Warum ist der (DDR-) Sozialismus gescheitert?

Aus aktuellem Anlass stelle ich diese Frage. Ist mir, theoretisch, schleierhaft. da hat man in der DDR so um die 17 Millionen kostenlose Arbeitskräfte, die allesamt mehr erwirtschaften, als sie selber in Anspruch nehmen, also die allgemeine Wohlfahrt erhöhen. Theoretisch hätte das doch derbst abgehen müssen!?

Was nicht gebraucht wird, verkauft man ins Ausland und kann mit diesen Devisen wiederum Wohlstand fördern (z.B. nicht vorhandene Rohstoffe aufkaufen etc).

Dort scheint der Knackpunkt zu liegen. Ist die DDR nur gescheitert, weil das kapitalistische Ausland die Ostmark nicht anerkannt hat, dies zu einer Abwertung führte und damit zu einem unprofitablen Außenhandelsgeschäft der DDR?

War es vielleicht die Entwicklung an sich - die Ossis fuhren immernoch Trabbi und Wartburg, als im Westen längst die moderne Automobilindustrie Fuß gefasst hatte. Aber der Osten hatte doch auch eine ansehnliche wissenschaftliche Elite?

Der Lebensstandard war im vergleich zur BDR einfach schlecht.
Und die Ostdeutschen wussten ja nun ganz genau was drüben abgeht.
Vllt. ist der Kern nicht schlecht, aber die Durchsetzung stand auf einem anderen Blatt. Es war ja so, dass am Anfang die BRD alle Kontakte zu Ländern abbrach die die DDR als souveränen Staat ansahen.
Die DDR Bürger demonstrierten ja auch nicht für ein Wiedervereinigung etc. sondern nur für mehr Rechte. Es kann nicht fkt. wenn einen die Partei den Willen aufzwingt und wenn man nicht pariert, bestraft wird. Bespitzelungen an jeder Ecke etc. waren nur einige Dinge die die DDR nicht wirklich in den glanzvollen Schein versetzten wie sie es gern gehabt hätten.
Was sie aber wissenschaftlich erreicht, da muss ich dir Recht geben, waren sie die Elite. Das wird nur heute leider sehr verkannt. Es war nicht alles schlecht, sofern ich das mit meinen wenigen Jahren überhaupt beurteilen kann.

euer ostdeutscher Korrespondend
kreis

_______________________________________________________________________________________
zitat shadow:

"Kreis: 288 Beiträge (288 Spam)"

Und es lag nicht an der Ostmark. Denn selbst nur innerhalb der RGW-Staaten hats ja auch nicht geklappt. Rein theoretisch hätten der Oststaatenverbund den Westen nie gebraucht und innerhalb sich selbst versorgen können. Russland z.b. hat alles an Rohstoffen gehabt wo gibt.

Es lag ganz einfach an der Planwirtschaft und kapitalistischen Schattenwirtschaft und Lebensweise der oberen Zehntausend sowie an der Undemokratie.


Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

Tag!

vielleicht lage es auch nur daran das der osten unzählige räparations zahlungen bis zum ende an die russen leisten mußte!
oder dass das gsamte buntmetall oder große teile des schienennetzes nach russland ging. oder tonnen von kohle und salz.
und auf anderer seite (westen) wurde aufbauhilfe geleistet. und das bis zur vergasung! und dann vom wirschaftswunder sprechen! lachhaft!
für mich ist es ein wunder das die zohne sich so schnell und so gut von den russen
erholt hat!

Nacht!

ihr seht nur zu verschwommen!

@ost das auch
Bis in die 60er hinein hat Russland die DDR extremst ausgeblutet und komplette Industiezweige abgebaut und nach Russland geschippert.
Bis Russland irgendwann erkannt hat, das man seine Melkuh nicht schlachten sollte, wenn sie weiterhin Milch liefern soll.

Im Westen war der Marshall-Plan das künstlich geförderte Wirtschaftswunder, also quasi dasselbe, was Russland dann ab den 60ern - leider zuspät erkannt hat.
Ausserdem hatten die Russen selber nichts, waren ja selbst durch den 2. WK total ausgebombt udn mussten sich erstmal sanieren, auf Kosten der DDR.

