Hallo zusammen,

ich höre gerne Hörbücher, das ist vor allem meinen täglichen 3 Stunden in den Irrungen und Wirrungen des ÖPNV geschuldet. Aus dem Grund habe ich vor ca. einem halben Jahr, ein Abo für Hörbücher abgeschlossen.

Exkurs: Den Tipp hierfür bekam ich über einen englischsprachlichen Podcast namens MacBreak weekly von der Leo Laporte

http://twit.tv/
Wikipedia: Leo Laporte

Der von Audible gesponsert wird. Für 10 Euro im Monat Abogebühr erhält man ein Hörbuch und alle anderen Hörbücher kosten auch 10 Euro. Bei den Hörbuchpreisen von 40 Euro ist das schnell eine lohnende Sache, wenn man denn viel hört ;)

Zunächst habe ich mal die bisher erschienenen Siberbände von Perry Rhodan durchgehört, bin aber mittlerweile durch, so dass ich mich nach anderem Futter umsehen musste, bis der nächste Teil erscheint. Die Perry Rhodan Hörbücher sind eine erste Empfehlung, voller Anachronismen, die verdeutlichen, wie man sich zur Zeit meiner Geburt, beispielsweise Computer vorstellte :D


Eigentlich stand Die Bibel nach Biff auf meinem Wunschliste, aber das Buch habe ich schon gelesen und war unschlüssig, ob es sich lohnen würde. Also habe ich gestern weiter gesöbert und bin auf: "Eine kurze Geschichte von fast allem" gestoßen. Gehört hatte ich schon von dem Buch, und, es hat sich gelohnt.

Worum geht es: Um Wissenschaft, den Menschen um fast alles.

Zitat aus dem Spiegel:" Warum zum Beispiel ist das Meer salzig, und warum wird es nicht immer salziger? Diese Ausgangsfrage wird eher beiläufig beantwortet im Kapitel „Die elementare Verbindung“: Das Salz wird von den Flüssen in die Meere gespült, wo es sich anreichert, weil ein Teil des Wassers verdunstet. Und dass das Meer nicht immer salziger wird, dafür sind Unterwasservulkane maßgeblich verantwortlich, die das Wasser, das beim Einsickern in die unterseeische Erdkruste vom Salz gereinigt wurde, wieder ausspeien, fast „wie die Filter in einem Fischbecken“.

Und die Moral von der „kurzen Geschichte“? Im 30. und letzten Kapitel erzählt Bryson nicht etwa vom Ende der Schöpfung durch eine Supernova oder eine andere galaktische Katastrophe. Sondern der Humoralist liest dem geneigten Homo sapiens noch einmal ordentlich die Leviten in Sachen Artenschutz: „Möglicherweise sind wir die höchste Leistung im Universum des Lebendigen und gleichzeitig sein größter Albtraum.“
Mit seinem Neo-Humboldtianismus traf Bryson einen Nerv – auch in der Scientific Community selbst. Er wurde mit Ehrungen überhäuft, darunter der Aventis- und Descartes-Preis. Die in London ansässige Royal Society of Chemistry benannte sogar eine Auszeichnung nach ihm, den Bill Bryson Prize. In einer Dankesrede sagte er: „Noch nie ist jemand so reichlich belohnt worden für sein Unwissen.“

Und das war nur der Anfang. Er bekam nicht nur einen Ehrendoktor von der renommierten Universität Durham verliehen. Sondern auch gleich noch den Job als Unikanzler. So kam es, dass der kleine Lausebengel von einst aus Des Moines, Iowa, heute als Dr.h.c. William McGuire Bryson eine alteuropäische Universität repräsentiert. Nicht trotz seiner Kindheit als tom-sawyeresker Träumer, sondern gerade weil er sich und seine Leser so gerne an die Wunder der Kindheit erinnert.

Nach seiner erfolgreichen Einbürgerung in das Uni-Versum wurde er natürlich immer wieder gefragt, ob er nach seinem Naturwissenschaftsbuch als Nächstes plane, auch dem Kanon der Kunst und Philosophie eine Frischzeilenkur zu verpassen.


Was mich persönlich beeindruckt hat sind vor allem die Geschichten, die Bryson über die Wissenschaftler erzählt?

Zum Beispiel über Newton: "Irgendwann in den Jahren 1663 bis 1665, kaum älter als zwanzig Jahre, führte sich Newton eine stumpfe Nadel zwischen Auge und Lid in die Augenhöhle ein und begann, damit Druck auf seinen Augapfel auszuüben: "Ich nahm eine stumpfe Nadel und tat sie zwischen mein Auge und den Knochen so nah zur Rückseite meines Auges wie ich konnte: Und mein Auge mit ihrem Ende drückend traten etliche weiße, dunkle und farbige Kreise auf ..." schrieb Newton in sein Beobachtungsheft."

nebenher erhält man einen Einblick in die Geschichte der Forschung, lernt wie die Forscher vor einigen hundert Jahren arbeiteten, mit welch abenteuerlichen Methoden sie Forschung betrieben, was alles schief lief, und wie verblüffend doch die Erkenntnisse waren.

Sehr unterhaltsam, verblüffend und verständlich. Gerade für den einen oder anderen, der sich weigert, sich mit Wissenschaft zu beschäftigen, ein Einstieg ;)