Träume von "Fractum City"

Hallo liebe Allmy-Gemeinde...

ich hab mich lange zurück gehalten, diesen Thread zu eröffnen... immerhin bewege ich mich ansonsten hier eher in den Bereichen Grenzwissen und Politik... aber so langsam machen mir meine Träume echt Sorgen und ich würde die gerne von anderen Menschen interpretiert haben, als von den üblichen Grenzwissen-Usern ;)


Seit einiger Zeit träume ich irgendwie ständig das Gleiche. Nicht unbedingt identisch, aber alle Träume finden sich in der gleichen Location wieder:
Fractum City
(schlagt mich tot, woher dieser Name kommt! Ich hab den noch nie irgendwo anders gehört, oder hätte ihn mir bewusst ausgedacht - ich betätige mich nebenher schriftstellerisch... ich hätte bewusst einen anderen Titel der Stadt erdacht, weil der blöd ist ;) aber so heißt dieses Ding nun mal)

In diesem Träumen passiert generell relativ wenig; meistens fahre oder laufe ich nur durch diese Stadt... eine abgefahrene Stadt... gigantisch; mit Wolkenkratzern vollgepackt; aber alles irgendwie auf seine Art comic-mäßig: Die Häuser werden nach oben hin asymmetrisch, sind meist von einem nichtssagendem, monotonen Grau. Darüber immer nur graue Wolkendecken und darunter genauso graue Straßen... In diesen Straßen begegnen mir immer wieder Leute, die ich nicht kenne; ALLE mit lebensleeren Augen, die lustlos vor sich hinschleichen... immer habe ich von Anfang an das Gefühl, als seien sie genauso tot, wie die Stadt in der ich lebe...
Ich betrete hin und wieder alte, sakrale Gebäude, deren Sinn ich aber nie verstehe und wandere weiter zum nächsten verlorenen Gebäude.

Dazu will ich folgendes sagen:
- Ich bin weder ein Stadtmensch (bin auf dem Land geboren und lebe in Bonn auch nicht wirklich in einer Metropole; oder wäre mal in einer gewesen) noch steh ich auf Comics... hab noch nie eins gelesen; hab X-Men 1 geschaut, das wars aber auch mit meinem "Kontakt".
- grds träume ich relativ erinnerungsaktiv; kann mich also schon an mindestens 3-4 Träume pro Nacht erinnern...


So; normalerweise ist das nicht meine Art, damit hausieren zu gehen, aber ich würde wirklich SEHR gerne wissen, was ihr darüber denkt!

Lange Tage und angenehme Nächte,
gunslinger

@gunslinger

Hast du es schon einmal mit Traumdeutung versucht? Es scheinen einige Traumsymbole in dieser Stadt zu stecken, die dein Unterbewusstsein mit deinem Leben zu verbinden scheint. Die lebensleeren Menschen deuten auf eine Abneigung deinerseits gegenueber der zunehmenden Anonymisierung in der Gesellschaft hin. Die asymmetrischen Gebaeude koennten darauf hindeuten, dass deine Vorstellung von Geradlinigkeit von aeusseren Einfluessen gestoert wird. Das monotone Grau kann bedeuten, dass du in einer tristen, abwechslungslosen, routinierten Umgebung lebst ...

Hast du irgendwelche Abneigungen gegen Städte?
Also im Sinne von: zuviel Verkehr, zugemüllt, stress, etc...

Wenns das nicht ist....vielleicht ne Abneigung gegen das "moderne Leben"?
(jeden Tag nur noch aufstehen um Arbeiten zu gehen blabla ^^)


Komisch ist aber...wenn ich mir deine Zeilen so durchlese....kommt mir immer wieder Der Liedtext der Hosen (Hier kommt Alex) in den Sinn :D

"In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich roboten geht, ist die größte Aufregung, die es noch gibt, das allabendliche Fernsehbild.
Jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk,
wie ein Computer programmiert......"

@gunslinger

Habe dazu sofort eine ähnliche Assoziation wie @T0xic007 ...dass Dir diese Welt vielleicht zu technisiert erscheint und Dich dazu der triste Alltag übermannt.

