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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

307 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Antikommunismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
js2 ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:32
"Die Revolution war allerdings anarchistisch geplannt, daher auch die Parolen:
"Kommunismus ohne Bolschewiki""

Was auch wieder beweist was für saubre Demokraten ihr seid...
und ihr wundert euch, warum die bolschewiki keine große lust haben, mit euch in den räten zu arbeiten?

"vorher hatte er jedoch mit "Anarcho-Parolen" vertrauen geweckt."

ach...

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:33
@myself
Zitat von MyMyselfAndIMyMyselfAndI schrieb: schöne Theorien hat die Menschheit schon genug gehört.
War seinerzeit aber nicht so, dass sich jemand für das Elend der Massen einsetzte und sich überlegte wie das zu verändern wäre. Aber das könntest du bei einigem Nachdenken auch verstehen!


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:38
@Jaf:

Unterstellst du mir gerade, dass ich gedankenlos irgendwelches Zeug daher schreibe?

CU m.o.m.n.


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:53
JS2: "jetzt mutiert er auch noch zum trotzkisten..."


Nun, in einer Sekte kannst du damit die Leute aufschrecken, aber nicht hier!

Aber was hat es eigentlich damit aufsich, dieser Trotzkismus-Vorwurf, fragen wir doch mal diesen Rudolf Rocker:

"Genau wie die heutigen Parteigänger des Bolschewismus jeden Gedanken, der ihnen nicht genehm ist, als "konterrevolutionär" verschreien, um das Entsetzen der Gläubigen wachzurufen. In bewegten Zeiten aber ist ein solches Brandmal lebensgefährlich und gleichbedeutend mit "Schlag ihn tot, den er hat Gott gelästert".
(Rudolf Rocker - Nationalismus und Kultur)


Die Partei hat immer recht
"Es ehrt Wehner durchaus, daß er die stalinistische Ersatz-Kirche mit der richtigen Kirche vertauschte."
(http://www.udo-leuschner.de/sozialismus/s294-308.htm)


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:54
@myself

In diesem Falle: ja. Denn seinerzeit - zu Zeiten von K. Marx und F. Engels - gabs KEINE Theorien dieses Thema beteffend!


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js2 ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

05.11.2007 um 23:57
Revoluzzzer, mit dir unterhalt ich mich erst wieder, wenn du für dich selbst sprechen kannst.


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 01:19
@JAFR:

Almosenspenden und christliche Nächstenliebe gabe es aber schon eine ganze Weile.


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 02:21
Ja, haben aber scheinbar damals nicht viel gebracht, wenn sich so ganz andere, soziale Ideologien entwickeln mussten. Um es einfach zu machen: Die soziale Tätigkeit der Kirchen hat nach marxistischer Ansicht die Absicht, die arbeitenden Massen im Sinne der Mächtigen & Reichen ruhig zu halten und zu manipulieren. Dies betrifft auch den spirituellen Part. Warum soll man sich allzuviel mit dem Problemen im Diesseits beschäftigen, wenn doch das Jenseits auf einen wartet. Diese "Masche" trifft aber auf viele Religionen zu.

Ich zumindest traue den Religösen, vor allem der katholischen Kirche nicht, wenn diese sich mit (schwacher) Kapitalismuskritik zu profilieren versucht. Den an wirklichen sozialen Veränderungen war es ihr nie gelegen. Vor allem nicht, wenn dies Machteinbußung bedeuten könnte.


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 11:03
Ungläubiger, kannst du denn eine antwort auf die Frage liefern, was F. Engels parktisch an der Lage seiner Arbeiter verbessert hat?

CU m.o.m.n.


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kore ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 11:11
Oh seh grade, das war mein 1000er Post! Ausgerechnet Marx, das hätt ich mir selbst nicht zugetraut! :)


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 12:14
Zu Karl Marx 1818 -1883:

geb. in Trier, später Paris, Brüssel, schließlich Londoner Exil. Jurastudium, Geschichte und Philosophie, Nationalökonomie und Politik, Schüler Hegels.

