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Eleonore von Schwarzenberg

10 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: VON, Eleonore, Schwarzenberg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Eleonore von Schwarzenberg

22.11.2007 um 21:00
Habt ihr schon mal was von Eleonore von Schwarzenberg gehört?
Auf ARTE kam ein Dokumentarfilm über ihr Leben.
Dort wurde sie als "Vampirprinzessin" bezeichnet, ihr Leichnam soll nach einem kürzlichem Fund gepfählt gewesen sein, also eine Vampirbestattung erhalten haben.
Ich habe noch nichts von ihr gehört, ein wenig habe ich schon gegoogelt:

Kein Märchen, sondern ein Dokumentarfilm, in dem alles wissenschaftlich belegt ist - so stellen sich die österreichischen Urheber ihren Film über die Gräfin Eleonore von Schwarzenberg (1682-1741) vor. Die Geschichte ist durch einen kürzlich gemachten Fund auf einem ehemaligen Friedhof in Krumau inspiriert. Archäologen haben dort Gräber mit typischen Vampirbestattungen entdeckt. Den Leichnamen war die Brust jeweils mit einem angespitzten hölzernen Pfahl durchbohrt worden, was dafür spricht, dass sie für Vampire gehalten wurden. Die Vampire stehen nach alten abergläubischen Vorstellungen nachts aus den Gräbern auf und saugen das Blut der Lebenden. Die ausgegrabenen Skelette stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, also aus einer Zeit, in der die Vampirlegenden sehr verbreitet waren. Und damals regierte auf dem Krumauer Schloss die rätselhafte Gräfin Eleonore von Schwarzenberg, erklärt der Schlossverwalter Pavel Slavko.
"Eleonore war in ihrer letzten Lebensphase sehr krank. Sie setzte ihre Hoffnung auf verschiedene ungewöhnliche Heilmethoden und holte die berühmtesten Alchimisten und Okkultisten nach Krumau. Manche von ihnen kamen auch ohne Einladung und versuchten, die Gunst der reichen Gräfin zu gewinnen. Und sie hatte großes Vertrauen zu ihren Ratschlägen. Es ist beispielsweise zu erwähnen, dass Eleonore eine starke Raucherin war. Sie nutzte Tabak als Arzneimittel, und die Rechnungen dafür überstiegen die Kosten für andere Medikamente. Darüber hinaus gab es regelmäßig spiritistischen Sitzungen auf dem Schloss, mit denen die bösen Kräfte fortgejagt werden sollten. Eleonore legte sogar eine Wolfszucht an, weil ihr empfohlen worden war, Wolfsmilch zu trinken. Es gibt auch eine ganze Reihe von Gemälden, die die Schlossherrin aus Deutschland und den Niederlande bestellt hatte und die das Thema von Vampirismus und Zauberei deutlich darstellen."
Das ist jedoch nur ein Gesicht der Gräfin. Das zweite zeigt eine tatkräftige Dame, die gemeinsam mit ihrem Mann das Leben der Stadt deutlich förderte. Unter ihrer Herrschaft wurde das Schloss umgebaut und bekam seine gegenwärtige Form. Es wurde zum Beispiel das barocke Theater errichtet, das bis heute mit seinen originalen Kulissen und Kostümen erhalten ist und ein weltweites Unikat darstellt. Es trafen sich auch viele Persönlichkeiten aus der Welt der Technik, der Wissenschaften und Künste in Krumau. Am Hof und in den Gässchen der Stadt erklangen neben der tschechischen Sprache auch Deutsch, Italienisch, Spanisch und Französisch. Diese reiche Epoche wurde jedoch von einem tragischen Ereingis überschattet, erzählt Pavel Slavko:
"Im Jahre 1732 wurde Fürst Adam Franz Karl Eusebius von Schwarzenberg bei einem Unfall erschossen. Das Unglück geschah bei einer Jagd mit Kaiser Karl VI. Die Gräfin Eleonore war also Witwe und musste in den nächsten 11 Jahren, die ihr bis zu ihrem Tod noch blieben, selbst die große Wirtschaft leiten. Das bedeutete, sich mit Bergbau, Glashütten, Holzindustrie, Teichwirtschaft, Brauereien und anderen Bereichen auszukennen. Den verfügbaren Angaben nach gelang ihr das sehr gut. Zu Ehren ihres Mannes ließ sie eine neue schwarzenbergsche Gruft einrichten. Man muss in Betracht ziehen, dass adelige Frauen sich damals vor allem dem gesellschaftlichen Leben widmeten und nur Männer sich mit der wirtschaftlichen Arbeit befassten. Weit und breit gab es keine andere Frau, die quasi als Managerin eine so große Herrschaft geleitet hat."
Die Filmemacher haben sich entschieden, das Leben von Eleonora so real wie möglich zu schildern. Gespielten historischen Szenen wechseln sich ab mit Aussagen von Historikern, Archäologen und Ärzten. Als Komparsen spielen Dutzende einheimischer Bewohner mit. Einer der Höhepunkte sind die Passagen mit den bereits erwähnten Wölfen, verrät Regisseur und Produzent Klaus Steindl.
"Eleonore hatte einen großen Wunsch nach Kindern. Sie hat den Thronfolger erst mit 41 Jahren bekommen, dass heißt, sie war mit dem Kinderkriegen unter großem Druck. Und damals galt es als medizinisch bewiesen, dass Wolfsmilch die Fruchtbarkeit steigert. Das kommt von der Geschichte von Romulus und Remus her, also von Altertum. Eleonora hatte deshalb einen Wolfzwinger am Schloss eingerichtet. Wir müssen uns vorstellen, dass die Wölfe nachts geheult haben, und die Menschen unten im Dorf haben darauf natürlich sehr ängstlich reagiert. Deshalb haben wir die Wölfe bringen lassen, um die entsprechenden Szenen nachstellen zu können: Die Wölfe werden im Zwinger gemolken und dann trinkt Eleonore die Milch.
Der Tod von Eleonore ist von einem Mysterium umhüllt. Sie starb ganz unerwartet eines Abends, und noch derselben Nacht wurde sie nach Wien zur Obduktion gebracht. Den Autoren des Filmes ist es gelungen, den Obduktionsbericht im Archiv zu finden. Wieder Klaus Steindl:
"Es ist wichtig für uns, die Geschichte auch medizinisch zu betrachten. Eleonore war, so weit wir jetzt wissen, natürlich sehr hypochondrisch, aber sie litt auch an einer Krankheit. Wie aus dem Obduktionsbericht hervor geht, handelte es sich um Gebärmutterhalskrebs. Und der hat genau die Symptome, die die Ärzte damals einem Vampirbiss zugeschrieben haben. Das also, so hat man geglaubt, ist ihr Schicksal gewesen."

