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Prägungen und Glaubenssätze

28 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Prägung, Glaubenssätze ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prägungen und Glaubenssätze

10.07.2025 um 20:51
Liebe Community,

ich möchte gerne mit euch ein Thema beleuchten, welche uns alle betrifft.
Die Rede ist von der eigenen Prägung den daraus entstanden Glaubenssätzen.

Kurz zur Erklärung: (sehr vereinfacht)
Als Glaubensätze bezeichnet man Überzeugungen, welche sich in einem Satz beschreiben lassen. Glaubenssätze können positiv als auch negativ sein. Diese Überzeugungen sind quasi die "Brille" aus dieser wird die Welt und alles was ihn ihr passiert sehen.

Unabhängig davon ob diese Glaubensätze der echten Wahrheit entsprechen oder nicht, interpretieren wir im Grunde alles was um uns herum und mit uns passiert durch diese "Brille".

Unsere Glaubensätze entstehen in aller Regel aus unseren kindlichen Erfahrungen und Erlebnissen und jenen aus der Jugendzeit. Gespeist wird diese Erfahrung aus der Umwelt in der wir aufgewachsen sind. Damit einher geht vor allem eben die kindliche und jugendliche Prägung, aus welcher sich diese individuellen Glaubensätze manifestieren können.

Verantwortlich für Prägung und Glaubensätze sind vor allem Eltern, jede Art von Bezugsperson und Umweltsituation.

Auch im erwachsenen Alter können neue Prägungen und neue Glaubenssätze (positiv und negativ) entstehen aber auch gebrochen werden.

Diese Überzeugungen können einfach sein, sich aber auch als ganzes Konstrukt wiedergeben.

Hier ein paar gängige Beispiele für negative Glaubenssätze:
Ich bin nicht gut genug.
ich bin zu viel.
Ich bin hässlich. etc...

Positive Beispiele können sein:
Die Welt ist ein guter Ort.
Man meint es gut mit mir.
Ich bin in Ordnung. etc..

Wichtig ist eben zu verstehen, dass wir in der Regel diesen Glaubensätzen unbewusst glauben und sie damit auch unser ganzes Leben beherrschen, was gut aber auch verheerend sein kann.

Vor allem wenn man mit vielen sehr negativen Überzeugungen aufwächst kann das einen großen negativen Einfluss auf das eigene Leben aber auch das auf andere haben. Aus solchen Glaubenskonstrukten können sich ganze psychische Erkrankungen entwickeln und sogar chronisch werden.

Glaubensätze zu verändern ist daher auch oft eine Lebenslange Aufgabe und kann sich dabei sehr schwierig gestallten.

Um nun auch eine Diskussionsgrundlage zu bieten:
Habt ihr davon schon einmal gehört? Beschäftigt ihr euch mit diesem Thema und wenn ja was habt ihr bei euch bemerkt?
Seid ihr euch eurer Prägung und den draus entstandenen Glaubenssätzen bewusst?


LG


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Prägungen und Glaubenssätze

10.07.2025 um 21:14
Meine Eltern haben mir in der Kindheit immer gesagt: wie man isst, so arbeitet man. Nun war es natürlich erstrebenswert, schnell zu arbeiten, (ist man schneller fertig), ergo auch schnell zu essen. Ist mir voll bewusst, aber krieg ich nicht raus. Ich inhaliere heute noch mein Essen, obwohl ich weiß, dass das ungesund ist. 🤷‍♂️


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Prägungen und Glaubenssätze

10.07.2025 um 21:16
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Glaubensätze zu verändern ist daher auch oft eine Lebenslange Aufgabe und kann sich dabei sehr schwierig gestallten.
Ich glaube(!), das man nach innen gerichtete Glaubenssätze ("ich bin nicht genug") wohl nur sehr schwer loswird. Vor allem wenn sie keinen eskalativen Charakter haben, können sie lebenslang beeinflussen ohne das man zu dem Punkt kommt, das mal behandeln zu lassen.
Ich glaube(!), das man nach außen gerichtete Glaubenssätze ("die Welt ist böse" oder "vertraue niemanden") sehr viel einfacher loswerden kann. Hier fällt imo die Reflektion der eigenen Erfahrungen deutlich leichter und oppositionelle Erfahrungen führen leichter zu einer Neubewertung. Man muss ja nicht sich selber neu infrage stellen, sondern nur "die da draußen".
Zumindest habe ich diese Erfahrungen gemacht.


