McDonalds - Happy Meal verbieten?

@gibraltar


Der Staat kann und sollte Eltern die Erziehungsarbeit nicht abnehmen. Ich möchte nicht, dass mir jemand vorschreibt, was ich zu essen bzw. nicht zu essen habe, auch nicht, dass das jemand meinen Kindern vorschreibt.
Was ich mag und was ich nicht mag, entscheide ich schon gern allein. Auch das Risiko kann ich selbst abwägen. Trinke ich Cola, riskiere ich Karies und Diabetes, trinke ich Bier, riskiere ich Alkoholabhängigkeit und Übergewicht. Rauche ich, verrecke ich an Krebs - derartiges weiss eigentlich jeder.

@Doors

Doors schrieb:Was ich mag und was ich nicht mag, entscheide ich schon gern allein.

Die Entscheidungen, welche die meisten Menschen treffen, sind nicht zwangsläufig vernünftig und oft von Emotionen und den äußeren Umständen gesteuert. Du wirst beeinflusst durch deine Kultur, die Menschen um dich herum, deinen Bildungsstand, deine finanziellen Situation und durch die Medien, die du konsumierst. Fremde Einflüsse sind also ohnehin vorhanden. Ein wirtschaftlicher Einfluss kann aber zum Beispiel durch einen staatlichen Einfluss ersetzt werden, der eine Person genauso fremd steuert, aber zu einer anderen, für diesen Menschen bessere Entscheidung führt.

@gibraltar
Das Argument steht in unserem Grundgesetz.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und davon ist die Werbung nicht ausgeschlossen.

In was für eine Diktatur kämen wir denn wenn wir die Medien zensieren würden.

gibraltar schrieb:durch einen staatlichen Einfluss ersetzt werden, der eine Person genauso fremd steuert, aber zu einer anderen, für diesen Menschen bessere Entscheidung führt.

"Vater Staat" weiss also besser als ich, was gut für mich ist? Also beispielsweise Atomkraftwerke, Kriegführung in Afghanistan und Niedriglöhne? Na, dann kann ich ja beruhigt sein, wenn Mutti Merkel mir das Denken abnimmt.

@ DeepThought

Allerdings gab es früher auch ab und an hochwertiges Spielzeug, z.b. diese chinesischen Drachen. Die habe ich heute noch.

Doors schrieb:Was ich mag und was ich nicht mag, entscheide ich schon gern allein. Auch das Risiko kann ich selbst abwägen. Trinke ich Cola, riskiere ich Karies und Diabetes, trinke ich Bier, riskiere ich Alkoholabhängigkeit und Übergewicht. Rauche ich, verrecke ich an Krebs - derartiges weiss eigentlich jeder.

Genau. Warum sollte also nicht jeder die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen?

Warum muss die Solidargemeinschaft für Leute einstehen, die absolut beratungsresistent "ihr Ding" durchziehen müssen?

Gleiches gilt m.E auch für Deinen Bankenvergleich - wenn die hohen Herren die Unternehmen etc an die Wand fahren - ja bitte, dann sollen sie auch die Konsequenzen tragen. Sie haben die Früchte ja auch genossen und oft genug nicht mit der Solidargemeinschaft geteilt.


Ich meine, letztlich kommen solche Klagen doch daher, dass die Leute immer andere für ihren Schei? verantwortlich machen müssen. Ist ja auch viel einfacher.

Solang alles gut geht, lässt man sich nichts vorschreiben, wenns schief geht, müssen die anderen helfen. Wie Teenies.....die sind auch so unabhängig. Und wenn´s Auto dann im Straßengraben liegt, soll der Papa helfen. Aber sonst hat der Alte keinen Plan.

@FastDriver67 ökostalinismus der spitzenklasse...

Also nein, nicht verbieten, das immer alles verboten werden muss
jeder muss selbst wissen wie viel und wie oft er bei McDoof essen kann
zumal es wesentlich billiger iss sich pattys brätchen und den anderen kram zu kaufen und selbst nen burger zu basteln
außerdem bleibt mir dann der spass an den verwirrten gesichtern verwehrt wenn ich nach konzerten total verschwitzt mit dem zum teil abstoßend bedruckten t-shirt bei mcdoof auflaufe und 2 happymeals ordere

@Doors

Doors schrieb:"Vater Staat" weiss also besser als ich, was gut für mich ist?

