Was sind für Euch Mondpreise (Wucherpreise)

also ich finde 1,50Euro für 500g Spaghetti als Wucher.. ganz aktuell wirbt da eine Marke im TV mit "besserer Soßenhaftung".. was denen nicht alles einfällt...

RayWonders schrieb:also ich finde 1,50Euro für 500g Spaghetti als Wucher.. ganz aktuell wirbt da eine Marke im TV mit "besserer Soßenhaftung".. was denen nicht alles einfällt...

Das sind die Premium-Spaghetti. Vergleiche aber mal den Preis für 500g Spaghetti mit einem Käsebrötchen in der Bäckerei.

F.Einstoff schrieb:Das verstehe ich tatsächlich immer noch nicht.

Du hast das wunderbar verstanden. Genau das meine ich. Dicke Scheiben sind schneller verbraucht (schneller nachkaufen also) als dünne.
Es geht mir doch nur darum, dass ich nicht ständig nachkaufen muss. Kostet ja auch Geld.

Im Prinzip sagt das aber schon aus, dass auch der gute Bäcker sein Schnäppchen mit den vielen belegten Brötchen machen kann, je dünner die Scheibchen sind. Kann er mehr davon verkaufen. Dicke Scheiben, kein Tagesgeschäft.

RayWonders schrieb:mit "besserer Soßenhaftung".

Die gibt es tatsächlich. Die Oberfläche ist rauher. Bei den anderen Nudeln, angeblich aus Bronzeformen, kann man es fühlen aber als Spaghetti hatte ich sie noch nicht.

Kies-Richard schrieb:Das sind die Premium-Spaghetti

Oder Premium-Marketing - haha.

Ps.
Marketing (worunter auch die bekannte Werbung fällt) kann richtig Geld kosten und Endprodukte teurer werde lassen. Extra Abteilungen in Unternehmen/Konzernen sind allein nur mit dem Marketing betraut.

Auch zahlt bspw. jeder VW-Käufer (oder auch Apple-Käufer) ein Stück weit auch das sehr ausgeprägte Marketing dieser Konzerne mit.

Do-X schrieb:Du hast das wunderbar verstanden. Genau das meine ich. Dicke Scheiben sind schneller verbraucht (schneller nachkaufen also) als dünne.
Es geht mir doch nur darum, dass ich nicht ständig nachkaufen muss. Kostet ja auch Geld.

Das gehört aber schon zur normalen Verbraucherwahl.

Keiner zwingt dich dicke Scheiben zu kaufen.
Keiner zwingt dich die dicke Scheibe auf eine Scheibe Brot zu legen oder auf ein 1/2 Brötchen. Sie passt auch in eine Stulle bzw in ein Brötchen.

abbacbbc schrieb:Bei so einer Bandbreite, kann man natürlich die kompletten Tests hinterfragen

Es kommt eben auf die Testkriterien an. Die können ja völlig unterschiedlich sein. Den Zweck des Tests zu erkennen, gehört dazu, das Testergebnis einordnen zu können.
Ein Test einer Spülmaschine bei "Fancy wohnen" wird ggf. vernichtend sein, weil die Maschine nicht hübsch aussieht und etwas zu laut ist.
Bei "Günstig wohnen" wir sie vielleicht gewinnen, weil sie günstig ist und wenig verbraucht.

Beim Auto wird es ähnlich sein. Wer Wert auf Spritzigkeit legt, wird mit der sparsamen und praktischen Familienkutsche nicht glücklich.

abbacbbc schrieb:Keiner zwingt dich dicke Scheiben zu kaufen.

Ich gewöhne mir an, eine ganze Salami oder andere Wurstsorten, wenn überhaupt Bedarf, zu kaufen sowie auch Käse. Es geht mir ja nicht nur um den Wegfall des häufigen Nachkaufens, sondern auch um den Verpackungsmüll, den ich dadurch einspare.

