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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Utopie, Reform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

08.09.2009 um 15:25
Ergänzend zu meiner Serie über die zukünftige Gesellschaft

Soziale Utopie: Exekutive Legislative Justiz

nun ein Thread über eine Gesundheitsreform:

Alle Kosten werden vom Staat bezahlt. Der Staat zahlt an die Krankenversicherungen, die zahlen an die Behandelnden.

Die Bürger werden dazu in Gruppen aufgeteilt die jeweils 10000 Personen (gelegentlich etwas mehr oder weniger) umfassen.
Die Bezahlung der Gesundheitsversorgung wird an Krankenversicherer versteigert. Der Krankenversicherer der die Versorgung einer speziellen Gruppe für die geringsten Kosten übernihmt (nach Art einer Rückwärtsversteigerung) bekommt die entsprechenden Beiträge pro Person und Monat.
Diese Verträge werden auf eine Zeit von 2Jahren abgeschlossen und dann neu verhandelt.

Sinnvoller Vorteil dieses Systems ist das es den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen stimulieren würde und gleichzeitig die Krankenkassen für ihre Bezirke verantwortlich wären.
Die Neugründung einer Kasse würde relativ geringe Vorraussetzungen erfordern, da man ja praktisch zu Anfang nur einen Bezirk übernehmen und versorgen müsste.
Und wenn das die Bevölkerung gesund hält, was würde es dann Klügeres für diese Kassen gäben als Kampangen für gesunde Ernährung zu starten oder kostenlose Fitnesscentren und Spielplätze in ihren Bezirken einzurichten?

Außerdem würde die Gesundheitsbehörde den Krankenkassen in regelmäßigen Abständen Minimalleistungen vorgeben, die sie auf Wunsch zu erbringen hätten.

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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

09.09.2009 um 07:49
vielleicht wäre es einfacher eine offensichtliche Frage zu stellen... oder eine Stellungnahme zu fordern


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

09.09.2009 um 15:16
Ok du hast recht... also, was haltet ihr davon? Vorschläge? Kritik?

Das muss ich mir langsam angewöhnen...


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

10.09.2009 um 13:17
2. Dinge, die mich stören (ich schon wieder ;) sorry... aber ich sagte ja schon mal, dass ich mir über so was gern Gedanken mache ;) )


1. Dem Bürger würde vorgeschrieben werden, wer sein Versicherer wird! So, wie du das schilderst, hat der Bürger ja keinen Einfluss darauf, an wen der Staat seine eigene "gruppe" versteigert.
---> aus meiner eigenen Erfahrung au der Arbeit im Krankenhaus kann ich sagen, dass sich KEIN Bürger vorschreiben lassen wird, durch wen er sich versichert! Dafür "denken" die Menschen in diesem Bereich einfach viel zu emotional und irrational.

2. Dies ließe sich - wenn überhaupt - nur dann herstellen, wenn die Kassenleistungen ABSOLUT, bis ins kleinste Detail identisch wären. dh jede Kasse müsste ganz genau das gleiche Leisten und ganz genau das gleiche nicht leisten.
das würde aber bedeuten,
a) dass der "reine Preiswettbewerb" den Gesamtwettbewerb nicht fördern, sondern nach aller wirtschaftlicher Erfahrung zum Erliegen bringen würde. Oder,
b) dass eine einzelne staatliche Versicherung logistisch betrachtet 10mal einfacher wäre.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

10.09.2009 um 17:01
Die Leistungen der Grundkrankenkassen sind vorgegeben und absolut identisch. Natürlich können die Bürger darüber hinaus freiwillig Versicherungen für spezielle Risiken abschließen.

Eine einzelne staatliche Versicherung halte ich für nicht so einfach, weil die privaten wie gesagt miteinander im Wettbewerb liegen würden und 10-100 konkurierende Firmen haben meist bessere Ideen als der Staat allein. Außerdem kennst du ja sicher die Tendenz zur Ineffizienz die man Behörden nicht ganz zu Unrecht nachsagt.
Von den wirtschaftlichen Potenzialen ganz abgesehen.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

12.09.2009 um 13:59
Das Problem ist halt, dass die Krankenkassen - wenn ihr Leistungen absolut vorgeschrieben sind - ja kaum noch Spielraum "für neue Ideen" haben... der einzige Wettbewerb, der gefördert würde, wäre ein Preis-Wettbewerb und der wird von Wirtschaftswissenschaftlern ja (zu Recht!) verpönt.