Bist du dir sicher das du uns hier kein Fake erzählst. Ich meine du betätigst dich ja wie du selbst sagst Schriftstellerisch. Brauchst du Ideen für dein nächstes Buch. :D
Ich gebe keine Ideen, schreibe nämlich selber. Alles meins.

@gunslinger

Betreibst du hier Virales Marketing für deinen nächsten Roman? :)

@Poseidon84
Wäre doch ne gute "Story" :D

@gunslinger
Kenne ich hatte mal alle 2-3 Wochen von ein und der Selben Stadt geträumt in der ich alle Leute kannte und dort richtig gelebt habe mit Hintergründe etc.

Hat aber nach 5-7 Träumen aufgehört schon Komisch war aber nie schlecht dort ;)

Danke erstmal allgemein an alle für die unvoreingenommen Antworten!!!

jetzt zum Speziellen:

@PhoenixWhite
Ich habe tatsächlich an einer literarischen Verarbeitung dieser Träume überlegt; ganz ehrlich... allerdings wirklich erst, NACHDEM sie aufgetaucht sind. Ich muss gestehen, dass ich deswegen natürlich auch eine ganze Weile über diese Stadt nachgedacht habe; was eventuell spätere Träume darüber erst ausgelöst hat... ich weiß es nicht.

@ Poseidon:
das Gleiche ;) NEIN! Ich will hier keinen "neuen" Roman vor-mystifizieren! Ich wüsste nicht, worüber ich schreiben sollte... die Träume sind allesamt sehr ereignisarm: ich fahre, laufe herum; sehe immer die selben Dinge (und die gleichen bekannten und unbekannten Personen) und das wars... kein guter Romanstoff, wenn man von der Location mal absieht...



@T0xic007
@Cathryn
@KicherErbse

hm... eigentlich hab ich nie an Träumdeutung oder so geglaubt; ich hab zwar immer sehr erinnerungs-aktiv geträumt, hab mir aber niemals Gedanken darüber gemacht... weil ich meine Träume mochte... egal ob "gut" oder "böse". Ich mag das verwirrende Gefühl direkt nach dem aufwachen, wenn man sich nicht sicher ist, welche Welt die richtige ist und was real ist. Und ich mochte es sogar, zu verstehen, dass ich gerade durch meinen eigenen Schreie geweckt worden bin.

"Hast du irgendwelche Abneigungen gegen Städte?
Also im Sinne von: zuviel Verkehr, zugemüllt, stress, etc..."
---> das habe ich tatsächlich!!! In einer eigenartigen Art: nachdem ich in Münster geboren, "auf dem Land" großgezogen worden bin; hab ich zuerst in Heidelberg, danach in Bonn gelebt... Das sind allesamt "Städte" die nicht unbedingt "städtisch" genannt werden können. Metropolen wie Berlin, Frankfurt oder Köln haben mich immer abgestoßen... ich weiß auch nicht warum... irgendetwas darin schürt meine natürliche Scheu.


"Wenns das nicht ist....vielleicht ne Abneigung gegen das "moderne Leben"?
(jeden Tag nur noch aufstehen um Arbeiten zu gehen blabla ^^)"
---> das eigentlich weniger... ich bin (noch) Student; habe daher wenig Alltag oder geregeltes Leben. Und das gefällt mir auch so (---> kommt mir gerade dadurch ein guter Gedanke: vielleicht die Angst davor, dass das bald vorbei sein könnte??? immerhin schreib ich ende des Jahres mein Examen.)

"Komisch ist aber...wenn ich mir deine Zeilen so durchlese....kommt mir immer wieder Der Liedtext der Hosen (Hier kommt Alex) in den Sinn"
--> das hat mich jetzt am meisten "bewegt"... Aus irgendeinem Grund hat mich dieser Text immer extrem berührt... was er eigentlich nicht gedurft hatte: als bekennender onkelz-Fan war es für mich ja immer völlig verboten, einen Text der Hosen gut zu finden... "Alex" könnte ich aber aus dem Stehgreif mitsingen... und er hat mich berührt... keine Frage...


