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Heuschreckenschwärme im Vogtland

41 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fruchtbarkeit, Heuschrecken, Geschichtsberichte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Heuschreckenschwärme im Vogtland

04.03.2019 um 21:17
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Rußland wurde praktisch per Hand durch die Leibeigenen bewirtschaftet, es konnte gar nicht genug Boden freigelegt werden, um weitläufige Erosion zu fördern, das haben erst die Kommunisten geschafft, als sie die asiatische Steppe zu Weizenland machen wollten.
Und ich dachte, diese Extensivierung sei schon mit der Abschaffung der Landwirtschaft durch die Obschinas aufgekommen, also die Gemeindeverwaltung des Ackerlandes, quasi als Vorstufe der Kolchosen. Wie ich aber jetzt noch mal nachgesehen habe, stimmt, die Obschina teilte den Bauern je einzelne Schollen zur Einzelbewirtschaftung zu. Mein Fehler.

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Heuschreckenschwärme im Vogtland

07.03.2019 um 22:25
Über die Schwarerde und die russische Schwarzerde wird bei wikipedia umfassend besschrieben:
Wikipedia: Schwarzerde

Was mich aber dennoch wundert, es wird nur eine geringe Tiefe angegeben:
"Der tief-schwarze Oberboden erreicht dadurch eine Mächtigkeit von durchschnittlich
60–80 cm. "
Da ich aber den Artikel aus der wissenschaftlichen Zeitschrift kenne, in dem beschrieben wurde, daß diese Schwarzerdeschicht in Rußland eine im 15./16.Jh eine demgegenüber riesige Mächtigkeit angeblich hatte, würde ich gerne Genaueres erfahren.

Möglichweise ist in diesem Buch etwas dazu beschrieben:

Die Schwarzerde (Tschernosiom), von P. Kossowitsch, ...
Front Cover
P. Kossovitch
Verlag für Fach-literatur, 1912
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Mir ist aber auch ein Buch über Tiere der Urzeit bekannt, in dem die Tiere des Karbon beschrieben werden. In Erinnerung ist mir die Angabe von großen Mengen an "Schwaben".
Das Buch kann ich mir besorgen, ob dies ein Übersetzungsfehler war, oder ob es sich um "schwebende Insekten" handelte, jedenfalls hatte ich den Gedanken, daß diese Insekten
eine wichtige Rolle im Karbon spielten?

Tatsache ist aber wie be ider o.g. wikipedia-Beschreibung klar zum Ausdruck kommt,
daß die Entstehungsursachen von Schwarzerden noch nicht ausreichend erforscht ist ?
"Alternative Entstehungstheorien
Einige Forscher zweifeln die zurzeit gängige Theorie an, da die C14-Alter von Schwarzerden mit 3000 bis 7000 Jahren vor heute (BP) für eine präneolithische Entstehung (also in der borealen Klimaphase Mitteleuropas) zu jung zu sein scheinen. Demnach liefert eine Fixierung des Kohlenstoffs unter den Bedingungen der Steppe bei einer Umsatzrate der organischen Substanz von 30 bis 100 Jahren keine Erklärung für das hohe Alter des Kohlenstoffs. Die heutige Bindung der Schwarzerden an die Steppen zeige demnach die Erhaltungs-, aber nicht die Bildungsbedingungen. Nach neuerem Kenntnisstand sind Schwarzerden außerdem deshalb tiefschwarz, weil sie deutliche Anteile (10–40 % der organischen Substanz) an pyrogenem Kohlenstoff enthalten. Dieser entsteht bei unvollständiger Verbrennung oder Verschwelung und wird auch als black carbon bezeichnet."

Weiterhin ist unklar, wenn es tatsächlich stimmen sollte, daß die russische Schwarzerdezone
vom Schwarzen und Kaspischen Meer bis nach Finnland reichte und eine märchenhafte Tiefe
hatte, sowie wesentlichen Kohlenstoffgehalt von hohem Alter hatte, wohin dieser black carbon geraten ist und welche Klimaänderung durch die Erosion dieser gewaltigen russischen Schwarzerdezone entstand ?