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Prägungen und Glaubenssätze

10.07.2025 um 22:31
Am Ende obsiegt das Gute.

Geld ist nicht alles im Leben

Versuche deinen Weg zu gehen

Bleibt so, wie du bist

Man sollte auf sein Herz hören





Die Welt ist ein von Machthungrigen und dem Kapital erlegender dominierter Ort.

Geld regiert die Welt

Frauen stehen auf gutes Aussehen, Geld und anderen materiellen Besitz und auf Arschlöcher. (So pauschal denke und glaube ich schon lange nicht mehr)

Dicke haben keine Chance bei Frauen

CDU ist eine Unternehmerpartei

Wer saufen kann, kann auch arbeiten

Rechts ist böse

Links ist gut


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Prägungen und Glaubenssätze

11.07.2025 um 00:52
How do you do, fellow humons?
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Kurz zur Erklärung: (sehr vereinfacht)
Sehr verkompliziert, meinst du wohl. Du erläuterst hier umständlich das selbstverständlichste Zeug, als ob du versuchen würdest, einer KI zu erklären, wie Menschen funktionieren.
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Habt ihr davon schon einmal gehört? Beschäftigt ihr euch mit diesem Thema und wenn ja was habt ihr bei euch bemerkt? Seid ihr euch eurer Prägung und den draus entstandenen Glaubenssätzen bewusst?
Wer hat noch nie von Glaubenssätzen gehört? Von Grundüberzeugungen?
Wer merkt nicht, dass er welche hat?
Wer erinnert sich nicht an das, was ihn geprägt hat?

Ist das irgendein Sozialexperiment?


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Prägungen und Glaubenssätze

11.07.2025 um 01:16
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Glaubensätze zu verändern ist daher auch oft eine Lebenslange Aufgabe und kann sich dabei sehr schwierig gestallten.
Warum ist das eine Aufgabe? Was soll es bringen, aus einem Glaubenssatz einen anderen Glaubenssatz zu machen, besonders wenn es das ganze Leben dauert? Wenn du dich siebzig Jahre lang darauf konzentrierst, aus "Bäh, ich bin scheiße!" "Hurra, ich bin toll!" zu machen, hast du auch nichts mehr davon.

Davon abgesehen läuft das in der Realität oft so, dass sich unglückliche böse Buben plötzlich in wiedergeborene Christen verwandeln und äußerlich wie innerlich ein krampfhaftes Dauergrinsen aufsetzen. Das ist kein Wandel, sondern Selbstbetrug.

Das erste Ziel ist nicht Veränderung, sondern Akzeptanz. Man muss sich selbst ungeschminkt wahrnehmen - schwierig genug. Man muss lernen, zu lieben, was man wahrnimmt - noch schwieriger. Auf dieser Grundlage kann man das eigene Optimum erreichen - auch kein Zuckerschlecken. Und wenn man dann noch Zeit hat, kann man versuchen, sich selbst zu übertreffen - ein Kampf gegen Windmühlen.

Was man nicht kann: einfach einen Satz durch einen anderen ersetzen. Du hast noch, Stichwort "unbewusst", eine riesige Nachtseite aus Emotionen, Mustern, Trieben und Erberinnerungen. Das Ego ist extrem anfällig für Selbstbetrug und wähnt sich notfalls alle paar Monate zum Besseren transformiert, aber letztendlich ist es nur Spruch und Pose; wie ein Operettenkaiser, der vergessen hat, dass er einem Drehbuch folgt.


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Prägungen und Glaubenssätze

12.07.2025 um 10:28
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Kurz zur Erklärung: (sehr vereinfacht)
Als Glaubensätze bezeichnet man Überzeugungen, welche sich in einem Satz beschreiben lassen. Glaubenssätze können positiv als auch negativ sein. Diese Überzeugungen sind quasi die "Brille" aus dieser wird die Welt und alles was ihn ihr passiert sehen.
Ich glaube, dass jeder Mensch Glaubenssätze verinnerlicht habt - sehr tief verankert, sie helfen uns, uns selbst, andere und die Welt in ein Wertesystem einzuordnen. Ich glaube auch, dass sie unser Denken, Fühlen und Handeln oft unbewusst prägen. Ich denke, jeder hat positive Glaubenssätze "Ich weiß, dass ich immer pünktlich bin" und negative "brauche ich nicht versuchen, ich bin nicht gut genug" - die einen dann begrenzen.

