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Marquis de Sades Kinderheim

37 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: England, Kinderheim, Marquis De Sade ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 14:26
Jeder hat wohl schon von den unglaublich grausamen Vorfällen in dem Kinderheim in Jersey gehört.

Wer nicht weis um was es geht, lese bitte zuerst mal die folgenden Links durch.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,539387,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,538616,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,537913,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,537533,00.html

Jahrzehntelang wurden dort Kinder misshandelt, gefoltert, vergewaltigt und ermordet.

Ich möchste nun über diese Thema reden, und zwar darüber wieso Menschen so etwas machen können und vor allem wie man den Opfern helfen kann und wie man sowas in Zukunft verhindern kann.

Für mich kommt diese Geschichte ja vor wie de Sades Phantasien in die Wirklichkeit verfrachtet. Die "120Tage von Sodom" in Jersey relaisiert sozusagen.

Was ich NICHT will und wo ich auch dagegen angehe sind die üblichen "Hängt Sie höher", "Schwanz ab" und ähnliche stumpfsinnige Proletereien die ja bei solchen Themen leider immer den größten Teil der Postings ausmachen.

Also nochmal, es geht in diesem Thread NICHT um Rache, nicht um Bestrafung, nicht um die Befriedung des eigenen Blutdurstes sondern ausschließlich um die Gründe wie sowas passieren könnte und darum wie man den Opfern heute und in Zukunft helfen kann bzw. wie man sowas berhindern kann.

Zum Thema verhindern gehören die "Schwanz ab" Schreiereien übrigends auch nicht dazu, da Abschreckung noch niemals funktioniert hat.


So, ich hoffe auf interesante Stellungsnahmen und wie gesagt, keine Proletereien bitte.

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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 14:32
ich war auch mehr als entsetzt als ich darüber gelesen und im tv gehört habe. ich denke die heime werden viel zu wenig kontrolliert. es wird immer angenommen, das die kinder dort gut aufgehoben sin. dabei ist , wie man jetzt wieder sieht, genau das gegenteil der fall.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 14:33
ich hab doch geantwortet.......


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 14:53
@Topic
Also nochmal, es geht in diesem Thread NICHT um Rache, nicht um Bestrafung, nicht um die Befriedung des eigenen Blutdurstes sondern ausschließlich um die Gründe wie sowas passieren könnte und darum wie man den Opfern heute und in Zukunft helfen kann bzw. wie man sowas berhindern kann.


es waren menschen die sexuell gedürstet werden wollten, die kinder ausgebeutet hatten. einfach schrecklich und doch menschlich.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 15:48
Es ist die schreckliche,unnatürliche Perversion von Kranken Hirnen.Bei denen scheint das Stammhirn etwas zu sehr ausgeprägt zu sein.Die dunkle Natur des Menschen.Ein Feheler der Evolution.Wenn das Kindchen Schema nicht mehr greift hat die Natur einen Fehler gemacht.Wird es leider immer wieder geben.Genau so wie Männer ihre Frauen mißhandeln,schlagen weil sie sich dann wie Gewinner fühlen und genau diese Frauen heulend im TV stehen und sagen" es ist doch meine liebe,er meint es doch nicht so."


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 15:57
Ich frage mich wie man ein normales Leben führen kann, wenn man als Kind in diesem Horrorheim gewesen ist. Kann man ohne professionelle Unterstützung, die man ja nicht in Anspruch nimmt wenn man schweigt, jemals eine sexuelle Beziehung haben oder in Ruhe schlafen?
Das perfideste an solchen Verbrechen ist die Tatsache, daß die Opfer meist schweigen und zwar nicht nur weil sie Angst haben sondern weil sie sich oft bizarrerweise deswegen schämen oder durch diese Vorfälle das Vertrauen in Menschen verloren haben.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 16:18
ein normales leben, was man auch immer darunter versteht,werden diese kinder nur führen können, wenn sie jaherelange therapien auf sich nehmen.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 16:35
Solche Traumen sind im Grunde gar nicht zu verarbeiten. Jahrelange Therapien verhindern allenfalls in diesem Fall, dass die Opfer - wenn sie selbst erwachsen sind - auch noch zu Tätern werden.