Ich finde die ganze Geschichte interessant und dachte mir ich poste sie einfach mal, vielleicht weiß ja einer von euch mehr :)

mfG


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Eleonore von Schwarzenberg

23.11.2007 um 05:24
Die Vampirprinzessin ist ein österreichisch-französischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2006. Er thematisiert den historischen Glauben an Vampire und stellt eine neue Theorie über die Inspiration Bram Stokers für seinen Roman Dracula vor.

Der Film beschreibt die Theorie des Wiener Medienwissenschaftlers Rainer Köppl, dass eine von Stokers Inspirationen für seinen Roman indirekt die Fürstin Eleonore von Schwarzenberg war, die des Vampirismus verdächtigt wurde. Sie könnte die Namensgeberin für die Ballade Leonore von Gottfried August Bürger aus dem Jahr 1773 sein, eines der ersten literarischen Werke, die das Vampirthema behandeln. Stoker verwendet ein Zitat aus dieser Ballade, „Denn die Todten reiten schnell.“, in seinem Roman: Im ersten Kapitel wird es als Zitat aus „Burger's ‚Lenore‘“ widergegeben, das dem Protagonisten Jonathan Harker von einem Mit-Fahrgast aus der Kutsche zugeflüstert wird, als Graf Dracula auftaucht, um Harker abzuholen. In einer erst nach Stokers Tod veröffentlichten ersten Fassung des Anfangs von Dracula mit dem Titel Dracula's Guest, die in der Umgebung von München spielt, findet Jonathan Harker den Spruch „The dead travel fast.“ als Inschrift auf der Gruft einer steirischen Adeligen. Der Film führt Hinweise darauf an, dass Eleonore von Schwarzenberg für eine Vampirin gehalten wurde, und präsentiert diese im Stil eines Kriminalfilms.

