Wenn man sich dem Begriff jetzt nur auf dem Weg religiöser, weltanschaulicher oder esoterischer Interpretationen nähert verwendet man geistige Konzepte ohne dabei direkten Bezug zum Universum herzustellen, man verwendet Krücken und Wegweiser, welche nicht aus uns selbst stammen. Spiritualität aber scheint zu sein, sich dem Leben so wie es ist zu zu wenden und sich dabei im Einzelnen zu fragen, wieso ist es so wie es ist und was habe ich dazu beigetragen ? Am Anfang war das Wort und ist es immer noch. Am Anfang steht das sich im allgemeinen Geschehen wahrnehmende Ich, was es sieht, fühlt und denkt. Das Universum aber ist wie es schon immer war und wird seinen Gang unaufhaltsam so weiter fortsetzen. Nichts und Niemand ist davon ausgeschlossen, auch Diejenigen nicht welche glauben sich mittels magischer Praktiken über dieses Universum erheben zu können. Überlieferungen gleich welcher Art sind immer menschliche Interpretationen und zwar auf der Grundlage wie erkannt wird. Aber um zu erkennen bedarf es ein Bewusstsein, also sich selbst bewusst sein über das was man will, fühlt, denkt und erkennen möchte. Bewusst ist sich darüber jeder Mensch, vom einfachen Arbeiter bis hinauf in die höchsten Chefetagen. Es ist also müßig danach zu fragen ob Jemand nun mehr oder weniger Bewusstsein hat, Jeder entwickelt nur soviel Bewusstheit inwieweit es ihm ermöglicht mit seiner individuellen Lebenssituation in Kontakt zu bleiben um sie zu bewältigen. Nur das dies sowohl in der Pflanzenwelt als auch Tierwelt nicht anders ist, nur das bei Letzteren soweit das belegbar ist keine intellektuelle Selbstreflexion stattfindet. Nur dort wo sie im Übermaß stattfindet, wird das eigene Ich oder Selbst über alles Andere erhoben. Deshalb ist Selbstbeobachtung oder Selbstbespitzelung wohl eher nicht dazu geeignet echte Spiritualität zu entwickeln, da diese erst durch vorbehaltlose Zuwendung zum Sein, zum Leben und alles was ist entstehen kann, weil erst dadurch der eigene Platz im Zusammenhang mit allem Anderen an Bedeutung gewinnt. Selbstreflexion ist sicher notwendig um sich selbst besser kennenzulernen, permanente Selbstbespitzelung und sich über alle anderen lebendigen Zusammen hänge erheben zu wollen ist Trennung davon und Verachtung dem Leben gegenüber, weil man das was es gegeben hat, nämlich das erkennende Ich abtöten will um sich in andere Welten zu flüchten, welche sicher hin- und wieder ein angenehmer Platz zum Ausruhen sind, aber nicht mit dem Leben in das wir gestellt sind mehr zu tun haben, sondern lediglich Fluchtmöglichkeiten, weil sich dadurch scheinbare geheime, magische Wege auftun, welche es erlauben weder das Leben, das Universum, die Naturgesetze noch das was zu bewältigen ist annehmen zu müssen, weil man ja annimmt diesen Grundlagen damit längst entwachsen zu sein. Ich habe mich dieser Frage jetzt naturphilosophisch genähert ohne mich dabei auf esoterische Inseln zu flüchten. Nur wenn Leben Liebe sein sollte, dann geht das nur durch Zuwendung an das Leben und nicht durch magische Praktiken es möglichst ohne große Schwierigkeiten zu umgehen, indem man das Werkzeug dazu, nämlich das persönliche erkennende Ich abzutöten versucht, weil man eben nicht dazu in der Lage ist das Leben und unsere Welt zunächst so anzunehmen wie sie sind, anstatt ganz praktisch versucht das zu ändern was durch unseren mehr oder weniger bescheidenen Beitrag möglich ist. Bewusstsein ist u.A. vor Allem Kommunikation, es gibt nichts und Niemanden das lebt, was nicht kommuniziert. Und wer sich ernsthaft damit auseinandersetzt wird das womöglich auch unschwer selbst erkennen können. Denn was sollte man denn erkenne ohne ein jeweiliges Gegenüber ? Was könnte man durch Selbstbespitzelung bei sich selbst wahrnehmen ohne jemals zu kommunizieren gelernt zu haben oder ohne Wahrnehmung dessen was wir gelernt haben einzuordnen ? Kommunikation ist ein Wechselspiel zwischen dem jeweiligen Ich und was in seinem Umfeld oder in der Welt jeweils wahrnimmt und gewohnt ist bei sich einzuordnen. Es ist ein Wechselspiel zwischen Objekt und Subjekt.

Sicher kann man, wie oben schon beschrieben es auch anders sehen, nur sollte man es dann auch glaubhaft belegen können , was bei Nachfragen dann eher nicht der Fall ist, weil man individuelle Annahmen schlecht allgemeingültig belegen kann. Deshalb können solche Annahmen und Aussagen auch niemals mehr sein als individuelle Wahrnehmungsaspekte, welche auf dem inneren Bildschirm als persönliche Matrix erscheinen, welche dann auf unterschiedlich Art und Weise nach Außen interpretiert werden können. Persönliche Wahrheit ist demnach nicht etwa falsch, sondern die individuelle Interpretation der eigenen Wahrnehmung vom abgesonderten Ich in der Welt, aber nicht die Welt selbst oder das Universum, obwohl jedes Ich das Universum repräsentiert, aber eben nicht in seiner Vielfalt, sondern lediglich im persönlichen Selbstausdruck.