Wie schon gesagt: ich weiß mit diesen Träumen wenig anzufangen! Ich erlebe fast jeden Morgen eine neue Erinnerung an einen dieser Träume; ohne dass sich etwas am groben Inhalt geändert hätte... und jedesmal fesselt es mich mehr...
da ich damit schon etwas überfordert bin, wollte ich mich an euch wenden...

Ich habe diesbezüglich zwar keinen wiederkehrenden Traum, aber deine Beschreibung von der Stadt hat mit einem, den ich vor Jahren hatte, gewisse Übereinstimmungen. Der war ungefähr so:

Ich lief durch eine etwas futuristisch wirkende Stadt mit sehr großen Gebäuden, mit sauberen und geometrisch exakten Fassaden aus grauem Beton und auch die Straßen waren grau. Die Stadt war komplett menschenleer, auch Tiere gab es nicht. Einzig und allein ich war dort, trotzdem lief ich vor jemanden weg, dessen Näherkommen ich spürte. Ich lief zuerst eine Straße entlang, dann eine Art Rampe, die so breit wie eine Auffahrt war, zu einem Gebäude hinauf. Die Tür des Gebäudes war verschlossen und ich rastete regelrecht aus, da ich wusste, dass der "Verfolger" näher kam. Obgleich die Tür nicht zu öffnen war, befand ich mich dann im Inneren des Gebäudes und hielt panisch die Tür verschlossen, denn mittlerweile ist der Verfolger draussen an der Tür.

Der Teil des Fliehens taucht in vielen meiner Träume in verschiedenen Variationen auf, dafür gibt es auch eine Erklärung, über die ich hier allerdings nicht schreiben werde.

Ich erinnere mich jedoch genau an den Anfang des Traums und das ich mich, obgleich auf der Flucht, auch in alle Richtungen umgesehen, auch noch oben, und mich gefragt hatte, was für ein eigenartiger Ort, was für eine eigenartige Stadt das war. Deine Beschreibung hat mich stark daran erinnert. Von daher würde mich interessieren, ob du dich noch an weitere Einzelheiten erinnerst, vor allem da du schreibst, dass du im Traum in Häuser hineingegangen bist, würde mich interessieren, ob du dich diesbezüglich auch an Einzelheiten erinnerst.

@El_Lute
das sind wirklich beängstigende Parallelen.

Der Traum selbst hat zwar einen anderen Inhalt (ich bin in "Fractum City" noch nie vor jemandem geflohen oder hätte das Gefühl gehabt, dass ich verfolgt werde)

Das Setting ist aber schon extrem ähnlich...

Ich kann mich zwar an ein paar Einzelheiten erinnern; am intensivsten ist allerdings immer wieder der Eindruck der Stadt selbst und ihrer Straßen und Häuserschluchten... ganz ähnlich, wie du das beschreibst...
ich versuch trotzdem mal ein paar Einzelheiten vom inneren der Gebäude zu beschreiben:

dort "drinnen" ist es oft sehr ähnlich, wie draußen... eintönig grau, größtenteils verlassen. Labyrinth-artige Gangsysteme mit anonymen Türen und Hallen voller Ödnis. Ich wandere oft lange durch diese grauen Eingeweide, ohne dass sich etwas an ihnen ändert.
Einmal kam nach einer weiteren, anonymen Tür auf einmal ein Innenraum, der mich an eine Kneipe erinnert hat. Einige Personen saßen an Tischen oder am Thresen, tranken glaub ich auch irgendetwas, rauchten... aber sie unterhielten sich nicht oder reagierten auf meine Anwesenheit in irgendeiner Form. Sie saßen nur da, starrten mit ihren absolut leeren Augen vor sich und tranken, rauchten...

Ein anderes Mal war ich in einem fast Dom-artigen Innenraum mit wahnsinnig hohen Decken und gigantischen, trübe Fenstern... dieser "Raum" war eine art verlassene Spielhölle... weniger mit Spielautomaten, sondern eher mit Computerspielen... war jemand zufällig schon mal in London im "Sega-World"? genauso hat das ausgesehen, nur verlassen, vergessen und verwahrlost. Nicht wirklich zerstört; ich hab nirgends in der Stadt jemals wirklich Zeichen von Zerstörung gesehen... aber eben so, als könne sich keiner mehr daran erinnern, was dies eigentlich war.
Auch da waren Menschen, aber genauso, wie in der Kneipe davor: vollkommen unbeteiligt; an mir nicht interessiert, standen sie vereinzelt vor einigen Computerspielen und spielten mit diesen vollkommen lehren Augen.