Seine Schriften, zt. mit seinem Freund Friedrich Engels verfasst:
Lohnarbeit und Kapital, Das Kapital, Das kommunistische Manifest 1848

Gründung der "ersten Internationale" 1864
Gründung der ersten kommunistischen Arbeiterpartei 1885

Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, von Ludwig Feuerbach beeinflusst. Begründer einer Bewegung für ein neues Menschenbild.Im Protest gegen die Selbstentfremdung des Menschen durch Sklaverei, Ausbeutung, Profitstreben und Kapitalismus.

Konzeption des Menschen nach Karl Marx:

a) Der Mensch als Einzelmensch, Individuum
b) Der Mensch als Teil der Gesellschaft, eingebettet in zwischenmenschliche Beziehungsfelder
c) Der autonome Mensch. Ausgangspunkt: Der Mensch auf sich selbst gestellt. Außermenschliche und außerweltliche Faktoren, die das Schiksal des Menschen bestimmen, werden abgelehnt.

Seine These:

Der Mensch macht die Religion. (basierend auf Feuerbach)
Die Religion ist ein Produkt der verkehrten gesellschaftlichen Verhältnisse. Der Kampf gegen die Religion ist auch ein Kampf gegen die verkehrten gesellschaftlichen Verhältnisse.
Religion ist Opium fürs Volk. - Ein süchtig machendes Narkotikum, das Trost und Glück im Jenseits verheißt. (scheinbares Glück) Hierdurch wird die Veränderung der verkehrten gesellschaftlichen Verhältnisse verhindert.
Das religiöse Elend ist auch ein Ausdruck des wirklichen Elends.
Die Religion ist ein Seufzer der bedrängten Kreatur.

Seine Forderung:

Aufhebung der Religion, Aufhebung des Scheinglückes
Die Aufhebung der Religion als illusorisches Scheinglück ist die Forderung des Volkes nach wirklichem Glück im hier und jetzt auf der Erde. Es ist somit Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der Wahrheit verschwunden ist, die Wahrheit im Diesseits zu etablieren. Es ist die Aufgabe der Philisophie im Dienste der Geschichte, die Selbstentfremdung in ihren unheiligen Gestalten zu entlarven. Der Mensch muß selbst Mittelpunkt seines Lebens werden, anstelle von Gott. Dies ist nur möglich, wenn Vernunft und politisch,- gesellschaftliche Praxis übereinstimmen.

Das dialektische Prinzip:

Das niedrigere, die Materie bringt das höhere Bewußtsein hervor.
Der Gesit entstammt der Materie.
Nach Friedrich Hegel ( 1770 - 1831) entwickeln sich Ideen dialektisch. D.h. jede These ruft eine Antithese hervor. Hieraus ergibt sich die Synthese.

Marx und Engels haben diese Auffassung für ihr materialistisches System übernommen. Mit diesem Prinzip wird die Entwicklung in der Natur und Geschichte erklärt. Die Materie braucht also keine Geisteskraft, sie entwickelt sich vielmehr nach objektiv existierenden Gesetzen.

Die Anwendung auf die Geschichte:

Alles geistige Leben (Politik, Kultur, Recht, Philosophie und Religion) ist ein Produkt und Spiegelbild der wirtschaftlichen Verhältnisse. Die materiellen Gegebenheiten sind die Grundlage, das Geistesleben ist der Überbau. Die menschliche Geschichte verläuft nach den Gesetzen der Dialektik in fortwährenden Klassenkämpfen. Die herrschende Klasse beutet die anderen aus. (These) Die ausgebeuteten revoltieren (Antithese)
und übernehmen dann die Stelle der herrschenden Klasse. (Synthese)

Sein Modell:

Die Basis:
Grund und Boden, Arbeitskräfte und Maschinen.

