Michel Houellebecq Der neue Literaturstar Buch Unterwerfung 10 Jahre

@stereotyp
das ist ja jedem seine eigene Sache, zu welchem Buch er greift, auch wie er sich mit diesen Autoren dann auseinandersetzt etc.

wer da unter was so läuft, wie er sein Handwerk versteht usw. die Vermarktung/Strategie/Image usw.

Houellebecq ist vorne dabei, das ist eine klare Sache

Photographer73 schrieb:Entweder man hasst oder liebt ihn, dazwischen gibt es, mMn, wenig.

Oder man hat mal reingelesen, dann wieder zugeklappt und er ist einem ab da total unwichtig, auch für "die" Literatur. :D :shrug:

sooma schrieb:Oder man hat mal reingelesen, dann wieder zugeklappt und er ist einem ab da total unwichtig, auch für "die" Literatur. :D :shrug:

und selbst das kann nix mehr an seinem Stellenwert, den er erlangt hat, ändern
selbst hier ist er nun Gespräch, und es wird sich mit ihm befasst

es ist einfach jedem seine eigene Sache, mit welchem Buch in der Hand er abends im Bett liegt ! wie viele Genres er durchwandert etc.
und auch wie er sich mit einem Autor auseinandersetzt, das passiert bei jedem Menschen meist völlig unterschiedlich, und auch ein schlechtes Buch, hilft den Unterschied zu guten Büchern zu erkennen

@Parcours
Ich meinte damit, dass da noch ein breites Feld zwischen den Extremen ist. ;)

@sooma
das steht ja jedem völlig frei, und zur Not legt man ein Buch einfach zur Seite

ich habe auch schon Bücher zur Seite gelegt, und dachte erschrocken "um Gottes Willen" nein, wer hat das bloß geschrieben ?

aber selbst das, kann sich nochmal völlig anders entwickeln

in so einem Fall kam ich mit jemanden zufällig ins Gespräch, der gerade diesen Autor mochte, ich sagte "geht nicht, nein, so etwas ?"

er nannte ein anderes Buch, und dann ging es, also ich fand den Zugang zu diesem Autor

Parcours schrieb:also ich fand den Zugang zu diesem Autor

bei diesem Autor muss ich aber dazu sagen, dass er so klug war, einen "Bruch" zu vollziehen ! er hat es wohl selbst gemerkt ?
also ein Autor durchläuft ja auch (unter Umständen) Entwicklungsschritte, er hat eine andere Form gewählt, die ich gerne lese

die ersten Bücher, von denen ich eines in der Hand hatte, das war schwierig

und selbst da meinte die Person mit der ich mich damals unterhalten hatte "nach 20 Seiten ginge das"

ich lese selten/kaum mehr als 20 Seiten von einem Buch, wenn es mir nicht danach aussieht, als sollte ich das nun tun

Parcours schrieb:da muss man aufpassen - Inszenierungen sind Teil der "Kunstfigur Houellebecq"

Das ist sicherlich richtig. Er spielt damit, indem er die Geilheit der Medien für sich ausnutzt, um monetär davon zu profitieren.
Da mich die Type aber 0 interessiert, bin ich auch nicht im Bilde darüber, ob - und wenn ja, welcherart seine Intention war, war an einem Porno teilzunehmen, der gefilmt wird.

Echt mal: Für mich klingt ein "Ich wusste nichts davon" ziemlich dürftig.
Warum hat er denn in dem besagten, peinlichen Sex-Film mitgewirkt:ask:

Nachdem diese Fragen öffentlich gestellt und dann auch diskutiert wurden, äußerte sich Houellebecq vor Gericht und sagte, er sei während der Dreharbeiten des Films depressiv gewesen. Zudem sei er bei Vertragsunterzeichnung müde und betrunken gewesen und habe nicht gewusst" worauf er sich eingelassen hat". Das Urteil war für Houellebecq "sehr enttäuschend."
Aha, er wusste nicht, was er tat, als er sich an einem Porno-Dreh beteiligte?
-> Quatsch.

Mich wundert, dass er als kettenrauchender alkoholiker überhaupt dazu fähig war, in einem porno mitzuwirken. War wohl auch viagra / Koks im Spiel…

@Flacoon
Unterwerfung(2015) war das letzte Buch welches ich von Houellebecq gelesen habe, Serotonin(2019) und Vernichten(2023) und sein letztes Buch "Einige Monate in meinem Leben" kenne ich nicht - ich würde die schon lesen

sein Blick auf viele Dinge trifft schon zu, Frankreich und Deutschland sind da nicht so weit auseinander

sei es die Touristengeschichten etc., wie er die so beleuchtet etc. oder gesellschaftliche Entwicklungen usw. Zerfall von Beziehungen/
Zerfall von Familien

mit seinem "Skandal" als "Skandalautor" habe ich mich überhaupt nicht befasst, ich habe das lediglich wahrgenommen, als ich das
mitbekam

