Ethnisch motivierte Schönheitsoperationen

Es gibt plastische Operationen, um der Schönheit Willen. Menschen wollen schön sein und legen sich hierfür unter das Messer, um einem Ideal näher zu kommen.

Jedoch steigt die Zahl der ethnisch orientierten Operationen, sprich der Eingriffe bei Körperteilen, die diese als nicht-westlich, nicht-kaukasisch auszeichnen. Operationen bei Afroamerikanern und Afroamerikanerinnen an deren Lippen und Nasen werden durchgeführt, sowie sich asiatische Menschen die Augenlider öffnen lassen.

Der Druck auf die ethnisch "Marginalisierten" ist auf Grund von Rassismus groß und die mediale Umsetzung reproduziert ständig das Bild des "erfolgreichen Weißen"

Wozu führt das? Welche Folgen haben solche Operationen? Würdet ihr Operationen dieser Art als eher verwerflich ansehen, da sie nicht aus Schönheitsgründen geschehen, sondern eher um die ethnisceh Herkunft zu umgehen?

todesengel schrieb:Der Druck auf die ethnisch "Marginalisierten" ist auf Grund von Rassismus groß und die mediale Umsetzung reproduziert ständig das Bild des "erfolgreichen Weißen"

Wer sagt das? Quellen? Haare glätten unter Schwarzen war ja vor knapp 100 Jahren schon angesagt, legte sich aber beizeiten. Und was brächte dies auch alles, wenn doch die Hautfarbe so verräterisch schimmert?

@luciano


http://books.google.de/books?id=Ig_cUwBSTLcC&pg=PA41&lpg=PA41&dq=surgical+passing+-+das+unbehagen&source=bl&ots=atg_S_mAd6&sig=6HLGLvZhqM3wJLjucRt8p88LR9Y&hl=de&ei=CQD6TZXUO8vFtAbBv_npDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBkQ6AEwAA#v=onepage&q=surgical%20passing%20-%20das%20unbehagen&f=false

s.46

die farge ist ja, warum glätten sie sich die haare? dieses bild von glatten haaren muss denen ja irgendwo gezeigt worden sein und vermittelt worden sein, dass es "schön" ist die haare glatt zu tragen, sodass diese schwarzen es nachahmen?

Generell ist gegen Anpassung ja nichts einzuwenden, aber sowas ist schon äußerst drastisch. Den eigenen Körper unwiderruflich zu verändern sollte ein wohlüberlegter Schritt sein. Wenn dies aus freien Stücken geschieht, ist das ja nicht (mehr) verwerflich heutzutage, aber aufgrund von sozialem Druck, sei es Rassismus oder auch Gruppendynamik unter Jugendlichen, finde ich sollte man das auf jeden Fall nochmal überdenken.

todesengel schrieb:Der Druck auf die ethnisch "Marginalisierten" ist auf Grund von Rassismus groß und die mediale Umsetzung reproduziert ständig das Bild des "erfolgreichen Weißen"

Du meinst also das asiatische Efrnsehen zeigt nur Bilder von reichen Europäern/Amerikanern?Also ich glaube so ein Problem existiert nicht.Und Micheal Jackson als Beispiel ist ja wohl ein Witz.

Das Problem ist, dass egal wo du dich befindest, dir wird von den Medien oder deinem Umfeld gezeigt, wie du zu sein hast. Heutzutage wird einem nicht wirklich die Chance gegeben individuell zu sein. Natürlich kann man eigtl. machen, was man will, aber im Endeffekt leidet darunter die Akzeptanz in der Gesellschaft. Je mehr man also dem Gesellschaftsideal entspricht, desto einfacher hat man es in mancher Hinsicht.

Das ist meiner Meinung nach höchst verwerflich, aber ich kann jeden verstehen, der sich das leben etwas einfacher machen will, seien es auch drastische Methoden..