Der Überbau:
a) Politisch-rechtlicher Überbau (Staatsapparat)
b) Ideologischer Überbau (Kunst, Literatur, Religion, Moral, Philosophie)

Sein Ziel:

Die klassenlose Gesellschaft.
Arbeit als freie schöpferische Tätigkeit
Überwindung der Selbstentfremdung
Beseitigung der Religion durch die Beseitigung der Mißstände in der Wirklichkeit.

Die eigentliche Bestimmung des Menschen:
In Freiheit über sich selbst bestimmen.


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 12:15
Wer war eigentlich Karl Marx ?

Karl Marx stammt aus einer Rabbinerfamilie (jüdisch), welche allerdings später zum Protestantismus übertrat. Er freundete sich mit Friedrich Engels an, einem reichen Unternehmersohn aus Wuppertal, welcher Marx sozusagen Zeit lebens finanziell unterstützte. Sie schrieben gemeinsam "Das kommunistische Manifest" (1848) Der berühmteste Satz hieraus: "Proletarier aller Länder vereinigt euch " ging um die ganze Welt.

1869 gab es ein inzwischen festgelegtes Programm zur Gründung einer sozialistischen Arbeiterpartei. Um 1885 wurde auf den Marxistischen Gedankengängen basierend,
die erste "Sozialdemokratische Arbeiterpartei" gegründet.

Karl Marx, von den Kommunisten als Politiker bezeichnet, war eigentlich ein Philosoph und Schüler Hegels, welcher sich Gedanken machte, das Leben lebenswerter zu gestalten. Marx ging es vor allem um das Leben der Arbeiterklasse und deren schlechte Lebensbedingungen zu verbessern, ihnen mehr Rechte einzuräumen. So entwickelte er auch den Begriff der "Selbst-Entfremdung". Die eigentliche Bestimmung des Menschen nach Marx sei: "In Freiheit über sich selbst zu bestimmen". Und er beschäftigte sich mit den Dingen, die den Menschen eben daran hinderten.

So baute er auf seine philosophischen Betrachtungen basierend, eine Idee eines neuen, in sich geschlossenen und scheinbar unwiderlegbaren Systems auf. Karl Marx erhebt auch erstmals den Anspruch die Wirtschaftsvorgänge wissenschaftlich zu beschreiben, dh.:mit Hilfe von präzisen Formeln und Zahlen.

Durch seine Ideen und neuen Ideale gab er der Arbeiterbewegung unerschütterliches Selbstvertrauen und Zuversicht und gewann durch seine Sympathien sehr viele Mitstreiter für seine neue Idee eines anderen Wirtschaftssystems.

Karl Marx bringt in seinen Werken zwar eine Zusammenbruchs-Theorie des Kapitalismus, es gibt aber tatsächlich gesehen kaum fundierte Gründe dafür, dass seine These stimmt. Denn die Zeit zeigte, dass der Kommunismus schon einen Zusammenbruch erlitten hat (Zerfall des Sowjet-Reiches), der Kapitalismus hingegen besteht noch immer.

Marx geht zwar wohl davon aus, dass der Kapitalismus in seiner Form keinen ewigen Bestand hat, er erwähnt immer wieder, dass er sich sein eigenes Grab schaufelt... Aber seine Thesen stützen sich eher auf recht allgemeine Betrachtungen, welche aber kaum wissenschaftlich untermauert sind.

Die Wortschöpfung: "Des Zusammenbruchs des Kapitalismus" stammt tatsächlich nicht von Marx, sondern von einem gewissen, 25 Jahre später auftauchenden Sozialdemokraten: Eduard Bernstein. Bernstein als späterer SPD-Funktionär war besonders angetan von der besseren Verteilung des Vermögens.

Entgegen Marx wurde nämlich die Zahl der "Besitzenden" immer größer, statt kleiner. Auch faszinierten Bernstein die "Selbstheilungskräfte des Kapitalismus". Als Beispiel führte er den Wiener Börsencrash 1873 an, von welchem sich das kapitalistische Wirtschaftssystem wieder relativ schnell erholte. Ebenfalls stammt von Ihm der Spruch: Eine Kuh die man melkt, soll man nicht schlachten.

