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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

250 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Müllentsorgung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 16:32
Hallo @alle !

Wer kommt eigendlich auf den Gedanken Plutonium einlagern zu wollen ?
Uran und Plutonium sind der "Brennstoff", mit dem unsere Akw´s laufen.

Das Zeugs wird zum größten Teil "verheizt". Die Brennstäbe werden aufgearbeitet und der verwertbare Rest geht wieder ins Akw. Das würde man ja recycling nennen, aber es hört sich zu "Öko" an. Der Gedanke Plutonium in größeren Mengen einlagern zu wollen ist ein bischen lächerlch.

In der "Endlagerdiskusion" benötigt man Plutonium als "Angstmacher".
Mit Uran geht das schlecht, weil es aus der Natur kommt. Damit kann man kein Panik schüren.
Mit den wirklich gefährlichen Isotopen kann man auch keine Panik erzeugen, weil die Halbwertszeiten überschaubar sind.

Gruß,Gildonus

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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 16:44
Also ich bin wahrlich kein Atomlobbyist oder wie man das schreibt.

Aber die Panikmache ist wieder mal sensationell.
Wie @Gildonus schon richtig schreibt gibt es Uran in Millionenfach größerem Umfang in der freien Natur.
Und deshalb betoniert man auch nicht ganz Russland oder den Niger oder die USA oder sonst ein Land zu. Das ist doch so unsinnig.

Ein tieferes Loch graben, Zeug rein, versiegeln fertig.
Wenn in 100 Mio Jahren die Kontinentalplatten sich soweit verschieben dass es wieder hochkommt dann gibt es entweder die Menscheit schon seit Millionen von Jahren nicht mehr oder
man kann es für ein paar Cent auf die Sonne schießen.

Das Geld sollte besser ausgegeben werden um die AKWs sicherer zu machen.
Mehr Schutzsysteme, an besseren Orten, für höhere Erdbeben, Anschläge und Überschwemmungen auslegen und am besten unter die Erde mit dem ganzen Zeugs.

Diese Endlager sind doch wiedermal reine Panikmache von den Grünen die mit der Angst der Bevölkerung wie man sieht herrliche Erfolge feiern.

Es gibt eben auch eine Antiatomlobby die davon profitieren möchte. Um die Menschheit geht es leider den wenigsten :(


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 16:48
@Whistleblower
Ich rede von realistischen Endlagern so wie sie die Atomlobby sie vorhersieht und Finanziell für sie machbar sind um eine fortgehende Atomversorgung für sie sichert.
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Die Atomlobby zahlt die Endlagerung sowiso nicht. Abgesehen davon das es dort in erster Linie um Preiswert geht



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Ausserdem seh ich bei einer Versendung in das Weltall immernoch die Gefahr des abtransports, ein Satelitten ins All zu schiessen oder eine mit Tonnen voll Atommüll bestückte Rakete sind zwei ziemlich unterschiedliche dinge.
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Nö, Nutzlast ist Nutzlast, bedenke das schon Plutoniumbatterien im All sind.


Wikipedia: RORSAT


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01.04.2011 um 17:13
O man immer diese idiotischen Ideen.

Müll wird die nächsten Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte 100% nicht ins All geschossen.

1) Kosten (niemand WILL und WIRD soviel Geld dafür ausgeben, ob es vorhanden wäre ist ein anderes Thema)
2) unnötiges Risiko (was wenn die Rakete in der Atmosphäre abstürzt?)

Vergesst den Blödsinn oder diskutiert realitätsfremd wie auch immer.


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01.04.2011 um 17:20
1) Kosten (niemand WILL und WIRD soviel Geld dafür ausgeben, ob es vorhanden wäre ist ein anderes Thema)
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Wer will schon ne Mrd ausgeben. Nützt nichts wird so vieles Geld ausgegeben


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) unnötiges Risiko (was wenn die Rakete in der Atmosphäre abstürzt?)
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tja wunderbar, liest hier einer? Ne wie ich schon schrieb das Nukleare Material wird natürlich in Butterbrotsdosen ins All geschossen.

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Vergesst den Blödsinn oder diskutiert realitätsfremd wie auch immer.
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Nun ja wir haben halt nicht alle den gleichen Horizont oder kenntnisstand von Technik.

von daher liest man hier immer wieder nur die Pauschalaussagen.


