Mulmiges Gefühl auf Friedhöfen - Kennt ihr das?

Hi,

seit meiner frühesten Kindheit habe ich es das ich wenn ich auf Friedhöfe gehe das ich wie Paralysiert auf den Gehweg Starre, so das ich bloß keins der Gräber oder Grabsteine sehen muss, ich bekomme dann immer ein extrem Mulmiges Gefühl das fühlt sich fast schon an wie Schuldgefühle oder so und auch das Gefühl als wenn mich irgendjemand beobachtet. Damals wollte ich immer unbedingt das mein Opa mit mir auf jeden Friedhof geht an dem wir beim Spazieren gehen vorbei kamen, irgendwie hats mich da immer hingezogen keine Ahnung warum, aber sobald ich drauf war hab ich nur auf den Weg gestarrt. Mein Opa meinte dann oh schau mal der/die ist aber Jung gestorben oder guck mal den kannte ich aber ich hab es nicht geschafft den Blick vom Gehweg abzuwenden. Als ich dann im Teenageralter war habe ich immer meine Freunde mit zum Friedhof geschleppt, aber auch da das gleiche und so gehts mir heute noch, ich kann an keinem Friedhof vorbeigehen, aber sobald ich drauf bin bin ich immer wie erstarrt, hat das auch jemand oder weiß jemand woher das kommt?

Grüße Lienliu

@Lienliu
Ich kenn es zwar, dass mich manche Gräber traurig stimmen (z.B. diese ganz kleinen Kindergräber) aber ein mulmiges Gefühl habe ich nie.
Ich fühle mich im Gegenteil immer eher wohl und könnte mich da zum pennen hinlegen :D

Vielleicht irgendein unverarbeitetes Kindheitstrauma? Vielleicht die Beerdigung von jemandem den du sehr mochtest?

Also so um Mitternacht würde ich auch nicht auf dem Friedhof gehen. Weis nicht warum, ist halt so.

@Lienliu
Es sind nicht die Toten vor denen du dich dort oder sonst wo fürchten müsstest... ;)

Das liegt daran, weil du meinst, auf dem Friedhof liegen Leichen und Skelette und deshalb gibt es dort zwangsläufig auch Geister und Gespenster.

Ich war gestern abend noch auf dem Friedhof gewesen. Betrat ihn bei einbrechender Dunkelheit, ging spazieren bis es ganz dunkel war.
Ab und zu laufe ich auch mal nachts mit Taschenlampe über einen Friedhof.
Ich mag Friedhöfe, weil es dort so schön ruhig ist, man ist in der Natur und kann auch Tiere, z.B. Eichhörnchen oder Feldhasen beobachten.

Ich hatte in meinem Leben schon öfter die eine und andere Geistererscheinung, aber auf Friedhöfen habe ich noch nicht mal annähernd sowas erlebt.

Tourbillon schrieb:Ich hatte in meinem Leben schon öfter die eine und andere Geistererscheinung, aber auf Friedhöfen habe ich noch nicht mal annähernd sowas erlebt.

Wo sind dann die Plätze für Geistererscheinungen?

Supertruper schrieb:Wo sind dann die Plätze für Geistererscheinungen?

An Orten, wo man sie oftmals gar nicht vermutet.

Ich fand als Kind Friedhöfe gruselig. Vielleicht weil ich es mit Tod und Zombies und sowas verbunden habe. Wie Kinder und ihre Fantasie so sind. Mittlerweile gehe ich gerne auf Friedhöfe. Sehe die jetzt eher friedlich und ruhig. :)

@Lienliu
Vielleicht würde es dir helfen, dich mit dem Thema Tod als natürlichem Prozess des Lebens auseinanderzusetzen. Evtl. sind das deine unbewussten Ängste vor diesem Thema.
Mir hat geholfen, die hospizarbeit anzuschauen, wie Sterbebegleitung funktioniert und die Hoffnung, dass der Tod nur ein Übergang ist, wie eine Geburt, und dann geht es weiter.
Auf alle Fälle nicht so viel mit Schauergeschichten beschäftigen. Das bestärkt die Angst nur.
Die Leute in Mexiko oder irgendwo da, machen ja immer so ein Fest mit ihren Toten. Graben die wieder aus, schmücken die. Machen Picknick auf dem Friedhof. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Thema Tod macht den Unterschied.

Ragdoll schrieb:Die Leute in Mexiko oder irgendwo da, machen ja immer so ein Fest mit ihren Toten. Graben die wieder aus, schmücken die.

