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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

63 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindestötung, Yagmur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

25.11.2014 um 17:19
@Interested
Manchmal kommt die Reue erst im Alter, wenn man sein Leben noch mal Revue passieren lässt. Viele Menschen werden im Alter erstaunlich sentimental, weil es immer schwerer wird, vor dem eigenen Schweinehund wegzulaufen und ihm nicht ins Gesicht zu schauen. Sofern sie einen Restfunken Gewissen in sich trägt, wird es sie irgendwann einholen.

Ja, denke auch, man sollte es überprüfen, vor allem, ob diese Pflegemutter noch andere Kinder in Obhut bekommen darf. Das ist für mich sowieso immer der Albtraum, wenn dann Kinder durch sowas vom Regen in die Traufe kommen.

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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

25.11.2014 um 21:03
hronologie: Der Fall Yagmur
9. Oktober 2010: Geburt
Januar 2013: Krankenhausaufenthalt
Februar 2013: Im Kinderschutzhaus
Mai 2013: Behördenpannen
Juli 2013: Umzug der Familie
August 2013: Zurück bei leiblichen Eltern
Yagmur wohnt jetzt bei ihren leiblichen Eltern. Die Behörden haben nur noch wenig Kontakt zu der Familie.
Oktober 2013: Befund der Rechtsmedizin
November 2013: Weitere Behördenpannen
18. Dezember 2013: Yagmurs Tod
6. März 2014: Untersuchungsausschuss
9. April 2014: Überraschende Wende
13. Mai 2014: Eröffnung der Hauptverhandlung
11. Juni 2014: Prozessbeginn
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Nun hat das Landgericht Hamburg die 27-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt - wegen Mordes an ihrer Tochter Yagmur. Melek Y. soll die Dreijährige monatelang gequält und geprügelt haben, bis sie in der elterlichen Wohnung starb.
Regungslos nahm Melek Y. das Urteil auf. So regungslos wie sie vor Ärzten reagiert hatte, die bei Yagmur eine lebensgefährliche Hirnverletzung diagnostiziert hatten. Und fast ebenso regungslos, als sechs Tage vor Weihnachten, morgens um 6.17 Uhr, der Tod ihrer Tochter festgestellt wurde. Melek Y. "weinte ein bisschen" und sei zum Rauchen auf den Balkon getreten, gab die Notärztin später zu Protokoll. Auch während der Reanimierungsversuche sei "keine emotionale Bestürzung" bei der Mutter erkennbar gewesen.

Der Vorsitzende Richter Joachim Bülter formuliert es am Dienstag in Saal 237 des Landgerichts Hamburg noch drastischer: "Melek Y. stand dem Tod Yagmurs gleichgültig gegenüber." Fast zweieinhalb Stunden begründet er das Urteil der Kammer, die davon überzeugt ist, dass nur Melek Y. das Kind misshandelt hat. Niemand sonst.

"Sie fühlte sich durch Yagmur eingeengt"

Am 18. Dezember vergangenen Jahres soll Melek Y. "hasserfüllt gegen den Kopf und den Bauch" ihrer Tochter geschlagen haben, bis deren Gesamtorganismus versagte. Anschließend soll sie die Dreijährige dick angezogen, die Verletzungen überschminkt und sie mit dem Rücken auf den Boden gelegt haben. Erst dann informierte sie ihren Ehemann, nicht den Rettungsdienst.

Melek Y. habe ihre Tochter für ihr gescheitertes Leben ohne Schulabschluss und Ausbildung und für ihre zerrüttete Ehe verantwortlich gemacht, resümiert Richter Bülter. "Sie fühlte sich durch Yagmur eingeengt und in ihrer Freiheit beschnitten." Hinzu sei gekommen, dass das Mädchen optisch ihrem Vater stark ähnelte, was den Hass der Mutter geschürt habe.