Karl Marx Ideen für ein neues Wirtschaftssystem kamen beim Bürgertum, den Arbeitern und gewissen Freiheitskämpfern an, weil sie zu einer Zeit großer Unruhen in England, Deutschland, Österreich u. Russland entstanden, und sich dadurch große Anhänger fanden, die einen revolutionären Umsturz erwirken wollten, welcher ihnen aber nicht gelang (Umbruchszeit 1848). Etwas später fand schließlich die Oktoberrevolution von 1917 in Russland statt, wo erstmals die kommunistischen Ideen umgesetzt werden sollten.

Marx behauptete: "Alle Geschichte sei eine Geschichte der Klassenkämpfe. Die Geschichte der Menschheit sei nichts anderes als ausbeuten und ausgebeutet werden. Vor allem in der Arbeiterschaft sah er das Phänomen der Ausbeutung besonders stark auftreten. Nach seiner Theorie seien alle Unternehmer = Ausbeuter. Und die Arbeiterschaft = die Ausgebeuteten, welche sich jedoch nicht wehren konnten. Für Marx waren vor allem Industrie-Arbeiter nichts anderes als moderne Sklaven der Unternehmer, oder nur Produktionsmaschinen, wie er sie teilweise auch nannte, welche später sogar durch Maschinen vollständig ersetzt würden, wodurch die ausgebeuteten Arbeiter nun auch noch Arbeitslos würden.

Der Arbeiter besitzt zudem keine eigenen Produktionsmittel und ist daher auf den Unternehmer= Kapitalist angewiesen. Er produziert, aber das Produkt ist wiederum nicht sein Eigentum. Bereichern würden sich auf Kosten der Arbeiterschaft nur die Unternehmer. Der Lohn der Arbeiter sei immer nur gerade mal so hoch, dass sie ihr Leben so gerade davon bestreiten können um weiter für die Kapitalisten zu produzieren.

Der Kapitalist hingegen würden sich fortlaufend durch die Produktivkräfte der Arbeiterschaft bereichern und so unerhörte Gewinne machen, die er zum einen für sich behält um dadurch im Luxus zu leben und zum anderen durch Investitionen sein Kapital vermehren und damit seine Fabriken wiederum vergrößern kann und so noch mehr Produktionsgüter herzustellen sind, die Ihm wiederum noch mehr Gewinne für noch größere Fabriken verschaffen... usw.

Hierbei kommt es immer häufiger zu Überproduktionen,- und so Marx, auch zu Krisen. Denn wenn ersteinmal mehr Güter produziert werden, als man brauche, würden die Produktionsgüter nicht mehr verkauft werden können, weil irgendwann keine Nachfrage mehr erfolge. Außerdem sei der Arbeiter aufgrund seines niedrigen Lohn-Niveaus auch garnicht selber in der Lage, seine von ihm selbst in der Fabrik produzierten Güter zu kaufen. Aus diesen Thesen entstand später im Sowjet-Block die Planwirtschaft. Es sollte nur soviel produziert werden, wie man auch tatsächlich brauchte. Zudem wurden Grundbedürfnisse wie Grundnahrungsmittel und Wohnraum durch den Staat verbilligt angeboten,- heißt unter Wert.

Karl Marx war der Überzeugung, dass der Kapitalismus sich irgendwann selbst sein eigenes Grab schaufelt, wenn seine Werte nach denen er sich ausrichtet, nichts anderes als "Kapital", also Geld sei. Nach einer größere Krise würde der Kapitalismus von selbst untergehen. Hiervon war Marx überzeugt.

So forderte er in seinen Büchern: Die Diktatur des Proletariats, des weiteren eine klassenlose Gesellschaft in der die "Selbst-Entfremdung" aufgehoben wird. "Der Staat stirbt ab, der Untergang des Kapitalismus und der Sieg des Proletariats sind beide unvermeidbar".