Aber um nochmal auf das Thema Wucherpreise zurückzukommen. Ich glaube, dass ich mich in der glücklichen Lage befinde, nicht auf jeden Cent gucken zu müssen, ich ziehe den Hut vor allen Menschen, die weitaus weniger als ich in der Nettokasse haben. Der Einkaufswagen ist nur unten mit dem Nötigsten belegt und schon ist ein Fuffi weg.

abbacbbc schrieb:Aber dann ist es doch egal:

Du merkst dir weder Füllgewicht, noch achtest du auf den kg Preis. Dann merkst du dir auch nicht den Gesamtpreis und bist eh dem Hersteller ausgeliefert.

Ja ich verstehe deinen Gedanken im „ersten Schritt“, aber wg der Vergleichbarkeit läuft er ins leere. Der Käufer muss halt mündig sein.

In der Regel registrieren solche Veränderung eher Verbrauchermagazine. Selbst aufmerksame (mündige) Käufer können bei der Produktvielfalt sich nicht dauerhaft merken, welche Packung früher wie viel Geld gekostet hat. Die Ausnahme wird sein, wenn ein Kunde ein Produkt schon seit Jahren kauft und entsprechend Veränderungen am Inhalt schnell bemerkt.

azazeel schrieb:Es kommt eben auf die Testkriterien an. Die können ja völlig unterschiedlich sein. Den Zweck des Tests zu erkennen, gehört dazu, das Testergebnis einordnen zu können.
Ein Test einer Spülmaschine bei "Fancy wohnen" wird ggf. vernichtend sein, weil die Maschine nicht hübsch aussieht und etwas zu laut ist.
Bei "Günstig wohnen" wir sie vielleicht gewinnen, weil sie günstig ist und wenig verbraucht.

Beim Auto wird es ähnlich sein. Wer Wert auf Spritzigkeit legt, wird mit der sparsamen und praktischen Familienkutsche nicht glücklich.

Ein gutes Beispiel dafür ist übrigens Öko-Test.

Öko-Test legt, wie der Name schon suggeriert, ob Produkte in erster Linie möglichst nachhaltig und sinngemäß "frei von Chemie" (bitte keine Belehrung, dass alles Chemie ist - das weiß ich ;) ) sind. Deswegen erhalten beispelsweise Pflegeprodukte aus der "Naturkosmetik" bei Öko-Test fast immer Bestnoten.

rhapsody3004 schrieb:Solche würde ich grundsätzlich mit Vorsicht genießen.

Auftragsbewertung kommt natürlich vor, ebenso Anzeigenbediene im Printbereich, das ist schon klar. Skepsis ist immer angesagt.

Do-X schrieb:Ich glaube, dass ich mich in der glücklichen Lage befinde, nicht auf jeden Cent gucken zu müssen,

Ich muss auch nicht auf jeden Pfennig achten. Allerdings hab ich etwas gegen Betrug. Und für mich ist es Betrug was die Firmen machen. Absichtlich täuschen sie die Kunden .
Hohe Preise für Luft in der Packung zahle ich nicht.
Von mir aus können diese Firmen pleite gehen.
Es gibt Lebensmittel, die ich aus Protest nicht mehr kaufe.
Und wenn ein Säckchen Kartoffeln 4 Euro statt 2 Euro kostet, gibt es an dem Tag keine Kartoffeln. Die können von mir aus im Laden verschimmeln


Schock bei Aldi, Rewe und Co.: Hersteller tricksen Kunden mit neuer Masche aus

https://www.24hamburg.de/verbraucher/supermarkt-aldi-rewe-discounter-preis-hersteller-trick-kunden-inflation-mogelpackung-einkaufen-zr-92534027.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=24h&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR1nHjWkqM6-KrnxraNO_6lCyjZt3g71n_gusbJkZd6_fRtZsukxFeSM9TA#Echobox=1695306654

.lucy. schrieb:Allerdings hab ich etwas gegen Betrug

Ich auch. Aber ...
Die Inflation ist ja nicht einfach aus dem Nichts entstanden, das spürt jeder einzelne Verbraucher, auch der, der im Supermarkt beschäftigt ist. Was wäre, wenn diese Angestellten genau jetzt für bessere Löhne streiken würden? Die müssen ja auch iwi klarkommen, haben Familie.
Es käme schlicht und ergreifend das Gleiche heraus. Höhere Preise.