Problematisch finde ich, wenn diese als Entschuldigung oder Erklärung benutzt werden, um sich nicht zu zwingen, aus der Komfortzone heraus zu kommen oder weil man sich gar nicht verändern will. Dann kann man sich prima in die Opferrolle flüchten "Ich habe immer gesagt bekommen, ich kann das nicht gut!". Sie sind ja keine unumstößliche Wahrheiten.

Ich denke, es gibt auch so "Zeitgeistglaubenssätze". Ich bin ein Kind der 70er, gerade als Mädchen hat man da oft gesagt bekommen "Nimm dich nicht so wichtig!" und "Sicher, dass du das kannst?". Bei mir hat das schon dazu geführt, dass ich mich gerade beruflich ungern selbst in den Mittelpunkt stelle und ziemlich gründlich arbeite, weil ich Angst habe, dass man mich für oberflächlich hält. Aber das finde ich heute gar nicht so schlecht. Ich habe (jüngere) Kolleginnen, die z.B. alles in unserer Arbeitsgruppe dokumentieren müssen, was sie tun.


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Prägungen und Glaubenssätze

15.07.2025 um 06:30
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Komfortzone
Ich mag diese Wort nicht.
Ist es nicht eher ein Fenster der Toleranz? Außerhalb diesem geht es einem nicht gut.
Bin ich ein eher träger Mensch, wird suggeriert, den Allerwertesten hochzubekommen. Nach wessen Maßstab?
Es heißt dann schnell: sei anders als es deinem Wesen entspricht.

Komfort: Wohlfühlbereich. Grüner Bereich.

Glaubenssätze sind für mich wichtige Leitlinien, denn sie sind nicht aus der Luft gegriffen. Sie machen mein Wesen aus. Und sie sind aus meiner Erfahrung mit der Umwelt entstanden plus meinen Erbanlagen. Ich kann sie nur durch neue Erfahrungen überschreiben um nicht in Dogmatismus zu verfallen.


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Prägungen und Glaubenssätze

15.07.2025 um 09:58
Ein negativer Glaubenssatz, den mir als Kind meine Mutter regelrecht eingetrichtert hat, war (an mich gerichtet): "Du kannst nichts, aus dir wird nie etwas!"

Obwohl ich mir schon oft bewusst gemacht habe, dass dieser Glaubenssatz in mir drin steckt und destruktiv wirkt, kriege ich ihn nicht überwunden. Er trägt bis heute dazu bei, dass ich mir nichts zutraue und sehr schnell bei Schwierigkeiten aufgebe, obwohl ich selbst sehe, dass das keine zielführende Strategie ist.

Bis heute habe ich aber keine Lösung gefunden, wie ich diesen Glaubenssatz in meinem Kopf neutralisieren oder unwirksam machen könnte.


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Prägungen und Glaubenssätze

15.07.2025 um 19:48
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ein negativer Glaubenssatz, den mir als Kind meine Mutter regelrecht eingetrichtert hat, war (an mich gerichtet): "Du kannst nichts, aus dir wird nie etwas!"
Das tut mir leid für dich, das ist nichts mitdem ein Kind aufwachsen sollte und da verstehe ich, daß dich das so lange begleitet. Die Mutter ist ja meistens die zentrale Orientierungsperson im Leben.
Es gibt ja auch diese Taktik, Glaubensätze ins Unterbewusstsein zu schreiben, also sich selber positive Botschaften zu sagen vorm Spiegel, ich habe keine Erfahrung damit aber wenn andere sich so in einem verewigen können, kann man das selber bestimmt auch.


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Prägungen und Glaubenssätze

16.07.2025 um 10:09
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:und da verstehe ich, daß dich das so lange begleitet.
Viele Leute haben zu mir gesagt "Wie kann das sein, dass Du das nicht überwunden hast? Du bist doch jetzt erwachsen?". Aber dieser Glaubenssatz steckt irgendwo ganz tief im Hirn drin und dirigiert von da aus mein Leben. Das Erwachsenenbewusstsein liegt zwar wie eine Schicht oben drüber, aber es wird aus dieser Tiefe heraus mit Gefühlen und grundsätzlichen Sichtweisen aufs Leben gespeist. Und da steht eben immer der Grundsatz wie ein Menetekel: "Ach, ich kann ja nichts, ich brauche es gar nicht erst versuchen, es wäre sowieso zwecklos...". Das löst in mir Gefühle von Resignation, Müdigkeit, Mutlosigkeit aus, die nur schwer zu überwinden sind.


