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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

46 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Umfragen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

04.03.2024 um 21:41
Über eine Abstimmung in Frankreich wurde heute berichtet. Die Freiheit zum Schwangerschaftabbruch wird verbrieft. Frankreich ist da ein Vorreiter.
aus.Als erstes Land der Welt nimmt Frankreich die "Freiheit zur Abtreibung" in die Verfassung auf. Die Abgeordneten beider Parlamentskammern gaben mit deutlicher Mehrheit grünes Licht für das Projekt von Staatspräsident Emmanuel Macron.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-abtreibung-verfassung-102.html

Was haltet Ihr davon?

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Ich befürworte den Weg von Frankreich
58 Stimmen (76%)
Ich bin gegen diese Gesetzesänderung
12 Stimmen (16%)
Ich stehe dem neutral gegenüber; das sind höchstpersönliche Entscheidungen
6 Stimmen (8%)

Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

04.03.2024 um 21:55
Zitat von nairobinairobi schrieb:Was haltet Ihr davon?
was hältst Du denn davon?

Ich finde das richtig und konsequent. Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht.
Nur ist es hier eigentlich nicht das Recht auf Abtreibung, sondern die garantierte Freiheit, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

04.03.2024 um 22:01
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was hältst Du denn davon?
Ich finde es auch in Ordnung, denn
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht.
Da sind andere Länder sehr "rückständig" dagegen.

Ich gehe davon aus, dass die meisten Schwangeren nicht leichtfertig abtreiben. Und Beratung halte ich auch für wichtig.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

04.03.2024 um 22:36
Grundsätzlich zu begrüßen, da ich es grundsätzlich auch schon immer so gesehen habe, dass vor allem das Recht am eigenen Körper und so weit die Menschen in dem Fall Frauen auch immer entscheidungsfähig sind/wären nur allein den Frauen gehören sollte. Nur sie darüber zu bestimmen haben sollten, was sie mit ihrem Körper machen und auch ob sie ein/ihr Leben mit Kind oder ohne führen wollen.

Umso mehr noch mal in Ländern, die durch ihre Verfassung und ihr grundlegendes Staatswesen bereits und auch einer sich daraus ergebenden Gesetzeslage oder auch wegen einer zu ungenügend geregelten Gesetzeslage zu mehr Unsicherheiten und prekären Lebensverhältnissen einschließlich auch Arbeits/Jobverhältnissen führen kann.

Oder seis auch nur für den Fall der Arbeitslosigkeit und einer dann ungenügenden nicht ausreichenden sozialen Absicherung in menschenwürdiger Art und Weise für Alleinerziehende und ihre Kinder oder auch für Eltern und ihre Kinder.

In solchen Ländern will es erst recht gut überlegt sein, ob man Kinder bekommen möchte bzw. mit gutem Gewissen bekommen kann oder eher nicht - auch zum Wohle des Kindes selbst.

Ob Frankreich zu solchen Ländern auch gehört, weiß ich zwar nicht, aber zumindest sollen auch dort über die Jahre durch einen mehr wirtschaftsliberalen Kurs die prekären Lebensumstände zugenommen haben und man sich gut überlegen sollte, ob man Kinder bekommen möchte oder nicht.

Auf die USA dürfte das mit der Unsicherheit und den prekären Umständen bspw. aber auf jeden Fall zutreffen - je nach Bundesstaat umso mehr.

Also kurz:
Je nach Land kann ich den Wunsch nach einem Abtreibungsrecht umso mehr verstehen! Bei nur Frauen aber auch bei Paaren.






Ps.


Ist das verbriefte Abtreibungsrecht in der französischen Verfassung eigentlich als absolut bzw. ohne Einschränkungen verbunden - oder schränken bestimmte Gesetze dieses Recht unter bestimmten Voraussetzungen dennoch ein?



Ps.

Ich kann aber auch immer noch die anderen Seite verstehen, die das allgemeine Recht auf Leben höher gewichten als das Recht des Einzelnen am eigenen Körper.

