ausblendet, dann könnte man zu diesem Schluss kommen.
Wenn man von Psychologie und den Einflüssen von Erziehung, Rollenvorbildern, Werbung, Schönheitsidealen, Vorurteilen und dergleichen nichts weiss, dann liegt diese Vorstellung vielleicht nahe.
Wenn man "Intelligenz" ausschliesslich an dem Interesse für technisches Spezialwissen festmacht, dann könnte man auch da hin kommen, Frauen für (gewollt oder nicht) weniger intelligent zu halten. (Mach den Fehler aber lieber nicht, wenn Dir in ein paar Jahren eine Frau einen Bypass legt.)
Wenn man dann zusätzlich von Genetik wenig versteht, dann entsteht vielleicht so eine Vorstellung.
Mr.Palooza schrieb:Wie kommst du darauf, dass ich ein Macho bin?
Macho (sprich: [ˈmatʃo]) ist ein spanisches Lehnwort, mit dem in der deutschen Umgangssprache ein Mann bezeichnet wird, welcher sich stark an den traditionellen Bildern der männlichen Geschlechterrolle orientiert. Im Sinne dieses Verständnisses von Männlichkeit ist es ein sich übertrieben männlich gebender Mann. (Wikipedia)
Siehe auch: Chauvinist.
FF: Und vermutlich war das früher, als man es mal mit einer festen Beziehung versucht hat, nicht anders: neben einem Typen, der eine Frau niemals einen Ikeaschrank alleine zusammenschrauben lässt und ihr einredet, dass sie biologisch nicht dazu in der Lage ist, wird die Frau auch nie den Wunsch entwickeln, es selbst auch nur zu versuchen.
@Mr.Palooza : Falsch, die meisten Frauen wollen es grundsätzlich nicht, weil Männerarbeit, weil kein Bock und kein Interesse. Ich würde niemals eine Frau alleine einen Ikeaschrank aufbauen lassen, was ich aber an ihr bewundern würde, wenn sie sich dafür interessieren würde.
Eben: Du würdest sie den Schrank nicht aufbauen lassen, ihr einreden, dass sie nicht so intelligent ist wie Du und sie wird es (bequemer
und für Dein Ego förderlicher, Diskussionen und hämische Kritik vermeidend) Dir überlassen. Und statt sich "zu interessieren", also Deine Fertigkeit bewundern, geht sie sich lieber Kaffe kochen.
Was ich von meinem damaligen Freund erzählte, hast Du nicht verstanden.
Man kann einem solchen Charakter nichts entgegensetzen. Entweder zermürbt er einen, oder die Beziehung ist beendet, weil man geht. Rate, warum er zuletzt so einsam war.
Natürlich war ich sehr jung, und natürlich habe ich mich von Menschen, die sich ähnlich verhalten, danach fern gehalten.
Aber nicht ich habe mich "falsch" verhalten, durch meine Freundlichkeit oder weil ich zu unterwürfig gewesen wäre, sondern er hat mich Stück für Stück demontiert.
Das kann man mit jeder Person machen, unter bestimmten äusseren Umständen, z.B. wenn man Tag und Nacht zusammen lebt und arbeitet.
Und egal wie man sich verhält: bei einem solchen Menschen kann man nicht "das Richtige" tun, damit ein Zusammenleben funktioniert ... bei einem solchen Menschen kann man nur gehen.
Behalte Deine Ratschläge und Küchenpsychologie für Dich, gelernt habe ich längst daraus:
Zum Beispiel dass Männer wie DeStahl und
@Mr.Palooza exakt die gleiche Grundhaltung gegenüber Frauen haben, auch wenn sie nicht zuschlagen.
Und mir ist der Fehler, zu glauben, ich könne durch richtiges Verhalten einen solchen Menschen davon überzeugen, dass ich intelligent und selbständig bin, nie wieder passiert.
Mr.Palooza schrieb:Und glaub mir, man kann einen Menschen bzw. sein Intellekt und die Art und Weise wie er mit Leuten umgeht in wenigen Sekunden ermitteln, anhand seiner Wortwahl, seinem Gang, seiner Erscheinung etc..
Wenn das so leicht wäre, dann gäbe es nicht so viele Trennungen und Scheidungen.
Und an der Stelle irren Frauen genauso oft wie Männer.
FF: Euren Töchtern den gleichen Scheiss erzählen und sie zu willigen Gespielinnen solcher Machos wie euch heranziehen?
@Mr.Palooza : Eher das Gegenteil tun und dafür sorgen, dass sie nicht blind ihren weiblichen Instinkten unterliegen und die gleichen Fehler begehen, wie der Rest der Welt.
