Komm, lieber schöner Knabe,
Komm näher an's Gestad!
Und willst du, so bereite
Ich dir ein lieblich Bad.

Du siehst, die See verbreitet
Sich spiegelhell vor dir;
Kein Wellchen soll sich regen,
Die See gehorchet mir,

Genieß des Bades Freuden
In blauer Fluthen Schooß,
Und schau von fern mein schönes
Krystallnes Sommerschloß.

Mit klaren Ambrafenstern,
Mit Perlenmutter-Thor:
Du kommst bei seinem Anblick
Dir wie im Himmel vor.

Und vollends meine Gärten,
Wo Baum sich reiht an Baum
Mit Obst so vieler Arten,
Du kennst die Namen kaum.

Und Wundervögel singen
In Meng' auf jedem Ast,
Die Sinne, Kind, vergehen
Beim Horchen einem fast.

Komm, gib die Hand mir, komme!
Die Fluth ist seicht und lau;
Sieh hier viel bunte Muscheln
Wie ausgestellt zur Schau.

Komm, komm! ich geb' in Menge
Korallen, Perlen dir;
Kehrst du nach Hause, Mutter
Und Schwestern danken mir.

Und Früchte sollst du kosten,
Wie du noch nie geschmeckt;
Komm, gib den Arm mir, Knabe,
Damit dich ja nichts schreckt, -

Der Knabe naht der Nixe,
Kann ihr nicht widerstehn,
Steigt in die Fluth; kein Auge
Hat ihn seitdem gesehn.