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Neue Linke

48 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Antifa, Nuit Debout, Podemos ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Neue Linke

18.05.2016 um 15:11
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir haben gesehen, dass die EU das Unsolidarischste ist, was überhaupt geht, wenn man die paar Flüchtlinge betrachtet, die der Rest der EU aufgenommen hat. Im Vergleich zu Deutschland und Schweden, in gewissem Grad auch zu Österreich, ist das eine Schande
Wie bitte? Im Pro-Kopf-Vergleich zu Deutschland (476.649) wurden 2015 in Österreich (88.912) doppelt so viele Asylanträge gestellt.

"In gewissem Grad" hinkt Deutschland Österreich hinterher und blockiert auch noch die österreichische Exportwirtschaft durch Verkehrskontrollen an den Autobahnübergangsstellen.


http://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/
http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Asylwesen/statistik/files/Asylstatistik_Dezember_2015.pdf

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18.05.2016 um 15:55
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Wo würdest du die Parteien SPD, die Grünen und die Linke denn einordnen, wenn nicht links?
Wie ich gestern schon schrieb: Die Grünen sind die modernere FDP ohne Neoliberalismus, die Linke ist die eigentliche SPD, die das sozialdemokratische Erbe fortführt, während die SPD spätestens mit der Agenda 2010 endgültig nach rechts abgebogen ist. Gysi und Lafontaine sind Sozialdemokraten reinsten Wassers, Gabriel ist ein unbeständiges Plappermaul, das sich mit dem Wind dreht. Die Unterschiede zwischen Gabriel-SPD und Merkel-CDU sind jedenfalls geringer als die zwischen Merkel-CDU und Seehofer-CSU. SPD und CDU sind aus meiner Sicht die Parteien der rechtsliberalen Mitte, deren Programm "weiter so, um Himmels Willen nichts gestalten" heißt.


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18.05.2016 um 18:09
@Realo

Wie willst Du eigentlich in einer globalisierten Wirtschaft oder Welt "gestalten" ohne das Wirtschaftssystem nicht in den Abgrund zu fahren?
Da sind die Gestaltungsspielräume nunmal sehr gering und auf die nationale Ebene, wie die Rechtspopulisten willst Du ja hoffentlich nicht aufspringen...


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18.05.2016 um 18:11
@Realo
Erkennt man aus den 11 Punkten den "Kern" nicht ganz automatisch?
Nein, den erkenne ich nicht. Ich sehe eine wilde Mischung von Forderungen auf unterschiedlichster Ebene und Ausgegorenheit.
Man kann sich das ein oder andere Zusammenreimen, ein klares Konzept das sofort überzeugt ergibt sich aber definitiv nicht.
Soll ich den noch extra definieren?
Tja, wenn Du Deine Ziele so hoch steckst und einen neue Linke begründen/beschreiben willst, die es besser macht als die bisherigen Parteien bzw. Strömungen, dann fürchte ich musst Du das tun.
Was meinst Du, was die frühen Vordenker z.B. des Kommunismus so gemacht haben: Papiere produziert ohne Ende.

Mein Großvater war mal in der KPD aktiv Ende der 20er Jahre. Ein ganz kleines Licht in einem ganz kleinen Ortsverein. In den paar Jahren bis es dann zu gefährlich wurde schrieb er hunderte Aufsätze und Proklamationen und las natürlich ein Vielfaches davon.
Vielleicht auch so ein Problem der heutigen (neuen) Linken bzw. grundsätzlich der politischen Aktivität: Wer macht sich noch die Arbeit und ließt und schreibt so viel?

Das zeigt aber auch, dass hier bestimmt nicht der richtige Ort bzw. das richtige Medium, das ganz genau auszuführen. (Wohl aber eine kurzweilige Metadiskussion darüber zu führen) Denn mit ein paar Zeilen Allgemeinweisheiten lässt sich das alles nicht mal ansatzweise erfassen.
Wie gesagt, wir sid ebenso wie unsere Vorfahren, die Primaten, die archaischen Menschen (homo habilis, Neandertaler usw.) auch nur eine evolutionäre Durchgangsstation, nach uns wird, falls wir uns nicht vorzeitig selbst atomisieren, der "Übermensch" folgen
Puh, schon wieder so eine Zeile, die ich von der "Gegenseite" erwartet hätte. Zugegeben, ich bin nicht so ganz sattelfest bei Nietzsche. Aber das Konzept Übermensch basiert u.a. auf Elementen des Darwinismus und der Eugenik, ein Grund, warum die Nazis das gerne in ihre Ideologie aufgenommen haben. Ist das heute wirklich Bestandteil linken Denkens geworden? Interessant.

Klar kann man darauf hoffen, dass die Art Sapiens der Gattung Homo weiter entwickelt. Das tut sie ja auch stetig. Bis sich da maßgeblich was im äußeren und Inneren Erscheinungsbild ändert, muss man aber noch ein paar Zehntausend bis hunderttausend Jahre warten. Oder sprechen wir jetzt doch von biologischer Selektion oder künstlichen genetischen Eingriffen?