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

07.03.2019 um 23:33
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Mir ist aber auch ein Buch über Tiere der Urzeit bekannt, in dem die Tiere des Karbon beschrieben werden. In Erinnerung ist mir die Angabe von großen Mengen an "Schwaben".
Das Buch kann ich mir besorgen, ob dies ein Übersetzungsfehler war, oder ob es sich um "schwebende Insekten" handelte, jedenfalls hatte ich den Gedanken, daß diese Insekten
eine wichtige Rolle im Karbon spielten?
Wie wäre es mit "Schaben"? Nachher hast Du das nur falsch als "Schwaben" gelesen. Schaben jedenfalls entstanden im Karbon und waren unter den Insekten im späten Karbon und im folgenden Perm die dominierende Ordnung. Aus dieser Zeit sind mehr verschiedene Arten bekannt als aus folgenden Erdzeitaltern.
Wikipedia: Schaben#Fossile Belege

Was das jetzt aber mit Schwarzerde zu tun haben soll, ist mir nicht klar.


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

08.03.2019 um 08:53
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:In Erinnerung ist mir die Angabe von großen Mengen an "Schwaben".
Vielleicht war's ein Buch über den Prenzlberg?


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

08.03.2019 um 19:33
Das Buch dazu über Tiere der Urzeit aus den 60er Jahren befindet sich bei meiner Verwandtschaft. Bei Gelegenheit lese ich nach. Im Karbon begannen die Insekten zu fliegen.
Aber wie Insekten u.a. mit der Schwarzerde im Karbon zusammenspielten ist leider nirgends ersichtlich ? Aber wenn die fliegenden Insekten im Karbon entstanden sind, müßten sie ja auch zum funktionierenden Lebensraum des Karbon dazu gehört haben ? Ob Schwaben oder Schaben kann wie schon gesagt ein Übersetzungsfehler gewesen sein ?

https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/gigantismus-fliegen-und-antiaging-sauerstoffreiche-luft-loeste-vor-300-millionen-jahren-einen-innovationsschub-aus/
"Dass Insekten in sauerstoffreicher Luft auch mehr leisten, konnten dagegen die Biologen Jon Harrison von der Staatsuniversität Arizona und John Lighton von der Universität Nevada zeigen. Gerade Libellen fliegen in stark sauerstoffhaltiger Luft besonders ausdauernd, fanden die Forscher. Die Resultate bringen auch Licht in ein weiteres Rätsel der Erdgeschichte: Während der hohen Sauerstoffkonzentrationen im Karbon begannen die ersten Insekten zu fliegen. In der Kreidezeit, der zweiten Sauerstoff-Hochphase, erhoben sich dagegen Vögel und Fledermäuse in die Lüfte. Ein hoher Sauerstoffgehalt scheint demnach die Entwicklung des Fluges erleichtert zu haben."


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

08.03.2019 um 19:52
Hier ist von der Entstehung der Grillen die Rede:

https://www.zobodat.at/pdf/Ber-Naturf-Ges-Augsburg_054_1993_0050-0076.pdf
"So entstanden anscheinend die hemimetabolen Insekten hauptsächlich auf der Nordhalbkugel, in Laurentia. Bei tropischem Klima, besten Bedingungen wuchsen die eben aus den Eiern geschlüpften Tiere heran,
und bildeten in den Flügelhüllen der noch nicht erwachsenen.Tiere langsam, von Häutung zu Häutung
größer werdend, Flügel aus, die dann nach der letzten Häutung funktionstüchtig waren. Wir kennen das ja
von den heutigen Wanzen Grillen, Libellen usw"

Und Grillen und Heuschrecken sind ja ähnlich:
https://www.gutefrage.net/frage/ist-grille-und-grashuepfer-und-heuschrecke-das-gleiche

Nun fehlt nur noch das Zusammenwirken von Grillen/Heuschrecken und black carbon.