Besser als das, was wir unter ausschließlich wirtschaftlicher Beeinflussung wissen? Vielleicht. Der Staat verbietet dir ja zum Beispiel auch, deine Organe zu verkaufen oder dich per Vertrag ohne Kündigungsrecht zu versklaven.

@SkySonic

SkySonic schrieb:Das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und davon ist die Werbung nicht ausgeschlossen.

Es gibt schon Werbeverbote. Zum Beispiel darf in Magazinen und Zeitungen nicht für Tabakwaren geworben werden.

Verbieten ist doch völliger Quatsch.

Das Zeug ist NICHT gesundheitsschädlich... wenn man es jeden Tag seinem Kind (oder einem Erwachsenen) in den Futtertrog gibt, dann natürlich ja. Dasselbe mit jedem Tag 3 Schweineschnitzel (gibt Leute, die das wirklich essen pro Tag), 1 Tube Majonese zu 2 Portionen Fritten pro Tag, jeden Tag 2 Tüten Chips bzw. 2 Liter Cola/Fanta... selbst jeden Tag 2 Liter Apfelschorle sind NICHT gut.... ebenso wenn man pro Tag 1 ganzes Leib Brott verputzt.

In der Ernährung kann man wirklich ALLES falsch machen und nur wenig wirklich richtig.

Ich hab' echt nicht die geringste Ahnung, was ein Verbot des Happy Meals nach sich zieht...

Eine Art 'witzige Kolumne' einer in Sacramento ansässigen Zeitung bringt es, meiner Meinung nach, in Teilen auf den Punkt.

Hier ein Auszug daraus:

My son requested an Apple iPad for Christmas, should I sue Apple for making them so darn handy? I mean, 9.7 inches of Bejeweled goodness. I am not made of wood you know.

"They claim McDonald’s decision to markets its meals directly to young children violates several consumer protection laws because it exploits a child’s vulnerability."

A child’s vulnerability? To play with toys and crave French fries? How about the cereal aisle at the supermarket? The positioning of those sugary-sweet-teeth-rotters exploits a child’s vulnerability to not see anything above 4 feet, right?

Quelle: http://sacrag.com/business/8173/mcdonalds-sued-for-marketing-to-children

Eben der letzte Absatz bringt mich zum Grübeln. Im Supermarkt werden Kinder ständig und immer wieder verführt, sich Süßes zu kaufen... nur das geringe Taschengeld kann da vielleicht gegen steuern. Ich, als Erwachsener mit Geld genug, mir das im Discounter zu kaufen, was ich will, erliege der Versuchung oft genug. Da hat n Kind überhaupt keine Chance... und Kinder können allein in den Supermarkt gehen, nachdem die Schule aus ist, den Riegel sich kaufen und futtern... und Mutti kriegt davon gar nix mit.

Das ist auch Verführung... tagtäglich in 1.000.000 Fialen der Supermarkt-Discounter (Aldi, Lidl etc.) oder Großsupermärkte wie REWE, HIT etc.

Da müsste man genauso gegensteuern... allerdings finde ich die Diskussion darum, was McDoof für n Mist uns da vorsetzt, okay, vor allem, wenn man die reflexartige Reaktion des Konzerns auf das mögliche Verbot sich anschaut:

"Das Unternehmen sei zuversichtlich, dass Eltern verstünden, dass die Happy Meals eine "spaßige Leckerei" mit "qualitativem und ausgewogenem" Essen sei."

Ich meine, klar, was sollen die schon anderes sagen als Unternehmen, dass irre viel Kohle weiltweit mit den Happy Meals macht?

Aber dafür muss ich, im Zweifelsfall, kein Verständnis aufbringen.

@gibraltar
Gut. Aber hier handelt es sich um Lebensmittel.

@SkySonic
Ja .... und. Warum soll es bei fettigen Lebensmitteln nicht OK sein, aber bei Tabak und Alkohol? Oder bei Glücksspiel? Wo bleibt in diesen Bereichen die Meinungsfreiheit?