Gruß, penne

nun ja, die rassen sind eine konstruktion der menschen. diese gibt es schon sehr lange, hier handelt es sich um ein machtgefüge, das zumeist von europäern ausging (sklavenhandel wäre hier ein beispiel)

@TundraLdbz
naja, das mit den medien ist ein beispiel, dass dazu führen könnte, dass diese menschen sich dazu gezwungen fühlen in eine privilergiertere gruppe zu gelangen

@todesengel
Erst mal kann sich solche Operationen ja nur leisten wer genug Geld hat.Und dann braucht man wirklich nicht irgendwelche Operationen um nicht diskriminiert zu werden.

penne90 schrieb:Heutzutage wird einem nicht wirklich die Chance gegeben individuell zu sein.

ist also die folge davon, dass die individualität verloren geht? kann man von einer 2verwestlichung" sprechen?

@TundraLdbz
Ich habe das eher so wie @penne90 verstanden, dass es die Minderheiten in Ländern betrifft in denen das europäische Aussehen das vorherrschende ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man in den Medien eines zentralafrikanischen oder ostasiatischen Landes vorwiegend europäisches Aussehen vorfindet!

@TundraLdbz
das mit dem geld ist eine bedingung, die es bedarf, um sich unters messer legen zu lassen. meinst du dann, dass einer, der über die finanziellen mittel zu einem solchen eingriff verfügt, ohnehin schon sozial höher gestellt ist und eine verwandlung dieser art nicht bedarf?

ich weiß nicht inwiefern man von Verwestlichung sprechen kann, aber meiner Meinung nach auf jeden Fall von einer Vereinheitlichung. Ich meine jede kultur und auch jede Rasse hat ihre eigenen ideale, aber wenn man die mal alle über einen Kamm schert bin ich mir sicher, dass da einige Faktoren übereinstimmen. Und je ähnlicher sich die Menschen sind, desto einfacher ist es auch miteinander zu interagieren und sich zu profilieren.

auf jeden Fall geht Individualität verloren. Ich mein der erste Gedanke bei zB einem Mädel mit Haaren in alle Regenbogenfarben ist bestimmt auch eher "Was ist das denn?" als "Woah coole Haare, die sind echt klasse gemacht" (Jaja schlechtes Beispiel, doch ich ziehe als Ausrede mal die uhrzeit heran ;) )


Gruß

@todesengel
Ja natürlich.

es geht nicht nur um das "aussehen" an sich, sondern vielleicht eher um die zuschreibungen zu der "weißen rasse"...wie "erfolgreich", "intelligent", "attraktiv"... also positive attribute die mit einem westlichen aussehen verbunden sind.

Da kann man wohl getrost den künstlichen Schönheitsidealen der Medien und dem guten alten Rassismus die Schuld in dei Schuhe schieben. Gibt da auch bald eine Dokumentation drüber.

http://vimeo.com/24155797

Einfach traurig.

@Schnurrgerüst
danke für den link, hatte schon nach mehr quellen zum thema gesucht (;

Und wenn man kein Geld hat, ändert man seinen Namen! ;) Einer meiner Arbeitskollegen stammt aus Albanien und hat im Kollegenkreis seinen Nachnamen als seinen Vornamen ausgegeben, weil dieser westlicher klang. Erst vor kurzem, allerdings 2 Jahre nach seiner Einstellung, habe ich das herausgefunden und natürlich nachgefragt und er meinte, dass er hier in Deutschland die Erfahrung gemacht hat, dass das Kennenlernen in einem neuen sozialem Umfeld wie der Arbeitsstätte leichter vonstatten geht, wenn er sich mit einem Namen anprechen lässt der für uns nicht so exotisch klingt. Das ist im Grunde das Gleiche und kostet ihn kein Geld, wie z.B. eine Operation!

@El-Presidente
ja sowas ist auch ne möglichkeit "ethnisch unsichtbar" zu werden, mhhh

wenn immer mehr menschen sich solcher operationen unterziehen, wächst dann der druck auf andere umso mehr, da sie sehen, dass es möglich sit ud dass eine operation dieser art eventuell zu erfolg führt?

also meint ihr, eine integration in eine andere kultur ist durche inen solchen eingriff möglich?

zb. auch juden haben sich operieren lassen (da ihre nasen sie "angeblich" als solche auszeichneten)