überschreitet er Grenzen in bezug auf Religionen, und dann diese an den Tag gelegte "Islamophobie" das sehe ich persönlich kritisch !
also, das ist echt so eine Sache - aber er sagt ja mal dies und mal das, und alles wieder anders - trotzdem ! er geht da schon auch zu weit

und jeder Mensch liest Bücher immer völlig anders !

also 20 € für 100 Seiten, das ist schon mal nicht schlecht, habe ich gedacht, als ich bei dem aktuellen Buch kurz nachsah
(sowas kaufe ich nämlich nicht ! - an mir verdienen Autoren nicht unbedingt viel ! - ich warte da - oder ich gehe eben in die Bibliothek)

ein "Skandalautor" hat einen "Skandal" - was sollte es anderes sein als das ?

also "Houellebecq" ist so eine Sache - das ist doch eine reine Inszenierung von ihm, das Ganze, etwas anderes ist das doch nicht

einer der so seine Karriere durchgezogen hat, und was er dafür laut Biograf (das Buch liegt leider zu lange zurück, ich weiß nicht wann ich das gelesen habe) getan haben soll, Alter frisiert, Lebenslauf frisiert etc. - er ist in allem berechnend ! auch was er da tut !

Houellebecq muss man als Kunstfigur sehen ! der zieht da seine Sache durch, braucht in Interviews ewig bis er nach "ÄH" "ÄH" "Äh"
und nochmal "ÄH" einen Satz sagt, auch das ist schon Getue von ihm !

er ist ein "Skandalautor" Provokation gehört da dazu - und es scheint etwas auszulösen und zu bewirken, er erreicht sein Ziel


Wieviel Verträge hat dieser Mann wohl schon unterschrieben, um Kohle für sich herauszuholen ?

Richter nennt er nun "Erbsen" den Filmregisseur "Kakerlake" die Damen "Sau" und "Pute" !
Original anzeigen (0,2 MB)
ich glaube ihm da nix ! überhaupt nix !

Houellebecq hatte Film für sich selbst schon ins Auge gefasst !

Quelle: aus Wikipedia:

"und versuchte sich an einem Film mit dem Titel Cristal de souffrance („Leidenskristall“)"

wer sich mit diesem Autor auseinandersetzen will, das haben schon mehr Personen getan, und dann ein Buch über ihn geschrieben:

Buch über Michel Houellebecq
Die Kunst der Provokation
Die Literaturkritikerin Julia Encke macht sich in einer kenntnisreichen Studie daran, das Phänomen Michel Houellebecq zu entschlüsseln.

Quelle: https://taz.de/Buch-ueber-Michel-Houellebecq/!5475746/

Der große Unbekannte
Julia Encke versucht in ihrer faszinierenden Studie ,,Wer ist Michel Houellebecq?“ eine Annäherung an ein Phantom

seine mysteriöse Biografie

Quelle: https://literaturkritik.de/encke-wer-ist-michel-houellebecq-der-grosse-unbekannte,24082.html

Sie beschreibt die vielen Facetten – den Visionär, den Romantiker, den Künstler – und zeigt, dass kaum jemand die Stimmung unserer Zeit so gut erfasst wie Michel Houellebecq. Er zielt mit seinen Texten mitten ins Herz unserer Gesellschaft – weshalb auch kaum jemand eine so große Gemeinde von Fans und erbitterten Gegnern hat. Pünktlich zum 60. Geburtstag erscheint nun das Porträt, das dem Rätsel Houellebecq auf die Spur zu kommen versucht.

Quelle: https://fleursdumal.nl/mag/dichter-und-kunstfigur-provokateur-und-visionar-julia-encke-uber-den-franzosischen-literatur-star-michel-houellebecq

Michel Houellebecq ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Gegenwart, er ist vor allem und mit großer Lust eines: ein Provokateur, der regelmäßig Debatten auslöst, die weit über das Literarische hinausgehen.

Die Kunstfigur Michel Houellebecq
„Man kann ihn nur aus der Distanz erkennen“

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-kunstfigur-michel-houellebecq-man-kann-ihn-nur-aus-der-100.html

auch mit so etwas kann man versuchen sich zusätzlich ein Bild über diesen Autor zu machen !

„Mit Ihnen rede ich nicht“, antwortete der Schriftsteller auf die Email von „Le Monde“

-Journalistin Ariane Chemin, als sie ihn für ihre Sommerreihe „Die sechs Leben des Michel Houellebecq“ um ein Gespräch bat.

Er kannte sie nicht, und dass sich ein Autor der Presse verweigert, ist zunächst nichts Ungewöhnliches.