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01.04.2011 um 17:28
Hallo @kastanislaus , hallo @alle !

Ich möchte dich auf einen nicht unerheblichen Fakt in dieser Diskusion aufmerksam machen.
-----Wir haben den 1. April.-----
@Fedaykin Realitätssinn wurde augenscheinlich davon beeinflußt.

Gruß,Gildonus


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01.04.2011 um 17:30
Falsch mit dem DAtum hat es nichts zu tun

Lies bitte meine Verlinkung auf Seite 1.


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01.04.2011 um 17:50
Hallo @Fedaykin , hallo @alle !

Wenn jemand mit einem Ionenantrieb argumentiert, der seine Energie aus dem "Nutzlastatommüll" beziehen soll und dann noch expliziet darauf hinweist, daß sich das Gewicht der Rakete kaum ändert, dann ist der heutige Tag ( 1.April ) zumindest ein angemessener Gedenktag.

Gruß,Gildonus


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01.04.2011 um 20:25
Wenn jemand mit einem Ionenantrieb argumentiert, der seine Energie aus dem "Nutzlastatommüll" beziehen soll und dann noch expliziet darauf hinweist, daß sich das Gewicht der Rakete kaum ändert, dann ist der heutige Tag ( 1.April ) zumindest ein angemessener Gedenktag.
----------------------------------------------

für den vielleicht, aber das ist mitnichten ein durchdachter Standpunkt.

zumal damit lediglich die Energiequelle für einen Ionenantrieb gebaut werden könnte. Das ginge als Isotopenbatterie mit einigen Materiallien, allerding ginge es zu Lastern der Abschirmung was ja keinen Sinn macht.

Ich habe auch explizit darauf hingewiesen das ein ionenantrieb nur im All funktioniert.

wenn wir das Teil aber erstmal im LEO haben ist es quasi auf halber Strecke nach Überall


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01.04.2011 um 21:29
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Nö. Wier müssen das Zeug nur im Sonnenorbit soweit abbremsen, das es keinen orbit mehr halten kann. Dann erledigt die Gravitation den Rest.
Schon mal was von den Kepplerschen Gesetzen gehört ?

Natürlich! An einem Tag wie heute können sie mal kurz außer Kraft gesetzt werden !

:D


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01.04.2011 um 21:39
Zitat von eckharteckhart schrieb:Schon mal was von den Kepplerschen Gesetzen gehört ?
Ja natürlich. Ich habe auch schon damit gerechnet.

Ich wollte es nur einfach halten. Natürlich stürzt nichts wie ein Stein unter einer bestimmten Geschwindigkeit runter, aber unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit (die vom Körper abhängt) läge die Hypothetische Bahn im Himmelskörper drin. Und das bedeutet dann faktisch das der Satellit zerstört wird und zur gänze in den Himmelskörper stürzt.


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01.04.2011 um 22:28
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:läge die Hypothetische Bahn im Himmelskörper drin.
Bis dahin ist es ein weiter Weg.
Zunächst nähme die Flugbahn die Form einer immer länger gestreckten Ellipse an, die -oh Wunder_ immer wieder und immer wieder die Erdbahn (und die Bahnen anderer Planeten) kreuzen würde.

Viel Vergnügen damit !
Jedenfalls, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen erleben , dass das Zeug in die Sonne stürzt, unendliche Male geringer, als dass es mit einem Planeten kollidiert, fragt sich nur, mit welchem. :D


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Ashert001 Diskussionsleiter
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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 22:33
Zitat von WhistleblowerWhistleblower schrieb:Also die Thesen den Müll einfach ins Weltall zu verfrachen, egal wo ob auf den Mond oder die Sonne oder einfach in den freien Kosmos ist für mich noch schlimmer als es auf der Erde zu belassen. Die Probleme haben wir erschaffen und sollte diese nicht noch anderen Planeten aufzwängen.Da spiegelt sich mal wieder die Beqeumlichkeit des Menschen, hauptsache WIR sind den Dreck los. Wir sind dabei das schlimmste Verbrechen an der Menschheit zu begehen und somit auch an der gesamten Erde und deren Bewohner.
Versteh ich nicht, meinst du wirklich wir könnten das All verschmutzen?

