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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

1.135 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Nachdenken, Weise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

18.07.2010 um 05:47
sonnenuntergang
meine erinnerung an einen wunderschönen sonnenuntergang . es war schön zu beobachten wie die sonne ganz langsamm und dann immer schneller ins meer eintauchte. wie sie in der tiefe des meeres versank. plötzlich war es dunkel und kalt und mir wurde klar, das die menschen es als selbsverständlichkeit ansehen, am nächsten tag die sonne wieder am himmel zu sehen .ich spatzierte in mein zimmer , und holte mir in aller gemütlichkeit die wärme mit kerzen zurück.doch plötzlich kam mir der gedanke, was passiert , sollte die sonne nie wieder aufgehen . der mensch braucht die sonnenstrahlen für sein leben und die seele. ein leben in dunkelheit für immer währe kaum möglich .unsere lebensqualität auf der erde bekäme einen anderen blickpunkt. in diesem moment stellte ich mir die frage , wie ist es denn mit meiner sonnigen seele ? denn ich merkte meine sonne war schon längst untergegangen .mir wurde klar ,das ich nur selbst die verantwortung trage, um wieder mit kraft und mut durchs leben zu gehen .meinen sonnenaufgang muß ich selbst bewältigen, dieser ist keine selbsverständlichkeit im leben .mit diesem gedanken versuche ich nun alles zu bewältigen , und in der zukunft , soll die sonne meiner seele nie mehr untergehen .

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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

18.07.2010 um 09:19
Toll, immer wieder schöne neue Geschichten! Hab übrigens euren Rat beherzigt und bin dabei mir ein eigenes Buch zusammenzuzimmern :D
Es wird eine Mischung aus den Geschichten, die ich am schönsten finde und zwischendrin noch schöne Sprichwörter und Zitate. Aus diesem Grund war ich im Zitate-Thread unterwegs und fand diese hier:

Eines Tages zog ein Reisender die Straße entlang, als ein Reiter vorbeigaloppierte. Seine Augen blickten böse, und an seinen Händen war Blut.
Einige Minuten später verhielt eine Schar von Reitern neben ihm und wollte wissen, ob er jemand mit Blut an den Händen hatte vorbeireiten sehen. Sie waren ihm hart auf den Fersen.
"Wer ist er?" fragte der Reisende.
"Ein Übeltäter", erwiderte der Anführer.
"Und ihr verfolgt ihn, um ihn der Gerechtigkeit zu überantworten?"
"Nein", sagte der Anführer, "wir verfolgen ihn, um ihm den Weg zu zeigen."

(Nur Versöhnung wird die Welt retten, nicht Gerechtigkeit, die im allgemeinen nur ein anderes Wort für Rache ist.)


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18.07.2010 um 09:28
@engelsche62 die Geschichte hat mir sehr gut gefallen!:)

Hoffnung

Was mag es kosten,
um zu bleiben auf seinem Posten?
Stärke Mut und Kraft
damit man sein Pensum schafft.
Oft trügt der Schein
und nichts scheint der Mühe wert zu sein.
Ist das Ziel schon in Sicht?
Plötzlich sieht man es nicht.
Die Hoffnung verloren,
trotzdem von neuem geboren.
Einzug in ein neues Land,
das Leben liegt in Gottes guter Hand!