Zu Beginn des Films wird ein Fund dreier menschliche Skelette in Krumau vorgestellt, die auf die erste Hälfte des 18. Jahrhundert datiert wurden. Zu dieser Zeit war der Glaube an Vampirismus stark. Die Skelette weisen Spuren auf, die auf die Anwendung eines Bannrituals gegen Vampire hindeuten: Ein Kopf war abgetrennt und zwischen die Beine des Toten gelegt worden, ein anderer war durch das Herz gepfählt worden.

Zu dieser Zeit herrschte in Krumau die Fürstin Eleonore von Schwarzenberg, geborene Lobkowitz, aus Baden bei Wien. Die Aufzeichnungen im Archiv im Schloss Český Krumlov beschreiben detailliert ihr Leben. Um endlich einen Sohn zu gebären, trank sie die Milch von Wölfen, der eine entsprechende förderliche Wirkung zugeschrieben wurde. Tatsächlich gebar sie im 42. Lebensjahr einen Sohn, Josef Adam von Schwarzenberg. Diese für damals ungewöhnlich späte Geburt dürfte für Gerüchte gesorgt haben. Nachdem ihr Gatte Adam Franz von Schwarzenberg bei einem Jagdunfall erschossen worden war, wurde ihr Sohn nach Wien in die Obhut Karls VI. übergeben und sie lebte zurückgezogen auf dem Schloss.

Ein Gemälde der Fürstin im Schloss weist einige Besonderheiten auf: Sie ist − für eine Frau ungewöhnlich − in einer Jagdszene und bewaffnet dargestellt und ihr Kopf war einmal aus dem Bild herausgeschnitten und durch eine neu gemalten Bereich ersetzt worden.

Bis zu ihrem Tod lebte die Fürstin alleine und zeigte einen Hang zum Okultismus. Einiges deutet darauf hin, dass sie auf ihre Umgebung äußerst unheimlich gewirkt haben musste. Sie litt an Symptomen, die von ihren Ärzten möglicherweise der damals auch in Fachkreisen diskutierten „Vampirkrankheit“ zugeordnet worden sein könnten. Sie blieb in den Nächten schlaflos und tagsüber litt sie unter starker Müdigkeit. Immer wieder konnte man in der Nacht Licht in ihrem Zimmer sehen. Kurz vor ihrem Tod wurde sie nach Wien gebracht. Als sie im Jahr 1741 an Krebs starb, wurde sie obduziert, ein für Personen ihres Standes äußerst seltener Vorgang. Dazu meint ein österreichischer Forensiker, dass dies auch eine Art der Vampirhinrichtung gewesen sein könnte, da das Entfernen des Herzens einer Pfählung gleichkomme. Obwohl die Mitglieder der Familie Schwarzenberg zu dieser Zeit alle in der Wiener Augustinerkirche beigesetzt wurden, wurde Eleonore noch am Tag ihres Ablebens nach Krumau gebracht. Sie wurde dort in der St.-Veits-Kirche in einer eigens errichteten, massiv abgeschlossenen Grabkammer beigesetzt, ohne das hohe Würdenträger und ihre Familienangehörigen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Auch ihr Grabstein zeigt weder ihren Familiennamen noch das Familienwappen.

Eleonore von Schwarzenberg dürfte die Namensgeberin für Bürgers Ballade Leonore gewesen sein, die wiederum eine Quelle für Stokers Roman Dracula war.

Quelle: wiki


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Eleonore von Schwarzenberg

23.11.2007 um 08:47
das ist mal ne interessante story!
danke für die weiterbildung!