Ebenso argumentiert er in seinen Werken, dass die Arbeiterschaft irgendwann durch die Kapitalisten so ausgebeutet sein wird, dass sie nicht mehr in der Lage sein wird, die Kapitalisten am Leben zu erhalten, weil sie für diese, aufgrund der zu starken Ausbeutung nicht mehr weiter für die Kapitalisten produzieren könne. Am Ende müssten daher die Kapitalisten selbst ihre Arbeiterschaft am Leben halten, oder eben der Staat.

Im weiteren geht er von einer Entwicklung aus, die eine unnatürlich starke Konzentration des Kapitals in immer weniger Hände. Es entstehen also sogenannte übermächtige Monopolkonzerne, welche die Arbeiterschaft aufgrund ihrer Vormachtstellung noch weiter ausbeuten können und damit noch einflussreicher und mächtiger werden. Was eigentlich aber eine Verarmung der Unternehmer bedeute. Nach seiner Idee muß also ein revolutionärer, gewaltmäßiger Umsturz, ein Klassenkampf erfolgen um Platz zu schaffen für eine neue Wirtschaftsordnung. Weiter müssten die Produktionsmittel und Produktionsstätten in die Hände der Arbeiterschaft gegeben werden. (Aus dieser Idee und Forderung entstanden dann später in den kommunistischen und sozialistischen Ländern die Kolchosen oder Volkseigenen Betriebe -VEB-).


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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 12:15
Kurzfassung der Theorie von Marx:

Die Arbeiter werden vom Kapitalisten (= Unternehmer) ausgebeutet. Dies erlaubt dem Kapitalisten einen luxuriösen Lebensstil. Was vom "Ausbeutungsgeld" übrig bleibt, nennt Marx "Mehrwert". Heute würde man von "Gewinn oder Profit" sprechen. Dieser wird alsdann "investiert" (angelegt). Hierdurch steigt das Kapital immer weiter an (Durch den Zinses-Zins). Marx spricht von Kapital-Akkumulation. Leider fällt aber nach Marx die Profit-Rate stetig.

Beispiel:

Im 1. Jahr werden 1000.000 Euro als Kapital eingesetzt
Es erfolgt durch die Ausbeutung von 100 Arbeitern ein Mehrwert von 200.000 Euro. Der Profit von 200.000 Euro wird durch die Kapital-Investition von 1.000.000 Euro geteilt,
dies ergibt eine Profitrate von 20%. (0,2)

Im 2. Jahr werden nun 1.200.000 Euro eingesetzt.
Es erfolgt wiederum durch die Ausbeutung von 100 Arbeitern ein Mehrwert von 200.000 Euro. Der Profit von 200.000 Euro wird nun durch 1.200.000 Euro geteilt, und siehe da, man hat nur noch eine Profitrate von 16%. (0,16)

Folge: Immer mehr Kapitalisten geben auf und verkaufen, da die Profitrate stetig sinkt. Weitere Folgen: Es entsteht eine immer mehr zunehmende "Konzentration" des Kapitals in immer weniger Hände. > Multi,- u. Megakonzerne entstehen. Immer mehr Arbeiter werden Arbeitslos. Alles steht schließlich voll Maschinen, welche die Arbeit tun. Es bildet sich eine Arbeitslose Industriellen-Reserve-Armee

Die Folgen all dieser Entwicklungen im Kapitalistischen System enden in seinem Untergang. Marx deutet hierbei folgendes an:

Auf der einen Seite entstehen immer mehr Arbeitslose und auf der anderen Seite entstehen immer weniger und wackeligere Kapitalisten.

Allerdings geschieht nach Marx Auffassung das Ende des Kapitalismus nicht dadurch, dass dieser an seinen eigenen Gesetzen zugrunde geht, sondern sieht das Ende schon vorher kommen durch eine auch von Ihm selbst gewollte Revolution der Arbeiterschaft.