Im Übrigen sollte man den Steinzeitmenschen und auch den Neandertaler nicht zu sehr unterschätzen. Die Vorstellung des keulenschwingenden Affen ist vollkommen falsch. So manch steinzeitliche Gemeinschaft kommt Deiner Vorstellung einer idealen Gesellschaft ggf. deutlich näher als "Übermenschen" (mir fällt da immer gleichzeitig der Ubersoldat ein, den willst Du aber nicht auch noch?)
Rückwärts gewandte Leute können keine Zukunftsgesellschaft bauen; sie sehen sich nach völkisch-ländlicher Idylle mit blonden und blauäugigen Herrenfrauen (!) in langen Röcken und unislamischem christlichem Kopftuch, auch wenn sie genau wie die "islamischen" aus der gleichen Manufaktur stammen.
Noch mehr Mischmasch und Polemik. Ja, mit Sicherheit wirst Du unter AFD Wählern auch solche finden.
Aber ein weiteres Problem vieler linker Gruppierungen ist die Pflege von stereotypen Feindbildern und die nahezu ausschließliche Ausrichtung auf diese bis hin zur einseitigen Abhängigkeit. (Im Gegensatz zu den Rechten, die brauchen die Linke nicht als Feindbild um sich vor sich selbst zu rechtfertigen.)
Das sind wohl tief verwurzelte pawlowsche Beissreflexe (ja haben die Rechten auch), damit macht man sich aber ziemlich angreifbar und steuerbar, denn jeder weiß ja welches Glöckchen man klingen muss.


So was stört hier in diesem Diskussionsstrang und stört im gesamten politischen Findungsprozess einer (neuen) Linken, denn durch solche Abschweifungen verliert man das konstruktive Ziel aus den Augen. So was kann man ja der alten Linken und der bereits genannten Antifa überlassen.