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 16:44
Ich finde es schon schlimm, das sowas passieren kann. Aber sind wir mal ehrlich, JEDER kann ÜBERALL Opfer von so einer Tat werden. Ob es nun ein Heim ist oder die offene Straße.

Sicherlich ist die Tatsache, dass an einem Ort der Sicherheit Verbrechen begangen werden, sehr bedauernswert. Dennoch kenn jeder Fälle von Vergewaltigungen und Mord in der Familie, auch ein Ort der Sicherheit.

..
Es macht mich sprachlos irgendwie.
Wenn man bemerkt, wie hilflos man sein kann.
Das man Opfer sein kann.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 19:10
Systematisch seien in dem Heim «Haut de la Garenne» in der Ortschaft St. Martin ältere Kinder von Angestellten angestachelt worden, Jüngere anzugreifen und zu vergewaltigen, berichtete der heute 59-jährige Peter Hannaford. Er selbst sei als Heimkind mit zwölf Jahren «fast jede Nacht» Opfer solcher Gewalttaten geworden.

Andere Zeugen berichteten, wie sich Heim-Mitarbeiter bei Partys betranken und sich gezielt die «schwächsten Kinder» für sexuellen Missbrauch aussuchten. «Vergewaltigungen von Mädchen ebenso wie Jungen in allen Altersgruppen waren an der Tagesordnung», berichtete eine 49 Jahre alte ehemalige Heimbewohnerin.

Insgesamt hätten sich inzwischen mehr als 150 mutmassliche Opfer und Zeugen von Vergewaltigungen gemeldet, die bis Anfang der 60er Jahre zurückreichen sollen, hiess es bei der Polizei. Mit der Entdeckung weiterer Kinderleichen werde gerechnet, nachdem speziell abgerichtete Spürhunde angeschlagen hätten.


Es ist unvorstellbar, wie Menschen ihre Macht gegenueber juengeren und schwaecheren ausnutzen und demonstrieren.

In einem anderen Artikel ist von mehrern Jungen die Rede, die aus dem Heim geflohen sind und spaeter an nahe gelegenen Baeumen aufgehangen gefunden wurden. Ob es sich um reale Suizide oder um Verschleierung seitens der Betreiber des Heimes handelt, ist nicht klar. Beides wuerde mich nicht verwundern.


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Marquis de Sades Kinderheim

08.03.2008 um 19:25
Oh ja als ich das gehört hab wurde mir auch anders.


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Marquis de Sades Kinderheim

09.03.2008 um 15:59
Leider nicht erst jetzt und sicher auch nicht das LETZTE, was da aufgedeckt wird.
An die Dunkelziffern mag man gar nicht erst denken.

http://www.trisomie21.de/euthanasie_austria.html (Archiv-Version vom 12.08.2007)

*******

05. März 2008, 16:09
Guernsey: Verdacht auf Kindesmisshandlungen
Nach den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs auf der Kanalinsel Jersey stehen nun auch zwei Kinderheime auf der Nachbarinsel Guernsey unter Verdacht.

«Es gab definitiv Misshandlungen auf Guernsey. Wenn auch nicht im selben Masse wie auf Jersey, aber es gab sie», sagte heute der Zeuge nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA.

In dem Kinderheim «Haut de la Garenne» auf Jersey sollen nach Zeugenangaben mehr als 160 Kinder körperlich misshandelt und sexuell missbraucht worden sein. Die Taten reichen bis zu 40 Jahre zurück.

Der neue Zeuge hat nach eigenen Angaben zuerst in dem Kinderheim «Haut de la Garenne» und später in den Kinderheimen auf der zweitgrössten Kanalinsel Guernsey gelebt. Dort hätten ein inzwischen verstorbener Mitarbeiter und andere Angestellte die Kinder geschlagen, sagte der 49-Jährige.

«Niemand wollte uns zuhören. Ich habe das Gefühl, die Behörden wollten nicht glauben, was dort vor sich ging.» Ein Sprecher der Polizei in Guernsey sagte, bisher habe es keine Anzeigen gegeben. Sobald dies geschehe, würde ermittelt.



Auf dem Gelände des ehemaligen Kinderheims auf Jersey war am vorletzten Wochenende ein Kinderschädel gefunden worden. Bisher spricht die Polizei von 40 Verdächtigen in dem Fall. Das Kinderheim wurde Mitte der 80er-Jahre geschlossen.