"Melek Y. trat, boxte, schlug gegen Yagmur, schüttelte und packte sie", so Bülter. Oft mit der Faust auf den Kopf und in den Bauch. Die Gerichtsmediziner zählten bei der toten Dreijährigen 83 schwere Verletzungen. Neben all diesen körperlichen Wunden habe Yagmur in ständiger Angst vor den Gewaltausbrüchen ihrer Mutter leben müssen.

Die Fehler der Behörden

Das Verfahren sei für das Gericht "noch stärker bedrückend und belastend gewesen als andere Prozesse", so der Vorsitzende, "immer vor Augen, in welchem Ausmaß Yagmur gelitten hat". Bedrückend sei aber auch die Erkenntnis der zahlreichen Versäumnisse, Fehlentscheidungen und Nachlässigkeiten der Behörden, die zum tragischen Tod Yagmurs geführt hätten.

Melek Y. hatte ihre Tochter direkt nach der Geburt in eine Pflegefamilie gegeben, sie aber wöchentlich für einen Besuch abgeholt. Yagmur kehrte bald mit Schrammen und Blutergüssen zurück, die Pflegemutter stellte Melek Y. zur Rede, die verlor sich in Erklärungen. So die Ansicht der Kammer.

Yagmur wehrte sich, wollte nicht von ihren Eltern abgeholt werden, klammerte sich an ihre Pflegemutter. Als das Kind Anfang Januar 2013 mit einer Pankreatitis, einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse, ins Krankenhaus kam, werteten das die Behörden als psychische Stresssituation: Yagmur belaste das Leben in zwei Familien. Es sei besser, wenn sie "dauerhaft bei ihren Eltern" wohne. Noch in der Klinik musste sich die Pflegemutter von dem Mädchen verabschieden.

Wenige Wochen darauf wurde Yagmur mit der lebensbedrohlichen Hirnverletzung eingewiesen, bei der einer Ärztin die Gefühlskälte der Mutter auffiel. Sie erstattete Strafanzeige wegen Kindesmisshandlung, Yagmur kam in ein Kinderschutzhaus. Später vermutete die Pflegemutter des Kindes, sie selbst sei möglicherweise für die Verletzung verantwortlich, obwohl sie vor Yagmurs Einweisung in die Klinik wochenlang keinen Kontakt mit ihr hatte. Für Yagmurs Eltern jedenfalls wirkte dies entlastend. Melek Y. durfte im August 2013 ihr Kind zu sich holen.

Das Mitgefühl des Richters

Hüseyin Y., Yagmurs Vater, verurteilte das Gericht zu vier Jahren und sechs Monaten Haft - wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der 26-Jährige seine Tochter misshandelt habe. Vielmehr sei er liebevoll und fürsorglich mit ihr umgegangen, aber: "Er überließ seine Tochter seiner hochaggressiven Frau."

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Hüseyin Y. verhält sich am Tag des Urteils so wie er es in seiner zerrütteten Ehe wohl oft tat: Er schweigt. Der Richter zeigt Mitgefühl mit dem jungen Mann, der ohne familiäres Leitbild bei seinen Großeltern aufwuchs und in die Ehe mit Melek Y. regelrecht geschubst wurde. Nach seinem Vortrag wartet er, bis die Zuschauer den Saal verlassen haben, schaltet sein Mikrofon ab und wendet sich dem Verurteilten zu: Hüseyin Y. könne in der Haft einen Schulabschluss nachholen. Als Erstverbüßer werde er wohl im Herbst 2016 schon entlassen. "Das ist doch schon mal eine Perspektive", sagt Bülter und lächelt den 26-Jährigen aufbauend an. Hüseyin Y. nickt und dreht sich um.
Spätestens ab Oktober muss er nach Ansicht des Gerichts gewusst haben, dass Yagmur unter ihrer eigenen Mutter in Lebensgefahr war. Das belegen vor allem Nachrichten, die sich die Eltern via WhatsApp geschickt haben, und aus denen der Vorsitzende in der Urteilsbegründung zitierte. Sie zeigen auf erschütternde Weise, wie gewalttätig, aufbrausend und bedrohend Melek Y. ist.

