Der Kommunismus: Eine politische Religion?

Durchaus, nur werden die Apologeten der Linksdiktaturen und Sozialismustraeumer sofort wieder mit dem Argument kommen, all das sei nicht der echte Kommunismus sondern eine unzulaessige Abweichung von der reinen Lehre.

was quasi die Religionsthese unfreiwilligt unterstuetzt, entbehrt nicht einer gewissen Grundkomik.

Puschelhasi schrieb:Durchaus, nur werden die Apologeten der Linksdiktaturen und Sozialismustraeumer sofort wieder mit dem Argument kommen, all das sei nicht der echte Kommunismus sondern eine unzulaessige Abweichung von der reinen Lehre.

Das mag vielleicht für einige in der Tat zutreffen, allerdings frage ich mich persönlich was die "reine Lehre" sein soll. Alternative Sozialismustheorien gab es vor Marx, zu Marx Lebzeiten und nach Marx.

Personenkult gehoert in der realen Umsetzung dieser Theorien offenbar dazu, immerhin hat ja bisher jedes dieser systeme solchen Kult um Personen und Lehre betrieben.

Der Spanische Anarchismus z.B. nicht, Chile unter den sozialistischen Präsidenten Allende nicht, etc. Personenkult gab es auch in Regimen deren Wirtschaftssystem kapitalistisch war. Das Wirtschaftssystem eines Staates sagt erstmal wenig über das politische und gesellschaftliche System dieses Staates aus.

Die Pariser Commune hatte genauswenig nen Personenkult wie die Revolution in Nicaragua oder Bolivien,Nicaragua hatte vorher nen Somoza Chile danach stattdessen den Pinochet und Argentinien den Videlakult...der Personenkult ist grösstenteils kapitalistisch

@Warhead

Warhead schrieb:der Personenkult ist grösstenteils kapitalistisch

Zu behaupten, es gäbe auch im Kapitalismus Personenkult, der gezielt vom Staat aus betrieben wird, ist ja noch halbewegs akzeptabel. Zu sagen, Personenkult ist VOR ALLEM im Kapitalismus zu finden, ist schlicht fanatisch.

@ShawnFKennedy
Grösstenteils,ich sagte grösstenteils...und was ist daran fanatisch



Yiiihaaa

Also wemm einer Personen verherrlichete dann doch der Sozialismus

zumindest die Staaten die das von sich behaupteten

Castro, MAo, Stalin, Marx, Lenin, Ulbricht ect ect.

Und naja die Lehren ersetzten halt oftmals die Religion, beides war sehr stark mit blindem Glauben verbunden und Zweifel ungern gesehen.

@Warhead

Hängen riesige Bilder von Adam Smith am Reichsttag? Wird in Geschichtsbüchern Adam Smith verherrlicht und idealisiert? Nein, im Gegenteil, ich bezweifle, dass über 50% der Jugend Adam Smith überhaupt kennt

@ShawnFKennedy
Nee,aber im Hörsaal von BWL und WiWi

ISt das dann Personenkult?

ist es Pesonenkult wenn man Einstein oder Newton lehrt?

und nein Personenkult gibt es nicht wirklich im Wiwi. Zumindest nicht da wo ich überall war.

@Warhead

Warhead schrieb:Nee,aber im Hörsaal von BWL und WiWi

Ja? Wäre mir neu.
Habe bisher noch nie erlebt, dass irgendein Wirtschaftstheoretiker, egal ob Smith, Keynes oder Friedman unkritisch besprochen worden wären.
Aber Hauptsache keine Ahnung haben und Blödsinn schwurbeln.

@Goneril
ich glaub da gibt es ein grundsätzliches problem in deiner fragestellung...
Kommunismus hat es nie gegeben...
es sind und waren stets totalitäre staatsformen...
sie unterschieden sich nur hinsichtlich der herrscherperson oder -struktur...
personenkult ist immer ein propagandistisches mittel eines totalitären systems...siehe nordkorea oder deutschland vor 1945...(obwohl ich mich mit dem "vor" was weit aus em fenster lehne)

@Goneril
generell stimmt aber deine annahme, das sich aus div. theorien quasi-religiöse formen ausbilden können.
egal ob kommunismus oder kapitalismus

jaja klar den richtigen Kommunismus hat es nicht gegeben, mmh, aber scheinbar führen alle Versuche immer ins Totalitäre, was sich ja auch aus gewissen Voraussetzungen für den Kommunismus ergibt.