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Prägungen und Glaubenssätze

16.07.2025 um 11:32
Meine:
- Das wahre Elend der Menschen erkennt man an ihren Vergügungen.
- Kommunikation ist schwer.
- Du kannst glauben, was Du willst. Aber schreibe mir nicht vor, was ich nicht tun darf aufgrund Deines Glaubens.

Grüße
Omega Minus


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Prägungen und Glaubenssätze

16.07.2025 um 11:35
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ein negativer Glaubenssatz, den mir als Kind meine Mutter regelrecht eingetrichtert hat, war (an mich gerichtet): "Du kannst nichts, aus dir wird nie etwas!"
Naja, da muss aber schon mehr vorgefallen sein, als nur ein Satz.
Es ist die Beziehung wie du zu dir stehst, zur Umwelt, gemachte Erfahrungen.

Mein Glaubenssatz war auch, ich bin dumm faul und unzuverlässig.
Und das stimmt ja auch.
Bis ich erfuhr, dass ich ADS habe, und ich nicht persönlich Schuld daran bin.
ADS zu haben ist die eine Sache, aber wächst man in einer dysfunktionalen Familie auf, verstärkt sich das natürlich.
Eigentlich müsste ich wütend sein, wütend darauf dass es keiner erkannt hatte, und mir niemand geholfen hatte. Eigentlich könnte ich stolz sein, dass ich so gut, -oder einigermaßen gut- noch durchs Leben gekommen bin. Trotz aller Schwierigkeiten. Vieles hat sich bei mir im Leben nicht erfüllt, auch das muss ich akzeptieren (lernen).


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 08:07
Zitat von martenotmartenot schrieb am 15.07.2025:Ein negativer Glaubenssatz, den mir als Kind meine Mutter regelrecht eingetrichtert hat, war (an mich gerichtet): "Du kannst nichts, aus dir wird nie etwas!"
Ich meine wenn man sich mal vor Augen hält, wie sich das reinbrennt und welchen negativen Einfluss das auf ein ganzes Leben haben kann. DAs ist schon wahnsinnig.


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 08:12
Zitat von AiolodAiolod schrieb am 11.07.2025:Sehr verkompliziert, meinst du wohl. Du erläuterst hier umständlich das selbstverständlichste Zeug, als ob du versuchen würdest, einer KI zu erklären, wie Menschen funktionieren.
Ich habe dezent das Gefühl, dass du ein riesiges eigenes Problem mit dem Thema hast. Ich weiß wir stehen und nicht persönlich gegenüber und ich weiß auch, dass online man vieles Missverstehen kann, aber du begegnest diesem Thema mit null Respekt - aus meiner Wahrnehmung.
Zitat von AiolodAiolod schrieb am 11.07.2025:Wer hat noch nie von Glaubenssätzen gehört? Von Grundüberzeugungen?
Wer merkt nicht, dass er welche hat?
Wer erinnert sich nicht an das, was ihn geprägt hat?

Ist das irgendein Sozialexperiment?
Es gibt viele Menschen, die dass was sie erlebt haben verdrängen und sich daher auch über die dahinterliegenden Überzeugungen sich nicht bewusst sind.
Zitat von AiolodAiolod schrieb am 11.07.2025:Warum ist das eine Aufgabe? Was soll es bringen, aus einem Glaubenssatz einen anderen Glaubenssatz zu machen, besonders wenn es das ganze Leben dauert? Wenn du dich siebzig Jahre lang darauf konzentrierst, aus "Bäh, ich bin scheiße!" "Hurra, ich bin toll!" zu machen, hast du auch nichts mehr davon
Das kann doch die Entscheidung von jedem einzelnen sein. Lieber verbringe ich 70 Jahre daran auch scheiße toll zu machen, als mich die ganze zeit scheiße zu fühlen. Ich bin halt stärker als meine Prägungen.


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 08:14
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb am 16.07.2025:- Das wahre Elend der Menschen erkennt man an ihren Vergügungen.
- Kommunikation ist schwer.
- Du kannst glauben, was Du willst. Aber schreibe mir nicht vor, was ich nicht tun darf aufgrund Deines Glaubens.
Ich finde diese Glaubenssätze sehr interessant, auch wenn ich gerade noch nicht direkt herleiten kann, was sie im einzelnen bedeuten (ist für mich vielleicht auch zu komplex). Hast du dir diese Sätze selbst angeeignet oder sind das Prägungen aus deiner Kindheit?