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

18.07.2010 um 09:33
Buddha-Legende

Eines Morgens fragte den Buddha ein Mann: "Gibt es Gott?" Der Buddha schaute ihm in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott." Am Nachmittag desselben Tages fragte ein anderer Mann: "Wie denkst du über Gott? Gibt es einen Gott?" Wieder sah er den Mann an und sagte dann: "Ja, es gibt einen Gott." Ananda, der diese Unterweisungen hörte, war sehr verwirrt, doch mischte er sich nicht ein, - am Abend würde er den Buddha fragen.
Doch noch vor Sonnenuntergang kam ein dritter Mann mit fast der gleichen Frage, nur etwas anders formuliert; er sagte: "Es gibt Menschen, die an Gott glauben, und Menschen, die nicht an Gott glauben. Ich selbst weiß nicht, wo ich stehen soll. Hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha jetzt sagen werde, wo er an ein und demselben Tag zwei ganz Entgegengesetzte Antworten gegeben hatte - eine dritte gab es doch nicht! Doch Buddha gab eine dritte Antwort. Er sagte nichts, sondern schloss seine Augen.
Es war ein schöner Abend. In dem Mangohain, in dem Buddha weilte, hatten sich die Vögel auf ihren Bäumen niedergelassen.
Die Sonne war untergegangen, ein kühles Lüftchen regte sich. Als der Mann Buddha mit geschlossenen Augen dasitzen sah, dachte er, vielleicht ist das die Antwort, und so setzte er sich neben ihn und schloss ebenfalls die Augen.
So verging eine Stunde, dann öffnete der Mann die Augen, berührte Buddhas Füße und sagte: "Wie groß ist dein Mitgefühl! Du hast mir die Antwort gegeben.
Ich werde dir ewig dankbar sein."
Noch verwirrter verlangte Ananda am Abend endlich nach einer Erklärung, und so antwortete ihm der Buddha: "Der erste Mann war ein Theist. Er wollte eine Bestätigung von mir - er glaubte bereits an Gott. Er war mit einer Antwort, einer fertigen Antwort gekommen, nur um sie sich von mir bestätigen zu lassen, damit er überall herumerzählen kann: <Ich habe recht, Buddha denkt auch so!> Ich musste ihm nein sagen - nur um seinen Glauben zu zerstören ... Der zweite Mann war Atheist. Er war ebenfalls mit einer fertigen Antwort gekommen, dass es keinen Gott gibt -, und er wollte meine Bestätigung. Zu ihm musste ich sagen: <Doch, es gibt Gott!> Doch meine Absicht war die gleiche ... Keiner von beiden war ein Wissender, und keiner von beiden war ein demütig Suchender, sie waren beide in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann war ein Suchender.
Er hatte keine Vorgefasste Meinung, sein Herz war offen. Er sagte: ...:< Hilf mir>, und die einzige Hilfe, die ich ihm geben konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewusstheit. Worte wären nutzlos gewesen. Als ich die Augen schloss, verstand er den Hinweis. Er war ein Mann von einer gewissen Intelligenz - offen und verletzlich.
Er schloss die Augen. Und als ich tiefer in die Stille eintrat, ... ließ auch er sich in die Stille Hineinsinken, in die Bewusstheit. Nach einer Stunde schien es, als seien nur ein paar Minuten vergangen.
Er hatte keine Antwort in Worten erhalten, aber er hatte die authentische Antwort durch die Stille erhalten: Kümmere dich nicht um Gott. Es spielt keine Rolle, ob Gott existiert oder nicht. Worauf es ankommt, ist, ob Stille existiert, ob Bewusstheit existiert oder nicht. - Wenn du still und bewusst bist, bist du selbst ein Gott.
Gott ist nicht etwas weit von dir Entferntes; entweder bist du der Verstand oder du bist Gott. In Stille und Bewusstheit schmilzt der Verstand; er verschwindet und es enthüllt sich deine Göttlichkeit. Obwohl ich nichts zu ihm sagte, erhielt er die Antwort, und er hat sie in völlig richtiger Weise aufgenommen."