Zumindest kann/könnte ich es je nach Einzelfall und auch je nach Stadium einer Schwangerschaft verstehen.

Aber grundsätzlich begrüße ich ein Abtreibungsrecht.

Und wie gesagt je nach Land dann nochmals umso mehr. Da sollte es wirklich zumindest weitestgehend nur in den Händen der betroffenen Menschen, Frauen, selbst liegen, ob sie abtreiben wollen oder ein Kind in die Welt setzen wollen.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

04.03.2024 um 23:41
Zitat von nairobinairobi schrieb:Was haltet Ihr davon?
Finde ich sehr gut und begrüße ich, besonders auch im Hinblick auf das gekippte Roe vs Wade Urteil in den Staaten, das ja der Auslöser für diese Änderung war. Damit setzt Frankreich ein deutliches Zeichen und ich hoffe, dass andere Länder in dieser Form nachziehen.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 06:45
Zitat von nairobinairobi schrieb:Was haltet Ihr davon?
Ich finde es großartig, dass Frankreich als Vorreiter die "Freiheit zur Abtreibung" in die Verfassung aufnimmt. Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein für die Rechte von Frauen und ihre Entscheidungsfreiheit über ihren eigenen Körper. Es ist ein wichtiges Signal für die Anerkennung der reproduktiven Rechte und die Unterstützung von Frauen in schwierigen Lebenssituationen.

Dennoch möchte ich gern einige Nachteile einer Abtreibung aufzählen:

1. Emotionale Belastung: Eine Abtreibung kann für einige Frauen emotional belastend sein und zu Trauer, Schuldgefühlen oder psychischen Problemen führen.

2. Soziale Auswirkungen: Eine Abtreibung kann zu sozialen Konsequenzen führen, wie zum Beispiel zu Beziehungsproblemen, Stigmatisierung oder Konflikten mit Familie oder sozialem Umfeld.

3. Langfristige psychologische Auswirkungen: Für einige Frauen kann eine Abtreibung langfristige psychologische Auswirkungen haben, wie zum Beispiel Depressionen, Angstzustände oder posttraumatische Belastungsstörungen.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 07:00
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich finde das richtig und konsequent. Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht.
So sehe ich das auch!


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 07:38
Zitat von KathSchuKathSchu schrieb:Dennoch möchte ich gern einige Nachteile einer Abtreibung aufzählen:
wozu?
Die Auswirkungen, eine ungewollte Schwangerschaft samt Geburt zu erleben oder gar illegal abtreiben zu müssen stehen dem mMn in nichts nach.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 07:42
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wozu?
Die Auswirkungen, eine ungewollte Schwangerschaft samt Geburt zu erleben oder gar illegal abtreiben zu müssen stehen dem mMn in nichts nach.
Danke für deine Perspektive. Ja, in dieser Hinsicht hast Du Recht.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 15:40
Zitat von -VOLLSTRECKER--VOLLSTRECKER- schrieb:So sehe ich das auch!
Schade nur, dass es viele Rechtskonservative in den USA, Frankreich als auch hierzulande nicht so sehen. Besonders in Bezug auf verschiedene Frauenrechte.
Zitat von KathSchuKathSchu schrieb:1. Emotionale Belastung: Eine Abtreibung kann für einige Frauen emotional belastend sein und zu Trauer, Schuldgefühlen oder psychischen Problemen führen.

2. Soziale Auswirkungen: Eine Abtreibung kann zu sozialen Konsequenzen führen, wie zum Beispiel zu Beziehungsproblemen, Stigmatisierung oder Konflikten mit Familie oder sozialem Umfeld.

3. Langfristige psychologische Auswirkungen: Für einige Frauen kann eine Abtreibung langfristige psychologische Auswirkungen haben, wie zum Beispiel Depressionen, Angstzustände oder posttraumatische Belastungsstörungen.
Darum halte ich auch weiterhin Beratung für unerlässlich.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Und Beratung halte ich auch für wichtig.
Da kann ich nur zustimmen.

