12 Years a Slave

Regie: Steve McQueen (II)
Cast: Chiwetel Ejiofor, Benedict Cumberbatch, Michael Fassbender, Brad Pitt


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Solomon Northup, so schildert uns der Regisseur Steve Mc Queen, gab es wirklich. Er wurde 1841 als freier Mann von Menschenhändlern durch eine List gefangen genommen, von Haus und Familie getrennt, auf ein Boot verschleppt dass ihn in den amerikanischen Süden brachte, um dort 12 Jahre auf verschiedenen Plantagen Giorgias sein Dasein als Sklave namens Platt zu fristen.

Die Gewalt, die himmelschreiende Ungerechtigkeit, und die absolute Unentrinnbarkeit, die zweifellose Verzweifelung dieser schier nicht zu ertragenden Situation der Sklavenhaltung in Amerika, die man hier durch die Hauptfigur Solomon erfährt lässt sich kaum in Worte fassen. Gedemütigt zu sein bis aufs Blut, und alles zu verlieren was man besitzt, was man liebt, was einem Wert und Teuer ist. Sich, seine Fähigkeit, seine Herkunft, seine Familie verleugnen zu müssen, was das bedeutet - bringt einem Mc Queen in den 133 Minuten etwas näher.

Chiwetel Ejiofor hat diese Rolle imponierend gespielt, der Zuschauer zweifelt keine Sekunde daran, dass er seine Rolle über alle Maßen verinnerlicht. Wie er als freier Mann in die Hände der Sklavenhändler gerät, ohne Papiere verschleppt, und zum ersten in die Obhut von Plantagenbesitzer Ford ( Benedict Cumberpatch ) gerät, einem missionarisch angehauchten "Gutmenschen", der sich als verschrobener zutiefst rassistischer Opportunist herausstellt, der Sklaven für seinen Wohlstand braucht und sich ihrer entledigt wenn sie seinen Vorstellungen nicht gerecht werden. Ford entledigt sich seines Sklaven und übergiebt ihm dem unbarmherzigen "Niggerbrecher" (Michael Fassbender). Das Martyrium hat gerade erst begonnen...

Viele große Namen ziehen sich durch den Film, wobei gerade die bedeutensten, unheimlich großartigen Darsteller der großen Mehrheit weitgehend unbekannt sein dürften. Zum einen der mir bislang unbekannte Chiwetel Ejiofor als Solomon, und zum anderen Jungschauspielerin Lupita Nyong'o als Sklavin Patsey.

Besonders zu erwähnen ist der geniale Soundtrack von Hans Zimmer, der einfach absolut die Stimmung aufnimmt und verstärkt sowie generell das Tonarrangement, dass mich immer wieder tief in den Sessel fahren ließ. Selten hat mich der Klang eines Filmes so ergriffen. Auch eine Erwähnung findet die Kameraführung. Er schafft es exellent eigentlich fast statische superlange Szenen dynamisch werden zu lassen durch beinahe emphatische Schwenks und Bildausschnitte.

Man merkt dem Film deutlich an, dass alle Beteiligten sehr genau wussten worum es geht, und alle - ganz gleich ob Superstars wie Brad Pitt oder unbekanntere Darsteller wie Lupita Nyong'o ihre Rolle kannten und wirklich erfühlt haben.

Sehr ergreifendes Epos über die Sklaverei in Amerika und über die Belastbarkeit der menschlichen Physis und Psyche. Ich denke dass der Film gerade dann zu empfehlen ist, wenn man sich mit dem Thema Sklaverei genauer auseinandersetzt. Man sollte diesen Film als Anschauungsmaterial nutzen um sich mit der Thematik Rassismus auseinanderzusetzen, als Anstoss oder auch Vertiefung.

gesehen am 25.01.14

10/10