Sie selbst wuchs behütet auf. Sie sei verwöhnt worden, beschrieb Melek Y. ihre Kindheit im Gespräch mit dem Gutachter. Ihre Eltern hätten sie geliebt, ihre drei älteren Schwestern führten ein anständiges Leben. Eine von ihnen arbeitet in einem Jugendamt. Sie selbst sei das "schwarze Schaf" der Familie gewesen, sagte Melek Y. Ihren Vornamen haben ihre Eltern ausgewählt in der Hoffnung, auch sie würde ein beschützendes Leben führen. Melek bedeutet im Türkischen: Engel.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/yagmur-prozess-mutter-und-vater-verurteilt-a-1004958.html


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

25.11.2014 um 21:18
"Melek Y. trat, boxte, schlug gegen Yagmur, schüttelte und packte sie", so Bülter. Oft mit der Faust auf den Kopf und in den Bauch. Die Gerichtsmediziner zählten bei der toten Dreijährigen 83 schwere Verletzungen. Neben all diesen körperlichen Wunden habe Yagmur in ständiger Angst vor den Gewaltausbrüchen ihrer Mutter leben müssen.


Das hab ich damals auch schon gelesen.....ich konnte die ganze Nacht nicht mehr schlafen.
Ich frage mich auch die ganze Zeit,in wievielen Familien es so oder ähnlich schlimm abgeht.
Ich denke auch,das dieser Fall heutzutage kein Einzelfall mehr ist.
Man braucht nur die Mütter mal beobachten beim Spazierengehen.....das Handy immer in der Hand,anstatt sich um die Kinder zu kümmern,die stehen,wenn Mutter nur noch Augen auf ihr Handy hat,gelangweilt daneben.
Sehe ich jeden Tag und ich möchte nicht wissen,wie das zu Hause ist.Armes Deutschland!!


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

25.11.2014 um 21:48
Zitat von minu16minu16 schrieb:Ich denke auch,das dieser Fall heutzutage kein Einzelfall mehr ist.
Man braucht nur die Mütter mal beobachten beim Spazierengehen.....das Handy immer in der Hand,anstatt sich um die Kinder zu kümmern,die stehen,wenn Mutter nur noch Augen auf ihr Handy hat,gelangweilt daneben.
Sehe ich jeden Tag und ich möchte nicht wissen,wie das zu Hause ist.Armes Deutschland!!
Muss ich dir leider zustimmen.
Wenn ich mit meinem Kind auf dem Spielplatz bin oder wir einfach spazieren sind, sehe ich viele Mütter (und da ist das Alter variabel) die minutenlang auf ihr Handydisplay glotzen und deren Kinder gelangweilt daneben stehen oder um Aufmerksamkeit betteln.

Die Dunkelziffer der Kindesmisshandlung in Deutschland wird bestimmt groß sein. Man kann leider nicht jedes Kind hier beschützen.
Aber ich denke auch, dass personeller Mangel eine große Rolle spielt und die Ämter schlicht überfordert sind.


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

25.11.2014 um 22:00
Und schon wieder die Horrornachricht im Fernsehen.Eine Mutter läßt ein Baby 2 Tage allein.Nachbarn rufen die Polizei als sie es hilflos schreien hörten. Das Kind kam ins Krankenhaus.
Die Mutter gibt an,zu Bekannten nach Hamburg gefahren zu sein und dort in einem Kriminalfall verwickelt gewesen sein......wer das glaubt??? Warum läßt überhaupt eine Mutter ihr Baby allein???
Ich faß es nicht.


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Neil ehemaliges Mitglied

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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 00:00
Die hàtte bei uns gute 25 Jahre bekommen,was Sie auch verdient hat.Allein beim lesen bekommt man Hass wie,wie kann ein Mensch kleine Kinder misshandeln,schlagen.Solche gestalten dürften nicht mal Verteidiger haben.Ich wünsche Ihr genauso viel leid die Sie ihre Tochter zugefügt hat,möge Sie Ihre Wunden selbst überpudern.Aber 15 Jahre sind auch nicht schlecht.Kein Mitleid.


