Worte ungehört verklungen,
Die uns dennoch so viel gelten:
Schriften voll Erörterungen,
Aller Dinge Art zu lernen,
Reden hochgelehrt geschwungen
Gar von Gott, Urzeit und Sternen...
Alles ohne Wert gelungen:
Es verhallt im All der Welten.
Welt und Seele es verbände,
Zeit mit Zeit und Ort mit Ort;
Daß ein Mensch zum Menschen fände,
Gäb' es manches liebe Wort...
Worte ungehört verklungen!
Bittenden wird nichts gegeben.
Liebe nur betört die Jungen,
Bitter täuscht sie Traumeswehen.
Herzen, schmerzversehrt gesprungen,
Tränen auch will niemand sehen.
Nichts bleibt, ob verwehrt, errungen,
Was es sei, von diesem Leben.
Leben ließe doch der Hände
Arbeit, wenn es selbst verdirbt;
Wahre Kunst niemals verschwände,
Wenn auch schon der Künstler stirbt.
Zirpt zehntausend Wörter, Zungen!
Füllt - mit Luft! - und leert die Lungen,
Auf nur, unbeschwert gesungen!
Wer's auch hören wird und lesen,
Wird bald selbst von Erd' verschlungen.
Doch sie werden's sich nicht merken.
Der Gedanke stört die Jungen,
Daß kein Wert an ihren Werken.
Worte ungehört verklungen...
Und die Zunge...muß verwesen.