Den Hass nicht loswerden können

@keyshan

Du musst loslassen!

Wieso gibst Du dem Hass und somit "Ihr", soviel Macht über Dein Leben? Solange Du den Hass aufrecht erhälst und Dich darin 'suhlst' (nicht böse gemeint) solange wird die Verletzung, die sie Dir zugefügt hat, auch Bestand haben.

Versuch Dich Schritt für Schritt davon zu befreien und wenn sie Dir egal geworden ist, dann ist kein Nährboden mehr für den Hass vorhanden und Du musst Dich nicht mehr wegen ihr und dem Gefühl schlecht und zerrissen fühlen.

Ich kann so gut wie kaum bis gar nicht verzeihen.
Irgendwie steht mir da mein Stolz im Weg. Sogar bei Nichtigkeiten. Werd ich enttäuscht, wird diese Person aus meinem Leben entfernt.
Gott sei Dank passierte das bisher eigentlich nie wirklich, weil ich schon vorab aussiebe, wer sich zu meinen Freunden zählen darf.

@keyshan

Das Leben ist eine Kette von Ent-Täuschungen. Aber warum sollte man jeden hassen, in dem man sich einmal getäuscht hat. "Hass" wäre mir eine viel zu grosse Emotion für einen ehemaligen Sexualpartner oder Freund. Was brächte mir Hass? Soll ich ihn ausleben? "Der Alten hacke ich die Rübe ab!" "Den mach ich fix und fertig!" Möchte man in einer Gesellschaft leben, in der jeder seinen Hass frei auslebt? Wo lauter kleine Amoker herum laufen "Ich hasse Euch alle, ich spreng Euch alle in die Luft, bei Allah!" Möchte man das? Ja? Na gut, dann fröhliches Hassen!

Ich versuche schon seit ein paar Jahren meiner früheren besten Freundin zu verzeihen aber
es ist schwer zu verzeihen und alles zu vergessen, wenn man die Person jeden Tag sieht und sie einem aufs neue immer wieder zeigt, dass sie sich nicht verändert hat.
Sie hat mich enttäuscht und verletzt aber ich hasse sie nicht.
Eigentlich will ich ihr nur aus Egoismus verzeihen. Ich will ihr damit keinen Gefallen tun, sondern mit mir selbst zufrieden sein. Es macht mich einfach fertig ständig von abneigenden Gedanken geplagt zu werden.

Es gibt Menschen, bei denen lohnt weder Hass noch Vergebung. Sie würden sich nicht ändern, wenn es sie überhaupt kümmern würde, weil ihr Charakter so beschissen ist, dass sie Angst hätten, sich mal selbst Fehler einzugestehen.

Da bleibt nur, sie aus dem eignen Leben zu werfen und zu vergessen.

ach, das ist ein Mangel an Sozialkompetenz.

Verzeihen kann ich auch nicht. So sehr ich mich auch bemühe ich bekomme die Sachen nie aus dem Kopf. Andersrum denke ich mir, jemand dem man wirklich etwas bedeutet gibt einem keinen Anlass ihm etwas verzeihen zu müssen.

Mit dem Hass ist es auch so eine Sache, hassen kann man nur solange man noch Gefühle irgendeiner Art hat... in dem Moment in dem man noch Hass empfindet hat man noch nicht abgeschlossen und beschäftigt noch unbewusst mit der Situation.

keyshan schrieb:Warum können wir so schlecht verzeihen obwohl man es sich so sehr wünscht?

Ja, keine Ahnung, warum das einige nicht können. Ich kann das.

@Doors
Dein letzter Post war ein wenig harsch, aber ich verstehe was du meinst.


Hass in meinen Augen ist Verachtung. Jemandem leid zu zu fügen ist jedoch für einen friedfertigen Menschen wie mich keine option. Auch dachte ich nie wirklich daran.

Es war eher der Gedanke sie für ihr Verhalten zu verachten.

Nur schlechtes über sie denken.

@keyshan

kann es ein, dass es daran liegt, dass man sich selbst für besser hält, oder nicht fähig ist, selbstkritisch zu sein?

keyshan schrieb:Es war eher der Gedanke sie für ihr Verhalten zu verachten.

Nur schlechtes über sie denken.

Eigentlich scheint es, als wärst Du noch lange nicht über sie hinweg. Warum willst Du nur Schlechtes über sie denken, wenn ihr mal zusammen wart und auch gute Zeiten miteinander erlebt wurden. Denk doch lieber daran und wende Dich einfach neuen Dingen zu.

Ich glaube, man kann besser verzeihen, wenn die Situation beendet ist.
Wenn man die Person immer wieder sieht und sie sich immer wieder gegenüber einem selbst verhalten muss ( und man kann sich ja nun mal nicht Nicht-Verhalten) kommt immer wieder ein Aufreger oben drauf, und man selbst kommt mit dem Verarbeiten gar nicht hinterher. Und dann entsteht Hass.
Ich versuche es damit einem Satz zu halten, den ich irgendwann mal gelesen habe: " Das Schlimmste, das du deinem Feind antun kannst, ist, ihm Gutes zu tun."
Sehr wahr. Aber auch sehr schwer.

Mein allererster Freund hat mich damals nur betrogen und belogen.
Bis heute verachte ich diesen Menschen zutiefst und würde das nie auch nur ansatzweise verzeihen.
Das war vor knapp 15 Jahren.
Ich hab weder was mit ihm zu tun gehabt noch ihn gesehen oder was gehört. Nix. Aber die Verachtung bleibt für immer.

FrauLehrerin schrieb:Aber die Verachtung bleibt für immer.

Find ich zwar irgendwie verständlich. Dennoch, so lebt sie in Dir weiter und somit die permanente Erinnerung an ihn und was er getan hat. Ich finde, das ist zuviel Macht für Leute, die man aus seinem Leben und seinen negativen Erinnerungen bannen sollte.

@Interested
Möglich, aber es zu verzeihen würde mir ein viel schlechteres Gefühl geben als diese Verachtung.
Das hat mein ganzes Leben und alle Beziehungen geprägt.
Es zu verzeihen und mir zu denken "ach komm schon jeder macht Fehler" könnte und wollte ich gar nicht :)

Allea gut.

@Bonnie

Sollst Du ja gar nicht. Du sollt den Trottel am besten vergessen :) Verzeihen würd ich sowas auch nicht...aber auch nicht mehr mit mir rumschleppen. Auch der wird mittlerweile seine Erfahrung gemacht haben und seinen eigenen Packen mit sich rumschleppen.

Meine erste Freundin (in die ich richtig verliebt war), hatte mich auch betrogen und belogen bis zum Abwinken.

So richtig verachten konnte ich sie aber dafür nicht, auch, wenn mich diese Sachen kurzzeitig verletzt hatten.

Sie hat dummes getan. Okay, auch ich habe dummes getan, wenn auch in anderen Lebensbereichen. Also warum sollte ich sie dafür hassen? Ne, sehe keinen Sinn darin. Diese Regung tut sich bei mir gar nicht erst auf.

@Interested
Ich vergesse niemanden, der mir mal halbwegs nahe stand :D
Aber ich weiß was du meinst. Ist ja auch nicht so als wäre das total präsent.

@Bonnie

Dann ist gut :)

Ich hätte es nur schade gefunden, wenn so ein Negativ-Erlebnis einen so geprägt hätte, dass man allen gegenüber so misstrauisch wird, weil "einer" Mist gebaut hat. Dazu neigt man ja dann schnell.

@Interested
So ist es ja auch :D aber kann damit leben.