Man muss, wenn man muss, sich die Frage stellen, ob man wirklich einen kleinen Becher fertig gesüßten Joghurt braucht, nicht darauf verzichten kann (Bsp.!) oder gleich ein Glas Naturjoghurt kauft und ihn nach Belieben selber aufpeppt.
Man muss keinen Rahmspinat kaufen, man kann ihn frisch zubereiten.
Man kann auch auf die Verbraucherzentrale zurückgreifen, die diesbezüglich viele Themen aufgreift.
Die Vielfalt, die es heute gibt, gab es vor Jahrzehnten doch gar nicht. Die Wirtschaft hat sich der berufstätigen Bevölkerung angepasst, was ein Segen für alle AN ist. Man muss abends nicht mehr in der Küche stehen. Dieser Wohlstand kostet eben. Wer das nicht möchte, also auch nicht die Berufstätigen hinter der Kasse, im Lieferservice usw. unterstützen möchte, lässt das eben. Aber dadurch werden sich die Preise auch nicht reduzieren, verhindert man auch weiterhin keine Mogelpackungen, denn es geht auch bei den Erzeugern/Lieferanten und Co. nur ums Überleben.

sommer2222 schrieb am 19.09.2023:Autobahntankstelle

Dass Tankstellen hinsichtlich ihres Sortiments wesentlich teurer sind als normale Geschäfte, dürfte hinlänglich bekannt sein.
Natürlich bekommt man da auch am Sonntag etwas und auch, nachdem die normalen Geschäfte bereits geschlossen haben. Viele Tankstellen haben ja bis 22 Uhr geöffnet, einige sogar über Nacht (teilweise aber nur mit Schalter).
Manche Tankstellen haben auch so Fleischautomaten, wo man sich zu einer beliebigen Zeit mit Grillgut versorgen kann.

Vor allem Autobahntankstellen schlagen kräftig auf die Preise drauf, weil es da auch keine Konkurrenz gibt und die Leute daher meist gezwungen sind, diese Preise zu zahlen.

sommer2222 schrieb am 19.09.2023:Energie-Getränk für 4,95 Euro erworben. Ich brauchte es um wach zu bleiben.

Wenn Du der Meinung warst, dass Du es brauchst, war es Dir wohl das Geld Wert.
Dass man von einem "Energydrink" natürlich nicht auf Dauer wach bleibt und nicht übermüdet fahren, sondern dann lieber eine richtige Pause mit Powernap oder so einlegen sollte steht auf einem anderen Blatt.

Was sind für mich Mondpreise?
Zum Beispiel, was Übernachtungen in so manchen Hotels kosten. Was ich da so höre lässt mich mit den Ohren schlackern.
Aber es gibt anscheinend immer Leute, die das bezahlen.

https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/die-5-teuersten-hotels-der-welt/#:~:text=Oh%20doch%2C%20und%20zwar%20im,der%20Welt%20%E2%80%93%20der%20pure%20Wahnsinn!

Mondpreise? Ich würde zb never 500 Euro für ein "Designer T-Shirt" bezahlen. Ich spar zwar nicht an Klamotten, kauf dann aber lieber 10 Shirts a 50 Euro. Setze mir da meistens Limits. Schuhe zb. Kosten sie mehr als 100 Euro schaue ich lieber ob ich was passenderes günstiger finde. Für eine Winterjacke zahl ich zwar schon mal 500 -700 Euro die zieh ich dann aber auch 2-3 Jahre an. Hosen genauso. Es muss keine Replay jeans für 180 tacken sein, dann eher 3 paar Lee a 70 Euro.