Jeden Tag, den ich älter werde, werde ich stolzer, meine Eltern gehabt zu haben. :)

Wir durften als Kinder jammern "McDonalds?", aber weiter als jammern haben wir es nicht geschafft. Zum McDonalds wurde maximal einmal im Monat gefahren. Dort wurde die Juniortüte ausgewählt und wir waren glücklich.

Ich steh heute noch auf den Burger. Irgendwas auswählen konnte man damals glaub ich noch gar nicht :D (Vielleicht hab ich sogar noch von damals die Angewohnheit, maximal einmal im Monat zu der Fastfood-Kette zu fahren).

Ich glaube meine Eltern haben mir eine richtige Erziehung beschert. Natürlich gabs gute, wie schlechte Zeiten, aber "mein Kind wird verführt und ich kann nicht nein sagen" hat es nie gegeben.

Manchmal würd ich mich gerne auf den Boden legen und heulen, wenn ich so Verbotsgeschichten lese, wie von der amerikanischen Dame :(

@Bodo
Das ist nur fast so dumm wie der DAA(Dümmste anzunehmende Ami), der Axe verklagt hatte weil ihm die Frauen nicht wie in der Werbung hinterhergerannt sind

einmal im monat zu McDoof? hattest dus gut bei mir warens maximal 5 mal im jahr heute kanns passieren das ich mir 3 age hinternader da was hol und dann mal monate lang nix

@blutfeder
:D Ich hoff nur unsere Länder in Europa schauen sich nicht zuviel von den US of A ab.

Maximal einmal im Monat. Wieviele Besuche es dann wirklich im Jahr waren kann ich wirklich nicht mehr sagen. :)

Ich hab erst vor kurzem wieder ein Spielzeug aus den frühen 90ern daheim gefunden. (Zweimal bin ich umgezogen und 20 Jahre später, aber der kleine Transformer-Dino hat es immer mitgeschafft. Keine Ahnung warum :D)


(Die Schachtel ganz rechts :D)

@gibraltar
Weil ich keinen Lungenkrebs bekommen kann wenn du neben mir einen Burger isst, oder du nicht überfahren wirst wenn ich im Burgerrausch Schlangenlinien fahre.
Die Freiheit des Einzelnen endet ja immer da wo die des anderen beginnt. Wenn ich einen BigMac esse, schade ich dir nicht, wenn ich dir meinen Qualm ins Gesicht puste, schon.
Deswegen finde ich es völlig okay dass die Tabakindustrie so stark reglementiert wird im Vergleich zu anderen Unternehmen.

@jimmycanuck

jimmycanuck schrieb:Die Freiheit des Einzelnen endet ja immer da wo die des anderen beginnt.

Die Freiheit, ungesund zu leben, endet da, wo sie anderen Menschen etwas kostet. In diesem Fall in der gesetzlichen Krankenversicherung.

gibraltar schrieb:Die Freiheit, ungesund zu leben, endet da, wo sie anderen Menschen etwas kostet. In diesem Fall in der gesetzlichen Krankenversicherung.

So einfach ist das? Also sollten Sportler und Arbeiter in Risikoberufen genauso geächtet werden wie Raucher, Fettesser und Alkoholiker?

@gibraltar
Dann verbieten wir doch noch Werbung für Kaffee, Pudding, Getränke, Autos etc. etc. etc. Oder nein noch besser, wir verbieten einfach komplett die Werbung.

@gibraltar

gibraltar schrieb:Die Freiheit, ungesund zu leben, endet da, wo sie anderen Menschen etwas kostet. In diesem Fall in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Ja, aber das ist alles Statistik. Gibt genug Menschen, die saufen wie Löcher, rauchen wie Schlote und ernähren sich nur von synthetischem Fastfood-Dreck, und werden trotzdem beschwerdefrei 80. Dann gibts Leute die machen Sport, ernähren sich gesund, und rennen aber ständig zum Arzt.
Von daher kann man das nicht so verallgemeinern.
Da müsste wenn dann mal eine Regelung her, dass Kosten nicht mehr übernommen werden, wenn der Patient sich nicht aktiv an der Heilung beteiligt, also aufhört zu rauchen oder ungesund zu essen.