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

08.03.2019 um 22:14
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Im Karbon begannen die Insekten zu fliegen.
Wollen mal so sagen, die ältesten Fossilien von Insekten mit Flügeln stammen aus dem einsetzenden Oberkarbon. Doch sind die Erhaltungsbedingungen für so empfindliche Strukturen wie Insekten-Überreste eben auch erst im Karbon gut gegeben. Es gibt natürlich auch Insektenfunde aus dem Devon, doch heißt das nicht, daß da alles erhalten blieb, oder auch nur ein "repräsentativer Durchschnitt". Womöglich sind die besonders fragilen Flügel nur nicht erhalten geblieben.

Genetische Untersuchungen haben ergeben, daß die Palaeoptera (Altflügler; Libellen, Eintagsfliegen etc.; können Flügel nicht an den Abdomen anklappen) und die Neoptera (Neuflügler, die allermeisten Fluginsekten) sich vor bereits 390 Millionen Jahren getrennt haben müßten, also schon im Devon. Es ist zwar umstritten, ob die Palaeoptera eine eigenständige monophyletische Gruppe neben den Neoptera darstellen. Aber das ändert ja nichts am Alter der ggf. jeweiligen Abtrennung von den Neoptera. Eher könnte man ja vermuten, daß die Palaeoptera im monophyletischen Falle ihre Flügel separat zu den Neoptera selbst hervorgebracht haben, und dann beide Gruppen erst im Karbon. Im nichtmonophyletischen Falle wäre das weit schwerer denkbar. Insgesamt erscheinen die Flügel beider Gruppen aber doch sehr ähnlich, sodaß es recht wahrscheinlich erscheint, daß alle Fluginsekten die selbe Flügelentstehung repräsentieren, sodaß die molekulare Uhr diese Flügelentstehung ins Devon verweisen würde.

Wikipedia: Flügel (Insekt)#Paläontologische Befunde
Wikipedia: Palaeoptera
Google-Übersetzung
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Aber wie Insekten u.a. mit der Schwarzerde im Karbon zusammenspielten
Was für Schwarzerde im Karbon??? Steinkohle ist was anderes!

Und "black carbon" hat nichts mit dem Erdzeitalter "Karbon" zu tun. Im Englischen heißt das bezeichnenderweise auch gar nicht "Carbon", sondern "Carboniferous".


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

09.03.2019 um 21:30
Ich fand das Buch "Tiere der Urzeit" von Prof. Dr. Josef Augusta, 1960 Artia Praha:
Zum Steinkohlenwald, Meganeura steht:"... zur Grundlage für die Entwicklung der Insekten höheren , moderneren Typus wurden, die hier ebenfalls bereits in einigen Formen vertreten waren, z. B. die großen Schwaben, seltsame Urahnen der Heuschrecken, ..."
Trotz das black carbon bzw. "Carboniferous"mit dem Carbon nicht übereinstimmt, ist aber der Kohlenstoffgehalt in beiden Erdschichten sicher sehr hoch.
Interessant wäre der Versuch, die Düngewirkung von Heuschrecken-Exkrementen im Experiment zu untersuchen. Denn dies ist nicht einfach nur "Düngung" sondern hier wird regelrecht bei Massenauftreten von Heuschrecken ein klebriger Film auf der Erdoberfläche aufgetragen, der wie zum Beispiel Erdbeerfolie (Wachstum- u. Erntevorverlagerung) wirken kann.
Bestimmt eine bessere Düngung als mit Gülle ?


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

09.03.2019 um 23:55
@Zeitmaschine78

Kannst Du endlich mal mit diesem Schwabenschwachsinn aufhören? Das nervt mittlerweile. Schaben! Schaben!!!

Man weiß nicht wirklich, von welcher Gruppe die Heuschrecken her abstammen, aber man vermutete schon früh, daß sie von Schaben oder Schabenverwandten abstammen. Vor rund hundert Jahren fand man erstmals Insekten der Ordnung Notoptera, die heute nur in wenigen Arten vorkommen, hauptsächlich aber fossil bekannt sind, Weil sie anatomisch sowohl an Grillen als auch an Schaben erinnern, nennt man sie auch Grylloblattodea (Grylloidea heißt die Überfamilie der Grillen unter den Heuschrecken; Blattodea die Ordnung der Schaben) oder auf deutsch "Grillenschaben".