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Eleonore von Schwarzenberg

23.11.2007 um 15:02
Vampirfürstin Eleonore zu Schwarzenberg
Von schmatzenden Toten und eingemauerten Herzen rund um das Schloss Krumau


Eigentlich hatte Rainer Maria Köppl gehofft, dass die Alarmanlage nicht in Betrieb sei, als er sich am Grab der Fürstin Eleonore zu Schwarzenberg zu schaffen machte. Zumindest hielt er jene Krypta in der Kirche von Krumau für die letzte Ruhestätte der Fürstin, die von 1682 bis 1741 lebte. Stimmt nicht, klärt der ob der schrillenden Alarmanlage herbeieilende Pfarrer auf. Lediglich ihr Herz sei in die Kirchenwände eingemauert. Der Rest ihrer sterblichen Überreste, sei außerhalb der Kirche verscharrt. Keine wirklich standesgemäße Bestattung. Eine Fürstin zu Schwarzenberg, die nicht in der Wiener Familiengruft liegt und deren Überreste nicht einmal in ihrer angeblichen Ruhestätte liegen sollen, das macht neugierig.

Gefesselt und gepfählt
Der Medienhistoriker und Hobby-Vampirologe Rainer Maria Köppl versucht deshalb mit seinem Team, das Rätsel um die Vorgänge im böhmischen Krumau des frühen achtzehnten Jahrhundert zu rekonstruieren. Dort wurden kürzlich bei Grabungsarbeiten drei Leichen gefunden, die nicht in der üblichen Himmelsrichtung begraben waren. Nicht nur die Himmelsrichtung der Bestattung war unorthodox: Eine Leiche hatte einen Stein in der Mundhöhle platziert, der zweiten waren die Hände gefesselt, die dritte wies am Brustbein eine Verwundung auf.. Letzterer wurde gepfählt, findet ein Gerichtsmediziner heraus. Einer der Leichen fehlen zudem zwei Halswirbel, was entweder auf eine Umbettung des Toten, bei der diese verloren gegangen sind, oder aber auf eine Enthauptung hinweisen könnte.

Die schmatzenden Toten
Die drei Toten, die, wie Untersuchungen zeigen, zwischen 1730 und 1740 starben, wurden offensichtlich für Vampire gehalten. Der Vampirglaube, erklärt Köppl, kam nach dem Abflauen der Hexenhysterie auf: „Als die Hexen alle verbrannt waren, ist eine neue Furcht aufgetaucht: der Vampirismus.“ Der Vampir der damaligen Zeit hatte mit der noblen, oft erotisch angehauchten Figur der Literatur kaum etwas gemeinsam. Ein Vampir, das war ein Sünder, der seine letzte Ruhe nicht finden konnte.

Die Vampire des frühen achtzehnten Jahrhunderts waren das, was heutzutage Zombies sind. Untote, die schmatzend in ihren Gräbern liegen und Unglück verursachen. Was für die Bevölkerung damals bedeutete: Sobald Krankheiten und Unfälle im Dorf grassierten, lag ein Vampir unruhig im Grab. Woraufhin sich die Bevölkerung bei Nacht und Nebel am Friedhof versammelte, um dem unheiligen Spuk ein Ende zu bereiten. Vor allem Leichen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht so weit verwest waren, wie es die Dorfgemeinschaft erwartet hatte, wurden als Untote abgestempelt und mussten beseitigt werden. Dafür gab es mehrere Möglichkeiten. Das berühmt-berüchtigte Pfählen war nur eine davon, eine andere, den Toten einen Stein auf die Zunge zu legen, um das Schmatzen der Untoten zu verhindern.

Kratzspuren im Sarg
Unklar ist, ob Tote bereits mit Vampirritualen beerdigt wurden, um eine Wiederkehr zu verhindern. Zumeist jedenfalls wurden die Leichen wieder ausgebuddelt, um ihrem untoten Treiben ein Ende zu bereiten. Doch die drei bei Krumau gefundenen Toten, waren außerhalb der Friedhofmauern beerdigt. Ein Indiz dafür, dass sie bereits als Vampire bestattet wurden. Denn die Bevölkerung hatte ihre Vermutung, wer als Vampir wiederkommen könnte: Sünder, Selbstmörder und Nicht-Getaufte standen im Verdacht, nicht ins nächste Leben hinüberschreiten zu können.