Aufgrund der These von Marx, dass der Kapitalismus irgendwann zusammen bricht, beauftragte später Lenin den durch seine Studien dann berühmt gewordenen "Kondratjew". Dieser sollte Lenin den tatsächlichen Zeitpunkt errechnen, wann der Kapitalismus denn nun zusammen brechen wird. Kondratjew konnte ihm zwar keinen konkreten Zeitpunkt hierfür ausrechnen, aber er untersuchte über viele Jahre hinweg das kapitalistische System und entdeckte hierbei die später nach ihm selbst benannten "langen Wellen der Konjunktur", welche interessanter Weise immer weiter nach oben stiegen und kaum wieder auf das Ursprungsniveau zurück fielen, im Gegensatz zu den kurzen Wellen der Konjunktur, welche immer eine Sinuskurve darstellen und in welcher in ziemlich kurzen Abständen der Aufschwung und die Hochkonjunktur wieder mit einem Abschwung und einer Krise wechseln.

Auch zeigten die langen Konjunkturwellen immer dann einen Aufschwung an, wenn gerade kurz vorher eine besonders revolutionäre, neue Entdeckung oder Erfindung gemacht wurde, zB. die Dampfmaschine, die Elekrtizität usw... welche der Wirtschaft immer wieder einen Aufschwung brachte.

Bislang hat das kapitalistische System das kommunistische und sozialistische System überlebt. Zu dem erwarteten Zusammenbruch ist es bisweilen noch nicht gekommen. Ein Wirtschaftswissenschaftler und Autor von mehreren sehr interessanten Büchern, Paul C. Martin * 1939, Diplom-Volkswirt und Doktor der Philosophie, erklärt hierzu:

Die Haupt-Theorie des Wirtschaftssystems sei die Zirkulation des Geldes. Solange das Geld fließt, der Rubel rollt, funktioniere auch das System. Da der Antriebsmotor der kapitalistischen Wirtschaftsordnung die "Geld-Schöpfung" sei. (Diese Aufgabe hatte früher die Bundeszentralbank inne, heute erfüllt sie die Europäische Zentralbank, EZB). Des weiteren sei der Verschuldungscharakter und das Zinses-Zins-System ein Druckmittel für den kapitalistischen Wirtschaftsmotor.

Im Gegensatz zu Marx, untersuchte P.C. Martin auch die Unternehmer genauer und stellte fest, dass diese in Wirklichkeit gar nicht so viel Gewinne machten, wie dies aus den Augen der Arbeiterschaft und von Marx gesehen wurde. Denn der Unternehmer war letztlich selber Sklave,- nämlich gegenüber der Bank, von der er sich ersteinmal das nötige Kapital gegen Zinsen leihen musste. Mit diesem Grundkapital musste nun der Unternehmer auf volles Risiko seine Produktionsstätte aufbauen und war alsdann unter dem Zinsdruck verpflichtet, soviel zu produzieren, dass er davon zum einen seine Arbeiter bezahlen konnte, die Rohstoffe für die Herstellung seiner Produkte... und schließlich die Tilgung plus Zinsen an die Bank. Der Gewinn für Ihn selbst war erschreckend gering ausgefallen. Und wenn ein Unternehmer unter diesem Zinsdruck nicht genug produzieren kann, oder seine Produkte nicht mehr absetzen kann auf dem Markt,- geht er pleite. All diese Gedankengänge aus der Sicht des Unternehmers hatte Marx so gut wie garnicht berücksichtigt.

Interessanterweise ist aber auch P.C. Martin zu dem Schluß gekommen, dass der Kapitalismus zusammen brechen wird,- und zwar weltweit. In seinen Büchern schreibt er, dass wir kurz vor einer Weltwirtschaftskrise stehen. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass der Kapitalismus nun kurz vor dem Ende stehe.

