Sicherheit oder Freiheit?

Ich mache eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem kleinen Betrieb. Meine Arbeitszeiten sind Montag 10-19 uhr, Dienstag Berufsschule 8-14.15 + 16-19 uhr arbeit, mittwoch frei, donnerstag schule 8-15 uhr, freitag 10-19 uhr und samstag auch 10-19 uhr. ich finde es toll eine ausbildung gefunden zu haben allerdings spüre ich im inneren eine unzufriedenheit, nicht wirklich spaß, und komm mir vor wie einer der nur funktionieren soll und die möbel verkaufen soll. sollte man die sicherheit behalten und einfach weitermachen oder sollte ich kündigen und dann hoffen eine bessere sache zu finden? weil die unzufriedenheit am falschen ort zu sein kann doch schaden?

du solltest nicht hoffen eine bessere sache zu finden.
du solltest dir überlegen was für dich besser ist und es einfach durchziehen. was macht dir spass, dich glücklich... und das geld mal ausser acht lassen bei der überlegung.
falls was dabei rum kommt um so besser... aber zufrieden wirst du nicht wenn du dich nur am kleingeld orientierst.

Willst du " gefüllt" oder "erfüllt" sein? das ist wohl besser formuliert.
das eine schliesst das andere nicht aus, aber das kann seine zeit dauern.

Ganz einfach: Macht es dich glücklich oder ist es auch mittelfristig auszuhalten, zieh es durch. Wenn es dich fertig macht, pack deine Sachen und such dir was anderes. Das Leben ist kurz.

@FrozenBoy90

habe meine zweite Ausbildung auch in dem Beruf gemacht und ich finde diese Arbeitszeiten zum Kotzen. Daher suche ich in dem Beruf auch nichts mehr.

Aber andere hingegen haben mit dieser Arbeitszeit kein Problem und finden später als Einzelhandelskaufleute relativ gute Jobs, oder haben wenigstens Grundwissen für die spätere Selbstständigkeit usw.

Ich sage es mal so: wenn du in deinem Betrieb ansonsten zufrieden bist (Arbeitsklima, Chef, Kollegen) und der Beruf dich interessiert, solltest du die Ausbildung durchziehen.

Ein guter Freund von mir hatte damals als Einzelhandelskaufmann im Baumarkt angefangen und ist jetzt Geschäftsführer bei Netto. Der hat auch blöde Arbeitszeiten, aber verdient sehr gut, seine Arbeit ist leicht.

Mach die Ausbildung zu ende, die Zeit geht schnell rum. Wenn es dich aber so richtig heftig ankotzt, dass du es nicht aushältst, dann such dir was anderes. Bewerbe dich bei der Post als Zusteller.

@FrozenBoy90

Wie lange machst du die Ausbildung schon, wie lange dauert die Ausbildung insgesammt?

Wegen "Unzufriedenheit" oder dem Gedanken an "najaaa, nicht sooo das Wahre" eine Ausbildung zu schmeißen, empfände ich als zu unüberlegt.

Egal welche Ausbildung, hat man sie erfolgreich abgeschlossen stehen einem ein paar Türen offen. Bricht man stattdessen Ausbildungen ab wegen irgendetwas nicht gaaaanz so tragischem (jaja, das ist relativ, ich weiß) - beispielsweise "Ich muss Kleinkram erledigen" oder "die Nase vom Chef passt mir nicht", oder "es ist irgendwie langweilig" - dann gibt man sich doch auf.

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre" wurde mir oft gesagt.
Wie alt bist du?
Zieh' die Ausbildung durch. Sollt' es dir dann weiterhin nicht gefallen, kannst du dir immer noch was anderes Suchen. Ich find's wichtig, etwas in der Tasche zu haben.
Ausser du bist der Meinung, dass dir der Beruf überhaupt nicht liegt.

@FrozenBoy90

Sobald du dir sicher bist, eine bessere Sache gefunden zu haben, kannst du kündigen, vorher könnte es in einer Totalkatastrophe enden. Ich meine, was hindert dich? Du kannst beides haben, Sicherheit und Freiheit, mach einfach so lange weiter, bis du etwas hast, das dir mehr liegt! Oder übersehe ich etwas?

@FrozenBoy90

Schließe die Ausbildung ab, dann bist du frei.

FrozenBoy90 schrieb:ich finde es toll eine ausbildung gefunden zu haben allerdings spüre ich im inneren eine unzufriedenheit, nicht wirklich spaß, und komm mir vor wie einer der nur funktionieren soll und die möbel verkaufen soll

hört sich jetzt nicht sooo gravierend an, da könnte man am ehersten zu sagen
"da muss jeder ma durch"


wenn du jetzt abbrichst ist es möglich das du die nächsten 3 Ausbildungen auch schmeisst da immer was vorhanden ist was einen annervt, solang du nicht morgens überlegst dir nen Finger zu brechen um Krank feiern zu können gehört sowas zum "normalen Berufsleben würd ich meinen..

abwarten, Tee trinken... durchziehen

@FrozenBoy90

Das sieht absolut bescheiden aus im Lebenslauf, wenn du da eine abgebrochene Lehre hast. Ausgenommen du hättest sehr stichhaltige Gründe, die du aber nicht vorweisen kannst.