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 08:15
Zitat von martenotmartenot schrieb am 15.07.2025:Bis heute habe ich aber keine Lösung gefunden, wie ich diesen Glaubenssatz in meinem Kopf neutralisieren oder unwirksam machen könnte.
Aus meiner Perspektive helfen nur Therapie und korrigierende Erfahrungen.


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 09:08
Zitat von AiolodAiolod schrieb am 11.07.2025:Wer erinnert sich nicht an das, was ihn geprägt hat?
Ich meine, die meisten Menschen haben keine Ahnung was sie wirklich explizit geprägt hat. Viele gehen dem erst auf den Grund wenn die Probleme größer werden und manche schaffen es nur mit therapeutischer Hilfe.
Das kann ein einzelner Satz eines Onkels sein, eine wiederkehrende Abwertung im Kindergarten, unbeaufsichtigter Medienkonsum in der Kindheit, vor allem patriarchalische Familienstrukturen werden zur Normalität sodass deren schädliche Wirkung auf das eigene Sozialverhalten schwerer zu erkennen ist.
Erst wenn die Probleme größer werden oder Beobachtungen anderer Menschen das eigene Weltbild, Werte usw infrage stellen, kann man erkennen was in der Vergangenheit dazu geführt hat, daß man evtl. sein bisheriges Leben in den Wertvorstellungen anderer gelebt hat und die nicht zu einem passen oder die Ursache für die eigenen Probleme sind.

Also nein, es ist nicht selbstverständlich das man sich an alle prägenden Ursachen erinnert. Es ist oftmals schon schwierig überhaupt eine Prägung bei sich selber zu erkennen.


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Prägungen und Glaubenssätze

08.08.2025 um 09:18
Zitat von martenotmartenot schrieb am 16.07.2025:Viele Leute haben zu mir gesagt "Wie kann das sein, dass Du das nicht überwunden hast? Du bist doch jetzt erwachsen?".
Ja, es gibt kaum flächendeckende Achtsamkeit für solche Beeinträchtigungen. Ich hatte es vor kurzem erst gehabt, Familie im Rentenalter und so seit mid 30 immer wieder Depressionen und ich weiß das da was quer liegt weil Vater früh verstorben und Schwester sehr dominant aber man hat keine finanziellen Sorgen, im Gegenteil und da höre ich von 40s sowas wie: "die haben doch alles, wo ist denn das Problem. Andere müssen sich Gedanken machen wie sie über die Runden kommen aber die, da gibt es doch keinen Grund traurig zu sein". Also da ist null Verständnis da für sowas, sie verstehen es auch nicht, daß Thema ist für sie nicht erfassbar und dessen sind sie sich nichtmal bewusst.

Mir wird auch ab und zu ein Psychiater in die Timeline gespielt, dessen Kurzvideos drehen sich immer um Familie und das die meisten Probleme immer aus der Familie heraus induziert wurden und er geht sogar noch weiter und versucht ne Lanze zu brechen für Menschen, die sich entscheiden sich von ihrer Familie abzuwenden weil sie sich dort nicht wohlfühlen, nie wohlgefühlt haben. Diese Hürde nimmt er ziemlich tief und mit vollem Selbstverständnis wohlwissend - er spricht es immer an - das dies natürlich eine Handlung ist, die sich viele nichtmal vorstellen können.
Das hat mich beeindruckt und mir fiel auf: die Menschen die ich kenne die dies getan haben, nicht viel, erlebe ich als sehr authentisch und abgeklärt, zwanglos und überzeugend - ich spüre da sie für sich die richtige Entscheidung getroffen haben, eine wahrhaftige.


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Prägungen und Glaubenssätze

09.08.2025 um 16:00
Glaubenssätze und daraus resultierende Strukturen…leider etwas, womit ich mich sehr lange schon beschäftige und beschäftigen muss.

Meine Mutter wollte einen Sohn und zwar 1983, den ersten Stammhalter in der Familie meines Vaters. Meine Tante war schneller und zu allem Überfluss wurde ich auch noch ein Mädchen.
Die Vorwürfe reichen von „Du hast meine Figur ruiniert.“ bis zur Schuldzuweisung, mindestens Schuld am Scheitern einer der beiden Ehen meiner Mutter zu sein.
Die Ignoranz (die heute ein hämisches Grinsen ist) meiner Vergewaltigung als 5jährige ist nur ein weiterer deutlicher Punkt auf diesem Weg.