Nicht wirklich... :D Schau mal hier: Wikipedia: Tag der Toten

Ich muss sagen Friedhöfe fand ich noch nie wirklich gruselig oder beunruhigend. 
Eher fand ich es irgendwie Atmosphärisch mit den roten Lämpchen wenn die abends leuchten.
Ein Hort der Ruhe und des in sich gehens. 
Ich weiss ist etwas seltsam aber was soll's   :D

@Rick_Blaine
So entstehen Gerüchte :-D Der Rest mit dem positiven Umgang Mit dem Tod stimmt ja.

@Ragdoll

:D Yup.

@Ragdoll

Das was du meinst ist ein Totenritual der Toraja in Indonesien.
Es gibt ein Völkchen das 1 Mal im Jahr im Rahmen eines Rituals ihre Toten ausbuddelt, pflegt und durchs Dorf führt.
Für uns klingt das echt komisch und grenzwertig. Aber für sie ist es respektvoller Umgang mit den Toten.

Bissl weiter scrollen, da ist ein Teil bei, der die Bestattungsriten der Toraja beschreibt.
Toraja
Ich finde deren Baumgräber für Neugeborene gleichermaßen traurig wie schön...

Man findet bei google auch Expliziteres und auch einige Dokus drüber, was ich hier aber nicht unbedingt verlinken mag wenn hier Jungvolk unterwegs ist. (jaja, ich weiß, die meisten jungen Leute haben schon schlimmeres gesehen als so ein paar Mumien. ;) )

@Supertruper
Hast du noch nie Ghostbusters angesehen?
In Kühlschränken oder in der Bücherrei :D

Tourbillon schrieb:Ich hatte in meinem Leben schon öfter die eine und andere Geistererscheinung, aber auf Friedhöfen habe ich noch nicht mal annähernd sowas erlebt.

Ich denke auch, dass das so in etwa hinkommt. Das scheint eher so ne Klischeevorstellung zu sein, das mit den weißen Geistern nachts auf dem Friedhof. Wenn man sich die Erfahrungen und Berichte von Geistererscheinungen anschaut, insbesondere die, die sich an bestimmten Orten wiederholen, dann sind sie öfters in Häusern oder auch Hotels anzutreffen. Oder eben auch an Orten, wo man sie nicht vermutet.

Ich konnte als Kind keine Skelette sehen, so in Büchern oder sowas. Auch die illustrierten Steinzeitmenschen waren für mich extrem gruselig. Naja und heute hab ich beruflich damit zu tun.
Warum so ein Trara um die Friedhöfe gemacht wird, weiß ich allerdings nicht. Ich habe Jahrelang neben einem gelebt. Gruseliger war für mich immer so ein Sumpfwald auf der anderen Seite des Hauses.

@zantahlis
Oh sehr interessant. Da bin ich ja beruhigt, dass ich mir das nicht komplett ausgedacht habe. Ich meinte nämlich auch, dass ich so eine Parade mal im tv gesehen hätte.

Dogmatix schrieb:Das scheint eher so ne Klischeevorstellung zu sein, das mit den weißen Geistern nachts auf dem Friedhof.

Und ich denke mal, das Gleiche könnte sogar auch auf englische "Spukschlösser" zutreffen.
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, wenn ich in so einem Schloss übernachten würde, würde ich nicht eine Geistererscheinung haben.

Ich glaube, ich hatte folgendes schon mal in einem anderen Thread geschrieben und zwar gibt es in unserer Stadt eine uralte Kapellenruine, der man sogar nachsagt, daß es dort spuken soll.
Und ich war schon so oft in der Nacht in und an der Kapelle gewesen, alleine und auch mit Bekannten und es hat sich nichts getan.

Die meiste unerklärlichen Dinge habe ich bei mir zuhause in der Wohnung und in meiner elterlichen Wohnung erlebt.
Und die unerklärlichen Dinge, die ich draußen erlebte, waren zwar teilweise schon im Wald un in Feldwegen gewesen, aber hauptsächlich in normalen Umgebungen wie normale Straßen oder in Wohngebieten.

Ich frage mich sowieso, wieso so viele Geister an Friedhofen spuken sollten. Ja ok, die Körper liegen dort begraben, aber ich denke die Seelen sind viel eher dort, wo sie gestorben sind, oder an einem Ort, zu dem sie eine Verbindung im Leben hatten, also das eigene zu Hause, Plätze an denen man gerne war u.s.w.
Vielleicht hat man zum Friedhof eine Verbindung, wenn man ein Friedhofsgärtner war oder so.

Trotzdem könnte ich persönlich nie nachts auf einem Friedhof gehen, was aber sicher an den Medien liegt und dem, was sie einem als Kind eingeflößt haben. :D Tagsüber gehe ich schon ein paar Mal im Jahr, auch mal alleine, zum Grab von meinem Opa und meiner Uroma, die sich gegenüber liegen. Da fühle ich mich auch geborgen, weil es immerhin Familie ist, mit der man immer eine Verbindung haben wird. :)