Also trete dich gefälligst selber in den Allerwertesten und bringe deine Lehre zum Abschluss.

Bis es dann soweit ist, weißt du vielleicht, was du danach machen willst. Und diesen Weg kannst du bereits im Vorfeld planen.

Das liegt an dir. Einerseits ist es doch toll, wenn du einen "festen" Job hast und regelmässig Lohn bekommst, andererseits hast du ziemlich wenig Freizeit. Das ist aber durchaus normal, wenn man einen Vollzeitjob hast, also würde eine Alternative bedeuten, mehr Freizeit - weniger Geld.

Mach erst mal eine Ausbildung. Eine Ausbildung sollte man, du weisst nie, wohin dein Weg dich führt.

@FrozenBoy90

Ganz ehrlich :
Stell dich nicht so an und zieh die sache durch. Jeder hat mal ein Motivationstief.
Ich behaupte auch das man wenn man wenig Freizeit hat diese bewusster und effektiver zu nutzen weiß. Deine Arbeitszeiten sind doch gut ?
Du kannst ausschlafen andere stehen früher auf und arbeiten genauso lange.
Zieh die sache durch

@FrozenBoy90
Da ich deine Situation nachvollziehen kann.. habe ähnliches hinter mir... mit dem Unterschied das ich meine Ausbildung schon hinter mir habe und seit 3 Jahren im Betrieb arbeite:

Wenn´s dir auf die Psyche geht und du eine Unzufriedenheit verspürst die sich auch auf dein Privatleben auswirkt (und zuvor nicht existiert hat)... du praktisch das Gefühl hast dich im "Kreis" zu drehen.. und dich immer wieder selbst dabei ertappst, wie du über den Job zu meckerst..
Dann such dir eine neue Ausbildung und warte nicht solange, bis du plötzlich aus Kurzschluss einfach kündigst und eine nette Lücke in den Lebenslauf bastelst.

Ich hab zu oft darüber nachgedacht zu kündigen andere Meinungen hielten mich von ab.. und ich wurde langsam aber sicher immer und immer unzufriedener, bis ich eines Tages furchtbar schlechter Laune, wie aus dem Himmel die Kündigung eingereicht habe, ohne mir sonderlich Gedanken zu machen, wie es denn weitergeht... naja war zwar nicht das beste aber ich bereuhe es nicht.

Auch wenn wohl viele sagen "Arbeit ist Arbeit, dass muss nicht Spaß machen, hauptsache machst Kohle und schädigst dich nicht so sehr"... bin ich dennoch der Meinung, dass die Arbeit überwiegend Spaß und Freude bereiten muss, immerhin nimmt so ein Arbeitstag einen kompletten Tag ein. Warum 8 Stunden am Tag irgendwo sein wo man sich elend fühlt?.. Verschwendete Lebenszeit!

Liebe Grüße

@FrozenBoy90
Wenn du lieber was anderes machen willst mache etwas anderes. Niemand zwingt dich das zu tun was du jetzt tust.

Ganz ehrlich sei doch froh darum! Nicht alle bekommen eine Ausbildung in der heutigen Zeit.
Mach das beste daraus, und zieh was durch. Danach kann man immer noch weiter schauen.
Immer dieses jammern, blockiert doch nur...

@McMurdo
@FrozenBoy90

McMurdo schrieb:Wenn du lieber was anderes machen willst mache etwas anderes.

Allerdings sollte man sich dann vorher Gedanken machen, was das "andere" dann sein soll.

Wenn du erst angefangen hast, kannst dich durchaus mal nach Alternativen umschauen. Gibt genug Leute, die nach nem halben Jahr Ausbildung abbrechen, weil es nicht das richtige ist.

Wenn du schon 2 Jahre oder so dabei bist, zieh es durch. Die Zeit geht schneller vorbei als man denkt und dann hast du eine abgeschlossene Ausbildung. Das kann nie schaden und danach kann man immer noch umsatteln.

Und nicht einfach kündigen. Erst mal überlegen, was man denn will und sich eine neue Stelle suchen.

Der Witz ist: In Deutschland gibt es (noch) keine Freiheit in dem Sinne, den du vor Augen hast. Gibst du deine Ausbildung auf, ohne dich um eine Alternative zu kümmern, landest du zwangsläufig (sofern du nicht kriminell wirst) in den Mühlen von Harz IV Zwangsarbeit und diverse Zeitarbeits- Arbeitsvermittlungen. Damit kommst du vom Regen in die Traufe.
Wenn du kein Kaufmann sein möchtest, dann musst du das nicht, du kannst dir eine andere Ausbildung suchen. Vom Abbruch würde ich dringend abraten, das funktioniert so nicht.

@Wolters

Klar auf dem Punkt gebracht.