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In 35 Jahren keine Korallenriffe mehr?

39 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Meer, Umweltschutz, Umweltzerstörung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

In 35 Jahren keine Korallenriffe mehr?

05.02.2005 um 16:04
Die Hälfte des weltweit in die Atmosphäre ausgestoßenen Treibhausgases Kohlendioxid wird von den Ozeanen aufgenommen. Dadurch entsteht Kohlensäure - Gift für Korallen und Fische.

Der weltweite Schadstoffausstoß hat nach Einschätzung britischer Wissenschaftler verheerende Auswirkungen auf die Ozeane. Durch die Kohlendioxidbelastung aus Verkehr und Industrie seien vor allem Korallenriffe und viele Fischarten vom Aussterben bedroht, warnten Forscher bei einer internationalen Umweltkonferenz in der englischen Stadt Exeter. Einige Wissenschaftler fürchten Zeitungsberichten vom Freitag zufolge, dass es durch die Übersäuerung der Meere in 35 Jahren gar keine lebenden Korallenriffe mehr geben wird.

"Auch viele Fischarten, die wir heute noch verspeisen, werden aussterben", sagte die Chefin des Meeresinstituts im südenglischen Plymouth, Carol Turley, und warnte vor einem "wahrscheinlich gigantischen" Problem für die gesamte Welt. Das Ausmaß der Bedrohung sei bislang weitgehend unbekannt gewesen, da die Forschungsergebnisse verschiedener Studien erst jetzt zusammengefasst worden seien.


Es sei eigentlich Schulwissen, dass Kohlendioxid mit Wasser zu Kohlensäure reagiere, sagte die Meeresbiologin. Deshalb werde das Wasser der Ozeane immer sauerer. Etwa die Hälfte des gesamten Kohlendioxid- Ausstoßes werde von den Weltmeeren aufgenommen. Experimente hätten gezeigt, dass schon ein geringer Anstieg des Säuregehaltes die Lebensbedingungen für viele Fischarten, Mikroorganismen und Korallen verschlechtere. Die Bestände würden nach und nach zurückgehen.

Quelle: Stern.de

Was sollen die Politiker dieser Welt dagegen tuen oder sollen sie eurer Meinung nach alles so belassen wie es ist?

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In 35 Jahren keine Korallenriffe mehr?

05.02.2005 um 16:06
Der Treibhauseffekt wird größtenteils verursacht durch den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) hervorgerufen durch menschliche Aktivitäten. Diese in der Atmosphäre angesammelten THG verhindern die Wärmerückstrahlung von der Erdoberfläche ins All. Das ist zunächst ein natürlicher Prozess. Durch die industrialisierte Welt erhöht sich aber der Anteil der Spurengase, so dass es zu einer überdurchschnittlichen Erwärmung kommt. Als relevante Treibhausgase sind im Kyoto-Protokoll festgelegt worden: Kohlenstoffdioxid (CO2),Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (F-KKW/HFC, perflourierte Kohlenwasserstoffe(FKW/PCF) und Schwefelhexaflourid (SF6).

Als anthropogenen Treibhauseffekt bezeichnet man die regional und global auftretenden Veränderungen des Klimas ausgelöst durch die vom Menschen verursachte erhöhte Konzentration bestimmter Treibhausgase.

Die natürliche Rückstrahlung des Sonnenlichts von der Erde wird unter anderem durch die Anlagerung von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre zurückgehalten. Unter dem Mantel des Treibhausgases erwärmt sich die Erdoberfläche. Kohlenstoffdioxid entsteht beim Verbrennen von organischen Energieträgern, von Kohle, Erdöl und Erdgas. Im Vergleich der Brennstoffe setzt das Verfeuern von Erdgas am wenigsten Kohlenstoffdioxid frei. Erdgas enthält bei gleichem Energieinhalt mehr Wasserstoff und weniger Kohlenstoff.