(cbn/sda) Quelle tagesanzeiger


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Doors ehemaliges Mitglied

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Marquis de Sades Kinderheim

10.03.2008 um 08:50
Überlebenden Opfern kann man vermutlich nur in langen therapeutischen Verfahren helfen, ihre Traumata zu überwinden. Ihre Chancen dafür stehen etwas besser, als für Kinder, die ausserhalb Europas oder zu früheren Zeiten solche Dinge erleben mussten.

Was Menschen anderen Menschen antun können - dafür gibt es genügend Belege aus Gegenwart und Vergangenheit.

Verhindern können wird man dergleichen - wie alle Verbrechen - niemals.


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Marquis de Sades Kinderheim

10.03.2008 um 09:38
^^@ Doors sicher nicht alle...aber es hätte sicher einiges verhindert werden können, es schauen zu viele weg, wenn ihnen etwas auffällt.


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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 15:58
willst kein schwanz ab?? hängt sie höher?? was da geschehen ist ist total grausam,ich habe selbst ein kind und seitdem er da ist schocken mich solche nachrichten noch mehr auch solche über triebtäter mit angeblich schwerer kindheit. die überlebenden opfer sind sicher aufs schlimmste traumatiesiert.

Vieleicht mal wieder die todesstrafe einführen!!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:09
Siehe hierzu den endlosen Todesstrafen-Thread.

Die meisten Kinder werden von ihren Eltern misshandelt und missbraucht.
Tod allen Eltern?


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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:15
Ich verfolge diese Geschichte schon seit dem Anfang, als es bekannt wurde.

Seit ca. März hört man nichts mehr von den weiteren Ermittlungen. Ich habe jedenfalls nichts darüber gefunden.
Es sollen ja auch Leute aus höheren Positionen verwickelt sein ( mal wieder siehe Belgien )

Von daher wunderts mich eigentlich nicht wirklich, dass man nichts mehr davon hört.

Mal abwarten.....


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Doors ehemaliges Mitglied

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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:21
Link: www.sueddeutsche.de (extern) (Archiv-Version vom 24.03.2010)

"Kindergefängnis" auf Jersey Der Kerker des Grauens - 01.08.2008
...ehemaligen Waisen- und Kinderheimes Haut de la Garenne die verkohlten Überreste von mindestens fünf Kindern gefunden...mit ihren Untersuchungen in Haut de la Garenne begannen. Im Zuge ihrer Ermittlungen hob die...gemeldet, die als Kinder in Haut de la Garenne waren und von Misshandlungen berichteten...

Kindsmissbrauch auf Jersey Überreste von fünf Kindern gefunden - 31.07.2008
...zerschnittenen Knochenteile und Zähne von mindestens fünf Kindern seien in einem Keller des ehemaligen Kinderheims "Haut de la Garenne" gefunden worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Opfer sollen vier bis elf Jahre alt gewesen sein. Da es aber...

Kinderheim-Skandal auf Jersey Ermittlungen in deutschem Bunker - 09.07.2008
...Fall, der im Februar international für Schlagzeilen gesorgt hatte. Rund 100 Menschen sollen Opfer in dem Heim "Haut de la Garenne geworden sein. Zeugen hatten berichtet, dass Mitarbeiter die Kinder dort in den 60er und 70er Jahren vergewaltigt, geschlagen...

Kindsmissbrauch auf Jersey Dritter Mann verhaftet - 12.06.2008
...Mann verhaftet. Er ist bereits der dritte Verdächtige, der im Zusammenhang mit den Verbrechen im Kinderheim "Haut de la Garenne" festgenommen wurde. Nähere Einzelheiten zum Festgenommenen und den Vorwürfen gegen ihn teilte die Polizei nicht mit...

Jersey Neuer Fund im "Kindergefängnis" - 22.04.2008
Milchzähne und Knochen fand die Polizei im ehemaligen Kinderheim "Haut de la Garenne" auf Jersey. Der Fund eines Kinderschädels hatte einen Skandal aufgedeckt.

Quelle und mehr siehe Link.


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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:23
Macht korrumpiert, grenzenlose Macht korrupiert auch grenzenlos.

So etwas wird immer geschehen, wenn Menschen Macht über einen anderen haben und es keine iwrkungsvolle Kontrollen gibt, die den Missbrauch verhindern.

