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Es ist der Vorabend des 4. Advents, und "wieder einmal", so meine ich viele meiner Mitmenschen vielfach mit einer gewissen Enerviertheit aufstöhnen zu hören, geht es unleugbar auf Heiligabend zu. Der zunehmende gleichgültige Zynismus, mit dem viele Zeitgenossen das Weihnachtsfest nur noch bedenken oder sich ihm gar kategorisch verweigern, ist ob seiner Profanisierung durch die klischeebeladenen Schablonen, in die es in Kommerz und Populärkultur gepresst wird, zugegeben nicht gänzlich unbegründet. Dennoch spricht vieles dafür, sich auch dieses Jahr auf Weihnachten einzulassen. Die mystische Besinnlichkeit und zeitlose Heimeligkeit, die die Weihnacht sich durch traditionelle Überlieferung, religiöse Riten und langfristige Übung in einer Vielzahl an adventlichen Bräuchen im kollektiven Gedächtnis bewahrt hat, bietet Anlass, sich einmal im Jahr, wenigstens für die Dauer der Feiertage, einer bewussten Entweltlichung durch innere Einkehr und stilles Gedenken hinzugeben, die unabhängig von Konfession oder anderweitigen persönlichen Glaubenssätzen eine spirituelle Erfahrung ermöglicht, die in den alltäglichen Abläufen und Bahnen des sonstigen Jahres kaum realisierbar ist. Wie diese persönliche Weihnachtserfahrung im Einzelnen auszugestalten ist, sei gänzlich dem Einzelnen und seinen persönlichen Präferenzen überlassen - Kerzenschein, Lichterketten und Weihrauch sind hierbei jedenfalls nicht unbedingt nötig -, vergönnt sei sich jedoch einem jeden. In diesem Sinne ein besinnliches und rundum frohes Weihnachten an die gesamte Allmystery-Gemeinschaft.