Die fortschreitende Aufheizung der Atmosphäre mit der Folge einer weltweiten Klimaveränderung ist schon in den 80er Jahren erkannt und von der Bundesregierung aufgenommen worden. Man erklärt sich den Treibhauseffekt so, dass ein großer Teil der kurzwelligen Sonnenstrahlen zwar ungehindert die Atmosphäre durchdringen, aber als langwelligere reflektierte Wärmestrahlung nicht mehr zurück ins Weltall gelangen können, weil sie durch die sogenannten Treibhausgase in bodennahen Luftschichten teilweise absorbiert werden. Dieser Effekt ist dem eines Glasdachs bei Gewächshäusern zu vergleichen und wurde daher mit seinem Namen belegt. Neben diesem künstlichen kennt man allerdings auch einen natürlichen Treibhauseffek: Die natürlich vorkommenden Gase wie Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und Ozon sorgen für den Effekt, dass unsere Erde ein globales Temperaturjahresmittel von 15°C zeigt; wäre die Erde ungeschützt und könnte die Wärme nicht zurückhalten, wäre mit Temperaturen um -18°C zu rechnen. Der künstliche Treibhauseffekt ist also nur die zusätzliche Freisetzung von treibhauswirksamen Gasen, die die globalen Temperaturen um einige Grad erhöhen können (bislang etwa 0,5 bis 0,7 °C in den letzten 100 Jahren). Zu den Treibhausgasen gehört u.a. die Gruppe der FCKW, Kohlenstoffdioxid als wesentlichstes, Methan und Wasserdampf. Vorsichtige Schätzungen gehen bei weiter anwachsender Bevölkerung in den nächsten 50 Jahren von einer globalen Temperaturerhöhung um 1,5 bis 4,5 °C aus. Folgen von Temperaturerhöhungen sind z.B. das Steigen des Meerwasserspiegels um etwa 30 cm durch das Abtauen des Polkappeneises oder eine Verschiebung der Klimazonen. Insgesamt ist dadurch mit einer Abnahme der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen zu rechnen - und das bei der weiter steigenden Weltbevölkerung.


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05.02.2005 um 16:08
Kohlenstoffdioxid
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Name

Kohlendioxid, Kohlenstoffdioxid

Summenformel
CO2
Dichte bei 0 °C und 1,01325 bar
1,98 kg/m3
Sublimationspunkt
−78,5 °C
kritische Temperatur
31,0 °C
kritischer Druck
74,0 bar
max. Arbeitsplatz-Konzentration
5000 ppm
Wärmeleitfähigkeit
0,01457 W/(m·K)

Kohlenstoffdioxid oder auch Kohlendioxid (beide Begriffe sind gebräuchlich) ist ein farbloses, geruchloses, schweres und nicht brennbares Gas. Die chemische Formel lautet CO2.

Der korrekte Name ist Kohlenstoffdioxid, da die Verbindung ein Oxid des Elements Kohlenstoff und nicht der (lediglich kohlenstoffhaltigen) Kohle ist. Das Molekül ist linear aufgebaut und besitzt kein elektrisches Dipolmoment, so dass es unpolar ist.

Kohlenstoffdioxid entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen, wenn Sauerstoff vorhanden ist. Auch im Organismus entsteht Kohlenstoffdioxid als Nebenprodukt der Zellatmung. Das CO2 wird dabei über den Atem abgegeben. Umgekehrt verwenden Pflanzen bei der Photosynthese Kohlenstoffdioxid, um Glukose zu produzieren und ihre Biomasse aufzubauen.

In Wasser gelöstes Kohlenstoffdioxid bildet Kohlensäure H2CO3, wobei aber ca. 99% des Kohlenstoffdioxids nur physikalisch gelöst sind. Die Kohlensäure als solche liegt jedoch praktisch nicht als Molekül vor, sondern ist dissoziiert in H+, HCO3−und CO32−, die je nach Druck oder Temperatur und vor allem pH-Wert in wechselnden Verhältnissen miteinander im Gleichgewicht stehen. Fängt man die Hydronium-Ionen (H+, eigentlich aber H3O+) unter Zugabe von Hydroxidionen (OH−) ab, so löst sich Kohlenstoffdioxid in der Lauge vollständig unter Bildung von Carbonaten.