Man könnte in diesem Bild den Atommüll-Anteil doch nicht mal einzeichnen, so klein wäre der!

vergleichplaneten

Hier noch ein netter Clip, über das Verhältnis Erde - Weltall. Im All wäre die Technik vorausgesetzt, doch nun wirklich Platz bis in alle Ewigkeit für unseren Müll!

https://www.youtube.com/watch?v=SnPUx5yUkQo


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01.04.2011 um 22:36
Zitat von eckharteckhart schrieb:Bis dahin ist es ein weiter Weg.
Zunächst nähme die Flugbahn die Form einer immer länger gestreckten Ellipse an, die -oh Wunder_ immer wieder und immer wieder die Erdbahn (und die Bahnen anderer Planeten) kreuzen würde.
Unsinn.

Man kann sehr wohl die Bahngeschwindigkeit verringern, ohne das eliptische Flugbahnen herauskommen.

Wie so sollten dabei überhaupt elliptische Flugbahnen herauskommen?


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 22:58
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Wie so sollten dabei überhaupt elliptische Flugbahnen herauskommen?
Eingehend mit den Kepplerschen Gesetzen beschäftigen.
Zwei Himmelskörper kreisen immer um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
(Gilt auch für Sonne und Satellit)
Der Satellit wird von der Erde abgeschossen und folgt deshalb zunächst dem Bahn-Impuls der Erde.

Die Abbremsung klingt interessant. Wie macht man das ?

Es gibt nur elliptische Bahnen, je mehr sich eine Bahn der Sonne annähert, desto langgezogener wird die Ellipse.
Der Name "Satellit" sagt ja bereits, dass es sich um kein autonomes Geschoss handelt.
(Dann müsste die mit 29,8 km/s um die Sonne kreisende Erde auch kurz stillstehen, um das Geschoss auf die Sonne abfeuern zu können.)

Es ist leichter, den Satellit über Jahre (durch Ausnutzung von Beschleunigungskräften mehrerer Planeten) aus dem Sonnensystem heraus, als in die Sonne hineinzubefördern.

Da aber viele Satelliten notwendig wären, ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich die Menschheit durch einen Fehlstart umbringen würde.
Es sei denn, die unzerstörbaren Sicherheitsbehälter von @Fedaykin ständen schon zur Verfügung.

Genug OT. Es gibt Bücher Oder zur Not wenigstens Wiki


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 23:23
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Ich möchte dich auf einen nicht unerheblichen Fakt in dieser Diskusion aufmerksam machen.
-----Wir haben den 1. April.-----
Ja danke für den Hinweis, aber ich muss dazu sagen dass in dem Forum so verrückte Standpunkte das ganze Jahr über vertreten werden, dass man das eigentlich gar nicht mehr toppen kann.
Deshalb würde ich sofort auf jeden Aprilscherz (hier im Forum) hereinfallen weil alles im Sinne dieses Forums total plausibel erscheint :)

Außerdem ist das Thema schon 8 Tage vor dem 1. April entstanden :)


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

01.04.2011 um 23:35
Zitat von eckharteckhart schrieb:Die Abbremsung klingt interessant. Wie macht man das ?
Ionenantrieb.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Es gibt nur elliptische Bahnen, je mehr sich eine Bahn der Sonne annähert, desto langgezogener wird die Ellipse.
Der Name "Satellit" sagt ja bereits, dass es sich um kein autonomes Geschoss handelt.
(Dann müsste die mit 29,8 km/s um die Sonne kreisende Erde auch kurz stillstehen, um das Geschoss auf die Sonne abfeuern zu können.)
????

Warum muss die Erde stillstehen, damit die Ladung in einen Heliozentrischen Orbit gehen kann?

Und die Elliptik des Orbits kann mit genügend Treibstoff verringert werden, sodass sie Kreisförmig um die Sonne führt und nicht die Erd- oder eine andere Planetenbahn kreuzt. (z.b. Messenger: Wikipedia: Datei:MESSENGER trajectory-de.svg , von der Erde gestartet, nun in einem Orbit mit Merkur. Bei weiterer verringerung der Orbit-Höhe wäre die Sonnenoberfläche auch erreichbar).
Zitat von eckharteckhart schrieb:Es ist leichter, den Satellit über Jahre (durch Ausnutzung von Beschleunigungskräften mehrerer Planeten) aus dem Sonnensystem heraus, als in die Sonne hineinzubefördern.
Das weiss ich, und ist auch die von mir präferierte Lösung. Ich wollte halt nur zeigen, das eine Deponierung in der Sonne weder schädlich ist noch unmöglich.

