Öffentliche Gerichtsverhandlungen.

Öffentlichkeit der Justiz ist ein wesentliches Merkmal eines Rechtsstaates. Sonst hätten wir Geheimgerichte hinter verschlossenen Türen.

Ja, den die Körperverletzung liegt, wie ich schon erwähnte, im besonderen öffentlichen Interesse.
Aber dazu muss die Polizei und/oder die Staatsanwaltschaft erstmal davon erfahren ;)

du müsstest ihn dafür schon anzeigen The.Secret, denn wie sollte der Staat sonst dieses Körperverletzungsdelikt bemerken? Dennoch erhielte dein Freund dann eine strafrechtlichen Prozess, da du das universelle Recht auf körperliche Unversehrtheit hast, welches ein Grundrecht darstellt.

aber Körperverletzung liegt im besonderen öffentlichen Interesse und wird auch ohne Anzeigeerstattung geahndet.

Nich immer, wenn mir einer nen blaues Auge verpasst und wir hinterher nen Bier trinken oder ich ihm sein Auge auch blau mach und keiner zeigt an, dann wird auch nix geahndet, genauso siehts aus mit Einwilligung in Körperverletzung bspw. beim BDSM denn würde sie in jedem Fall geahndet, dann wäre BDSM und so manch andere Sache illegal. Es kommt lediglich auf die Schwere der KV an. Nen blaues Auge wird kein Staatsanwalt verfolgen weil außer Spesen nichts gewesen, wenn aber der Geschädigte ins Krankenhaus muss oder sonstwie irgendne Art medizinischer Versorgung von Nöten is, dann kommts zunem Verfahren.

Und wie ist dieses Recht bitte bei einem Boxkampf der obendrein noch öffentlich im TV gezeigt wird realisierbar? Gilb hat es ja schon geschrieben. Bei gegenseitiger Einwilligung. Das es bei einem Krankenhausaufenthalt zu einem Verfahren kommt ist ja klar, der Staat kann ja nicht einfach immer den Geldesel spielen.

@Doors
Je nach Handhabung bedeutet es aber noch nicht den Untergang eines Rechtsstaates. Privatsphäre ist ja in jedem freieren Staat ebenfalls ein Merkmal.

Gilb
Wenn ein Polizist den Schlag aufs Auge mitbekommt, dann gibt es eine Anzeige; unabhängig davon ob du einen Strafantrag stellst oder nicht und unabhängig davon ob ihr später ein Biert trinken geht.
Die KV liegt im besonderen öffentlichem Interesse und wird generell strafrechtlich verfolgt wenn die Exekutive oder Judikative davon erfährt.
Genauer: Wenn es ersichtlich war, dass der Schlag (also die KV) ohne Einwilligung stattfand, dann wird Strafantrag gestellt

@nwo
Wie sieht es eigentlich mit Beamtenbeleidigung aus? Hat ein Polizist die Pflicht etwas zu tun wenn er beleidigt wird?

Das kann ich dir nicht genau sagen ob er verpflichtet ist dich anzuzeigen aber wird es in jedem Fall machen.
Der Unterschied liegt darin, dass bei der Beleidigung (es gibt nämlich keine gesonderte Beamtenbeleidigung) die Strafverfolgung nur auf Antrag des Beleidigten erfolgt aber wenn du einen Amtsträger beleidigst, so kann auch deren z.B. Vorgesetzter den Strafantrag stellen

In der Regel sieht jeder Staatsanwalt auch bei der Beleidigung eines Amtsträger das besondere öffentliche INteresse gegeben!!!

Ich finde es auch ganz gut, wenn möglichst wenig hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Die Anwesenden Leute als Vertreter der Gesellschaft sozusagen bewirken auch eine gewisse Demütigung des Angeklagten, noch dazu, wenn Leute im Saal sitzen, die ihm gar nicht recht sind, weil er sich z. B. vor ihnen schämt. Zugleich wird dem Angeklagten auf diese Weise eher ein fairer Prozess gemacht, da die Leute auch als moralische Kontrollinstanz für das Gericht dient, selbst wenn sie nicht viel von der Materie verstehen, ihre Anwesenheit genügt.
Anonymität und Heimlichtuerei dagegen sind meiner Ansicht nach nicht förderlich für eine Gesellschaft.

yoyo schrieb:noch dazu, wenn Leute im Saal sitzen, die ihm gar nicht recht sind, weil er sich z. B. vor ihnen schämt

Och, der Ärmste...mir kommen gleich die Tränen :) :)

Und weil wir das Volk als Zuschauer mit einbeziehen und auch im Namen des Volkes verurteilen haben wir hier auch Schöffen

Wer seines Freundes Freundin amselt
und in dessen Cabrio pinkelt und dann auch noch den Freund anzeigt, wenn ihm dieser eine runterhaut,

vor dem sollte man in aller Öffentlichkeit warnen dürfen *gg*

Das hat alles 2 Seiten einer Medallie auf jeden Täter der sich schämt kommt nicht selten auch ein Opfer das sich schämt. Die Demütigung steht auch nicht im Focus einer Verhandlung. Das Volk hat da meiner Meinung nach nicht alzu viel verloren.

@geodei
Dir ist allerdings schon bewusst das ich das alles nicht wirklich tue oder? ^^

Natürlich steht die Demütigung nicht im Zentrum, aber sie existiert, manchmal mehr, manchmal weniger.
Wenn es um intime Dinge geht, kann das Opfer ja den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragen, dem wird ja auch oft stattgegeben.

yoyo schrieb:Natürlich steht die Demütigung nicht im Zentrum, aber sie existiert, manchmal mehr, manchmal weniger.

Im Vordergrund steht die Rache des Staates, die er mit der zu verhängenden Strafe auch an den Delinquenten weitergibt. Wenn darüber hinaus sich der Täter schämt, so soll mir das nur Recht sein

Rache kann man das nicht nennen. Es sind ja ganz nüchterne Entscheidungen seitens angesichts der Verbrechen oft erstaunlich objektiver Richter etc. Rache dagegen ist eher primitiv.

@The.Secret
hihi...
genauso, wie es Dir bewusst ist, dass ich das nicht ganz ernst gemeint habe ;) :D

Der Gedanke der Strafe ist durchaus Rache. Aber hier rächt sich der Staat in Vertretung für den Bürger in einer vorgegebenen und angemessenen Form.
Anders sieht es bei Jugendlichen und Heranwachsenden aus: Dort spielt der erzieherische Gedanke!

Nö, ich bleibe dabei, mit Rache hat das überhaupt nichts zu tun. Könnte jetzt natürlich erklären, warum, aber mir ist eher nach kurzen Spam-Beiträgen ^^
Na ja, so bleibt halt jeder bei seiner Meinung :)