Verwendung

Kohlenstoffdioxid findet im festen Aggregatzustand unter der Bezeichnung Trockeneis Anwendung in der Technik. Trockeneis schmilzt nicht, sondern sublimiert bei −78 °C, allerdings kann man es unter der kritischen Temperatur von 31 °C durch Drucksteigerung zu einer farblosen Flüssigkeit verdichten. Bei der Sublimation entsteht ein weißer Nebel aus dem kaltem CO2-Luft-Gemisch und kondensierender Luftfeuchtigkeit, der als Effekt in der Bühnentechnik Einsatz findet.

Viele Getränke enthalten Kohlenstoffdioxid. Bei manchen Getränken entsteht es durch Gärung (Bier, Sekt), bei anderen wird es künstlich zugesetzt (Limonade, Sodawasser) oder es wird kohlenstoffdioxidhaltiges, natürliches Mineralwasser verwendet. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 290.

Kohlenstoffdioxid kommt auch in Feuerlöschern zum Einsatz, da es Sauerstoff vom Brandherd verdrängt (siehe auch Brandbekämpfung, Löschmittel).

Kohlenstoffdioxid wird als Dünger in Gewächshäusern eingesetzt. Der Grund ist der CO2-Mangel durch ungenügenden Luftaustausch, besonders im Winter bei geschlossener Lüftung. Dabei wird das Kohlenstoffdioxid entweder direkt als reines Gas (relativ teuer) oder als Verbrennungsprodukt aus Propan oder Erdgas verwendet (Kopplung von Düngung und Heizung). Auch durch Zuführung von organischer Substanz wird der CO2-Gehalt erhöht. Die mögliche Ertragsteigerung ist abhängig davon, wie stark das CO2 im Minimum steht, und wie hoch die Lichtintensität ist (Wirksamkeit steigt mit zunehmendem Lichtangebot).

Überkritisches Kohlenstoffdioxid kann in vielen Bereichen giftige organische Lösungsmittel ersetzen und wird auch in der Halbleiterindustrie zur Reinigung von Wafern verwendet. Auch zur Extraktion von Naturstoffen wie z. B. Koffein aus Pflanzen wird superkritisches Kohlenstoffdioxid verwendet.

In zunehmenden Maße kommt Kohlenstoffdioxid als natürliches Kältemittel in Klimaanlagen zum Einsatz.

Kohlenstoffdioxid wird auch als Schutzgas in der Schweißtechnik eingesetzt - entweder in reiner Form oder häufiger als Zusatz zu Argon und/oder Helium. Da Kohlenstoffdioxid bei hohen Temperaturen thermodynamisch instabil ist, wird es nicht als Inertgas sondern als Aktivgas bezeichnet.

Treibhauseffekt und Globale Erwärmung

Durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas, Kohle) wird CO2 frei. Durch die erhöhte Verwendung solcher Energieträger in den Industrieländern kommt es zu einem Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre (seit Beginn der Industrialisierung von 280 ml/m³ um etwa ein Drittel auf 384 ml/m³ im Jahr 2004) und damit zu einer zunehmenden Erwärmung der Erdatmosphäre (Treibhauseffekt, Globale Erwärmung). Eine 2004 veröffentlichte Untersuchung US-amerikanischer Klimaforscher ergab, dass der CO2-Anteil in den letzten zehn Jahren dieser Untersuchung immer schneller anwuchs und ein neues Rekordniveau erreichte. Als Ursache wird unter Anderem auf die stark anwachsende Industrie Asiens verwiesen, wobei die USA weiterhin den mit Abstand größten Sockel des CO2-Ausstoßes beitragen.

Neben der CO2-Reduktion werden auch Verfahren zur CO2-Sequestrierung diskutiert und untersucht.

Gefahren

Immer wieder kommt es zu Unfällen mit CO2. In Weinkellern, Futtersilos und Jauchegruben können sich durch Gärprozesse beträchtliche Mengen an CO2 bilden. Bei der Vergärung von einem Liter Most (Apfelwein) entstehen etwa bis zu 50 Liter Gärgas. Wenn nicht für ausreichende Entlüftung gesorgt ist, bilden sich gefährliche Konzentrationen, und zwar aufgrund der höheren Dichte von CO2 im Vergleich zu Luft vor allem in Bodennähe ("Kohlendioxid-See").