Um am Ende dann auch wirklich eine gut überlegte Entscheidung zu treffen und auch um auf mögliche verschiedene Konsequenzen vorbereitet zu sein.
Wobei man sicherlich niemanden sooo richtig darauf vorbereiten kann.
Man zwar zu einem bestimmten Zeitpunkt glauben stark sein und mit der Entscheidung leben zu können - aber später kann einen die Entscheidung doch überrennen.

Oder man bricht vor widerlicher gesellschaftlicher Stigmatisierung aus einem vielleicht erzkonservativen sozialen Umfeld kommend zusammen und was man sich so vorher nicht hätte vorstellen können. Also Verachtung und Ausgrenzung usw...


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 15:51
Das kommt für mich auf die Fristen an. Abtreibung fuer die 9 Monate der Schwangerschaft ohne Einschränkungen geht für mich zu weit. Abtreibung innerhalb einer bestimmten Freist - 3 Monate, 4 Monate - etwas in der Art - sollte ohne Probleme für jeder Frau möglich sein, ohne Beratung und ohne Kosten.

Man könnte vielleicht auch noch am Zugang und den Kosten zu Verhütungsmitteln schrauben. Alles einfacher zugänglich und kostenlos machen. Vielleicht passieren dann weniger “Verhütungspannen.”


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 15:56
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Auswirkungen, eine ungewollte Schwangerschaft samt Geburt zu erleben oder gar illegal abtreiben zu müssen stehen dem mMn in nichts nach.
Da gebe ich dir auch recht mit.

Und die negativen Auswirkungen können je nach Land oder auch nur wegen verschiedener rein persönlicher Lebensumstände nochmals gravierender sein - für Mütter als auch die geborenen Kinder.

Ich finde nämlich auch, dass man bei einem Abtreibungsrecht auch immer an das Wohl des noch ungeborenen Kindes denkt. Je nach Einzelfall umso mehr.

Man muss nicht ausschließlich egoistisch als Frau denken und handeln wollen.

Je nach Umständen kann es nämlich auch besser für ein Kind sein, wenn ein Kind erst gar nicht geboren wird - so unmenschlich und kalt es sich auf den ersten Blick auch lesen mag.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 16:32
Mich würden mal die konkreten Anlaufstellen und ausführenden Kliniken interessieren, wie das geregelt ist. Ob die Kosten getragen werden, wie in holland bspw. Alles in allem aber ein sensibles Thema für mich, ich befürworte sicheren Zugang zu Abtreibungen für alle. Diese Entscheidung nimmt keine Frau leichtfertig auf sich, Teenager vielleicht hier und da mangels Verantwortungsbewusstsein ausgenommen, aber dennoch gehören ja immer zwei dazu und in der Regel ist es dann die Frau, die ihr junges Leben danach ausrichten muss - allein-erziehend eventuell sogar - Mutter zu sein, von daher auch hier ein Ja zur Möglichkeit der sicheren Abtreibung.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 17:05
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Auswirkungen, eine ungewollte Schwangerschaft samt Geburt zu erleben oder gar illegal abtreiben zu müssen stehen dem mMn in nichts nach.
Das, nebst: Möchte man wirklich ein Kind beabsichtigt (!) in einem Umfeld aufwachsen lassen, in dem durch seine Anwesenheit eine Beziehung (Partner, Eltern etc.) gekittet werden soll und es (aus welchen Gründen auch immer!) von Anfang an von der Mutter lieber abgetrieben worden wäre?

Meine Meinung: Wer daran interessiert ist die Anzahl an Abtreibungen zu reduzieren sollte allen voran die Bedingungen für Mütter und Kinder verbessern.
Siehe USA: keine Mutterschutzregelungen, teure medizinische Versorgung auch mit Krankenversicherung* etc.
Ganz banal bleibt manchen Schwangeren nichts anderes übrig als abzutreiben.

*Wer einen pi-mal-Daumen-Wert wissen will:
Ich habe einige Jahre in den USA gearbeitet und mir dort mal (ohne Absichten oder auch nur die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft) spaßeshalber durchgerechnet was eine Geburt kosten würde. Ich kam auf knapp 8000 USD für eine vaginale Geburt, ohne Extras wie meinetwegen Wassergeburt, ohne möglicherweise notwendige Extras wie Neugeborenenintensivstation, Kaiserschnitt etc., und ohne die Untersuchungen zuvor wie Ultraschall.