Schaben also indeed. Und nein, das mit Deinen Schwaben war ganz gewiß kein Übersetzungsfehler, sondern da wirst Du Dich einfach nur verlesen haben.

Augustas "Tiere der Urzeit" habe ich als Kind geliebt, wegen der selbst in heutiger Zeit noch herausragenden Qualität der Lebensbilder von Zdenek Burian. Inhaltlich jedoch kannste das Buch knicken. Die Dinos sind z.B. da noch immer relativ träge Schwanzschleifer in Breitbeinposition - obwohl Burian sie für seine Zeit schon erstaunlich agil darstellte. Und der Neandertaler ist bei ihm noch ein krumm gehender affenbehaarter Hominine - wenngleich Burian ihm bereits einen hohen Kulturstand zuordnete (um die Hüfte gegürtete Tasche z.B.). Die Sicht auf die verwandtschaftlichen Beziehungen der diversen Tiergruppen untereinander hat sich seit 1960 dann doch deutlich geändert. Und vieles andere...
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Trotz das black carbon bzw. "Carboniferous"mit dem Carbon nicht übereinstimmt, ist aber der Kohlenstoffgehalt in beiden Erdschichten sicher sehr hoch.
Das ist ja nun keine Antwort. Black Carbon ist schlicht Kohlenstoff, also quasi 100%, und zwar in Form von kleinen Partikeln (Staub). Steinkohle hingegen hat einen C-Massenanteil von 50 bis über 90%. Na und Schwarzerde hat einen Anteil an Black Carbon von 10...40%. Wenn Du die C-Anteile für vergleichbar hältst (wir reden da von einem Spektrum von 10 bis 90+ Prozent!! - was ist da dann "nicht vergleichbar"?), dann müssen wir jetzt auch über Lebewesen sprechen, bei denen Kohlenstoff nach Sauerstoff den zweitgrößten Massenanteil ausmacht. Oder Kalkstein, hat schließlich auch so um die 10% C-Massenanteil. Dann muß uns natürlich auch noch der Diamant hier interessieren, der steht C-anteilsmäßig am stärksten bei Black Carbon. Sind das also hier wichtige Themen, weil "ähnlicher C-Anteil"?

Nee Du, Schwarzerde und Steinkohle sind nicht vergleichbar.

Dabei ist nicht einmal Schwarzerde Teil des Threadtopics.


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

10.03.2019 um 20:52
Um aber auf meinen Kerngedanken zurückzukommen, ich bin noch dabei den Text über die "Fruchtbarkeitsjahre nach Heuschreckenzügen im Vogtland" herauszubekommen.


Was mich erstaunt, daß unsere deutsche Düngeverordnung

http://www.pflanzenernährung.org/duengeverordnung.html (Archiv-Version vom 09.04.2019)

sehr wichtige physikalische Grundbedingungen wie Beziehungen der Bodenarten zum Licht, zur Wärme, ihr Warmeausstrahlungsvermögen ihr Verhalten zur Elektrizitat überhaupt nicht erwähnt, obwohl dies bedeutende deutsche Forscher hervorhoben ?

"...Der erste hingegen, der die physikalischen Eigenschaften des Ackerbodens zum Gegenstand einer systematischen Abhandlung erhob,
war der deutsche Agriculturchemiker Gustav S c h ü b 1 e r.
Dieser gilt jetzt allgemein ais Begründer der Bodenphysik, ... Eine zweite Auflage erlebte das Werk im Sinne des Verfassers dürch K. C. Kr u t s c h. ...
...
die Beziehungen der Bodenarten zum Licht, zur Wärme,
ihr Warmeausstrahlungsvermögen ihr Verhalten, zur Elektrizität."
http://library.wur.nl/isric/fulltext/isricu_t4eb7d860_001.pdf
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Interessant wäre der Versuch, die Düngewirkung von Heuschrecken-Exkrementen im Experiment zu untersuchen. Denn dies ist nicht einfach nur "Düngung" sondern hier wird regelrecht bei Massenauftreten von Heuschrecken ein klebriger Film auf der Erdoberfläche aufgetragen, der wie zum Beispiel Erdbeerfolie (Wachstum- u. Erntevorverlagerung) wirken kann.
Und die Geheimnisse der Schwarzerdezone im 15./16. Jahrhundert, die angeblich eine
mächtige Stärke hatte, würde ich mich gern vergewissern.
Und vielleicht gibt auch das Buch:
Die Schwarzerde (Tschernosiom), von P. Kossowitsch, ...
Verlag für Fach-Literatur, 1912
Aufschluß zur Mächtigkeit der Schwarzerdezone im 15./16.Jh. ?