(Die Dichte von Gasen lässt sich mit der molaren Masse und der Regel von Avogadro abschätzen: Luft besteht im Wesentlichen aus Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2), Kohlenstoffdioxid hingegen aus CO2 Molekülen, welche eine deutlich größere molare Masse haben. In einem gleichen Volumen sind auch bei unterschiedlichen Gasen ungefähr gleich viele Moleküle vorhanden, also muss die Dichte von Kohlenstoffdioxid größer sein als die von Luft.)

Die weit verbreitete Ansicht, CO2 sei an sich ungiftig und wirke nur durch Verdrängen des lebensnotwendigen Sauerstoffs, ist falsch! Daher ist auch die alte "Kerzenprobe" zum Erkennen von gefährlicher Sauerstoffknappheit zu ungenau. Dies liegt u. a. daran, dass Kerzen auch dann noch brennen, wenn der Sauerstoff zum Atmen bereits nicht mehr reicht.

Kommt CO2 in der atmosphörischen Luft noch zu ca. 0,03 Prozent vor, sind es in der menschlichen abgeatmeten Atemluft schon ca. 4,5 Volumenprozent. Im Blut aktiviert CO2 in physiologischer und leicht gesteigerter Konzentration das Atemzentrum, in deutlich höherer Konzentration führt es jedoch zur Verminderung oder sogar Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes (Atemdepression; diese Tatsache kann man sich bei gerade hyperventilierenden Personen zu Nutze machen, indem man sie in ein luftdichtes Behältnis hinein- und auch wieder daraus einatmen lässt, da so schnell atemdepressive Atemluftkonzentrationen an CO2 erreicht werden und der übersteigerte Atemantrieb der Hyperventilierenden wirkungsvoll gedämpft wird). Ab etwa 5 Prozent in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit (die so genannte CO2-Narkose). CO2-Konzentrationen über 20 Prozent sind tödlich.

Immer wieder fallen ganze Familien einer Gärgasvergiftung zum Opfer, weil mehrere Personen bei der Rettung eines Familienmitglieds selbst Kohlenstoffdioxid einatmen und bewusstlos werden. Der Ersthelfer begibt sich mit einem Rettungsversuch nur selbst in Gefahr - niemand kann mit angehaltenem Atem einen Bewusstlosen aus einem Keller tragen. Statt dessen ist eine Entlüftung (falls vorhanden) einzuschalten und der Notruf abzusetzen.

Die Rettung eines Verunglückten aus CO2-verdächtigen Situationen (Weinkeller, etc) ist nur für professionelle Einsatzkräfte (Feuerwehr) mit schwerem Atemschutz möglich.

Klimasünder

In den USA, Kanada, Finnland, Tschechien und Belgien war der Kohlenstoffdioxidausstoß pro Kopf im Jahr 2002 weltweit am höchsten.
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05.02.2005 um 16:13
das wäre aber verdammt traurig.

Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann!!!


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05.02.2005 um 16:17
Wäre es auch!

Kyoto-Protokoll
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Kyoto-Protokoll ist ein internationales Abkommen der UN Organisation UNFCCC zum Klimaschutz. Es schreibt verbindliche Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von so genannten Treibhausgasen fest, welche als Auslöser der globalen Erwärmung gelten. Die Zunahme dieser Spurengase, zu denen vor allem Kohlendioxid (CO2), Methan und die Ozon zersetzenden FCKW (Fluorchlor-Kohlenwasserstoffe) zählen, wird großteils auf menschliche Aktivitäten zurückgeführt.

Das Protokoll sieht vor, dass die meisten Industrieländer ihre Emissionen bis zum Jahre 2012 um 6 bis 8% unter das Niveau von 1990 senken müssen. Russland und die Ukraine sollen sich dazu verpflichten, das Emissionsniveau von 1990 nicht zu überschreiten. Für China und andere Entwicklungsländer sind keine Beschränkungen vorgesehen.

Das Protokoll wurde in der japanischen Präfekturhauptstadt Kyōto verhandelt und 1997 verabschiedet. Das Abkommen tritt jedoch erst in Kraft, wenn 55 Staaten, welche zusammen mehr als 55 % der Kohlenstoffdioxid-Emissionen (bezogen auf 1990) der Industrieländer verursachen, das Abkommen ratifiziert haben.



Aktueller Status des Protokolls

Das Protokoll tritt offiziell am 16. Februar 2005 in Kraft.