Allerdings kommt er auf andere Ursachen als Marx. Seiner Ansicht nach ist die Hauptursache für den noch zu erwartenden "Crash" die hohe Staatsverschuldung. Denn der Staat sei inzwischen schon seit Jahren so Insolvent, dass er seine Schulden garnicht mehr tilgen kann, geschweige, die Zinsen zu zahlen. Aber er leiht sich weiterhin neues Geld,- macht neue Schulden (Netto-Neuverschuldung ) mit welcher er seine Altschulden ersteinmal abzahlt. Nur liegen die Neuschulden immer um etwas höher als die Altschulden, sodass der Staat sich auf lange Sicht immer höher verschuldet, ohne jemals in der Lage sein zu können, diese Schulden plus Zinsen auch wieder zurück zahlen zu können. Und daher kann dies nur langfristig in einem Weltwirtschaftscrash enden. Dies gilt selbstverständlich für alle verschuldeten kapitalistischen Länder, insbesondere auch für die Vereinigten Staaten von Amerika, von welchem die Weltwirtschaftskrise auch ausgehen und beginnen wird, laut Paul C. Martin.


Quellenangabe:

Karl Marx u. Friedrich Engels: Das kommunistische Manifest, 1848
Karl Marx: Lohnarbeit und Kapital, 1849
Karl Marx: Das Kapital, Band I. u. Friedrich Engels Band II.

Paul C. Martin: Wann kommt der Staatsbankrott, 1982
Paul C. Martin: Die Pleite, 1984
Paul C. Martin: Cash gegen den Crash, 1985
Paul C. Martin: Der Kapitalismus, 1986
Paul C. Martin: Aufwärts ohne Ende, 1988
Paul C. Martin: Zahlmeister Deutschland, 1991

Beckers Weltgeschichte
Paul Sethe: Deutsche Geschichte im letzten Jahrhundert, 1960
Walter Eltis, Universität Oxford, deutscher Titel: die Marx´sche Theorie der abnehmenden Profitraten


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js2 ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 15:12
"Karl Marx, von den Kommunisten als Politiker bezeichnet"

Welchen Kommunisten? Heute zumindest lese ich, dass Kommunisten ihn eben nicht als Politiker bezeichnen, sondern so wie du schreibst, als einen Philosophen sehen. War das früher anders?


"Karl Marx bringt in seinen Werken zwar eine Zusammenbruchs-Theorie des Kapitalismus, es gibt aber tatsächlich gesehen kaum fundierte Gründe dafür, dass seine These stimmt. Denn die Zeit zeigte, dass der Kommunismus schon einen Zusammenbruch erlitten hat (Zerfall des Sowjet-Reiches), der Kapitalismus hingegen besteht noch immer."

könntest du vielleicht Marx zu dieser "Zusammenbruchs-Theorie" zitieren?
Wenn du UdSSR ausschreiben und nicht als "Sowjet-Reich" bezeichnen würdest, kämst du vielleicht drauf, dass sie sozialistisch und nicht "kommunistisch" war. Der Unterschied dürfte dir ja bekannt sein, wenn du dich so sehr damit beschäftigt hast, dass du hier so eine tolle Zusammenfassung erstellen kannst.

"Aus diesen Thesen entstand später im Sowjet-Block die Planwirtschaft. Es sollte nur soviel produziert werden, wie man auch tatsächlich brauchte."

Das ist mir neu. Woher hast du das?

"Nach einer größere Krise würde der Kapitalismus von selbst untergehen."

Ich glaube meine Bitte um ein Zitat zu dieser Überzeugung steht schon weiter oben.

"und der Sieg des Proletariats sind beide unvermeidbar"

man darf auch, wenn man schon auf bernstein kommt, andere sozialisten/kommunisten erwähnen, die marx ergänzten. warum nicht? dabei scheint man hier sich mühe zu geben.
mehr belege, wo man was nachlesen kann usw. wären ganz nett, da nicht jeder so hochbegabt ist und alle werke auswendig kennt, die ihr in einem forumsbeitrag zusammenfasst.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 15:24
Marx war, ist und bleibt Philosoph. Es blieb Lenin vorbehalten, die Ideen - zumindest versuchsweise - in politische Praxis umzusetzen. Leider mit den bekannten Ergebnissen. Schade, hätte ja klappen können. Die Enkel fechten's besser aus.