Wie genau ich mir das vorstelle, werde ich morgen näher ausführen.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Genug OT. Es gibt Bücher Oder zur Not wenigstens Wiki
ich betrachte das nicht als OT. Der Weltraum ist nunmal das einzige garantiert sichere Endlager. (zumindest wenn man es richtig macht).


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 00:21
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Wie genau ich mir das vorstelle, werde ich morgen näher ausführen.
ich weiß, in Sience Fiction - Filmen jagen sich Raumschiffe sogar in Schlangenlinien durch das All.

Da gibts sogar schon Ionenantriebe, die Lasten wie Castoren befördern können.
Wie wärs mit Antigravitations-Triebwerken? :D


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 00:44
Was solls? Der 1.April ist vorbei!

1. Das Verfahren Atommüll zur Sonne zu schießen ist extrem unwirtschaftlich.

Die Erde umkreist die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 29.8 km/sec, mal etwas schneller, mal langsamer, denn es ist ja gar keine echte Kreisbahn, sondern eine Ellipse. Bei dieser Geschwindigkeit heben sich (in einer Entfernung von ca. 145 Millionen Kilometern von der Sonne) Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft gerade auf.

Um die Sonne genau zu treffen, muss deshalb die Geschwindigkeit von 29.8 km/sec durch Abbremsung vollständig vernichtet werden. Man kann nicht einfach in Richtung Sonne „losfliegen“, wie viele ganz naiv glauben. So kommt man nie an. Bremst man jedoch nur ein wenig ab, erreicht man nur eine mehr oder weniger gestreckte Ellipsenbahn um die Sonne. Nun sind in der Raumfahrt physikalisch gesehen, Bremsung und Beschleunigung absolut gleichwertig, nur die Vorzeichen ändern sich. Eine Geschindigkeitsänderung Delta v von + 5 km/sec verbraucht genausoviel Treibstoff wie eine von - 5 km/sec.

Wir müssen also eine ungeheuerliche Menge an Energie aufwenden, um eine Tonne „Atommüll“ in die Sonne zu befördern. Und das Zeug muss ja zunächst mal in den Orbit und von dort aus die Fluchtgeschwindigkeit der Erde erreichen. Dann muss nach einigen komplizierten Bahnmanövern gegen die Flugrichtung der Erde beschleunigt werden.

Die Fluchtgeschwindigkeit von der Erde beträgt 11.2 km/sec und ist zu den 29.8 km/sec zu addieren. Bezogen auf die Erdoberfläche sind also mindestens 41 km/sec Geschwindigkeitsänderung zu erzielen. Das ist unglaublich viel. Um die 8 km/sec für den unteren Orbit (LEO in 200 km Höhe) zu erreichen, muss der Treibstoffanteil, bezogen auf das Startgewicht, schon mehr als 92 % betragen. Da die Rakete ja auch was wiegt, verbleibt ein Nutzlastanteil von 2-4 %, je nach Treibstoffkombination und Stufenzahl.

Wie sieht es aber aus, wenn man auf 41 km/sec beschleunigen muss? Bei Einstufigkeit und einer Düsenaustrittsgeschwindigkeit w von 4200 m/sec (H2 / LOX) beträgt nach der Raketengrundgleichung

Vb = w x ln ma/mb.

der Treibstoffanteil mehr als 99.99 %.

Das bedeutet, daß für Rakete und Nutzlast weit weniger als ein Zehntausendstel des Startgewichtes zur Verfügung steht. Nun, das gilt nur für Einstufigkeit. Bei drei oder vier Stufen sieht es ein wenig günstiger aus, aber über 99.9 % Treibstoffanteil sind es dann immer noch. Daraus folgt, daß eine Rakete mit 10 Tonnen Nutzlast, voll betankt, weit mehr als 10 000 Tonnen wiegen müsste, gut dreimal mehr als die Mondrakete Saturn V. Ein Start würde viele Milliarden kosten, einige Millionen pro Kilogramm Fracht. Mehr als tausend Flüge RIchtung Sonne wären erforderlich, um die bisher angefallenen hochradioaktiven Abfälle allein Europas weg zubringen.