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

10.03.2019 um 23:28
Wie die europäisache Wanderheuschrecke im Mittelalter im russischen Schwarzerdegürtel
auftrat, ist leider auch nirgends angegeben ?
Wikipedia: Europäische Wanderheuschrecke#Verbreitung
" Die Nordgrenze der Verbreitung in Asien korreliert etwa mit der südlichen Grenze der Taiga-Zone, wobei nördlich und südlich verbreitete Populationen stark unterschiedliche Kältetoleranz zeigen. ...
Die beobachteten Schwärme zogen vor allem entlang der Flusstäler von Donau, Elbe und Oder, als Herkunftsgebiet wird das Donaudelta und die Steppenregion zwischen der Donau- und der Dnepr-Mündung am Schwarzen Meer vermutet.
... Der letzte Fund eines Einzeltiers auf deutschem Boden stammt aus dem Jahr 1949"


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

10.03.2019 um 23:29
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Denn dies ist nicht einfach nur "Düngung" sondern hier wird regelrecht bei Massenauftreten von Heuschrecken ein klebriger Film auf der Erdoberfläche aufgetragen, der wie zum Beispiel Erdbeerfolie (Wachstum- u. Erntevorverlagerung) wirken kann.
Bestimmt eine bessere Düngung als mit Gülle ?
So kompliziert ist die Realität nicht. Wieso sollte sich Heuschreckenmist in der Düngewirkung von anderem Mist unterscheiden?
Und für die Menschen vor Ort, die im Mittelalter mal einen Kahlfraß erlebt haben, war sicherlich das Nichtverhungern und Überleben bis zur nächsten Ernte, die eventuell auch noch mangels Saatgut ausfällt, wichtiger, als irgendwelche, von dir fantasievoll dargestellten, Nebeneffekte, die es meiner Meinung nach gar nicht gibt.

Das gilt nicht nur für den Roggen als Brotfrucht sondern auch für die Tierhaltung, nach Kahlfraß kein Futter und die Tiere verhungerten, bzw wurden rechtzeitig geschlachtet, aber dann gab es im folgenden Jahr auch keine Nachzucht, bzw keine Schlachtvieh und keine Remontierung.


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

11.03.2019 um 22:46
Ich versuche die Quelle zu dieser Fruchtbarkeitsschilderung nach Heuschreckenzügen um Oelsnitz/Vogtland herauszubekommen.
Besser wäre aber, es gäbe konkrete chemische Analysen zu Insektenexkrementen ?

Früher gab es für die Honigtaugewinnung der Bienen in den Imkerzeitungen Zeitpunktangaben, wann die Läuse ihren klebrigen Regen im Wald abregneten.
Wer dies schon mal erlebt hat, es ist tatsächlich wie ein Regen.
Niemand hat bisher versucht zu analysieren, was dieser klebrige Regen für den Waldboden bedeutet oder deren chemische Analyse ? Da die Bienen diesen Waldtau als Nahrung nutzen,
kann man sich ja denken, daß der Honigtau wie Honig klebrig und nahrhaft ist ?

https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/lebensmittel/lebensmittelgruppen/honig/honigtauhonig--der-etwas-andere-sortenhonig-73824.html
Honigtauproduzenten