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roska Diskussionsleiter
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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

18.07.2010 um 11:14
@engelsche62
Ich wünsche Dir von Herzen daß Du Dir eine sonnige Seele behälst...alles ist möglich wenn wir es nur wollen! glg, Roska


@-sahara-
Freut mich zu hören, daß du Dir die Geschichten zusammenträgst. :)

Nur Versöhnung wird die Welt retten, nicht Gerechtigkeit, die im allgemeinen nur ein anderes Wort für Rache ist
....dazu könnte ich jetzt sagen; 2 Herzen, 1 Gedanke! :)
.....immer wieder schön zu sehen, daß es anscheinend immer mehr Menschen gibt die sehr ähnlich denken. Wünsche Dir einen schönen Sonntag, glg, Roska


@Jacy26
Danke, die Buddha-Geschichte darf hier (und auch in sahara`s Sammlung) nicht fehlen. :)
Fühl dich umarmt, Roska :)


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

18.07.2010 um 15:15
so mal was zum schmunzeln von frau zu frau
starke frauen können kinder kriegen , sollen waschen kochen bügeln ,
unkraut jäten -zwiebeln hacken.
kinder trösten, fenster putzen und das internet auch benutzen.
dürfen krankenschwester sein, geliebte _wenn der mann kommt heim .
möglichst auch noch geld verdienen , so manchen streit grade biegen .
können boxen , fußball spielen erotisch auf dem divan liegen ,
manchmal wunder ich mich schon sehr , wo nehmen wir die kraft nur her ,
lach , bitte net ernst nehmen lg


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18.07.2010 um 17:42
@engelsche62
das klingt ja wie von Pe Werner?


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18.07.2010 um 19:26
@Mamamsuy , das ist auch net von mir , das kann sein , fand das aber niedlich lg


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roska Diskussionsleiter
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19.07.2010 um 20:21
Diese Geschichte hat mich schon als Kind begeistert und ich nahm mir vor, niemals meine Eltern oder Großeltern so zu behandeln. Hier die Geschichte:


Der Alte Großvater und sein Enkel

Es war einmal ein Großvater, der schon sehr, sehr alt war. Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr, die Augen sahen schlecht, die Ohren hörten nicht mehr viel und Zähne hatte er auch keine mehr.
Wenn er aß, floss dem alten Mann die Suppe aus dem Mund. Der Sohn und die Schwiegertochter ließen ihn deshalb nicht mehr am Tisch essen, sondern brachten ihm sein Essen hinter den Ofen, wo er in seiner Ecke saß.
Eines Tages, als man ihm die Suppe in einer Schale hingetragen hatte, ließ er die Schale fallen und sie zerbrach. Die Schwiegertochter machte dem Greis Vorwürfe, dass er ihnen im Haus alles beschädige und das Geschirr zerschlage, und sagte, dass sie ihm von jetzt an das Essen in einem Holzschüsselchen geben werde. Der Greis seufzte nur und sagte nichts.
Als der Mann und die Frau einige Tage später zu Hause beisammen saßen, sahen sie, dass ihr Söhnchen auf dem Fußboden mit kleinen Brettern spielte und etwas zimmerte.
Der Vater fragte ihn: "Was soll das denn werden, Mischa?"
Und Mischa antwortete: "Das soll ein Holzschüsselchen werden, Väterchen. Daraus werde ich dir und der Mutter zu essen geben, wenn Ihr alt geworden seid."
Der Mann und die Frau sahen sich an und weinten. Ihnen wurde plötzlich bewusst, wie sehr sie den Greis gekränkt hatten und sie schämten sich. Fortan ließen sie ihn wieder am Tisch sitzen und waren freundlich zu ihm.

Geschichte nach Lew Tolstoi


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20.07.2010 um 11:55
spuren der seele
dein gedanke war , ein bild von einer begegnung zu malen . was brachte sie dir, schenkte sie und blieb von ihr. das kurze signal , fast ein gefühl, erkennis gebracht. der verstand in form zum wissen gemacht .jeder mensch hinterläßt deiner seele _ihm eigene _spur. doch die ganz besondere, eben die, die inspiration ist für dies gedicht, fällt am meisten in das seelische gewicht .nur das wissen , sie ist in dir, sie ist für dich da , egal was wird , kommen mag , oder geschah, dieser mensch ist dir immer nah. danke für deine speziellen gedanken , die mir , als du sprachst , fast den atem raubten , mir die sinne schwanden . einfach weil ein jeder es kann , spuren der begegnung so tief empfinden , unter vergrabener schatten und eigenen rinden , vor jedem zugriff gleich verschwinden . ichwünsche denen die das lesen , mögen euch die wunder dieser begegnung ebenso geschehen . ihr werdet die welt dann so leuchtend anders sehen . die strahlen dieser , als tiefe spuren in deiner seele , mit euch tragend , euch mutig , durch alle höhen und tiefen des lebens zu wagen .