Zum immer wieder gehörten "wer bumsen kann...":
Grundsätzlich (!) bin ich auch der Meinung: Sorgfalt walten lassen bei der Auswahl der Sexualpartner, das reduziert vielerlei Probleme.
So einfach ist das aber in Realität in vielen, gerade prekären. Lebenssituationen nicht.
(Sage ich auch als jemand der überhaupt keine Probleme damit hat auf Sex zu verzichten, noch nie eine Verhütungspanne hatte oder vermutete.)
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Man könnte vielleicht auch noch am Zugang und den Kosten zu Verhütungsmitteln schrauben. Alles einfacher zugänglich und kostenlos machen. Vielleicht passieren dann weniger “Verhütungspannen.”
Das, nebst das Thema nicht im Unterricht aussparen...

Das dürfte meiner Einschätzung nach schon einige Abtreibungen reduzieren.

Wer sich dennoch zu einer Abtreibung entschließt: siehe mein erster Absatz. Selbst wenn es "unreif" wirkende Gründe sind, zeigen diese m.E. sehr gut dass dort ein Kind und oft schon eine Schwangerschaft selbst nicht hinpasst.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 17:40
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Meine Meinung: Wer daran interessiert ist die Anzahl an Abtreibungen zu reduzieren sollte allen voran die Bedingungen für Mütter und Kinder verbessern.
Da gebe ich dir sowas von Recht!

Aber das wollen dann einige wieder nicht hören oder können so weit auch gar nicht denken. Bspw. so einige Reps in den USA. Wären dann ja wieder nur böse staatliche Eingriffe und Bevormundungen.

Und womöglich müsste man je nachdem auch noch solidarisch über Steuern oder andere Abgaben indirekt für andere mit zahlen. Für Mütter und deren Kinder bspw. Das würde man in den Staaten je nach Kreisen auch nicht gerade gerne sehen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Siehe USA: keine Mutterschutzregelungen, teure medizinische Versorgung auch mit Krankenversicherung* etc.
Ganz banal bleibt manchen Schwangeren nichts anderes übrig als abzutreiben.
Wie sieht es da eigentlich je nach Bundestaat mit der Höhe von Kindergeld aus oder auch bzgl. einer existenzsichernden Grundsicherung für den Fall einer längeren Arbeitslosigkeit aus oder weil man wegen Kind nur Teilzeit arbeiten kann oder so?

Auch Angebot von Kitaplätzen aber auch bezahlbarer Wohnraum spielen für viele Mütter eine Rolle. In den USA soll das Angebot auch knapp aussehen. In Frankreich kann ich mir das auch vorstellen.

Usw...

Und es soll ja in einigen Ländern sogar schon so sein, USA, Frankreich weiß ich nicht, dass sich immer mehr Frauen darunter auch alleinerziehende Mütter dazu gezwungen sehen sollen Zweck-Partnerschaften mit wohlhabenden Männern einzugehen, um für sich oder mitsamt Kind über die Runden zu kommen oder auch um vollständig abgesichert zu sein.


Ich sage es auch mal so allgemein:

Möchte man am jeweiligen zu freiheitlichen System und einer daraus auch zu laschen Gesetzeslage und was alles zusammengenommen leichter zu mehr Unsicherheiten und prekären Situationen bei den Menschen führen kann nichts ändern - dann sollte man aber wenigstens das Recht auf Abtreibung etablieren oder Verbote zumindest erheblich lockern.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 17:57
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wie sieht es da eigentlich je nach Bundestaat mit der Höhe von Kindergeld aus oder auch bzgl. einer existenzsichernden Grundsicherung für den Fall einer längeren Arbeitslosigkeit aus oder weil man wegen Kind nur Teilzeit arbeiten kann oder so?
Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich kann dazu nur sagen: Etliches ist auch arbeitgeberseitig geregelt, sprich mit dem Nachteil gerade bei gering bezahlten, niedrig- bis mittelqualifizierten Stellen nicht in diesen Genuss zu kommen.
Mein Arbeitgeber, eine Universität (war dort als Wissenschaftler) hätte mir immerhin (!) drei Monate Mutterschutz gewährt. Das deutet schon in eine bestimmte Richtung..
Allerdings, wie gesagt: Ich kann dir keine Zahlen, Bedingungen etc. nennen, auch da es keine 1:1-Entsprechungen gibt. Soll heißen: Direkt Kindergeld gibt es definitiv nicht, aber wie werden z.B. Kinder bei Steuern ("Child Tax Credit" hatte ich mitbekommen), Sozialleistungen etc. angerechnet?
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch Angebot von Kitaplätzen aber auch bezahlbarer Wohnraum spielen für viele Mütter eine Rolle. In den USA soll das Angebot auch knapp aussehen. In Frankreich kann ich mir das auch vorstellen.
Kitaplätze, auch andere Formen von Betreuung und Beaufsichtigung. Exemplarisch: In den USA dürfen Kinder unter 14 nicht unbeaufsichtigt sein - somit weitere Betreuungsprobleme.

Insbesondere in den USA ist m.E. arg viel widersprüchlich...

Hatte damals auch ehrenamtlich in den USA in einer "food bank" (wie "Tafel", aber keinerlei Nachweise nötig gewesen) einige Lebenssituationen mitbekommen die in Deutschland undenkbar wären, und hierbei wurde sicherlich nicht "auf die Tränendrüse gedrückt" sondern oft von Betroffenen die Situation aus Scham und Stolz erst noch harmloser dargestellt.
Oft ging es da um Schwangerschaften im jungen Alter (zugehöriger Vater aus verschiedensten Gründen nicht zu einer Vaterrolle fähig oder willig), fehlende Kinderbetreuung, fehlende Kinderbetreuung verheimlichen (siehe: 14), extrem prekäre Wohnsituationen (verschlimmert durch Abhängigkeiten die sexueller Gewalt Tür und Tor öffnen) und so weiter. Nicht selten war "die Enkel/ Nichten und Neffen sind öfter bei uns" wesentlich anders als man erstmal denkt.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 18:20
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich kann dazu nur sagen: Etliches ist auch arbeitgeberseitig geregelt, sprich mit dem Nachteil gerade bei gering bezahlten, niedrig- bis mittelqualifizierten Stellen nicht in diesen Genuss zu kommen.
Mein Arbeitgeber, eine Universität (war dort als Wissenschaftler) hätte mir immerhin (!) drei Monate Mutterschutz gewährt. Das deutet schon in eine bestimmte Richtung..
Siehst du, das ist bspw. auch was mich in/an einigen Ländern stört: Dass Arbeitgeber zugunsten der wirtschaftlichen Freiheit im eigenen Ermessen handeln können/dürfen aber nichts so richtig auch per Gesetz zugunsten von AN geregelt ist oder auch nicht einheitlich genug geregelt ist.

Das hat (kann) den Nachteil haben, dass diese Freiheiten zugunsten eigener und zulasten anderer Interessen eiskalt ausgenutzt werden können.

Das betrifft auch längst nicht nur den Mutterschutz.


Wie dem auch sei:
Ich kann/könnte es je nach Land aber auch nur je nach rein persönlichen Lebensumständen im Einzelfall mehr als verstehen, dass man es sich mit dem Kinderkriegen lieber dreimal überlegt. Und auch eine gesetzlich geregelte Sicherheit für den Fall der Fälle haben möchte möglichst unkompliziert und rechtmäßig abtreiben zu können und zu dürfen. Auch nicht nur aus Eigennutz, sondern je nachdem auch zum Wohle des noch ungeborenen Kindes selbst.

Wird es Menschen erschwert, Frauen, kann das zu mehr heiklen Situationen führen und worunter dann auch die geborenen Kinder selbst leiden können.