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 14:58
@diegraefin:

Die Pflegemutter wurde schon längst überprüft. Sie ist definitiv unschuldig, steht so deutlich leider nur in lokalen Zeitungen in HH. Was in dem Spiegelartikel auch leider zu undeutlich bleibt, ist das erneute systemische Versagen der Jugendhilfe in Hamburg. Egal ob unter Schwarz/Brauner Landesregierung, Rot/Grüner Landesregierung oder aktuell Roter Landesregierung wurde und wird im Sozialhaushalt Hamburgs seit Jahren an Personal gespart.

Die bedauernswerte Yagmur und der Todesfall eines anderen Mädchens hat die Stadt immerhin zum Anlaß genommen die Gehaltsstufen der Sozialpädagogen in den allgemeinen sozialen Diensten (diese übernehmen in den HHer Bezirken die Aufgaben der Jugendhilfe) um eine Stufe zu erhöhen, da die Stadt schlicht keine erfahrenen Sozialpädagogen für die Drecksarbeit mehr finden konnten. aber nach wie vor sind die Fallzahlen pro Mitarbeiter zu hoch, nach wie vor haben Verwandte, Nachbarn, Lehrer, Ärzte häufig eine Kultur des Wegsehens entwickelt, nach wie vor ist das öffentliche Ansehen des Jugendamtes unterirdisch, nach wie vor steht fast jeder Jugendsamtmitarbeit mit einem Bein im Knast.

Es mag sich jeder mal für 2min überlegen ob er so einen Job annehmen würde.

Yagmur ist nicht das erste Kind in Jugendamtsbetreuung das durch die leiblichen Eltern oder Pflegeeltern in Hamburg in den letzten 10 Jahren gestorben ist.

Traurige Chronik von schrecklichen Schicksalen an die ich mich noch erinnere, alle aus Hamburg:

2004 Michelle:

Im Juli 2004 stirbt die zweijährige Michelle völlig verwahrlost in der Wohnung ihrer Eltern.
Das Martyrium des kleinen Mädchens und seiner fünf Geschwister: Sie wurden in ihrem Zimmer eingesperrt, mussten ihre Notdurft auf dem Boden verrichten. Die Wände waren von Schimmelpilz befallen. Die Kinder konnten kaum sprechen, kannten weder Dusche noch Zahnbürste.
Strafmass: Die Familie war vom Jugendamt betreut worden.
Michelles Eltern wurde das Sorgerecht für ihre anderen Kinder entzogen. Zudem wurden sie jeweils zu drei Jahren Haft verurteilt.

2005 Jessica:

Das siebenjährige Hamburger Mädchen erstickt wegen Unterernährung entkräftet an seinem Erbrochenen. Die Eltern hatten es jahrelang in einem Zimmer der Wohnung eingesperrt und vernachlässigt. Als letzten Mageninhalt wird die Obduktion Teppichfasern und Tapetenreste feststellen. Der Lichtschalter im Kinderzimmer ist so manipuliert worden, das Jessica Stromschläger erhält wenn sie ihn betätigt. Die Fenster des Zimmers sind mit lichtdichter Folie abgeklebt, die Heizung im Zimmer ist immer aus. Nachbarn ist die Existenz des Kindes völlig unbekannt.
Strafe: Nach dreimonatiger Gerichtsverhandlung wurden sie im November 2005 zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes durch Unterlassen verurteilt.