Ja, aber ihnen erstmal einreden, sie wären aufgrund ihrer Instinkte weniger intelligent. Und dass Du weisst, was sie tun muss, um nicht so unintelligent wie die anderen Frauen zu sein.
Und dass "weibliche Instinkte" etwas Negatives, Behinderndes sind.
Nicht besonders intelligent von Dir, nicht zu erkennen, wie Du deine Tochter auf diese Weise konditionierst.
Mr.Palooza schrieb:Natürlich ist die Ehe scheiße, es ist ein beklopptes religiöses Ritual.
Falsch. Die Ehe ist zunächst mal eine gesellschaftliche Konvention und eine juristische Regelung. Das Ritual in der Kirche ist seit der Einführung der Trauung vor dem Standesamt Privatsache.
Die Ehe regelt die Besitzverhälnisse, Versorgungsansprüche, Erbschaftsrechte und Sorgerechte für die Kinder.
Scheisse ist das garnicht, wenn man mal erlebt hat, wie ein Paar jahrelang zu sammengelebt hat, sich eine Wohnung gekauft, ein Auto und Möbel angeschafft hat - alles auf seinen Namen(nur bei der Wohnung war sie zur Hälfte eingetragen), denn als Selbständiger konnte es mehr von der Steuer absetzen, der Verdienst war bei beiden ungefähr gleich - und auch plante, in wenigen Monaten zu heiraten ... und dann stirbt der Typ bei einem Autounfall, und sie hat auf einmal gar nichts.
Die Eltern bestanden auf einem sofortigen Verkauf der Wohnung oder Auszahlung des Erbes, und alles andere lief auf seinen Namen.
Es ist fast unmöglich, die gemeinsam gekaufte Wohnung der unverheirateten Lebensgefährtin zu vererben und die anderen Verwandten vom Erbe auszuschliessen.
Die Ehe ist juristisch also nicht nur ein Vertrag für den Fall, dass beide zusammenbleiben, sondern auch für den Fall einer Trennung oder eines Todes.
Dass der Anspruch auf Liebe und individuelles Glück so in den Vordergrund gerückt sind, ist erst seit der Aufklärung und Romantik der Fall.
Und ob sich dieser Anspruch erfüllt, kann niemand voraussehen, denn auch ein psychologisches Gutachten kann nicht ermitteln, wie sich die Personen im Laufe von Jahren verändern werden.
Rechts oben ist auf deinem Bildschirm ein kleines Feld, da ist eine kleine Lupe abgebildet. Gib da mal "Instinkt" ein, und dann "Evolution", und dann "Physik".
Manchmal sollte man nachlesen, das ist wie mit den Gebrauchsanweisungen bei Ikea.
Oder jemanden fragen, der mehr davon versteht. Dann macht man nicht so grundfalsche Aussagen wie diese:
Mr.Palooza schrieb:Damit mein Bild von Frauen grundlegend verändert werden kann, so müssen sich erst einmal die Gesetze der Physik ändern. Denn auf diesen beruhen die Instinkte, welche die Evolution zu dem machen, was sie ist.
Instinkte Beruhen auf den Gesetzen der Physik? Die Evolution beruht auf Instinkten? Im Ernst?
Hm. Vielleicht ist Dir das Fachgebiet zu "weiblich", aber von Verhaltensforschung und Psychologie verstehst Du nichts. Die haben mit Physik nichts zu tun.
Von Physik allerdings auch nicht, sonst wüsstest Du, dass Physik sich mit Materie und Energie befasst, nicht mit Verhalten, Psychologie und Evolution, und schon gar nicht mit Instinkten.Und auch nicht von Instinkten und Evolution, denn es beruht nicht die Evolution auf Instinkten, sondern umgekehrt: Instinkte entstehen im Laufe der Evolution.
Und was genau "ist" die Evolution? Was "macht" sie zu was?
*Seufz* ... aber dass ein Bild aufgrund physikalischer Gesetzmässigkeiten wie der Lichtbrechung und chemisch-physikalischen wie der Reaktion lichtempfindlicher Zellen, der Impulsübertragung und Vernetzung der Nervenbahnen in Deinem Kopf entsteht, soweit hast Du natürlich recht.
Verändert wird dieses Bild aber weder durch Instinkte, noch durch Evolution, sondern dadurch, dass Du Irrtümer erkennst und Deine Schlussfolgerungen dem anpasst, also durch Lernen.
Interessant, dass hier immer wieder ein Mann ellenlang zu beweisen versucht, dass Frauen weniger intelligent sind - und sich dabei so gripslos anstellt und einen so ungebildeten, sachlich und fachlich falschen, vorurteilsbeladenen Unsinn zusammenschreibt.