Deutschland ratifizierte das Protokoll am 26. April 2002, alle anderen EU-Staaten folgten bis spätestens zum gemeinsamen Termin am 31. Mai 2002. Derzeit (Stand 3. November 2004) liegt die Zahl der Staaten, die das Protokoll ratifiziert haben, bei 126 und damit über der kritischen Marke von 55% der Gesamtemission von 1990. Dies wurde erst durch den Beitritt von Russland (17% der Emissionen von 1990) möglich.

Die USA haben unter Clinton das Kyoto-Protokoll zwar unterschrieben, aber nicht ratifiziert. Die Unterschrift wurde 2001 von Clintons Nachfolger Bush widerrufen. Unter dem gegenwärtigen Präsidenten Bush ist ein (Wieder-)Beitritt der USA mehr als unwahrscheinlich.

Russland hatte, nicht zuletzt aus Rücksicht auf die diplomatischen Beziehungen zu den USA, sehr lange mit einer Entscheidung gezögert. Aus russischer Sicht sprach für eine Ratifizierung der aus dem Emissionsrechtehandel zu erwartende Gewinn: In den Jahren nach dem Bezugsjahr 1990 wurden in Russland zahlreiche umweltverschmutzende Fabriken aus Rentabilitätsgründen stillgelegt. Daher liegen die aktuellen Emissionen unter den von 1990, sodass Russland, nach Inkrafttreten des Protokolls, "Verschmutzungsrechte" gegen Devisen an andere Industrieländer verkaufen kann. Andererseits erwirtschaftet Russland etwa die Hälfte seiner Devisen durch den Verkauf fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas. Dadurch ist das Interesse an Maßnahmen, die Energieeinsparungen verursachen würden, gering. Schließlich versuchte Russland seine Schlüsselrolle als Druckmittel für Zugeständnisse in anderen Bereichen der Diplomatie zu nutzen (Zum Beispiel WTO-Beitritt oder Abnahmeverpflichtungen für Emissionszertifikate).

Um sich diesem politischen Kalkül nicht unterwerfen zu müssen und aufgrund der Dringlichkeit des Klimaproblems einigte sich die EU zusammen mit einigen anderen Staaten, darunter Kanada und Japan auf ein "Kyoto light". Auch ohne Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls wollten diese Länder ihre zugesagten CO2-Minderungsziele bis 2012 erreichen. Hierzu wurde beispielsweise ein Emissionsrechtehandel in Europa etabliert. Der Emissionsrechtehandel ist eines der wesentlichen Emissionssenkungs-Instrumente, die im Kyoto-Protokoll verankert sind. Daneben gibt es zwei weitere wesentliche Instrumente, sog. flexible Mechanismen zur Durchführung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Treibhauseffektes. Als "Joint Implementation" werden kooperative Maßnahmen zweier (oder mehrerer) Industrieländer bezeichnet, die sich beide anrechnen lassen können. Von "Clean Development Mechanism" spricht man, wenn ein Industrieland Maßnahmen zur CO2-Reduktion in einem Entwicklungsland durchführt. Da der Ort der Emissionsreduktion weitgehend unerheblich ist und jegliche Reduktion einen positiven Einfluss auf die Weltklimaentwicklung hat, können so kostengünstigere Lösungen verwirklicht werden, die damit meist auch politisch leichter durchsetzbar sind.

Die Ratifizierung des Protokolls durch das russische Parlament (Duma) erfolgte am 22. Oktober 2004, nachdem sich Präsident Putin im Vorfeld für eine Umsetzung des Kyoto-Protokolls stark gemacht hatte. Da auf Russland im Jahre 1990 etwa 18% der Emissionen entfielen, steigt mit dem Beitritt Russlands der Anteil der Ratifizierungsländer auf über 60% und damit ist die magische Grenze von 55% überschritten. Der Weg für die Umsetzung des kompletten Kyoto-Protokolls ist nun also frei.