Dass bei manchen der ausgegrabenen Leichen Kratzspuren an der Innenseite des Sargs gefunden wurden, bestärkte den Glauben der Bevölkerung natürlich, auch wenn der Grund dafür simpel darin lag, dass Menschen in der damaligen Zeit fälschlicherweise für tot befunden und lebendig begraben wurden. Der damaligen Bevölkerung stand eine unklare Haltung der Kirche und der Obrigkeit gegenüber, die keine klaren Worte zum Vampirglauben des einfachen Volkes fand. Erst die damals regierende Maria Theresia wollte dem Spuk ein Ende setzen und beauftragte bei ihrem Leibarzt Gerard Van Suiten eine Studie, die beweisen sollte, dass der Vampirglaube ein falscher Mythos sei. Was dieser auch tat, selbst wenn er sich mit der Schwierigkeit konfrontiert sah, zu erklären, warum Jesus von den Toten auferstand, die Vampire dies aber nicht können.

Doch wie stehen diese Volksmythen und die gefundenen Leichen mit der Fürstin zu Schwarzenberg in Zusammenhang? „Die erste Frage, wenn man auf Vampire stößt, lautet: Gibt’s irgendwo in der Nähe ein Schloss?“, erläutert Köppl. Fündig wurde man beim nahe gelegenen Schloss Krumau, wo zu dieser Zeit Eleonore von Schwarzenberg regierte. Auch um sie ranken sich zahlreiche Mythen, stellen die Forscher bald fest.

Fürstin Schwarzenberg
Eleonore von Schwarzenberg züchtete nicht nur Wölfe, sie trank auch deren Milch. Es existiert ein übermaltes Gemälde der Fürstin, von dem vermutet wird, dass sie in der ursprünglichen Version mit einem Wolf abgebildet wurde. Nach zwei Fehlgeburten hat sie mit vierzig Jahren einen Sohn geboren, was für die Bevölkerung der damaligen Zeit nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Gerüchte, sie hätte versucht, ihren früh verstorbenen Mann von den Toten zurückzuholen, gingen um. Nachgewiesen ist jedenfalls, dass sie Unsummen für medizinische Gerätschaften ausgegeben hat, was zur damaligen Zeit schnell mit Alchemie und schwarzer Magie in Zusammenhang gebracht wurde.

Ob neben dem schmatzenden Toten der klassische, blutsaugende Vampir, der adelig ist und ein Schloss bewohnt, auch zur damaligen Zeit schon bekannt war, ist nicht klar zu rekonstruieren: „Was das Volk damals gedacht hat, ist schwer herauszufinden. Die Geschichte ist immer eine Herrschaftsgeschichte“, sagt Köppl. Die Volkskultur war eine schriftlose und es wäre auch als Blasphemie empfunden worden, hätte damals jemand eine Geschichte wie Bram Stokers „Dracula“ zu Papier gebracht. Die dahinterliegende Überlegung sei aber sehr nahe liegend, findet der Vampirologe: „Wenn man sich den Vampir als Blutsauger vorstellt, ist es sehr nahe liegend, dass das ein Adeliger ist. Das Blut ist der Lebenssaft, der vom Herrscher ausgesaugt wird. Auch Marx hat vom Kapital als Vampir, das die Arbeitskraft aufsaugt, gesprochen.“ Gut möglich also, dass Eleonore zu Schwarzenberg als erste Vampirin des adeligen Typs gehalten wurde. Köppl sieht sogar Anhaltspunkte dafür, dass Stoker von ihr wusste und Anspielungen auf sie in „Dracula“ zu finden sind.

Obduktion oder Pfählung?
Andere Indizien sprechen sogar dafür, dass die Fürstin selbst Angst hatte, als Vampirin wieder aufzuerstehen. Sie wurde – auf eigenen Wunsch – obduziert und der Obduktionsbericht, so glaubt das Team um Köppl, könnte als eine Art freiwillige Pfählung interpretiert werden. Auch das Rätsel um ihre Bestattung ist weiterhin nicht gelöst: Abgesehen davon, dass ihre letzte Ruhestätte unbekannt ist, scheint es mehr als ungewöhnlich, dass sie nicht in der Schwarzenberger Familiengruft bestattet wurde, obwohl sie sogar in Wien verstorben ist. Nach ihrem Tod wurde sie in einer Totenkutsche zurück nach Krumau geführt.

