Warum ist es verpönt, keinen Job zu haben?
31.05.2017 um 10:28
Na, da kocht es ja ganz schön hoch.
Ich kann durchaus verstehen, dass viele das "System" anklagen, sich über ihre Situation aufregen, sich von schwerverdienenden Arbeitgebern ausgebeutet fühlen.
Aber viele der Argumente empfinde ich auch als weit hergeholt. Man muss natürlich immer individuell betrachten, Pauschalisierungen sind meist inkorrekt.
Dennoch glaube ich, dass die meisten, die in einem anderen Beruf besser aufgehoben wären, im Vorfeld einfach die entsprechende Qualifikation verpasst haben. Sich selbst bemühen, nachholen, oder mit klar kommen!
Klingt scheiße, aber das Leben ist für die meisten Leute nicht so optimal, wie es sein könnte.
Ich habe auch eine alles andere als herrliche Situation. Ich arbeite lang, muss viel pendeln und werde nur mäßig bezahlt. Dennoch habe ich ja die Möglichkeit, mir etwas anderes zu suchen, mich nebenbei weiter zu bilden, etc.
Und ich zahle gerne ein. Das muss man einmal klar stellen. Ich finde es großartig, dass wir in einem Land leben, das Erwerbsunfähigen, Arbeitssuchenden und was es noch so alles gibt, Unterstützung und finanzielle Absicherung bietet.
Über die Höhe und Mangel in den Einzelfällen kann man sicher streiten und da ist auch politischer Handlungsbedarf, genau wie bei der Finanzierung von "Unsinnsprojekten" des Staates.
Ich bin froh, für diese Betroffenen meinen Beitrag leisten zu können, auch ohne neben der Arbeit privat noch etwas auf die Beine zu stellen. Von daher, nein, ich würde nie einen nicht arbeitenden Menschen gleich verurteilen, gönnerhaft belächeln, oä.
Gerade, weil man doch selber durch Krankheit, einen Unfall, Schließung des Betriebs in selbige Situation rutschen kann.
Aber ich empfinde es als bodenlose Unverschämtheit und Ärgernis, dass es Personen gibt, die aus simpler Unlust von diesem System profitieren und durch ihren widerlich parasitären Charakter die Gutmütigkeit, das Verantwortungsbewusstsein und den guten Willen all der Leute, die einzahlen, schamlos ausnutzen.
Auch wenn man die Angabe nicht freiwillig leistet, glaube ich, dass viele es ähnlich sehen, wie ich.
Wenn die Möglichkeit bestünde, sollte man diese richtig ordentlich sanktionieren.
Häufig mosern und meckern diejenigen nämlich am meisten, mäkeln am System, sind ja noch nicht einmal dumm, sondern haben gute Argumente besitzen aber dabei die Frechheit alles zu beklagen, dabei aber von allen Vorteilen zu provitieren und sind sich dann zu fein oder zu faul, sich mit ihrer wertvollen unfassbaren Freizeit in sinnvoller Weise zu engagieren, wirklich etwas zu ändern.
Nicht arbeiten zu müssen und sich trotzdem alles ohne Gedanken leisten zu können, ist natürlich traumhaft. So ist es aber leider nicht.
Leuten, die das durch Glück, eine tolle Idee, oder viel Arbeit im Vorfeld geschafft haben, sei es gegönnt.
Denen gehört auch mein (positiver) Neid.
Aber ich bin mir bewusst, dass ich für meine Grundbedürfnisse und alles darüber hinaus arbeiten muss und das ist auch ok.