Sind halt viele Faktoren gewesen und jeder hat den Grundgedanken des Sozialismus untergraben wo es nur ging. Konnte also nix werden.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

es lag auch daran, dass der kommunismus mit dem westen konkurrieren wollte, was aber nciht gutgehen konnte, da ja beide systeme völlig unterschiedliche ziele verfolgten, zumindest, wenn sie sich treu geblieben wären.
außerdem sind die meisten menschen nach wie vor nicht für ein sozialistisches leben geeignet, weshalb sie möchten, was andere auch haben.
und schließlich haben es die menschen immer schon gehasst, unter autoritären regimen zu leben. das widerstrebt dem stolz des menschen. das ist der vorteil im westen, wir werden geschickt abgelenkt, sodass wir nicht erkennen, dass wir nicht viel besser dran sind :|

Guck doch mal in ein Buch über VWL oder BWL, dann bräuchtest Du das Netz nicht zu belasten!

>>> Bis Russland irgendwann erkannt hat, das man seine Melkuh nicht schlachten sollte, wenn sie weiterhin Milch liefern soll. <<<

Schönes Zitat.

Es war ja zum Teil so, das komplett neue Betriebe auf Kosten der DDR aufgebaut wurden und dann komplett demontiert wurden und in Russland wieder zusammen gebaut wurden...
Bau zum Abbau. Ohne nat. eine Gegenleistung.


_______________________________________________________________________________________
zitat shadow:

"Kreis: 288 Beiträge (288 Spam)"

tach,
im HARZ IV-Thread formulierte ich folgendes Paradoxon:

Je mehr Arbeitslose wir bekommen, also je geringer das BIP/Wirtschaftswachsum, desto höhere Ausgaben hat der Staat, weil er die Habenichtse ja durchfüttern muss. Aber woher nehmen? Ausgaben, also Investitionen kürzen, die wiederum Menschen Arbeit kostet? Es entsteht ein unheimlicher Teufelskreis, der letztlich das System kollabieren lässt.

Und zwar nur, weil immer mehr Arbeitslose entstehen, die NICHTS machen. Der Rezension wäre einen Riegel vorgeschoben, wenn diese Menschen einfach was leisten, also ihre eigenen Kosten, die sie dem Staate verursachen, wieder einarbeiten, und zwar vielfach.

Aber DAS wäre Staatswirtschaft, der Kunde wäre das Ausland.

Das Ausland ist alleiniger Kunde, weil per Definition nur der Kunde sein kann, der selber Überschüsse erwirtschaftet. Das kann in einer echten Staatswirtschaft niemand aus dem Inland sein.

---------

Also - lag es nun am fehlenden Kunden?
Relict hat ja bereits zu bedenken gegeben, dass Russland hätte genug Rohstoffe für alle gehabt. Woran hat es gemangelt?

Schattenwirtschaft glaube ich nicht, denn ein kapitalistisches System bringt wesentlich mehr und größere Nutznießer hervor, beziehungsweise dort boomt die Korruption so richtig.



"Spam am laufenden Band"

mrcreasaugh,
ich habe ein VWL-Buch durchgearbeitet. Und kein Lösung des Problems finden können.

Dass es allein der Stolz eines Menschen sein könnte, wäre natürlich ein absolutes Armutszeugnis :|



"Spam am laufenden Band"

warum ein Armutszeugnis?
nur weil der Mensch danach strebt sich sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten?

_______________________________________________________________________________________
zitat shadow:

"Kreis: 288 Beiträge (288 Spam)"

Und wenn so angenehm wie möglich heißt, im Kommunismus zu leben?

Macht ja nichts, ich vertrete schon seit langem die Ansicht, der Menscht sehne sich nicht nach Besserung, und schon garnicht nach einer Gesellschaft ohne Hunger, Elend, oder Gewalt.

Könnt ihr euch eigentlich eine Welt ohne materielle Nöte vorstellen? Selbst dort würde es mit Sicherheit noch Raub und Totschlag geben.