Viele Fragen bleiben noch offen: Insbesondere jene, welchen Ruf die Gräfin unter der Bevölkerung hatte und ob sie im Zusammenhang mit den gefundenen Leichen steht. Auch bei diesen bleibt noch unklar, warum sie außerhalb des Friedhofs gefunden wurden. Zwei österreichische Filmemacher, Klaus T. Steindl und Andreas Sulzer, beschäftigen sich nun gemeinsam mit Köppl und anderen Experten mit diesen Fragen und versuchen, das letzte Geheimnis der sagenumwobenen Vampirfürstin Eleonore von Schwarzenberg zu lösen. (QuelleChilli)

Auch hier*

http://www.nachrichten.at/kultur/605575?PHPSESSID=c

Ab etwa 6.Dez. 2007 Die Vampir Prinzessin DVD Klaus Steindl

Kurzbeschreibung
Ein Team aus namhaften Archäologen, Kulturhistorikern und Gerichtsmedizinern stieß in der böhmischen Stadt Krumau auf eine historische Sensation: Erstmals gelang der forensische und archäologische Nachweis, dass die Vampirerzählungen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf tatsächlichen Ereignissen beruhen. Bei der Spurensuche in den Schlossarchiven am Fundort der Vampirskelette in Krumau stößt der Medienwissenschaftler und Vampir-Spezialist Rainer Köppl auf eine Geheimnis umwobene Frauenfigur: Eleonore von Schwarzenberg. Sie herrschte zur Zeit der Vampirhysterie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts über die böhmischen Kronländer. Und, wie die Quellen zeigen, musste sie ihren Zeitgenossen äußerst unheimlich gewesen sein. Eine spannende Spurensuche beginnt - das Doku-Drama "Die Vampirprinzessin" entführt in die Abgründe des Aberglaubens, enträtselt mysteriöse Krankheiten, unheimliche medizinische Experimente und einen merkwürdigen Todesfall in höchsten Adelskreisen. Erst die Öffnung einer Grabkammer kann den erstaunten Wissenschaftlern die letzte Gewissheit bringen ...


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Eleonore von Schwarzenberg

23.07.2010 um 19:00
Es ist nicht richtig, dass Adelige zu jener Zeit nicht obduziert wurden. Kaiser Karl VI, der Vater Maria Theresias sagte vor seinem Tod zu den Ärzten: "Brecht's mich auf, wenn ich tot bin, hernach werdet Ihr schon sehen, woran ich gestorben bin." Er wurde obduziert und man hat (nach heutigen Erkenntnissen) eine Zeberzirrhose diagnositiert.

Die Entfernung des Herzen der Eleonora kann man mit einer "Pfählung" nicht gleichsetzen. Es ist vielmehr eine sehr alte Tradition im Habsburgerreich, den "höheren" Verstorbenen Herz und Eingeweide zu entnehmen und sie an verschiedenen Orten zu bestatten. Die Herzen der Habsburger ruhen im Wiener Stephansdom oder in der Augustinerkirche, während die Körper in der Kapuzinergruft beerdigt wurden. So wurde auch mit Kronprinz Rudolf und seiner Mutter Sisy verfahren, ebenso mit Herz und Eingeweiden von FranzJosef, dem vorletzten Kaiser Das Herz des Ehemanns von Eleonora wurde nach seinem (mysteriösen Tod/Erschießen/Freikugel durch Kaiser Karl Allhöchst!) in der Krumauer St. Veitskirche bestattet, während sein Leib in der (von Eleonora gestifteten) Schwarzenbergruft in Wien bestattet ist.

Sicherlich erweckt hier die Entfernung des Herzens der Fürstin als eine rituelle Handlung den Eindruck einer Pfählung. Doch demnach müssten alle Habsburger Vampire gewesen sein, auch in einer Zeit, als noch niemand Vampire dachte, denn dieser Aberglaube kam erst nach dem Ende des Hexenwahns im frühen 18. Jahrhundert auf.

Ich konnte mittlerweile in Krumau Nachforschungen anstellen und habe weitere interessante Hintergründe aufgedeckt, die sich mit der pragmatischen Sanktion des Kaisers beschäftigen, da er - wie die Schwarzenbergs zunächst auch - keinen männlichen Erben hatte. Es gab mehrfache Anschläge auf das Fürstenpaar und ein reiches (außereheliches) Liebesleben. Sagt es mir, wenn Ihr Euch dafür interessiert!