Ebenso kann es nicht sein, dass sich immer mehr Frauen je nach Land zu sogenannten Zweck-Partnerschaften hinreisen lassen sollen. Also aus der Not heraus.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 18:36
2024 und man diskutiert über das Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Die Verfassungsänderung ist keine fortschrittliche Glanzleistung, sondern war schon lange überfällig.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 19:00
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Siehst du, das ist bspw. auch was mich in/an einigen Ländern stört: Dass Arbeitgeber zugunsten der wirtschaftlichen Freiheit im eigenen Ermessen handeln können/dürfen aber nichts so richtig auch per Gesetz zugunsten von AN geregelt ist oder auch nicht einheitlich genug geregelt ist.

Das hat (kann) den Nachteil haben, dass diese Freiheiten zugunsten eigener und zulasten anderer Interessen eiskalt ausgenutzt werden können.

Das betrifft auch längst nicht nur den Mutterschutz.
Absolut meine Meinung.
Ich habe mir damals auch gedacht: Ich, mit einem guten Gehalt, einer körperlich leichten Tätigkeit, flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice möglich, ein Baby hätte ich mit ins Büro nehmen können*... würde im Falle einer Schwangerschaft/Geburt drei Monate bezahlt frei bekommen.
Andere, in oft schlecht bezahlten, körperlich belastenden Jobs, Schichtarbeit, Baby definitiv nicht an den Arbeitsplatz mitnehmbar... kriegen 0, bzw. müssen PTO (paid time off, wortwörtlich die bezahlten freien Tage denn die Tage zählen für Urlaub und Krankheit) nehmen.

*Dass das auch kein Zuckerschlecken ist ist mir bewusst.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und auch eine gesetzlich geregelte Sicherheit für den Fall der Fälle haben möchte möglichst unkompliziert und rechtmäßig abtreiben zu können und zu dürfen. Auch nicht nur aus Eigennutz, sondern je nachdem auch zum Wohle des noch ungeborenen Kindes selbst.
Das, und nicht zu vergessen: Bereits vorhandener Kinder - wenn ein weiteres Kind z.B. die Arbeits- bis Obdachlosigkeit der alleinerziehenden Mutter bedeuten würde.


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Frankreich: Abtreibungsrecht erhält Verfassungsrang

05.03.2024 um 19:09
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:teure medizinische Versorgung auch mit Krankenversicherung* etc.
Ganz banal bleibt manchen Schwangeren nichts anderes übrig als abzutreiben.

*Wer einen pi-mal-Daumen-Wert wissen will:
Ich habe einige Jahre in den USA gearbeitet und mir dort mal (ohne Absichten oder auch nur die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft) spaßeshalber durchgerechnet was eine Geburt kosten würde. Ich kam auf knapp 8000 USD für eine vaginale Geburt, ohne Extras wie meinetwegen Wassergeburt, ohne möglicherweise notwendige Extras wie Neugeborenenintensivstation, Kaiserschnitt etc., und ohne die Untersuchungen zuvor wie Ultraschall.
Habe ich schon mal von einem anderen User geschildert bekommen, dass selbst kleinste Kleinigkeiten wie sogar nur bestimmte Tücher oder so extra Geld kosten sollen und selbst unter den Kleinigkeiten längst auch nicht alles durch die privaten Krankenversicherungen gedeckt ist bzw. übernommen wird.

Hier würde mich nochmal interessieren, wie es dann erst all denjenigen Menschen ergehen muss, werdende Mütter als auch überhaupt all jene, die eine medizinische Versorgung benötigen, die in den USA gar nicht krankenversichert sind. Da ist ja das Problem auch, dass die gesetzliche Pflicht dazu fehlt.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Bereits vorhandener Kinder - wenn ein weiteres Kind z.B. die Arbeits- bis Obdachlosigkeit der alleinerziehenden Mutter bedeuten würde.
Auch jeden Fall. Kann schließlich auch ein Grund sein, sich gegen ein Kind, ein weiteres Kind zu entscheiden und lieber abzutreiben. Auch da nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch weil man da an das spätere Kind denkt.


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