Deutschland verpflichtet sich somit, seinen Ausstoß an den betreffenden Gasen von 2008 bis 2012 um 21% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Zwar ist schon einiges geschehen - doch der restliche Weg zu diesem Ziel kostet die Wirtschaft wesentlich mehr als bisher und auch die Politik mehr Mut und Überzeugungskraft. Um den dazu vorhandenen Willen vieler Ratifikationsstaaten zu nutzen, müssten die wirtschaftlichen Nachteile von einseitigen Maßnahmen wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Da die Klimaerwärmung ein dramatisches Problem darstellt, können wir nur auf eine Verbesserung durch das Kyoto-Protokoll hoffen.


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05.02.2005 um 16:27
@oxayotel
ich denke 35 Jahre ist da noch sehr optimistisch gesehen.

Greetz


Gaius Julius Cäsar:
"Hüte dich vor dem Anführer, der die Kriegstrommeln schlägt, um die Bürger in patriotistische Glut zu versetzen, denn Patriotismus ist in der Tat ein doppelschneidiges Schwert. Er macht das Blut so kühn, wie es denn Verstand einengt.Und wenn das schlagen der Kriegstrommeln eine fiebrige Höhe erreicht hat und das Blut vor Hass kocht und der Verstand ausgeschaltet ist, braucht der Anführer die Rechte der Bürger nicht einmal ausser Kraft setzen. Die Bürger, von der Angst erfasst und geblendet durch Patriotismus, werden alle ihre Rechte dem Führer unterordnen und das sogar frohen Mutes. Warum ich das weiß? Ich weiß es, denn dies ist, was ich getan habe. Und ich bin Cäsar!"



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05.02.2005 um 16:29
Das Kyoto Protokoll ist politischer Müll.

Dass der Treibhauseffekt notwendig und natürlich ist, kommt mir in deinem Post etwas zu wenig klar heraus.

"Gefährlich" ist der "zusätzliche Treibhauseffekt" durch genannte Ausstöße.

Bzw. durch das gestörte Gleichgewicht des Kohlenstoffkreislaufes. ("Gebundener" Kohlenstoff, der dem "schnellen kreislauf eigentlich entzogen" war, wird unheimlich schnell gasförmig in die Atmosphäre entlassen)


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05.02.2005 um 16:31
Globale Erwärmung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die globale Erwärmung ist ein weltweites Klimaphänomen, das den Anstieg der durchschnittlichen, globalen Oberflächentemperatur bezeichnet. Dabei wird nicht die Klimageschichte der Erde in ihrer Gesamtheit betrachtet, sondern insbesondere die letzten 150 Jahre. Um dieses Phänomen zu erklären, werden sowohl natürliche als auch durch den Menschen verursachte Gründe in Betracht gezogen. Die Bezeichnung wurde im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre geprägt. Vor dieser Zeit war man in der Wissenschaft vom umgekehrten Effekt, einer langsamen Abkühlung der Erdoberfläche, überzeugt.

mehr unter: Wikipedia: Globale Erwärmung


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05.02.2005 um 16:39
Hm, was denkt ihr, würde Aufforstung im grossen Stile helfen?


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05.02.2005 um 16:41
Das Problem ist, dass der Wissenschaft gerade in diesen Belangen nicht sonderlich zu vertrauen ist.

1. Ist dieses Thema wie beinah kein anderes von Interesse für die Industrielobby, demnach sind auch manche Studien zu beurteilen (siehe Geldgeber)

2. Ist die Erde ein komplexes System. Komplex heißt nicht unbedingt kompliziert- aber eben komplex genug um es uns Menschen kompliziert erscheinen zu lassen..

Sprich: allein die positiven und negativen Rückkopplungen, die bei diesen Prozessen mitspielen, sind nicht alle zu erfassen, und schon gar nicht zu prognostizieren. Der genaue Verlauf kann also nicht wissenschaftlich vorausgesagt werden und wenn, dann müsste man es als "Glücksfall" bezeichnen, selbst wenn man praktisch alle Thesen zu einem "Mittelweg" vereint.


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05.02.2005 um 16:46
naja.. bisher wird so einiges überlegt: u.a. auch, co2 zu binden und in den boden zu pumpen, dort unter druck wieder gefangen zu halten. (In alte Erdöllager, da wo's hergekommen ist)

Aufforstung kann meiner Meinung nach nur ein Teil der Lösung sein.
Nach wie vor- und wie bei jedem Problem, ist es wichtig, die Ursachen und nicht die Symptome zu bekämpfen.

