Pool im eigenen Garten - Zeitgemäß?

Berryl schrieb:Und das finde ich überhaupt nicht.
Als zumindest in meinem Lebensbereich.

Naja, vielleicht fehlen hier auch einfach die jungen Leute. Ich lebe in einer Gegend wo sich hauptsächlich Rentner und Familien mit kleinen Kindern tummeln. Und vielleicht verkläre ich das auch einfach nostalgisch und die großartigen Badestellen in meiner Erinnerung waren auch früher schon zugewuchertes Ufer.
Wer weiß, ich schildere da nur meine Eindrücke.

Hallo zusammen,

ich komme gerade aus dem Freibad, war schön!
Im Gegensatz zu fast allen Nachbarn habe ich nämlich keinen eigenen Pool im Garten.
Viele hier haben sich diesen während des ersten Corona-Jahres angeschafft, das kann ich total nachvollziehen.

Unter der Annahme, dass Regenmengen zukünftig geringer ausfallen werden, muss man sich mMn allerdings etwas einfallen lassen.

paxito schrieb:Vielleicht werde ich einfach alt. Als ich jung war, sind wir zu den Seen in der Umgebung, manchmal an heißen Tag bin ich direkt in voller Bekleidung reingehüpft.

? Wenn man einen Pool hat fährt man nicht mehr zum See ?

Abahatschi schrieb:? Wenn man einen Pool hat fährt man nicht mehr zum See ?

Dein Eindruck habe ich ja. Die Leutz isolieren sich auf ihren Grundstücken und vermeiden Kontakt zu anderen.

paxito schrieb:Die Leutz isolieren sich auf ihren Grundstücken und vermeiden Kontakt zu anderen.

Wir sollten einfach alle Häuser abreisen und in großen Kommunen wohnen....

Aniara schrieb:Wir sollten einfach alle Häuser abreisen und in großen Kommunen wohnen....

Wenn du meinst. Ich wünsch dir viel Spaß beim Versuch und bau derweil mein Eigenheim okay?

Ich finde, wenn jeder in seinem eigenen Tümpel gefüllt mit Regenwasser badet, völlig legitim.

Aniara schrieb:Wir sollten einfach alle Häuser abreisen und in großen Kommunen wohnen....

Das ist eine vernünftige Lösung!

paxito schrieb:Dein Eindruck habe ich ja. Die Leutz isolieren sich auf ihren Grundstücken und vermeiden Kontakt zu anderen.

Den Gedanken hatte ich vorher zwar noch nicht, würde ich aber zustimmen. Auch die Parallele mit den Kinderspielplätzen, die sich überall auf dem eigenen Grund befinden, alle spielen draußen, aber nicht mehr zusammen. Schade eigentlich… so hat man halt die Kontrolle und Bequemlichkeit, nicht außerhalb der eigenen vier Wände auf etwaig andersgeartete Menschen zu Stoßen. Kinder würden bestimmt immer ein Bad mit Wasserrutsche und Sprungbrett bevorzugen. Auch wenn da Trubel ist. Sozialverhalten lernt man auch dort besser und hat mehr Input.
Ich bin oft in einem großen städtischen Freibad am Sprungturm. Beobachte gerne die Springer. Zum Teil springen kleine Mädels vom 7,5m und einige Teenie Girls auch von 10er.
Zuhause abkühlen und planschen kann man halt auch mit aufblasbarem Planschbecken, so eins habe ich auch.
Ich empfinde das Planschbecken für erwachsene als Mittelklasse essentials, genauso wie ein Grill und car port.

Sehe es so ähnlich wie @gruselich

Unser nachbarn junge haben ein Pool im Garten, und wenn alle im Freibad gehen muss er zuhause bleiben. Er hat ja schließlich ein eigenen Pool.

Er ist immer traurig deswegen.

Meine Freundin hat ein Schwimmteich. Wunderbare sache allerdings.

Ist schwierig, da ich gar nicht in Versuchung komme, da ich keinen entsprechenden Garten habe.

Früher als ich noch klein war hatten wir ein Grundstück zusammen mit unserer Tante, mit einem Teich, ein Schwimmteich, das war toll und haben wir sehr genossen.

Einen Teich hätte ich auch gerne, gar nicht mal zum Schwimmen, sondern wegen der Pflanzen und Viecher.
ich liebäugle mit einem Minibalkonteich. Mal sehen.

Also das Gefühl dass man mit Pool und Spielgeräten nimmer rausgeht kann ich halt überhaupt nicht bestätigen.
Ich empfinde dies als zusätzliche Option.

Was in den meisten Gärten installiert ist sind Badepools. Ich kenne einen der hat sich ne 20m Bahn installiert, also richtig was fürs Schwimmen.
Auf der anderen Seite kenne ich welche die haben den Badepool nur für Instagram, gehen noch nichtmal rein sondern machen alles übelst hübsch um dann abends schöne Dekobilder vom eigenen Pool zu posten.