Verringern lässt sich dieser unbezahlbare Aufwand natürlich durch die Entwicklung wieder verwendbarer Großraketen, z.B Typ Neptun, oder durch den Bau eines Weltraumfahrstuhles, aber auch dadurch, daß der Abfall in Granatenähnliche Behälter verpackt und mit elektromagnetischen Beschleunigern (coil guns), oder mit gigantischen Lufthochdruckgeschützen oder Gaskanonen (SHARP) oder mit Gerald Bulls 200 Tonnen schwerer Monsterkanone (HARP) in den unteren Orbit geschossen wird. Dort müssten die Projektile aber eingesammelt und mit, einer noch zu entwickelnden, im Raum gefertigten und betankten, Oberstufe zur Sonne geschickt werden.

Aber auch dann, wenn die Fracht relativ kostengünstig, für einige Hundert oder für tausend Dollar pro Kilogramm in den unteren Orbit geschossen wird, bleibt noch eine Geschwindigkeitsdifferenz Delta v von mehr als 30 km/sec zu überbrücken. Dafür wäre immer noch ein Treibstoffanteil von weit über 99 % erforderlich (Treibstoff LOX/LH2).

Es bleibt außerdem noch ein Sicherheitsproblem beim Start von der Erde. Beim Abfeuern von Projektilen mag sehr selten etwas schief gehen. Aber bei Raketen besteht nunmal eine Versagenswahrscheinlichkeit von 1 % bis 2 %. Das ist völlig untragbar, es sei denn, man entwickelt Hochsicherheitsbehälter, die auch die schlimmsten Detonationen oder Abstürze aus 50 Kilometer Höhen überstehen können (ist aber wiederum kostentreibend).



2. Die Sonnenoberfläche ist praktisch nicht erreichbar

Der Container mit dem hochradioaktiven Abfall hat nach verschiedenen Bahnkorrekturen den exakten Kurs Richtung Sonnenschwerpunkt gefunden und fliegt (genauer er fällt) auf die Sonne zu, quasi in einen unvorstellbaren „Gravitationsschacht“. Theoretisch schlägt der Container, bzw. das Projektil mit 618 km/sec auf der Sonnenoberfläche auf. Aber eben nur theoretisch.

Viele stellen sich einen Einschlag auf der Sonne ungefähr so vor, als ob der Hobbit den Ring in den Lavasee von Mordor wirft.

Die Sonne ist aber kein Lavasee, sondern ein 6000 Grad heißer Gasball ohne feste oder flüssige Oberfläche, mit einer extrem turbulenten Atmosphäre. Deren Temperatur beträgt im äußeren Teil, der Korona, bis zu 1 Million Grad. Natürlich ist die Gasdichte dort wirklich sehr gering, so das sich ein Behälter nicht in kurzer Zeit auf 1 Million Grad erhitzen kann. Aber er wird spätestens in der unteren Korona oder der oberen Übergangsschicht zur Chromosphäre bei 100 000 Grad zerstört, falls er nicht schon vorher von einer Protuberanz erwischt wurde. Es ist also mit Sicherheit anzunehmen, daß jeder Frachtcontainer lange vor dem „Aufschlag“ zerschmolzen ist. Der radioaktive Inhalt wird zerstäubt und von Protuberanzen, Lichtdruck und Sonnenwind abgebremst und dann wieder zurückgeschleudert.

kein freundlicher Empfang für einen Frachtcontainer

Sicher hängt die Rückschleuderung auch von der Fallgeschwindigkeit ab, welche zum Zeitpunkt der Zerstörung erreicht ist. Diese beträgt zB. in 10 Millionen Kilometer Entfernung schon 180 km/sec. In einer Million Kilometer Distanz, sind es schon über 400 Kilometer pro Sekunde. Dort wird der (hochreflektierend beschichtete) Container allein durch die reine Sonneneinstrahlung schon auf 1800 K aufgeheizt, was ihn nach kurzer Zeit zerstört. Tatsächlich wird er dort aber durch die Sonnenatmosphäre noch stärker aufgeheizt.

Zum nachrechnen:

Teff = (S (1-A)/4 sigma)¼ kleiner Hinweis: die 2. Wurzel nehmen
S = Sonneneinstrahlung ca. 25 Millionen Watt /m2
A = Albedo des verspiegelten Containers 0.9
sigma = Boltzmannkonstante 5.67 x 10 –8 W / m2 / K4

Je länger der Container der enormen thermischen Belastung standhält, desto schneller ist er also zum Zeitpunkt der Zerstörung. Aber bei einer Aufschmelzung und anschließenden Zerstäubung des Inhaltes werden ja Partikel von so geringer Größe (und damit so großer relativer Oberfläche ) erzeugt, daß sie extrem schnell abgebremst werden können. Der „Rückflug“ erfolgt zwar nicht gezielt in Richtung Erde, aber eben allgemein in Richtung Erdbahn.