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Eleonore von Schwarzenberg

24.07.2010 um 10:17
@drkolna

Was ist denn eine Zeberzirrhose?


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Eleonore von Schwarzenberg

24.07.2010 um 11:50
Zitat von sarafin7sarafin7 schrieb am 23.11.2007:Als die Hexen alle verbrannt waren, ist eine neue Furcht aufgetaucht: der Vampirismus
Die bisher beste Erklärung für Vampirglauben, die ich bisher gelesen habe.
Hexenverfolgung, Vampirverfolgung, Judenverfolgung ... Dem Pöbel muss echt langweilig sein.


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Eleonore von Schwarzenberg

24.07.2010 um 12:57
Wenn man sich die Dokumentation ansieht, dann geht eindeutig daraus hervor, dass die Menschen zu dieser Zeit einfach nur keine Ahnung von Krebserkrankungen hatten.
Die Obduktion ergab eine "kindskopfgrosse" Geschwulst im unteren Darmbereich.
Da Eleonore nachts vor Schmerzen nicht mehr schlafen konnte, wurden im Ort Gerüchte laut, sie sei nur Nachtaktiv.
Sie bestellte die absurdesten Medikamenmte, um ihre Koliken zu lindern.

Im Grunde ziemlich tragisch, wenn man bedenkt, dass die Frau "nur" an Krebs litt und man ihr nachsagte, sie sei ein Vampir. (Und wahrscheinlich glaubte sie das ja auch selber...)


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Eleonore von Schwarzenberg

25.07.2010 um 19:50
@Conky: das kann man doch als Tippfehler erkennen, oder nicht?
@konstanz: Damit erklärt sich der Vampirglaube nicht. Es ist auch nicht unbedingt eine Ablösung des Hexenwahns, der ja einige Jahrhunderte lang dauerte. Ich dachte auch nicht daran, das mit "Judenverfolgung" fortzusetzen. Aber nur zu deiner Information: Judenverfolgungen gab es zu allen Zeiten - und zwar in ganz grausamer Weise. Juden galten im Mittelalter beinahe "aussätzig" und waren auch schon damals in Ghettos verbannt. So gab es in Prag das Judenviertel. Der Holocaust ist keine Erfindung des Dritten Reichen. Aber er dürfte wohl die weltweit brutalste Form eines Völkermords gewesen sein.

Ich möchte aber ausdrücklich betonen, das ich mich weder für eine Verunglimpfung in ethnischer Hnsicht oder gar für Völkermord breit mache und das gut heiße! Ob und wie weit die Ängste des "Pöbels" hier eine Rolle spielen, immer wieder nach Schuldigen für ein Unglück zu suchen, weiß ich nicht. Aber Langeweile war es in einer Zeit von Armut und Elend auf der einen und Prunk und Völlerei auf der anderen im gemeinen Volk ganz bestimmt nicht.

Der Vampirglaube war auch nicht so weit verbreitet und so lang andauernd wie der Hexenglaube. Er schwappte aus Südosteuropa herüber. Weltweit wurde er erst durch Bram Stokers Buch bekannt. Er hatte auch seinerzeit nichts mir dem erotisch angehauchten Vampir zu tun sondern eher unter anderem auch mit Krankheitsepedemien wie z. B. den Pocken, die damals stark grassierten.

Das 18. Jahrhundert war ja das Jahrhundert der Aufklärung. Maria Theresia, die übrigens niemals den Titel einer Kaiserin trug, sondern Königin von Ungarn und Böhmen war, hat ja das Pfählen und Verbrennen von Leichen untersagt. Im auslaufenden 18. Jahrhundert verminderte sich dieser Aberglaube dann stark. Die letzten Hexenverbrennungen gab es in den neuziger Jahren dieses Jahrhunderts - nicht aber in D und A.

Grundsätzlich ist es so, dass Menschen stets vom Unerklärlichen und Geheimnisvollen angezogen werden, sonst gäbe es dieses Forum wohl auch nicht!


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