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Realo Diskussionsleiter
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18.05.2016 um 22:38
Zitat von canalescanales schrieb:Wie willst Du eigentlich in einer globalisierten Wirtschaft oder Welt "gestalten" ohne das Wirtschaftssystem nicht in den Abgrund zu fahren?
Das eine schließt doch das andere nicht aus. Man muss doch am wirtschaftlichen Globalismus überhaupt nichts ändern. Ändern muss man allein was bei der Vertelung des Wohlstands, also am Steuersystem. Das betrifft die Weltwirtschaft aber in keinster Weise. Andererseits gerät die Weltwirtschaft durch die ungleiche Verteilung des Wohlstands dann in eine prekäre Lage, wenn immer weniger Leute Geld genug haben, um das Sozialprodukt zu steigern und damit den Globalismus zu stärken. Wenn immer weniger Leute am Ende konsumieren können, weil immer mehr Arbeitsplätze verloren gehen, zeichnet sich am Horizont eine verhängnisvolle Weltwirtschaftskrise ab. Das kapitalistische System kann vielleicht noch zwei, maximal drei Börsen- und Bankencrashs überstehen, aber dann ist finito. Und die kommen, wenn die Nachfrage mal wieder ausbleibt. Auch 20-50% Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich und Spanien sind da nicht besonders ermutigend. Es wird schwer, diese Leute jemals richtig in Lohn und Brot zu bringen.
Zitat von canalescanales schrieb:Da sind die Gestaltungsspielräume nunmal sehr gering und auf die nationale Ebene
Mein Konzept ist eher europäisch angelegt, auch wenn die ersten Impulse von einer einflussreichen Nation ausgehen müssen, bspw. Deutschland oder Frankreich.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Was meinst Du, was die frühen Vordenker z.B. des Kommunismus so gemacht haben: Papiere produziert ohne Ende.
Was meinst du, was ich die meiste Zeit über mache? Aber das ist hier nicht spruchreif.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Das zeigt aber auch, dass hier bestimmt nicht der richtige Ort bzw. das richtige Medium, das ganz genau auszuführen. (Wohl aber eine kurzweilige Metadiskussion darüber zu führen) Denn mit ein paar Zeilen Allgemeinweisheiten lässt sich das alles nicht mal ansatzweise erfassen.
Ja, das ist ein Problem der Interessen und Zuständigkeiten. Aber ich finde, man sollte diese Themen überall diskutieren, damit sie nicht weiterhin im Dornröschenschlaf verbleiben. Wer 2000 Seiten zur AfD und 800 Seiten zum Kopftuch oder zum Bart des Propheten streitet, hat vielleicht auch ein paar Seiten zu einer neuen Linken übrig.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Puh, schon wieder so eine Zeile, die ich von der "Gegenseite" erwartet hätte.
Eigentlich wird Nietzsche nur von Leuten, die ihn zu flüchtig gelesen haben oder gar nur aus philosophischen Diskursen kennen, völlig zu Unrecht rechts abgestempelt. Nur deshalb konnte überhaupt eine Nietzsche-Wagner-Hitler Linie entstehen. Aber das nur nebenbei
Wer über den Tellerrand hinausblickt und etwas von biologischer Evolutionstheorie versteht, weiß, dass sich etwa alle 10.000 Jahre eine größere Mutation im genetischen Erbgut der Bevölkerungen durchsetzt, also eine positive, während sich negative Mutationen aufgrund des damit verbundenen Mangels nicht umfassend durchsetzen, sondern nur kleinere Populationen betreffen. Ich denke mal, dass die beiden letzten großen Mutationen zum Erwerb der Sprache und zur Neolithisierung führten, auch wenn das schwer zu belegen ist. Was den heutigen Wissensstand angeht.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Aber das Konzept Übermensch basiert u.a. auf Elementen des Darwinismus und der Eugenik
Naja, die Grundzüge der Evolutionstheorie kannte Nietzsche wohl schon, Eugenik gabs damals noch nicht. Am NS ist Nietzsche ebenso wenig Schuld wie Einstein. Zudem war Nietzsches Konzept kein nationales, sondern selbstverständlich ein globales, so wie jede biologische Evolution an Staatsgrenzen nicht halt macht. Das Gras ist in Österreich genauso grün wie in Bayern.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Bis sich da maßgeblich was im äußeren und Inneren Erscheinungsbild ändert, muss man aber noch ein paar Zehntausend bis hunderttausend Jahre warten.
Auch unabhängig von Mutationen gibt es laufend biologische Entwicklungen; so sind wir heute rund 10 cm größer als die Leute vor 100 Jahren, und das ist wohl nur zum Teil auf die bessere Ernährung zurückzuführen. Es wäre auch mal interessant herauszufinden, ob uns das Internet klüger oder dümmer macht. Nur wie will man es vergleichen, wenn man den anderen Vergleichsmoment - das vordigitale Zeitalter - bezüglich dieser Fragestellung verpasst hat?
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:So was stört hier in diesem Diskussionsstrang
Man kann es eben nicht allen recht machen und ich hab ja auch keine behagliche Wohnzimmeratmosphäre angekündigt. :D
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Noch mehr Mischmasch und Polemik.
Du hast meinen :troll: übersehen, aber auf jeden Fall nicht mit ins Zitat übernommen.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Oder sprechen wir jetzt doch von biologischer Selektion oder künstlichen genetischen Eingriffen?
Biologische Selektion erfolgt permanent, schon allein nach dem Schlüssel, wie sich Paare bilden. "Künstliche genetische Eingriffe" habe ich nicht gemeint, da sollte man mE eher die Finger von lassen außer zur Behebung von Ertbkrankheiten.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Aber ein weiteres Problem vieler linker Gruppierungen ist die Pflege von stereotypen Feindbildern und die nahezu ausschließliche Ausrichtung auf diese bis hin zur einseitigen Abhängigkeit. (Im Gegensatz zu den Rechten, die brauchen die Linke nicht als Feindbild um sich vor sich selbst zu rechtfertigen.)
Liegt vielleicht daran, dass wir alle keinen Bock auf 1933 noch mal haben: "Wehret den Anfängen". Die Leutz damals hatten die Nazis ja auch nicht gerade ernst genommen, und plötzlich war der Postkartenmaler Reichskanzler. Ich möchte einen Björn Höcke jedenfalls nicht besonders gern in diesem Amt sehen. Auch 1930 hat man nie geglaubt, dass dieser Postkartenmaler in weniger als 3 Jahren Kanzler würde. Da wurde in der hedonistischen Society in Berlin noch herzhaft drüber gelacht und Witze gerissen über diesen "Komiker".


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Neue Linke

18.05.2016 um 22:59
@Realo

Wie auch immer, ich denke, dass alles rund um "menschliche Evolution und Weiterentwicklung" nichts in einem politischen Konzept verloren hat. Politik muss für die Menschen da sein, nicht umgekehrt. Politik muss mit dem arbeiten, was gerade vorliegt und das sind halt ganz normale Menschen.

Jetzt hast Du ein bisschen Feedback von mir und ein paar anderen Diskutanten bekommen, die sich vermutlich nicht im ganz linken Spektrum zu Hause fühlen.
Der Diskussion zuträglich wäre es, wenn mal ein paar Leute zu Wort kommen, die näher an der Idee dran sind.


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18.05.2016 um 23:19
@Realo

Und wieviel lässt sich da generieren, bevor diese Vermögen, samt der Eigentümer einen Wohnsitz in der Schweiz, Österreich oder Monaco haben?


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Realo Diskussionsleiter
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Neue Linke

19.05.2016 um 12:15
Case closed.
Ich schreibe nicht mehr in diesem Thread. Hat nichts mit euch zu tun.


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Dieses Thema wurde von datrueffel geschlossen.
Begründung: Auf Wunsch des Erstellers