Es leicht seine Macht zu missbrauchen, ich habe oft gesehen wie schnell man auf diesen Weg geraten kann und wie dünn die Tünche der Zivilisation und Aufklärung ist.
Menschen sind Tiere die die Kapazitäten ihres Großhirns, leider viel zu selten auf sinnvolle Aktivitäten verwenden.


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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:27
Doors - aber diese Infos hatte ich schon vorher mal gelesen, ist nichts wirklich neues

Sonderbar, dass das jetzt als news kommt....


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Doors ehemaliges Mitglied

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Marquis de Sades Kinderheim

16.09.2008 um 16:41
Die niederschmetterndste Nachricht freilich bewahrte sich Jerseys stellvertretender Polizeichef Lenny Harper bis zum Schluss auf. Denn die Morde werden seiner Meinung nach aller Voraussicht nach ungesühnt bleiben: "Letzten Endes könnte es aussehen, als ob wir nicht genügend Beweise haben werden, um Mordermittlungen mit dem Ziel aufzunehmen, jemanden für die Verbrechen, die hier verübt wurden, zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte er in einem Interview mit der BBC. Die Beweise reichten jedoch aus, um die Berichte über Missbrauch "substantiell zu bekräftigen".


65 Milchzähne
Das Problem der Ermittler liegt nach den Worten Harpers darin, dass sich die gefundenen Überreste - Milchzähne und Knochenfragmente - nicht präzise genug datieren lassen, um auf dieser Basis tätig werden zu können. "So wie es aussieht, werden wir keinen exakten Todeszeitpunkt erfahren", erklärte Harper. Eine erste Radiokohlenstoffdatierung konnte nur einen ungefähren Zeitrahmen zwischen den späten sechziger und den frühen siebziger Jahren definieren. Da Knochen und Zähne Schnittmarkierungen aufwiesen und teilweise verkohlt waren, geht die Polizei von einer Gewalttat aus, die vertuscht werden sollte.

Insgesamt haben die Behörden 65 Milchzähne und mehr als 100 Knochenfragmente gefunden, seit sie im vergangenen Februar mit ihren Untersuchungen in Haut de la Garenne begannen. Im Zuge ihrer Ermittlungen hob die Polizei vier unterirdische Kellerverliese aus, die von früheren Insassen des Heimes als "Strafzellen" beschrieben worden waren. In diesem Räumen entdeckten die Ermittler Fußfesseln und eine mit Blut verkrustete Wanne. An einen Holzpfosten waren die ominösen Worte gekritzelt: "Ich war Jahre und Jahre lang ungezogen." Im Laufe der letzten Monate haben sich Dutzende von Männern und Frauen gemeldet, die als Kinder in Haut de la Garenne waren und von Misshandlungen berichteten.

Die Polizei geht 97 konkreten Vorwürfen nach, in denen von Schlägen, Vergewaltigungen und Folterungen die Rede ist. Mehr als 100 Verdächtige wurden registriert und teilweise verhört; gegen drei Männer wurde Anklage wegen sexuellen Missbrauches Minderjähriger erhoben.


Verschleierungsversuche
Harpers Erklärungen haben mittlerweile Vorwürfe wiederbelebt, dass die politische und wirtschaftliche Elite der Insel die Vorfälle in dem Kinderheim vertuschen wolle. Der liberaldemokratische Unterhausabgeordnete John Hemmings, der das Thema mit der britischen Regierung erörtern will, hat nach eigenen Worten "keinen Zweifel" an einem Verschleierungsversuch. "Es ist klar, dass es fünf Fälle gibt mit genügend Beweismaterial für eine Strafverfolgung, bei denen aber diese Verfolgung aus irgendwelchen Gründen gestoppt worden ist", erklärte Hemmings.

Ähnlich hatte sich schon zuvor der ehemalige Gesundheitsminister von Jersey, Stuart Syvret, geäußert. Er hatte die Insel einen "geheimniskrämerischen Ein-Parteien-Staat" genannt, in dem die Regierung nur unzureichend kontrolliert werde. Jersey ist weder Teil des Vereinigten Königreiches noch der Europäischen Union und verabschiedet in seinem eigenen Parlament seine eigenen Gesetze.