Gut genug war und ist bis heute nichts, was ich tue. Dazu war ich eben nicht das, was sie wollte. Noch nicht mal vorzeigen hat man mich können, weil ich bspw. als Schülerin nicht besonders gut war.
Man hat immer etwas gefunden, womit man mich abwerten konnte.
Ganz im Zeichen ihrer eigenen Mutter.

Das zog sich über viele Jahre, hat sich natürlich zu einem Selbstläufer entwickelt, mit Glaubenssätzen, wie „Ich bin nicht gut genug!“, „Ich bin hässlich!“, „Ich bin dumm!“, „Ich bin nicht liebenswert.“ usw.
Bis Mitte 20 war ich gehemmt, schüchtern, angewiesen auf die Meinungen anderer über mich. Ich hatte keine Pubertät, weil jedes Aufbegehren massivst geahndet worden wäre.

Ganz klar, dass meine Mutter es heute per Gaslighting versucht, anders darzustellen, denn ich bin ja ihr Übel.

Erst mit meiner Ausbildung (nach Studium und erster Ausbildung) zuerst zur Pflegehelferin, was mir ein Praktikum beschert hat, und dann die „große“ Ausbildung zur Krankenschwester hat vieles verändert.
Zum ersten Mal bekam ich positive Rückmeldungen.
Dazu kam ich dann ins Kloster und habe meine erste und einzige Partnerin kennengelernt.

Plötzlich kam mir dann „Irgendwas stimmt hier nicht.“ und dazu das Buch „Meister der Matrix“ von HG Koch, in dem es eben genau um diese (falschen, zerstörerischen) Glaubenssätze geht. Das im Gesamten hat viel bewegt und vieles verändert. Glücklicherweise. Auch wenn es mich zwischen 2017 und 2024 teilweise in die tiefsten der Tiefen geführt hat, trotz Therapie.

Heute bin ich weitestgehend frei von den Meinungen anderer (auch wenn mit allmy versucht, das Gegenteil, nebst den alten Glaubenssätzen wieder einzureden), lebe alleine, recht fern von den meisten Menschen, aber mir geht es gut.
Die „Todessehnsucht“ jedoch bleibt, aber die hat wenig bis gar nichts mit den Glaubenssätzen zu tun. Ich bin einfach geistig und vom “Menschengeschmack” get zwei bis drei Generationen zu spät auf die Welt gekommen…was auch immer ich mir beim Lebensplan mit dieser Reinkarnation dabei gedacht habe. Mittlerweile kann ich das aber mit Humor sehen, auch wenn’s oft immer noch sticht.

Allerdings denke ich, meine Mutter merkt sehr wohl, dass sie mit ihren Versuchen, mich kleinzuhalten, nicht mehr durchdringt. Sie scheint sich auch tatsächlich mit meinen Diagnosen (wie Depression, Autismus, ADHS…) wenigstens ein bisschen beschäftigt zu haben.
Aber dass ich ihr und ihrer aktuellen Freundlichkeit nicht über den Weg traue und auch nie mehr Vertrauen in sie (oder überhaupt jemanden, außer in mich selbst) haben werde; selbstredend. Heute belastet es mich auch nicht mehr. Früher war immer noch dieser Grundsatz “Du musst deine Eltern lieben und ehren.” im Kopf. Der ist heute zur Gänze verschwunden. Respekt ja, Liebe? Ehren? Vergessen? Nope.

Befreiend sich heute größtenteils auf andere Dinge konzentrieren zu können, als ständig sich selbst zu hinterfragen oder krampfhaft Verständnis für nicht nachvollziehbare Handlungsweisen der Eltern finden zu wollen.

Nur hier fehlt mich noch etwas das Standing, bzw. mich irritiert hier immer wieder dieses oft vorherrschende “Gott, bist du blöd! Denk’ mal nach, ey!”, das man hier so oft und meist keineswegs freundlich verpackt an den virtuellen Kopf geworfen bekommt.
Wer Jahrzehnte damit zu schaffen hatte, muss erst lernen, dass nicht jeder Schuh passt und dass man in den meisten Fällen nur der präferierte Prellbock für den Frust anderer ist, sonst wäre die Kommunikation anders; neutraler und sachlicher. Eben, wie im realen Leben.
Vorteil Allmy: hier kann ich mir unsympathische Menschen blockieren.
Im realen Leben muss ich einen anderen Weg finden, mir solche Leute vom (privaten) Leib zu halten.


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