2009 Lara-Mia:

Lara Mia stirbt am 11. März 2009. Sanitäter finden das neun Monate alte Baby in seinem Bettchen. Dehydriert, abgemagert. Die Rippen stehen hervor, die Wangen sind eingefallen. Laras damals 18-jährige Mutter, Jessica R., und ihr ehemaliger Freund Daniel C., 21, haben das kleine Mädchen verhungern lassen. Die Anklageschrift dokumentiert eine Tragödie. Der Obduktionsbericht hat ergeben: Das Mädchen hat über Monate nichts zu essen bekommen, sein Knochengerüst entsprach dem eines sechs Monate alten, nicht dem eines neun Monate alten Kindes. Lara Mia wog nicht einmal fünf Kilogramm. Das Normalgewicht für ein Kind dieses Alters liegt bei sieben bis zehn Kilogramm. Strafe: Die Mutter, Jessica R., wird in zweiter Instanz im September 2011 zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt.

2012 Chantal

Am 16. Januar 2012 stirbt die elfjährige Chantal an einer Methadon-Vergiftung in der Wohnung ihrer Pflegefamilie. Ihre Pflegeeltern waren drogenabhängig und kriminell.
In der 4-Zimmer-Wohnung lebten sechs Menschen und drei Hunde, Chantal hatte nicht mal ein eigenes Bett. Strafe:

2013 Yagmur



Täterin und Täter sind die Eltern, es ist einfach sie als Monster oder Schweine zu titulieren. Mitschuldig hat sich die ganze Stadt gemacht.

Was die hier geäußerte These angeht, es würde Heute höhere Fallzahlen von Kindesmishandlung geben, hat glaube ich keine Vorstellung davon, wie gewaltätig noch bis in die 70er Jahre die "normale" Erziehung in (West-)Deutschland vonstatten ging. Nur als kleines Beispiel, die Prügelstrafe in Schulen wurde in Hamburg erst Ende der 60er Jahre allgemein abgeschafft.


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 15:13
Sehr guter Beitrag @Rorschach

Ich hatte mich auch bezüglich der Pflegemutter gefragt, weißt Du zufällig, wieso sie annahm, die Verletzungen könnten von ihrer Obhut herrühren? Oder ist das nur ne Ente?


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 15:13
@Rorschach
Zitat von RorschachRorschach schrieb:Was die hier geäußerte These angeht, es würde Heute höhere Fallzahlen von Kindesmishandlung geben, hat glaube ich keine Vorstellung davon, wie gewaltätig noch bis in die 70er Jahre die "normale" Erziehung in (West-)Deutschland vonstatten ging.
So ist es wohl, und ich denke viele aus dieser Generation erkennen ihr eigenes erlebtes Leid in diesen grausamen Fällen wieder. Nur mit dem Unterschied, sie haben das Grauen überlebt und die Täter wurden nie belangt und wenige haben ihr Schweigen brechen können. Die meisten sehen Prügelstrafe (körperliche und Seelische Misshandlungen) noch heute als "nicht so schlimm" an, indem sie den damaligen Schmerz verdrängten. Sätze wie"...das hat mir nicht geschadet", sind wohl sehr gängig.


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 15:22
@Interested:

Die Pflegemutter hat sich quasi selber angezeigt als Yagmur kurz nach einem Wochenende bei den leiblichen Eltern verletzt zum Arzt musste, Motiv: Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die leiblichen Eltern Schuld an der Verletzung sein konnten und erinnerte sich an einen Vorfall wo sie das Kind wohl tatsächlich im Kindersitz in ihrem Auto geschüttelt hatte. Es konnte aber eindeutig ausgeschlossen werden, dass die Pflegemutter die Verletzungen zu verantworten hatte.


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26.11.2014 um 15:29
@Rorschach

Ok. Danke! Aber irgendwie versteh ich auch das schon wieder nicht. Da kommt das Kind schon zu einer Pflegefamilie und dann wird es auch dort nicht sonderlich gut behandelt. Wenn ich das schon lese, im Autositz geschüttelt. Wenn die Leute keine Nerven für sowas haben, dann sollen sie sich doch nicht als Pflegeeltern zur Verfügung stellen. Und wieso konnte sie sich nicht vorstellen, dass die leibli. Eltern das getan haben? Es muss ja Gründe geben, wieso ein Kind überhaupt aus einer Familie genommen wird. Außer gewissen Suchtproblematiken, eben auch Gewalt!. Zu Gute halten muss man, dass sich die Pflegemutter selbst angezeigt hat, tragisch, dass es danach dann zu Tod des kleinen Mädchens kam.