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

20.07.2010 um 12:22
Hey Joe...was wollen die von uns hier ? Warum müssen wir denn unser Heim verlassen ?
Ich will hier bleiben, ich bin doch hier geboren...Mensch, das tat weh..Mensch...tritt mich nicht, ich komm ja schon.....was ist das hier draußen, Joe ? Es ist so hell hier....ich will wieder ins geschütze Dunkel..am liebsten in mein Heim...mit Dir Joe...ich hab Angst, in dieses laute Ding reinzugehen...es riecht ganz komisch und da hinten kommt Qualm raus..Joe..bist Du noch bei mir ?
Warum bewegt sich unser neues Haus aus einmal ? Was passiert hier....ich bekomme langsam etwas Angst...`

Es hat aufgehört...die Bewegungen des Hauses..aber da ist wieder Licht...oh, das mögen meine Augen nicht, ich war doch schon immer im dunkeln...

Wie ? Schon wieder raus ? Warum ? Ich bin doch gerade erst ins neue Haus gezogen....
Joe ? Bist Du noch da ? Joe ?
Ach da..ich folge Dir....aua...Mensch...schon wieder hast Du mich getreten....

nein, in dieses Haus will ich nicht....die Wände sind ja ganz hell und weiß..und es ist ruschtig hier....Joe...bist Du noch da ?
Warum soll ich denn jetzt in diesen Raum gehen...warum sind da auch wieder Menschen...was haben sie denn da in der Hand ? Ist das eine Zange ?
Hey...Joe....was machen sie mit Dir ?
Warum bist Du umgefallen ? Geht es Dir nicht gut ?
Joe ? Joe ? Du blutest aus dem Hals...Joe ...antworte mir, wir haben uns doch ewige Freundschaft geschworen....Joe...verdammt....
Aua...Mensch.....schon wieder hast Du mich getreten....das tut weh.....

nein....bitte, bitte nicht......lasst dieses Ding von mir....was wollt ihr von mir ?



"So", eine Stimme ertönt....das war das letzte Schwein....."öffnet schonmal das Tor..die nächste Ladung wartet..."


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20.07.2010 um 12:46
lach @ natas , finde ich super , wenn auch makarber grins


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20.07.2010 um 12:47
@engelsche62
naja...was wissen wir schon, wie Schweine denken ?


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20.07.2010 um 12:48
@ natas eben , lach mich weg


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20.07.2010 um 12:49
@engelsche62
ich finde es eher traurig :(
arme Schweinchen......


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20.07.2010 um 12:51
@ natas , aber am anfang , denkt man wunder was , deswegen mußte icvh lachen , klar arme sau


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roska Diskussionsleiter
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20.07.2010 um 19:49
@nataS
Hallo :), wie schön daß Du wieder mal eine Geschichte bringst.
Und dann noch so eine schöne, nachdenkliche, über Tiere. glg, Roska :)


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

21.07.2010 um 14:56
Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstartenden Körper nicht mehr aufrichten kann Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich.« »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«


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roska Diskussionsleiter
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21.07.2010 um 15:34
@nikolas
schöne Geschichte :) lg, Roska


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21.07.2010 um 17:20
Ich denke jeder kennt dieses kleine Gedicht, doch immer wenn ich es lese überkommt mich ein Schauer tiefster Empfindungen.
Also genau richtig um hier gepostet zu werden.


Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."


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