In diesem Traum hatte ich aber auch meinen einzigen "Kontakt" zu einer Person; einer Frau; die nicht so war wie die anderen, sondern so, wie ich... ihre Augen waren wach und sie reagierte auf mich... sie hatte mich da raus gezogen und mich in etwas geführt, was ich jetzt mangels anderer Ausdrücke als "Schule" bezeichnen würde, allerdings hat der Traum dann auch aufgehört und ich habe an dieser Stelle nie weitergeträumt... das nächste Mal in Fractum City war alles wieder, wie vorher...

so... waren das die Ideen der allmy-User?

Ein freund von mir hatte auch mal so was,
er hatte 5 Jahre lang immer den Traum das er auf einer von Menschenfressern bewohnten insel wäre.
Beschreib mal ein traum so ausführlich wie möglich also wohin du gegangen bis was du getan hast was du gesehen hast usw.

ich habe auch hin und wieder träume von so einer ähnlichen stadt. nur das diese stadt in einer anderen zeit zu sein scheint denn alles wirkt futuristisch. ich laufe dann immer ziellos durch die stadt und gehe immer in andere häuser rein, die aber von innen immer gleich sind.
und zwar sehe ich auf der rechten seite eine rezeption und links eine bar. wenn ich dann weiter laufe komme ich zu einem fahrstuhl und fahre bis zum dachgeschoss und laufe dann durch ein treppenhaus aufs dach. dann fliege ich einfach davon!?

ich habe keine ahnung wie ich davon flieger oder wohin denn dann ist der traum immer weg.

ich hatte schon oft solche träume die immer wieder kahmen ich würde mir keine sorgen machen denn ich hatte auch schon schlimmere die immer wieder kahmen ;)

@bruzeva
was willst du mir damit sagen?

@Kabalzer0
in dem Sinne "Sorgen" mache ich mir auch nicht.
Diese Träumen passieren sicherlich und haben sicherlich in ihrer Tiefe auch etwas damit zu tun, dass ich so oft darüber nachdenke... aber wirklich beängstigen tun sich mich nicht.
Da hab ich auch schon eine ganze Schublade schlimmerer Träume... die ich auch nicht als negativ auffasse...
Ich mag meine Träume; alle! Alpträume sind im Moment des Träumens sicher sch... aber das Gefühl, aus einem sehr tiefen davon zu erwachen und zu verstehen, dass es "nur" ein Traum war, ein unvergleichliches Gefühl ;)

Das scheint eine langweilige Geschichte zu werden, wenn Du die schreibst @gunslinger

@Blödmann11
ich hab ja jetzt schon ein paar Mal geschrieben, dass ich diese Geschichte auch nicht schreiben will oder werde!!!
sie wäre echt arschlangweilig! Es passiert ja im Grunde auch nichts; was soll man da schreiben?

Was mich eben fasziniert ist eben gerade diese Ereignisleere; das absolute Fehlen eines roten Fadens den man Story nennen könnte, weil ich für gewöhnlich anders träume...

Fühlst Du Dich vielleicht insgesamt im Leben derzeit etwas leer oder ausgebrannt@gunslinger? Vlt. entsteht daher dieser Traum.

@Blödmann11
hm... guter Ansatz!
daran hatte ich bislang noch nicht gedacht... sicherlich; das tu ich!
Ich befinde mich gerade in einer Phase, in der ich im Prinzip nichts anderes seit einem Dreiviertel Jahr gemacht habe, als für mein Examen zu lernen... ohne dass zwischendurch Prüfungen oä aufgetaucht wären, in denen man iwas davon hätte beweisen können...

und ja... ich fühle mich dadurch auf eine gewisse Weise auch abgebrannt!

Danke, Blödmann (boar, klingt das "blööööd" ;) )
aber das hat mir gerade unerwartet etwas die Augen geöffnet!

Vielleicht wiederhohlen sich die träume ja nur weil du erwartest dass sie sich wiederhohlen.