Do-X schrieb:denn es geht auch bei den Erzeugern/Lieferanten und Co. nur ums Überleben.

Was ich aber zumindest bei Großkonzernen bezweifeln möchte, die mittlerweile hinter vielen Waren/Produkten/Marken stehen.


Gerade bei den Großkonzernen dieser Welt dürfte es um mehr und nochmals mehr Gewinnmaximierung gehen. Und um das zu erreichen, kennen der Einfallsreichtum so gut wie keine Grenzen.

satori42 schrieb:Designer T-Shirt

satori42 schrieb:50 Euro

Für 1 T-Shirt 50 Euro hinzulegen wäre mir zuviel. Je nach Marke würde ich das noch nicht unbedingt als "Mondpreis" bezeichnen.
In meiner Stadt gab es früher ein Geschäft, wo man wirklich sehr viel Geld für Mode ausgeben konnte. 500 Euro für einen Pullover war da nichts. Ich habe da nur immer am Schaufenster gestaunt. Irgendwann machte das Geschäft zu. Ich denke, so viele Kunden werden die nicht gehabt haben.

nairobi schrieb:Für 1 T-Shirt 50 Euro hinzulegen wäre mir zuviel.

Doch das zahl ich für meine Poloshirts für die Arbeit auch. nachhaltig in Deutschland produziert, sind sie ihr Geld auch wert und halten mit Sicherheit länger als 10 Shirts von KIK. Ich trag die ja jeweils nur eine Schicht bis sie gewaschen werden.

nairobi schrieb:Für 1 T-Shirt 50 Euro hinzulegen wäre mir zuviel.

Für ein Shirt von EMP oder sonstiger merch wäre mir das auch zu viel. Bei meinen Lieblingsmarken gibt's aber kaum was unter 50 EU. Ausser es wäre im sale.

Frau.N.Zimmer schrieb:sind sie ihr Geld auch wert und halten mit Sicherheit länger als 10 Shirts von KIK.

Definitiv, allerdings bin ich auch schon bei Marken bitter enttäuscht worden ^^ Es scheint so, als ob es Marken gibt die einfach keine Hosen machen können, andere wiederum keine Hoodies xD

satori42 schrieb:Es scheint so, als ob es Marken gibt die einfach keine Hosen machen können, andere wiederum keine Hoodies xD

Das stimmt. Deswegen bleib ich mit meinen Arbeits-Shirts auch bei einer Marke. Sollte sich da, nach der Wäsche, ne Naht verziehen, oder die Farbe auswaschen, trage ich die höchstpersönlich nach Burladingen und eskaliere dort :D

Die haben halt leider keine wirklich modernen Sachen.

nairobi schrieb:Für 1 T-Shirt 50 Euro hinzulegen wäre mir zuvi

Neulich stellte ich beim Blick in den Kleiderschrank fest, dass beispielsweise meine T-Shirt-Vorräte noch bis weit über mein Lebensende hinaus reichen dürften. Dabei sind sie schon rd. 20 Jahre alt. Sie stammten aus einer "Fehlproduktion" der Werbeagentur meiner Frau. Der Kunde wollte sie nicht abnehmen. Also trage ich die Fehldrucke auf. Unterm Pullover bzw. bei mir zu Hause fällt das ja niemandem auf. Andernfalls wären sie damals weggeworfen worden.

Natürlich sind die Dinger damals schon vermutlich von Kindern in Bangladesh unter elendigen Bedingungen genäht worden, der Kunde wollte es ja preiswert. Aber so denke ich daran, dass die Kinder wenigstens nicht für die Müllverbrennung gearbeitet haben.

Wie sagte doch neulich meine Frau zu mir:

Nun zieh doch mal die dicke Jacke aus, Du siehst darin vollkommen fett aus.

Wieso "dicke Jacke"? Das ist ein T-Shirt!