Du hast aber natürlich vollkommen Recht, wenn Du sagst, die ganze Stadt hat sich mitschuldig gemacht.


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26.11.2014 um 15:32
@Interested
Viele Pflegeeltern machen das wegen Geld,nicht aus "Nächstenliebe".Immerhin um die 700 Euro pro Pflegekind!!


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26.11.2014 um 15:33
@minu16

Ist mir schon klar..aber es gibt sicherlich auch gewisse Vorgaben ;)


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26.11.2014 um 15:35
@Interested:

Yagmur wurde von der Pflegemutter sehr gut behandelt, sie hat nur den leiblichen Eltern zu sehr vertraut. Ich möchte nicht das hier der Eindruck entsteht, die Pflegemutter wäre mitschuldig.


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26.11.2014 um 15:37
@Interested
Wie du bei dieser Pflegemutter,die ein Kind schüttelt,siehst,scheinen diese Vorgaben aber nicht sehr streng zu sein.Oft sind die selber asozial.Eine Schande ist das,aber es gibt zu wenig.Dann wird das Kind eben einfach an den nächst besten,der sich meldet,abgeschoben.Ohne große Prüfung.So sieht das aus!!


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26.11.2014 um 15:38
@Rorschach

Nein, der entsteht nicht. Der Absatz in dem Artikel hatte mich gewundert, Du hast das gerade gerückt.


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26.11.2014 um 15:38
@Rorschach
Unter "Guter Behandlung" verstehe ich was anderes...


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26.11.2014 um 17:25
Grad in den Nachrichten:
Mörderin von 2 Neugeborenen freigesprochen,weil Mord nicht nachgewiesen werden konnte und Totschlag verjährt ist......macht einem sprachlos sowas!


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Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen

26.11.2014 um 18:24
Zitat von SonadoraSonadora schrieb: Die meisten sehen Prügelstrafe (körperliche und Seelische Misshandlungen) noch heute als "nicht so schlimm" an, indem sie den damaligen Schmerz verdrängten. Sätze wie"...das hat mir nicht geschadet", sind wohl sehr gängig.
Naja, man kann jetzt aber auch nicht jeden berühmten Klaps, den es früher typischerweise als anerkannte Erziehungsmethode auf den Po gab bei Ungehorsam, damit vergleichen, was hier geschehen ist, oder? Ich glaube nicht, dass Menschen, die früher auch nur annähernd etwas erlebt haben wie Yagmur und das ÜBERlebt haben, heute wirklich sagen würden, das war OK so und habe ihnen nicht geschadet. Sowas wäre auch FRÜHER definitiv NICHT normal gewesen und würde wohl nur von solchen Leuten bagatellisiert werden, die heute selbst Täter sind und es damit rechtfertigen.


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26.11.2014 um 20:05
Zitat von RorschachRorschach schrieb:Was die hier geäußerte These angeht, es würde Heute höhere Fallzahlen von Kindesmishandlung geben, hat glaube ich keine Vorstellung davon, wie gewaltätig noch bis in die 70er Jahre die "normale" Erziehung in (West-)Deutschland vonstatten ging. Nur als kleines Beispiel, die Prügelstrafe in Schulen wurde in Hamburg erst Ende der 60er Jahre allgemein abgeschafft.
so ist es!

Was nun die Muter angeht: Ggfls doch eher sozusagen angeboren fehlende Empathie, jedenfalls war von massiven Gewalterfahrungen in ihrer eigenen Kindheit nichts zu hören. Eher der Fall verzogen/überverwöhnte Prinzessin? Who knows.


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