Nun, das ist ja eine ganz tolle Form von Endlagerung.
Vom Prinzip her völlig unbefriedigend (höflich ausgedrückt).

Unserer Biosphäre droht davon jedoch keine große Gefahr. Jährlich einige hundert Tonnen radioaktiver Staub, verteilt über die ganze Erdbahn, dies ist für uns nicht mehr messbar. Aber um den ganzen Aufwand, der getrieben wurde, ist es schade. Wesentlich zielführender scheint doch eine Verbringung des „Atommülls“ in den Sonnenwindschatten der Erde zu sein, also nach außen. Dazu ist (bezogen auf die unbedingt zu erreichende Fluchtgeschwindigkeit von 11.2 km/sec) eine nur geringe Beschleunigungsarbeit von einigen hundert Meter pro Sekunde zu leisten.

Man bremst das Transportraumschiff leicht ab, es bleibt deshalb hinter der Erde zurück, driftet auch etwas in Richtung Sonne ab. Wenn der Abstand zur Erde einige Millionen Kilometer beträgt, wird erneut gezündet. Das Frachtraumschiff schneidet die Erdbahn wieder und schwenkt nach außen, in Richtung Marsbahn ab. Und dann wird die Detonation gezündet. Natürlich nicht nuklear, sondern mit z.B. 10 oder 20 Tonnen TNT. Die Fracht wird pulverisiert und als feiner radioaktiver Staub verteilt. Die Beschleunigung der Partikel erfolgt zwar radial in alle Richtungen, also auch in Richtung Erde, aber eben nur mit etwa 1000 Meter pro Sekunde. Der Sonnenwind fegt jedoch alles nach draußen, denn bei genügender Explosionskraft sind die Partikel ja nur einige Mikrometer groß.

Und weg ist der Müll. Er verlässt sogar das Sonnensystem, da die Fluchtgeschwindigkeit von 16 km/sec vom Sonnenwind weit übertroffen wird. Der Lichtdruck beschleunigt noch zusätzlich.
Der interstellare und letztendlich der intergalaktische Raum sind von Natur aus so unfassbar strahlungsintensiv, daß der Mensch mit seinen paar lausigen Trilliarden Becqerel keinerlei messbare Wirkung erzeugt.

http://www.drg-gss.org/typo3/html/index.php?id=113 (Archiv-Version vom 17.07.2012)

Wenn wir überhaupt jemals in der Lage sein sollten zu starten können wir uns keinen einzigen Fehlstart leisten !


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 07:41
Zitat von eckharteckhart schrieb:ich weiß, in Sience Fiction - Filmen jagen sich Raumschiffe sogar in Schlangenlinien durch das All.
Ich weiss, das das nicht der realität entspricht. Ich bin nicht völlig unwissend.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wie sieht es aber aus, wenn man auf 41 km/sec beschleunigen muss? Bei Einstufigkeit und einer Düsenaustrittsgeschwindigkeit w von 4200 m/sec (H2 / LOX) beträgt nach der Raketengrundgleichung

Vb = w x ln ma/mb.
Bei einem Ionenantrieb liegt die Austrittsgeschwindigkeit bei bis zu 130 km/s. Dadurch wären dann diese 41 km/s bei einem Treibstoffanteil von 50% erreichbar.

Erkauft ist diese höhere Treibstoffeffizienz allerdings mit den geringen Schub, der es unmöglich macht, es direkt von der Erde zu starten, und für diese Geschwindigkeitsänderung eine laufzeit von etlichen Monaten nötig macht.

Ein weiterer Vorteil von Ionenantrieben ist, das sie elektrisch betrieben sind. Hier würde sich anbieten, die Zerfallswärme in Strom zu verwandeln der (unterstützt mit Solarzellen, die auf der Erdbahn und darunter relativ viel strom liefern) den Ionenantrieb antreibt.
Zitat von eckharteckhart schrieb:1. Das Verfahren Atommüll zur Sonne zu schießen ist extrem unwirtschaftlich.
Das stimmt natürlich.


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