@Fedaykin
@ShawnFKennedy


Also wenn einer Personen verherrlichete dann doch der Sozialismus

Könnt ihr euch daran erinnern, was passiert war, als Steve Jobs gestorben ist?
Er wurde verehrt, als hätte er die Menscheit gerettet. er hat Produkte geklaut und sie halbwegs gut vermarktet. das ist zwar eine geschickte Geschäftstrategie, aber wie er von ZEIT,SPIEGEL und SZ Journalisten auf ein Podest gestellt wurde, auf denen sonst nur die großen der Menscheitsgeschichte stehen, das hatte ja durchaus etwas sakrales.

Oder die unsäglichen Werbeartikel zum iPhone,in denen endgültig die Grenzen zwischen Redaktionellem und Reklame aufgehoben wurden.

Und da will mir jemand erzählen,das wäre eine primäre Eigenschaft desSozialismus? Wtf?!!

@Goneril

Dein Vergleich ist unzutreffend. Du vergleichst nicht die Religion als solches mit dem Kommunismus,sondern die Struktur der katholischen Kirche als Institution mit den totalitären Regimen, die sich Kommunistisch nannten.
Aber weder berührt dein Vergleich die politische Idee des Kommunismus als solches, noch gibt sie die Natur der Religion wieder.

Der Kommunismus ist erstmal nur eine politische Idee,ganz unabhängig davon, ob sie funktionieren kann oder nicht (sie kann nicht,wie überaupt keine Gesellschaftsutopie funktionieren kann.).

Und die Religion,ob Islam,Christentum,Buddhismus etc. sind in erster Linie nur irrationale Überzeugungssysteme, davon gibt es auch mehrere, wie beispielsweise der Glaube an bevorstehende Alienkontakte usw. Aber nicht jedes Überzeugungssystem ist autoamtisch auch eine religion.

Wenn man den begriff zu weit fast,wird man beliebig, d.h. alles kann man irgendwie als religion ansehen (aber nichts mehr genau definieren oder unterscheiden und dann wird eine Diskussion öde ;))

@Puschelhasi

Durchaus, nur werden die Apologeten der Linksdiktaturen und Sozialismustraeumer sofort wieder mit dem Argument kommen, all das sei nicht der echte Kommunismus sondern eine unzulaessige Abweichung von der reinen Lehre.

Muahaha, das selbe Argumentationsmuster finde ich bei neoliberalen Ideologen, als Antwort warum denn der Kapitalismus Krisen hervorbringt. Lustig,nicht :D

Ob es denn Kommunismus je wirklich gab ist für die Frage doch eigentlich irrelevant. Er wurde immer als das Große Ziel und alleiniger Heilsbringer in die Höhe gehoben.
Dass es ihn nicht gab und die meisten Entscheidungsträger auch kein Interesse am Kommunismus hatten (dann hätten sie ja ihre Macht verloren) ändert nichts daran, dass er hochstilisiert wurde.

Die Kapitalisten verherrlichen das Geld. Sie glauben nicht an Gott, weil das Materielle Vermögen sie völlig verblendet hat. Der Sozialist glaubt vielleicht auch nicht an Gott, aber er ist bestrebt das Leben auf Erden,gemeinsam mit seinen Mitmenschen im Kollektiv so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Darum bin ich Sozialist!

@Obrien
Das ist ein Unterschied. IM Kommunismus geht der Personenkult vom Staat aus. Das heißt: Im Prinzip MUSS ich mitmachen. Wenn ich aber in einer liberalen Gesellschaft jemanden idealisieren möchte, dann ist das mein gutes Recht, eben weil ich tun und lassen kann was ich möchte.

Leider verbreiten die Kapitalisten seit jeher die Lüge, dass der Kommunismus schon zig-Mal existierte. China, UdSSR, Nordkorea, Kuba u.s.w.. Diese Staaten waren allerdings ähnlich sozialistisch geprägt wie ein Deutschland der 30-er oder ein Deutschland der 2000er. Abgesehen von der Tatsache, dass die Untergebenen jetzt mehr Rechte haben. Wenn man den Kommunismus fälschlicherweise als Realsozialismus darstellt stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich verspüre den Druck mein Inneres zu veräußern. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Leben unter der Vorstellung eines gemeinsamen Gottes die klassenlose Gesellschaft erst etablieren kann und umgekehrt.