"Die Honigtauproduzenten gehören zur Insektengruppe Hemiptera. Für die Honigproduktion bedeutsame Honigtauerzeuger sind z.B. die Ordnung der Coccina (Schildläuse, insbesondere Lecanien), Aphidina (Blattläuse, insbesondere Rindenläuse = Lachniden und Zierläuse) sowie Auchenorrhyncha (Zikaden), da diese unter gegebenen Umständen ausreichend Honigtau erzeugen. Viele Pflanzenläuse bleiben auf einer Wirtspflanzenart und sind hier auch an bestimmten Stellen zu finden. Im Jahreszyklus entwickelt sich nach dem Winter aus den Überwinterungsformen (je nach Art Eier oder Larven) die nächste Generation. Es folgen mehrere Generationen vom Frühjahr bis zum Herbst, die zu einem dramatischen Anstieg der Gesamtpopulation führen können (sexuelle und vor allem parthenogenetische Vermehrung um das Millionenfache in einem Jahr). Physiologie von Läusen und Wirtspflanzen (Nahrungsangebot), Feinde (z.B. Marienkäferlarven, Wespen) und Witterungsverlauf (insbesondere Temperaturverlauf, starke Regenfälle) beeinflussen die Populationsentwicklung der Läuse. Die Honigtauproduktion eines Areals ist sehr stark von der Populationsentwicklung abhängig. Je nach Pflanzenlaus findet die maximale Honigtauproduktion zu einer bestimmten Zeit im Jahr statt."

So ähnlich wie der Honigtau werden sich vermutlich auch die vegetarischen Exkremente der Wanderheuschrecken darstellen.


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

12.03.2019 um 20:13
Hier ist noch ein sehr aufschlußreicher Artikel zum Honigtau der Waldtracht

https://www.die-honigmacher.de/kurs3/seite_22106.html

Waldhonig - Honigtauhonig

Waldhonig ist ein Honigtauhonig. Die Bienen sammeln dazu die stark zuckerhaltigen Ausscheidungen von Pflanzenläusen, den Honigtau. Die Läuse können dabei sowohl auf Nadelbäumen als auch auf Laubbäumen leben. Typische Wirtsbäume sind Kiefer, Fichte und Tanne sowie Eichen, Ahorn und Linde. Nadelbäume überwiegen meist als Trachtpflanze für den Waldhonig.

Ein Waldhonig hat einen kräftigen Geschmack. Die Süße wird dabei teilweise von der Säure des Honigs überdeckt: Trotz eines hohen Zuckergehaltes und der damit verbundenen Süße trägt er eine herbe Geschmacksnote. Waldhonig ist meist flüssig und zeigt eine tief goldgelbe bis dunkelbraune Farbe. Er ist besonders reich an Mineralstoffen.

Obwohl er flüssig bleibt, können sich einzelne Kristalle von Traubenzucker (Glukose) und Melezitose bilden. Manchmal sind die Kristalle so klein, dass wir sie nur mit der Zunge spüren können. Enthält ein Waldhonig viel vom Dreifachzucker Melezitose, so kann er kristallisieren. Er wird dabei mitunter so fest, dass er nicht aus den Waben geschleudert werden kann („Zementhonig“).

Im deutschen Sprachraum wird Honigtauhonig als Waldhonig bezeichnet. Auch die EU-Kommission hat sich für die Bezeichnung Waldhonig anstelle von Honigtauhonig ausgesprochen. Voraussetzung ist, dass der Honigtau aus einem Waldbestand stammt.

Vielleicht gibt es ähnliche Beschreibungen wie zum Honigtau auch zu Wanderheuschreckentrachten in südlichen Landern.

Und es scheint, daß z.B. Heuschrecke Ephippigerinae in Schwarzerdezonen verbreitet ist,
was meine Vermutung nährt, daß die Düngung von Heuschrecken den Schwarzerden förderlich sein könnte ?

Wikipedia: Petasida ephippigera

https://www.zobodat.at/pdf/MittMuenchEntGes_031_0371-0459.pdf

"... 6. Unterfamilie : Ephippigerinae.
Ephippigera Serv. 1831.
(Ann. Sc. Nat. 22, 165.)
18. E. Vitium Serv. 1831 (Ann. Sc. Nat. 22, 165), Die Art ist ein Tier der Buschlandschaft, Sie kommt in Deutschland
nur im Rheinischen Klimabezirk ... fällt ihr Auftreten mit dem Vorkommen der Schwarzerde zusammen, ... an solchen
Stellen befindet, die seit der Eiszeit niemals mehr bewaldet waren bzw. deren Bewaldung vom Menschen verhindert wurde, der die Schwarzerdegebiete schon seit dem
Jungneolithicum besiedelt haben dürfte. Es ist anzunehmen,
daß E. Vitium in der kontinentalen Klimaperiode, also in der Entstehungszeit der Schwarzerde, über ganz Mitteleuropa verbreitet war und mit dem Vorrücken des Waldes
auf ihre jetzigen Gebiete zurückgedrängt wurde, ..."