Wasserverschwendung ist bei mir erreicht wenn der Pool nicht winterfest gemacht wird sondern abgelassen und im Frühjahr schön die Kubikmeter neu befüllt.

Ich war schon alles Kind immer total happy, wenn ich im Sommer zu Freunden konnte, die einen Pool im Garten hatten. Zu Hause kamen wir über ein Planschbecken nie hinaus, ein richtiger Pool wurde immer als "unnütz" betrachtet. Schon damals habe ich immer gesagt, dass ich irgendwann mal einen eigenen Pool haben möchte.
2015 ist es dann endlich zu einer erweiterten Planung gekommen, ich weiß nicht mal mehr genau warum. Vielleicht ist das ein heißer Sommer gewesen, aber auch die Intention etwas für meinen Rücken zu tun nach einer Bandscheiben-Op. Die Planung ist dann bis 2016 rein auch durchgeführt worden und ich sag immer ich habe es noch keinen einzigen Tag bereut. Das einzige was ich eventuell bereue ist, dass wir den Pool nicht früher gebaut haben.
Natürlich ist es Luxus aber den gönne ich mir einfach. Wirklich einsam macht es auch nicht, im Gegenteil, Garten - und Grillfeiern im Freundeskreis werden jetzt bevorzugt bei uns abgehalten. 😅
Öffentliche Bäder waren noch nie so meins. Früher - jung und schön wie man sagt - wurde man angegeiert, wenn man Glück hatte nicht angegrapscht und später war mir die Fleischbeschau eher peinlich, wenn man einige Kilos zu viel mit sich rumträgt.
Zudem wäre halt hier der Aufwand mit Sachen packen, hinfahren etc. doch schon einiges, wenn man jeden Tag etwas schwimmen möchte. Ich gucke raus, sehe es ist schön und geh in den Pool.
Ansonsten versuche ich es so "verträglich" wie möglich zu machen, das Wasser bleibt mehrere Jahre im Pool, wird also immer nur teilerneuert. Zudem ist es Brunnenwasser, kein Stadtwasser. Wir nutzen keine Salzelektrolyse und bewässern mit dem Wasser der Teilerneuerungen - wenn kein Chlor mehr messbar ist - unsere Pflanzen.

Vor einigen Jahren war Pool noch Luxus, seit Corona sind die Anzahl und Preise in dem Bereich aber tatsächlich explodiert. Also eigentlich "normaler" aber dennoch monetär gesehen eher Luxus als früher...

paxito schrieb:Dieser Rückzug aufs Eigene hat viele Gründe,

Dieser Trend ist mir auch aufgefallen. Hat was von divide et impera. Natürlich nicht gesteuert, selbst gewählt^^

emanon schrieb:völlig sozialneidbefreite

Von meiner Seite ganz sicher. Wenn ich wollte, könnte ich mir zehn Pools hier hinstellen. Frage mich aber, was das mit meiner Frage zu tun hat. Vermutlich um Kritiker der eigenen Dekadenz mundtot zu machen. 🤷‍♂️

Berryl schrieb:Ziemlich unverständlich für mich.

Ja, das stimmt.

Berryl schrieb:in eigener Pool ist trotzdem auch eine nette Sache

Aber zu welchem Preis? Nach mir die Sintflut?

gruselich schrieb:alle spielen draußen, aber nicht mehr zusammen.

Und die Gemüsepreise steigen in die Höhe. Hauptsache der Pool ist schön billig.

behind_eyes schrieb:Wasserverschwendung ist bei mir erreicht wenn der Pool nicht winterfest gemacht wird sondern abgelassen und im Frühjahr schön die Kubikmeter neu befüllt.

Was ja bei den in den letzten Jahren hinzugekommenen Pools der Fall ist. Der billige Aufstellpool für 99,90 vom Discounter.


Schade, daß das hier wieder so wir gegen Die geht. Sozialneid, Klimachaoten etc.
Ich hatte extra den eigenen Schwimmteich als Alternative angeboten. Ein User ist darauf eingegangen. Schade. Gibt es dazu noch Meinungen? Sind die weniger bedenklich bezüglich Wasserverbrauch?

gruselich schrieb:Schade eigentlich… so hat man halt die Kontrolle und Bequemlichkeit, nicht außerhalb der eigenen vier Wände auf etwaig andersgeartete Menschen zu Stoßen

Es gibt heute zum Einen überhaupt die Möglichkeit zu sowas, zum Anderen hat sich unser Sicherheitsempfinden geändert. Es ist wie es ist.