"Spam am laufenden Band"

@tunkel
Na gab doch auch genug Nutzniesser des Sozialismus, wie ich sagte, die oberen Zehntausend. Ich sag nur Schalck-Golodkowski und Schattenwirtschaft. Die DDR unterhielt tausende Firmen im westlichen Ausland oder hing mit drinnen.
Devisenbeschaffung war das Ziel. Man tanzte also auf 2 Hochzeiten.

Und ich erinnere mich noch, das wir unwahrscheinlich viel für euch im Westen produziert haben, das ihr dann billig z.b. in euren Quelle-Katalogen oder Spielwarenabteilungen kaufen konntet. Selber gabs das bei uns natürlich nie zu kaufen.
Alles für Devisenbeschaffung, um das eigene System halbwegs aufrecht zu erhalten. Der Sozialismus hatte sich im Prinzip auch von innen heraus selber boykottiert und eben unterwandert.

Und es gab zwar keine wirklichen Arbeitslosen in der DDR (war ja gesetzl. verboten, Arbeiten war gesetzl. Pflicht! nicht nur Recht wie jetzt),
aber das Geld ist dennoch irgendwo auf wundersame Weise versickert.

Und unternehmerisch wirtschaftliches Arbeiten konnte man das mit den folglichen Überbesetzungen auch nicht gerade nennen. ^^

Wie @yo schon richtig sagte, der Mensch ist dazu nicht bereit.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

@ Relict

Jep, diese Geschichten kenn ich auch. Da saß die Westverwandtschaft auf ostdeutschen Stühlen und trug Brillengläser aus Jena auf der Nase. Aber Hauptsache, die Ostmark war (offiziell) nicht anerkannt und man konnte mal eben die Zonis über'n Tisch ziehen.



"Spam am laufenden Band"

Naja und Russland blutete uns bis zum Schluss aus. Aber eben behutsam nicht mehr so radikal wie in der jungen neu entstandenen DDR.
z.b. Moskao- Olympiade 1980. Es gab zu deisem Zeitpounkt weder Geschirr, Porzellan, noch Bettwäsche und viele Kleinigkeiten in der DDR zu kaufen, weil alles nach Moskau abging.
Ein Nachteil der Planwirtschaft. 5-Jahrplan zwar erfüllt, aber Moskau nicht eingeplant. ^^

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

Aber was ich komisch finde: Der Gates schafft es mal eben, im Kapitalismus dutzende Milliarden auf die hohe Kante zu legen. Das allein ist doch kaum vergleichbar, mit den par Millionen, die die Ossi-Funktionäre an Kinderspielzeug verdient haben.



"Spam am laufenden Band"

Der Sozialismus vergisst, daß die Menschen spezielle Bedürfnisse haben.
Jeden über "einen Kamm zu scheren" funktioniert nicht!

Z. B. gab es in der SBZ nicht ausschließlich Trabant-Fahrer, nein, es waren auch einige Wartburg-Liebhaber darunter!

Hmm nunja, wer weiss. Beim Fussvolk im Osten kam zumindest nix an.
Man muss ja auch bedenken, das Gates keinen kompletten Staat finanzieren muss. ^^

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

Ich kenne noch die Zeiten wo es VW-Golf in limitierter Auflage zu kaufen gab, für SED-Funktionäre mit Vitamin B.
Im Prinzip gab es auch alles im Osten, man brauchte nur die nötige Valuta. ^^
Ich sage nur GENEX oder Intershop.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

Ich habe zu Ostzeiten selber im Labor gearbeitet und so ein Scheiss Elektro-Refraktometer aus England kostete damals alleine 70000 Pfund Devisen, nur für ne scheiss Zuckerbestimmung im Lebensmittelkombinat.

Die werden schon einiges eingenommen haben, mit dem läppischen "Kinderspielzeug" oder sagen wir besser Komplett-Export aller Waren.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.

Ausserdem lief auch vielles innerhalb der RGW auf Tauschbasis ab.

Du DDR förderst mir Uran und ich Russland gebe Dir dafür Erdöl.
Oder Du Kuba oder Mosambique lieferst mir Bananen und Südfrüchte und Du DDR gibst mir dafür Aufbauhilfe und Technik.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.