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06.11.2007 um 17:32
@myself
Zitat von MyMyselfAndIMyMyselfAndI schrieb:Almosenspenden und christliche Nächstenliebe gabe es aber schon eine ganze Weile.
Jepp! - Und DAS hat ja dann auch für die Proleten zu reichen! Ich fass es nicht!

JENE Priester, die sich seinezeit - also in den Zeiten in denen Karl Marx und F. Engels ihre Weke veröffentlichten - für eine Veränderung der Lebensverhältnisse der Fabrikarbeiter einsetzten waren kirchlicherseits wenig gelitten und ihrerseits Verfolgungen ausgesetzt. Es gibt da erschütternde Berichte....

Aber was solls, wenn Almosen für einige auch heute noch das Recht auf ein menschengerechtes Leben ersetzen sollen - bleibt nicht mehr viel zu sagen...und was zu sagen wäre - grenzte an Beleidigung!.


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06.11.2007 um 17:35
@sailor

Danke für die ausführlichen Informationen. Die fehlten hier nämlich noch und es ist immer gut auch die Fakten auf den Tisch zu legen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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06.11.2007 um 17:46
Heute heisst das Almosen 1-Euro-Job.


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toledo Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 18:27
Was mir nicht so richtig in den Sinn will ist, wieso die "Roten" nicht genauso geächtet werden wie die Nationalsozialisten. Wenn man die Verbrechen betrachtet, (Achtung Jafrael !), nehmen sie sich nichts. Grausamer Terror im sozialistischen Namen war und ist noch auf der Welt verbreitet. Trotzdem wird dem Sozialismus/Kommunismus immer wieder Gutes zugeschrieben. Beim Part mit dem National vorne dran, darf man das nicht.
Ich errinnere mal an das Böse des Sozialismus:

Stalin...Holodomor in der Ukraine...7 Millionen Tote, Stalin ließ sie absichtlich verhungern
Pol Pot...Wahnvorstellung eines kommunistischen Bauernstaates...3 Millionen Tote
Mao Tse Tung...Kulturrevolution, bis zu 70 Millionen Tote
Nordkorea...mindestens 3,5 Millionen Tote durch Hunger, vom Diktator verursacht
Die Anzahl der Toten in Osteuropa sind dagegen vergleichsweise gering, trotzdem war es eine Schreckensherrschaft für frei denkende Menschen.

Wieso darf denn überhaupt jemand rot sein und wird dafür nicht bestraft? Wenn man die Zahlen nimmt, war und ist das die schrecklichste und verlustreichste Herrschaft, die es jemals gegeben hat.

Wie ihr seht, muss ich mal wieder etwas in den Raum stellen, das provoziert. Aber ich mag den Sozialismus/Kommunismus einfach nicht, weil er so verbrecherisch daherkommt und ich das erlebt habe. Wenn ich mir einige der scharf agierenden Linken hier im Forum als Führungspersönlichkeiten in einem sozialistischen Staat vorstelle, dann kriegen wir das wieder, was wir schon mal hatten.

...und der Karl Marx hat sich das ausgedacht...


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jalla ehemaliges Mitglied

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Wie kam Karl Marx auf seine Ideen?

06.11.2007 um 19:42
> ...und der Karl Marx hat sich das ausgedacht...

Was, der hat sich die Leute ausgedacht, die angeblich in seinem Namen ihre ganz persönlichen Machtphantasien ausgelebt haben? All die machtgeilen Verbrecher, die gegen seine Ideen oder völlig unbeeindruckt von ihnen "eine Schreckensherrschaft für frei denkende Menschen" errichteten, gehen in den Augen der Antikommunisten natürlich auch auf seine Rechnung.

btw: Was verstehst Du nun unter dem ominösen Konstrukt "Volk" welchen von den bösen, bösen "Marxismus leninscher Prägung" dieser "blutige Bürgerkrieg aufgezwungen" wurde?


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