Reduziern (andere Wege finden und einschlagen) ist also angesagt.


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05.02.2005 um 16:51
@mountainstream

Ich gebe dir vollkommen Recht!

"Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen." (Tacitus)


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05.02.2005 um 16:53
Mhm, dafür gibt es ja auch das Kyoto-Protokoll.... obs hilft werden wir sehen...


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05.02.2005 um 17:08
"Deutschland verpflichtet sich somit, seinen Ausstoß an den betreffenden Gasen von 2008 bis 2012 um 21% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken."

Tja. Da haben wir auch schon das Problem ;)

Ich weiß nicht genau, wie es in Deutschland ist, aber in Österreich ist der CO2 Ausstoß seit 1990 im 2-stelligen Prozentbereich gestiegen... Obwohl also quantitativ gesehen dieses Reduktionsziel von 1990 ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist (im wahrsten Sinn des Wortes *g*), stieg in Wirklichkeit der Ausstoß weiterhin.

D.h. es gab ein Ziel, und einen Bezugspunkt. Das Ziel war (beinahe) sinnlos niedrig angsetzt, eher ein "Zeichen" dass man das ganze vielleicht irgendwann ernsthaft angehen wird- und seit dieser Zielsetzung stieg aber der Ausstoß weiter, sodass das Ziel samt Umsetzung weiter wegrückt ("in ferne Zukunft").
Politik und System in all ihrer Pracht :)


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05.02.2005 um 18:08
/dateien/gw10505,1107623280,co2 emission brd


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05.02.2005 um 18:10
hm. etwas undeutlich ;)


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05.02.2005 um 18:20
http://www.enviam.de/welt/img/content/co2_emission_brd.gif


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05.02.2005 um 18:45
UPI-Bericht 33
CO2-Bilanz der Bundesrepublik Deutschland

Zusammenfassung
Als Maßnahme gegen den globalen anthropogenen Treibhauseffekt beschloß die Bundesregierung Ende der 80er Jahre, einer Empfehlung der Enquetekommission "Schutz der Erdatmosphäre" des Deutschen Bundestages folgend, die CO2-Emissionen der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2005 um "mehr als 25%" zu senken. In einem zweiten Beschluß im Jahr 1991 bekräftigte das Bundeskabinett, daß das 25 %-Minderungsziel für die alten Bundesländer weiterhin Gültigkeit besitzt, während in den neuen Bundesländern von einer deutlich höheren prozentualen CO2-Verminderung bis zum Jahr 2005 ausgegangen wird.

Auch die Wirtschaft schloß sich diesen Zielen an und unterstrich in verschiedenen Verlautbarungen, daß dieses Ziel durch freiwillige Maßnahmen der Wirtschaft realisiert werden wird. So heißt es z.B. in einer Schrift "Mobilität sichern - Umwelt bewahren" des Verbandes der Automobilindustrie im September 1993:


Wer Lust auf mehr zu lesen hat:

http://www.upi-institut.de/upi33.htm


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05.02.2005 um 18:46
Wer kein Lust hat der sehe sich zumindest diese Graphik an

/dateien/gw10505,1107625567,co2ges


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05.02.2005 um 19:02
Folgende Tabelle des CO2 - Gehaltes in der Atmosphäre wurde für die Werte 1955-2005 vom National Oceanic and Atmospheric Administration-Institut übernommen.
(die älteren Werte sind analytisch abgeleitetete Werte – Sturmlauf)

image007

Folgendes Diagramm aus einer Japanischen Studie zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Energie-Arten in ihrer CO2-Effizienz

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Eine gut anziehende Konjunktur in Verbindung mit einem kalten Winter würde die tatsächliche Entwicklung transparent machen und würde die Tür für die Argumente aus dem Ausland über die unbefriedigende CO2-Politik der Deutschen öffnen. Wobei allerdings die EU-Mitglieder keinen Grund zum Steinewerfen haben, wie man aus folgender Tabelle entnimmt.

image017

Quelle: Sturmlauf


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05.02.2005 um 19:03
http://www.sturmlauf.de/co2-emission.html (Archiv-Version vom 12.03.2005)


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