Im Grunde hätte man eine ganze Menge "Betriebe", die alle ganz genau das gleiche leisten müssten... Kalkulation wäre mehr oder weniger unmöglich, weil man ja nie wissen kann, ob man den Zuschlag für einen der 10k-Blocks an Menschen bekommt oder nicht.

Genauso müssten die Krankendaten JEDES Menschen offen einsichtig sein, damit eine Krankenkasse überhaupt nur grob abschätzen könnte, zu welchem "Preis" es die Menschen übernehmen würde... ansonsten wäre das pure Spekulation und Rätselraten...

Womit wir zum letzten Punkt kommen: Nach diesem System würde wahrscheinlich JEDE Kalkulation völlig nach hinten losgehen... das würde natürlich zu zahllosen Pleiten führen (denn im Preiswettbewerb hat man auch keine Wahl, außer vom besten Fall auszugehen, der aber nie eintritt ;) )

Wer kümmert sich um die 10k Menschen, wenn die KH Insolvenz anmeldet?
Wer kümmert sich, wenn das Geld für die Behandlungen von der KH einfach nicht geleistet werden können?


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

12.09.2009 um 14:04
@gunslinger

Oki in diesem Punkt hast du mich überzeugt... ich werd das wohl nochmal überarbeiten müssen. Grmbl


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

12.09.2009 um 14:13
Ich finde unser Gesundheitsversicherungssystem eigentlich höchst ungerecht. Man sollte endlich davon abkommen, dass alle Familienmitglieder automatisch mitversichert sind. Ich wäre für eine Pauschale von 50-100 Euro je Mitversicherten.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

15.09.2009 um 12:09
@interpreter
tut mir leid ;)

@Hohlraum
ich versteh nicht so genau, welchen Teil daran du unfair aus welchen Gründen findest...


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

15.09.2009 um 19:44
@gunslinger

Ich finde es eben ungerecht dass der Beitrag eines Alleinstehenden die gleiche Höhe hat wie der Beitrag eines Mitgliedes über den seine Frau und die Kinder mitversichert sind.
Man mag es sozial finden aber hat sozial nicht auch etwas mit gerecht zu tun? Und kann es gerecht sein wenn meherer Menschen über einen Versicherten versichert sind und dieser den gleichen Beitrag zu zahlen hat wie ein Alleinstehender?


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:29
@Hohlraum
hm... ich finde schon.

Die Kinder können sich immerhin nicht selbst finanziert versichern. Damit sie trotzdem versichert sind, gibt es diese Regelungen. Ansonsten müsste man sich bei der Familienplanung ja auch noch überlegen, ob man die KV-Beiträge für die nächsten 18 Jahre berappelt bekommt.
Man muss ja auch bedenken, dass das nur für die gesetzliche Grundversicherung gilt. Ein Zuschlag (Chefarztbehandlung/Einzelzimmer etc. pp.) kostet natürlich für jedes Familienmitglied extra!

Und "sozial" ist mitnichten das gleiche wie "gerecht"!!!

Soziale Systeme zeichnen sich gerade durch das Solidaritätsprinzip aus; einer für alle und alle für einen, wenn man's romantisiert haben will ;) Das heißt: Menschen, denen es besser geht, zahlen für Menschen, denen es schlechter geht... In der Theorie!!! (damit jetzt nicht wieder das Gehetze losgeht ;) )

Das hat mit Fairness nicht das Geringste zu tun, ist sogar weit davon entfernt. Aber es ist eben trotzdem "sozial"!


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:41
@interpreter
Wie soll man vorher kalkulieren was auf einen zukommt?
Wird den Ärzten doch schon durch das Budget aufgebürdet.
Stell dir einfach vor, du wärest bei der Feuerwehr und müsstest am Jahresanfang dein Löschwasser beantragen, für alle Brände die im folgenden Jahr auftreten.
Ist schon schwierig, oder nicht.
Machen wir es noch etwas komplizierter.
Gleichzeitig mit dir beantragen auch Mitbewerber ihr Löschwasser. Den Auftrag bekommt der, der am wenigsten Löschwasser beantragt.
Jetzt wirds knifflig, denn wenn du den Job nicht bekommst, bist du arbeitslos.
Siehst du deinen Arbeitsplatz oder machst du dich davon vollkommen frei?
Glaubst du unter diesen Vorraussetzungen eine angemessenen Versorgung der Kranken sicher stellen zu können?
Was würdest du sagen, wenn bei einem Wohnungsbrand die Feuerwehr zu dir kommt und dir erzählt, löschen können sie nicht, das Wasser für dieses Jahr sei schon aufgebraucht und dich auf nächtes Jahr vertrösten?