Houellebecq jedoch ging noch einen, für die Journalistin überraschenden Schritt weiter, denn in Kopie setzte er von Bernard-Henri Lévy bis Michel Onfray rund 30 führende Intellektuelle, denen er ebenfalls den Mund verbieten wollte:

Nicht zum ersten Mal schüchtert Michel Houellebecq Journalisten auf diese Weise ein. Er misstraut ihnen, und sollten sie unaufgefordert über ihn schreiben wollen, setzt er alles daran, um das zu verhindern,

weiß Denis Demonpion, Journalist beim Magazin „Le Nouvel Observateur“,

der 2005 eine von Houellebecq nicht autorisierte Biographie veröffentlichte: „Houellebecq schickte mir zunächst seinen Verleger, der verlangte, dass sein Autor alles kontrollieren und sogar Fußnoten setzen darf, um zu sagen: ‚Das ist okay, das nicht.‘ Anschließend schickte er mir einen seiner engen Schriftstellerfreunde, der mich am Telefon verhörte.

Und dann versuchte seine Frau, mir Informationen zu entlocken. Er selbst drohte schließlich damit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit mein Buch untergeht. Er gab vor, gerade an seiner Autobiographie zu schreiben, die meine Biographie in den Schatten stellen würde.“

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/frankreich-wie-michel-houellebecq-die-presse-gaengelt-100.html

mit seinem Buch "Vernichten" bietet er 624 Seiten an, vielleicht dachte er einfach nur "Nein", das will ich nicht mehr, beim nächsten Mal
fasse ich mich kürzer, dafür muss aber mein Skandal größer werden, damit das alles gut läuft ! das muss dann mal eine ganz andere Story drumherum geben, "was könnte das nur sein ?" "Ah", wie gut, der Idiot Stefan Ruitenbeek" hat gerade angerufen.....

Parcours schrieb:mit seinem Buch "Vernichten"

Übrigens eins der besten, finde ich.

@stereotyp
das würde ich auch lesen, Houellebecq ist einfach ein "Ausnahmeautor" ! oder kennt jemand noch einen Autor, der all das bringt wie er ?
und Leute entsetzt sind etc., in manchen Punkten stehe ich ihm da sehr kritisch gegenüber, das mit den "Religionen" zum Beispiel, das sollte er lassen ! oder seine zur Schau gestellte "Islamophobie" etc.

in Ausweitung hat er reale Namen genannt ! das sind echte Kritikpunkte für mich !

wer sich mit ihm auseinandersetzt, Bücher über diesen Autor können etwas helfen, seine öffentliche Auftritte sind inszeniert !
der Rest auch ! und ganz Frankreich redet über ihren Houellebecq !

@Parcours
Seine Islamophobia sehe ich eigentlich nicht. Wie ich schrieb finde ich, dass der Islam bei Unterwerfung noch recht gut wegkommt. Und er hat ja auch seine Aussagen, die kritisch waren zurückgenommen. Und biographien über ihn zu lesen interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Aber nichts desto trotz: guter Autor, finde ich.

@stereotyp

stereotyp schrieb:die kritisch waren zurückgenommen

das ist ja das, an dem Autor, was ihn und seine Aussagen angeht !

Islamophobia

owei ! das hat er aber schon gut genutzt, wie so manche andere Dinge/Themen ! und ich habe eine Filmszene bildlich vor Augen, er wartet mit Gepäck auf ein Taxi, und als ihm der Taxifahrer nicht passt, dreht er sich wortlos um, und läuft mit seinem Trolli davon !

das hat er schon ausgereizt, dieses Thema !

Parcours schrieb:sein Blick auf viele Dinge trifft schon zu, Frankreich und Deutschland sind da nicht so weit auseinander

Das habe ich auch nicht negiert.

Parcours schrieb:20 € für 100 Seiten, das ist schon mal nicht schlecht, habe ich gedacht

20 € für 100 Seiten, das ist horrend, denke ich mir.
Würde ich nicht dafür ausgeben.
Wie begründet sich dieser Preis? Seltenes Papier, teure Tinte, vollnarbenledener Einband? Wohl nicht.

Parcours schrieb:also "Houellebecq" ist so eine Sache - das ist doch eine reine Inszenierung von ihm, das Ganze, etwas anderes ist das doch nicht

Dem wird wohl so sein. Er verkauft sein Selbst seine Haut teuer.

Parcours schrieb:Houellebecq muss man als Kunstfigur sehen !

So wie Gunther von Hagens, wa? :)

Flacoon schrieb:So wie Gunther von Hagens, wa

Schöner Vergleich :lolcry:

der Markt ist voll mit Autoren ! niemand wird genötigt einen Autor zu lesen (außer man geht noch zur Schule)

will ich einen Autor/Buch nicht lesen, wenige Seiten, und die Sache zwischen mir und dem Buch ist geklärt !