(SZ vom 01.08.2008/grc)

Das ehemalige Erziehungsheim Haute de la Garenne ist der Schauplatz einer der größten Fälle von Kindesmisshandlung auf den britischen Inseln. Die Polizei bearbeitet derzeit 97 Fälle, die bis in die frühen 1960er Jahre reichen. Es gibt mehr als 100 Tatverdächtige.

Im Kellergeschoss des Skandal-Heims hatten Beamte vier geheime Räume entdeckt in denen Handschellen, eine blutverschmierte Badewanne und Kinderzähne gefunden wurden. In einen Holzbalken hatte jemand die Botschaft „Ich bin seit vielen Jahren böse“ geritzt.

Die Ankündigung der Polizei von Jersey, dass es womöglich nicht zu einer Mordanklage kommen werde, löste Proteste von Kinderschützern aus. Jerseys ehemaliger Gesundheitsminister Stuart Syvret forderte, dass die britische Regierung in die Ermittlungen eingreifen solle.

Das Rechtssystem der Kanalinsel – Jersey gehört nicht zum Vereinigten Königreich, sondern ist im Besitz der britischen Krone und verfügt über ein eigenes Rechtssystem – dürfte es den Opfern schwer machen, für ihre Leiden angemessen entschädigt zu werden. Laut Jerseys Strafrecht können nur Verletzungen, die nach dem 1. Mai 1991 zugefügt wurden, geltend gemacht werden. Auch das Zivilrecht hilft nicht weiter, denn der Misshandelte muss innerhalb von drei Jahren nach seinem 18. Geburtstag Klage einreichen. Rechtsanwälte forderten deswegen, dass auf Jersey – ähnlich wie bereits in Irland 2002 und in Kanada in den 1990er Jahren geschehen – spezielle Kompensationsverfahren ins Leben gerufen werden.

Bislang wurden sechs Tatverdächtige verhaftet, drei davon wurden auf Kaution freigelassen, gegen die anderen wird Anklage wegen Kindesmisshandlung, Notzucht und Vergewaltigung erhoben. Unmittelbar vor den Festnahmen hatte Jerseys Vize-Polizeichef Harper der Presse mitgeteilt, dass er bei seinen Ermittlungen auf erhebliche Widerstände gestoßen war. Pensionierte Polizisten hätten versucht, ihm das Leben schwer zu machen.

Der Grund: Die örtliche Polizei hatte es seinerzeit versäumt, den Vorgängen in Haut de la Garenne nachzugehen. Harper: „Was diese Ermittlungen von anderen dieses Kalibers unterscheidet ist die Feindseligkeit der Politiker. Man sollte ja annehmen, dass sie sich darum reißen würden, die Ermittlungen und die Opfer zu unterstützen – ganz im Gegenteil. Die Meisten kritisierten die Untersuchung und behaupteten, wir seien außer Kontrolle, weil wir uns wie eine politisch unabhängige Organisation aufführten. Aber ist das nicht das Rückgrat sauberer Polizeiarbeit?“

Harper steht allerdings kurz vor der Pensionierung. „Wenn der geht, dann wird das alles unter den Teppich gekehrt“, sagte Danni Jarman, die als junges Mädchen in dem Kinderheim sexuell missbraucht worden war.

In Haft befinden sich derzeit Michael Aubin (45), Claude Donnelly (68) und Gordon Claude Wateridge (76). Aubin wird vorgeworfen, zwischen dem 1. Januar 1977 und dem 31. Dezember 1980 einen siebenjährigen und einen 13jährigen Jungen sexuell missbraucht und einen Achtjährigen vergewaltigt zu haben. Die Kinder waren alle Insassen von Haute da la Garenne.

Donelly, der aus St. Brelade auf Jersey stammt, wird vorgeworfen sich zwischen 1971 und 1974 an einem zwölfjährigen Mädchen vergangen zu haben. Der Brite Wateridge aus Süd-London soll in seiner Zeit als Wärter in dem Kinderheim von 1969 bis 1979 Notzucht mit drei Mädchen unter 16 Jahren begangen haben.

(Die Welt, 4.8.08)

Haut de la Garenne bringt es immerhin auf rd. 795.900 Google-Hits.
Scheint also nicht ganz so, als ob das keinen interessieren würde.


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