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:50
@klarabella

Die Ärze werden in diesem System nicht budgetiert. Die Ärzte behandeln und die designierte Krankenkasse bezahlt. Die Umlagen also der vereinbahrte Pauschalbetrag wird monatlich oder wöchentlich an die Krankenkassen gezahlt. Wenn sie die Behandlungen nichtmehr bezahlen kann, werden die Zahlung an die Krankenkasse eingestellt und das Gebiet wird vakant. In vakanten Gebieten zahlt der Staat alle Behandlungen, bis sich eine Krankenkasse gefunden hat die diese Aufgabe wieder übernihmt.

Die Krankenkassen hätten außer dem Preis nur die Möglichkeit Zusatzversicherungen zu verkaufen und natürlich die Gebiete die sie betreuen durch die Förderung von Sport Hygiene und der allgemeinen Gesundheit, günstiger zu machen. Nur die Krankenkassen die was das angeht die sinnvollsten Konzepte haben, werden langfristig überleben.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:51
@interpreter
Wo siehst du da Einsparpotential?


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:55
Rationalisierung, Deregulierung, Förderung der Vorsorge und Förderung der allgemeinen Gesundheit.

Die Perspektive dahinter ist die Krankenkassen zu den Trägern der Vorsorge zu machen und sie so von Krankenkassen, zu Gesundheitskassen zu machen. Je gesunder die Menschen in ihren Gebieten sind, desto weniger zahlen sie, desto besser für die Menschen in ihrem Gebiet, wegen der geringeren Preise und der höheren Gesundheit.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 14:57
Und Forderungen in den Bereichen Sport, Hygiene und allg. Gesundheit wären sicherlich Mangelware.
Solche Förderungen wären natürlich immer - so oder so - recht Standortbezogen und die Wirkungen höchstens Langfristig. Was brächte es also einer KV, diese Bereiche in einer bestimmten Region zu fördern, wenn sie ja nicht weiß, ob sie diesen Bereich auch zukünftig übernehmen könnte.

Ich verstehe durchaus die Probleme in unserem momentanen Gesundheitssystem, aber so kriegt man die imo nicht weg


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 15:02
@gunslinger

Wie kommst du darauf das Sport nur langfristig hilft ?? Das müsstest du schon begründen. Ich kenne das eher so, das die Wirkung ziemlich schnell eintritt.

Man könnte Krankenkassen die ein Gebiet lang betreuen auch Reglungen zugestehen, das ihre Gebote als geringer gewertet werden, natürlich nur bis zu einer gewissen Grenze um zu verhindern das langfristige Investitionen kurzfristig verloren gehen.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 15:05
@interpreter
Befürwortest du Bonus/Malus Regeln für Versicherte?


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 15:14
@klarabella

Das kommt auf die Boni und Mali an.

Hat aber mit diesem System nichts zu tun, in dem System wären die Beiträge keine individuellen Ausgaben.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 15:14
@interpreter
Die "Erfolge" wenn man so will, treten bei Sport durchaus recht schnell ein; keine Frage. Aber trotzdem eher über einen Zeitraum von Jahren... wenn man damit erreichen will, dass die finanzielle Inanspruchnahme der Versicherungen dadurch sinkt.

Dabei darf man auch ganz klar den Wert der neuen Verletzungen nicht vergessen. Sport führt zwar auf lange Sicht (mittelfristig auch, wenn du willst ;) ) zu positiven gesundheitlichen Entwicklungen. Aber Sport führt auch zu einem ganz neuen Quell an schlimmen Verletzungen.
Arbeite einmal einen ganzen Samstag in einer Notaufnahme... aus meiner Erfahrung kommt da fast jeder Zweite mit einer Sportverletzung und etwa ein Viertel davon ist ECHT SCHLIMM; also mit wochen- oder monatelangen Behandlungen, die alle kosten wie nur was.

Man kann sicherlich nicht abstreiten, dass Sport auf Lange Sicht die Gesundheit verbessert. Auf kurze Sicht - die ja hier im Fokus steht - sieht das aber meiner Ansicht nach sogar eher umgekehrt aus.


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Soziale Utopie: Gesundheitspolitik

17.09.2009 um 15:17
@gunslinger

Die Krankenkassen hätten ja die Möglichkeit selektiv zu fördern. Kostenlose Yoga Kurse, Wandern, meinetwegen Nordic Walking oder was auch immer. Wer im Intresse der Gesundheit Fußball fördert, würde das verdientermaßen kurzfristig bereuen ;)


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