Groucho schrieb:Damit sagst du in etwa: Wenn die Wirtschaft laufen soll, dann müssen sich halt viele schlecht bezahlen lassen.
was ist schlechte Bezahlung was nicht?
Es ist schlicht Humbug zu behaupten dass ein Lohn xy oder ein Stundenlohn xy gleichbedeutend mit schlechter Bezahlung ist.
Ich habe das gestern an anderer Stelle schon mal erwähnt:Ich wohne in der Nähe einer bekannten Weinbauregion,dort dürften 70% aller Bürger nicht mehr als 15 Euro (die meisten wohl Mindestlohn) verdienen.
Andererseits sind die Mieten dort sehr gering (und das dürfte bundesweit auch keine Ausnahme in ländlichen Regionen sein).
Da bist du auch mit Mindestlohn nicht arm.Und kaum jemand wird dir da auch erzählen dass er sich arm fühlt.
Und das sollte man auch denjenigen die diese Löhne bekommen selbst überlassen ob sie sich arm fühlen oder nicht und nicht permanent damit kommen dass ein gewisser Lohn gleichbedeutend mit Armut sei.
Und wenn jemand dort sich eben noch etwas extra ansparen will (sei es ein tolleres Auto,oder doch das Eigenheim oder auch ein schönerer Urlaub) dann macht derjenige genau das was ich hier sage:
Entweder er geht ein oder mehrere Male am Wochenende irgendwo aushelfen oder er fragt in seinem Hauptjob nach ob er bezahlte Überstunden machen kann.
Erzähle mir mal bitte jemand wo da das Problem ist?
Groucho schrieb:Dazu mal eine kleine Anekdote, die verdeutlichen soll, worauf ich hinaus will:
Als Student habe ich mir meinen Lebensunterhalt in einem Garten- und Landschaftsbau Betrieb verdient.
Mein Chef hat super bezahlt, ich habe (vor Jahrzehnten) 14,50 DM bekommen, als ungelernte Aushilfe.
Das war damals ein super Stundenlohn für ungelernte Aushilfen.
Dann gab es einen Konkurrenzbetrieb, der seine Leute scheiße bezahlt hat (und auch behandelt hat).
Mein Chef ist einmal im Jahr in den Urlaub gefahren und fuhr einen Opel. Der andere Chef ist dreimal im Jahr in den Urlaub gefahren und fuhr einen Mercedes...
Ich hoffe, du verstehst, was ich dir mit dieser kleinen Anekdote sagen will.
ja ich verstehe nur hast du die Geschichte leider auf die heutige Zeit nicht zu Ende gedacht:
Wo ist denn die neuer Generation die es genauso macht wie dein damaliger Chef?
Wo sind in diesen Mangelbranchen diejenigen die diese angeblichen Ausbeuter vom Markt verdrängen?
Ich sehe sie nirgends obwohl in all diesen Branchen Nachwuchsunternehmer dringender als damals benötigt werden?