Berryl schrieb:Also das Gefühl dass man mit Pool und Spielgeräten nimmer rausgeht kann ich halt überhaupt nicht bestätigen.
Ich empfinde dies als zusätzliche Option

Berry, um das Mal zu erklären warum ich das so empfinde, ein paar Beispiele. Wenn ich meine Kids heute rausschicken, ist da keiner. Es laufen draußen keine Kinder unbeaufsichtigt rum mit denen man spielen könnte.
Selbst auf Spielplätzen triffst du mehr Eltern die ihren Kindern zuschauen, als Kinder. Ein paar Nachbarn haben hier einen Pool gebaut, hauptsächlich für Enkel. Da Baden dann im Sommer dreimal 1-4 Kinder drin, das war’s, ansonsten ist das Ding unbenutzt. Hätte in meiner Kindheit in der Nachbarschaft ein Pool gestanden, wäre da den Sommer über Highlife in Tüten gewesen.
Das alles ist aus einer sehr ländlichen Perspektive, ich glaube aber schon da einen Zeitgeist, zumindest für unsere Region, erkennen zu können. So wie ich zu alt sein mag um manches zu sehen, bist du vielleicht zu jung um die Unterschiede zu erkennen. Mag doch angehen.

@paxito
Ja ich habe noch im Bach gespielt. Mit den Nachbarskindern.
Der Bach ist heute noch da, aber keiner spielt mehr drin.

Transistor schrieb:Gibt es dazu noch Meinungen? Sind die weniger bedenklich bezüglich Wasserverbrauch?

Ob du nun nen Pool oder nen Schwimmteich mit Wasser auffüllst ist doch ziemlich egal oder?

paxito schrieb:Wenn ich meine Kids heute rausschicken, ist da keiner. Es laufen draußen keine Kinder unbeaufsichtigt rum mit denen man spielen könnte.
Selbst auf Spielplätzen triffst du mehr Eltern die ihren Kindern zuschauen, als Kinder.

Du schreibst ja du kommst vom Land, daher verbietet sich der Vergleich zu meiner Nachbarschaft (Stadt, hier spielen ständig Kinder auf der Straße oder in den Hinterhöfen), aber auch verglichen zum Wohnort meiner Eltern (Dorf) kann ich das nicht ganz nachvollziehen, da sieht man ab und an schon verschiedenste Kinder draußen, und auch an den Pools. Teilweise sind die Eltern wohl nicht ganz glücklich damit, auch auf "andere" Kinder aufpassen zu müssen - und das kann ich sogar nachvollziehen.
Insgesamt sind es mittlerweile aber weniger Kinder als früher, ja. Und eine gewisse Altersklasse (so zwischen 8 und 14) gibt es in der Wohngegend meiner Eltern aktuell gar nicht mehr. Bis irgendwann die Häuser die Besitzer wechseln werden oder die jetzt kleinen Kinder auch älter sind. Nachbarschaften sind doch recht "träge" in Deutschland, vor allem auf dem Dorf.

gruselich schrieb:Ja ich habe noch im Bach gespielt. Mit den Nachbarskindern.
Der Bach ist heute noch da, aber keiner spielt mehr drin.

So war's bei uns auch. Und aktuell ist es auch so, weil eben die Straße älter wurde, die Kinder fehlen oder die der neu Hingezogenen noch nicht alt genug sind. Mal schauen ob der Bach in 5 Jahren wieder intensiver bespielt wird. Vorstellen kann ich's mir.

Transistor schrieb:Aber zu welchem Preis? Nach mir die Sintflut?

Ich möchte dir ja deine Fantasien nicht nehmen.
Es ist aber völlig egal was du machst.
Solang man es sich wassertechnisch leisten kann:🤷‍♂️.

paxito schrieb:Berry, um das Mal zu erklären warum ich das so empfinde, ein paar Beispiele. Wenn ich meine Kids heute rausschicken, ist da keiner. Es laufen draußen keine Kinder unbeaufsichtigt rum mit denen man spielen könnte.
Selbst auf Spielplätzen triffst du mehr Eltern die ihren Kindern zuschauen, als Kinder.

Und das empfinde ich anders.
Komplett.

paxito schrieb:Da Baden dann im Sommer dreimal 1-4 Kinder drin, das war’s, ansonsten ist das Ding unbenutzt. Hätte in meiner Kindheit in der Nachbarschaft ein Pool gestanden, wäre da den Sommer über Highlife in Tüten gewesen.

Und das erlebe ich anders.
Zufälligerweise sitzen wir sogar gerade bei einer befreundeten Familie und gehen auch in deren Pool.
Das macht man hier oft.

paxito schrieb:Das alles ist aus einer sehr ländlichen Perspektive

Und genau das ist auch meine.

Berryl schrieb:Und genau das ist auch meine.

Darf man fragen wo (ungefähr)? Mir wurde nämlich schon der dichtbesiedelte Speckgürtel einer Metropole als „ländlich“ verkauft. Aber klar, kann bei euch völlig anders sein als hier.

Berryl schrieb:Solang man es sich wassertechnisch leisten kann:🤷‍♂️.

Da gibt es auch Grenzen. Das irgendwelche Milliardäre nen Pool füllen, wenn nebenan Leute verdursten. Ja, völlig überspitzt, aber du verstehst hoffentlich was ich meine.