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

20.03.2019 um 22:55
Zu den Schwarzerden wird viel herumgerätselt ?

https://www.deutschlandfunk.de/mysterioese-schwarzerden-im-rheinland.676.de.html?dram:article_id=23762

Mysteriöse Schwarzerden im Rheinland
Uralte Holzkohlegruben geben Archäologen Rätsel auf
<strong>Archäologie. – Nicht erst seit der jüngeren Geschichte greift der Mensch tief in seine Umwelt ein und verändert sie: bereits vor Tausenden von Jahren setzten europäische Bauern Verfahren ein, um die Natur zu ihrem Nutzen zu gestalten. Ein Beispiel dafür sind Schwarzerdenfunde bei Köln.</strong>


„Das ist eben ein völlig anderes Bodenmaterial, das aber eindeutig alt ist, wir sehen das an den ganzen Trockenrissen, die da durch gehen. Das ist also nichts, was jetzt aus den letzen 100 bis 200 Jahren stammt. Das ist eine ganz alte Grube, die dort drin ist. In dieser Grube steckt eben das Oberbodenmaterial aus der Zeit, in der die Grube verfüllt worden ist. Und das ist schätzungsweise hier eine Grube, die mindestens 5000, 6000 Jahre alt ist. "


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Heuschreckenschwärme im Vogtland

20.03.2019 um 23:01
https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/boden/boden-infos/BJ_2005_EndfassungSchwarzerde.pdf

"...In Deutschland finden wir großflächig Schwarzerden/Tschernoseme auf den Lössen z. B. in der Magdeburger Börde,
am Niederrhein, dem Thüringer Becken, der Hildesheimer Börde und in Rheinhessen. In Hessen sind die Verbreitungsgebiete auf die nördliche Wetterau, Fritzlarer Börde, den Ebsdorfer Grund und auf den Auenablagerungen des Oberrheins begrenzt. Obgleich heute keine Steppenlandschaften mehr vorzufinden sind, waren vergleichbare Pflanzengesellschaften in der jüngeren Erdgeschichte (vor 10 000–7000 Jahren) verbreitet, als diese Böden entstanden.
Zwischenzeitlich ist es feuchter geworden und ein erheblicher Teil dieser Böden hat sich mehr oder minder stark umgebildet. Nur wenn jüngere Sedimente die Tschernoseme überdeckten, erhielten sich ihre ursprünglichen Merkmale und
Eigenschaften . Derzeit werden sie nicht neu gebildet, Schwarzerden sind in Deutschland also reliktische Böden, die
ein Vorzeitenklima belegen. Somit stellen sie ein Archiv der Naturgeschichte dar..."


https://www.dbges.de/de/Onkel-Doktor-fur-den-Boden-memoriam-Raoul-Heinrich-France-1874-1943 (Archiv-Version vom 27.03.2023)
"Onkel Doktor für den Boden - In memoriam Raoul Heinrich Francé (1874-1943)
Wer war Raoul Heinrich Francé?
Kaum jemand heutzutage - viele Bodenkundler eingeschlossen - kennt Raoul Heinrich Francé. Das ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass er als Gründer der Bodenökologie, der "Erfinder" des biozentrischen Weltbildes, oder z.B. der Schöpfer des Wortes "Edaphon" gilt, um nur drei von vielen seiner Gedanken und Leistungen zu nennen."


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28.01.2020 um 03:55
@Zeitmaschine78

Sieht mir eher nach einem Blitz aus der den Boden berührt hat


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02.06.2020 um 17:06
So sieht die Bedrohung im Jahr 2020 aus. Für Menschen in den betroffenen Gebiete auch heute noch lebensbedrohend.

https://orf.at/stories/3167610/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


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