Lone Survivor

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Erscheinungstermin: 20. März 2014
Regie: Peter Berg
Darsteller: Mark Wahlberg, Emile Hirsch



Menschen machen Fehler, das hat der Welt nicht zuletzt der Afghanistan Feldzug gezeigt. Es war ein Fehler jemals die kalten Krieger "Taliban" unterstützt zu haben. Zwei brennende Türme waren ein Fehler der nie hätte passieren dürfen. Und es war ein Fehler im Gegenzug dafür Zivilisten sogenannte Soft Targets, als Kollateralschäden zu behandeln. Mittel und Wege, abseits von Waffengewalt muss es immer geben, und ausgeschöpft wurde das riesige Potential nie. Es ging nie darum einvernehmliche Lösungen zu finden. Es ging um Kriegswirtschaft, es ging um strategisch wichtige militärische Knotenpunkte, es ging um geostrategische Ziele, um die generelle Zerrüttung einer Region bis über die Landesgrenzen hinaus. Dafür mussten viele Menschen auf beiden Seiten ihr Leben lassen. Leider zu viele Zivilisten. Leider auch, werden solche Einsätze kein Verständnis hinterlassen, sondern immer nur wieder aufs neue Wut und Rachegelüste aufflammen lassen. Ein Krieg der Kinder frisst, der Familien ihre Mütter nimmt, der erzeugt keine Freunde.

Es ist die Aussage des Films, die tatsächlich mindestens 2005 schon als offenkundige Gegendarstellung jeden Tag aufs neue in die Köpfe hinein gehämmert hätte werden müssen, als die Mainstream-Medien die Welt mit Panik und Vorurteilen bombardierte. Es ist die Message, die sagt, da gibt es noch andere..Das sind keine Feinde. Für die letzten, dies noch nicht kapiert haben.

Peter Berg hat hier keinen Antikriegsfilm inszeniert, und Mark Wahlberg lässt seinen Marcus Luttrell niemals an sich selbst zweifeln, was auch nur authentisch und nachvollziehbar wirkt. Behandelt wird in diesem Film die Geschichte von Marcus Luttrell, der in seiner Funktion als Navy Seal während der Operation „Red Wing“ in Afghanistan 2005 als einziger Überlebender aus einer fehlgeschlagenen Mission hervorgeht. Durchaus darf man den Film mit gewisser Vorsicht genießen, wenn man schon ernsthaft an die Sache herangehen will. So sollte man sich im Anschluss die Frage stellen, ob die Darstellung der Navy Seals so korrekt ist, oder nicht doch sehr propagandistisch aufbereitet. Ob die Art, wie die Taliban wie Schießbudenfiguren abgeknallt werden authentisch und sinnvoll ist. Ob es reicht, zu zeigen, dass es auch "Gute" unter den "Bösen" gibt, wenn auch Gute, korrumpierbare, ängstliche oder gierige. Man muss sich fragen, ob so ein Actionfilm, nicht mehr ist es letztlich, der Ernsthaftigkeit eines solchen Themas gerecht wird, ist doch das Kapitel nicht mal abgeschlossen.

Rein von den Schauwerten her kann "Lone Survivor" sehr gut überzeugen. Die Szenen sind schnell und geschickt geschnitten, die Kameraeinstellungen sind nah am Mann und geben das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Es ist was es ist, ein patriotischer Film, der zu seinen Navy Seals steht. Ein sehr solider Actionfilm, in dem Marc Wahlberg gefällt, Emile Hirsch aber leider mal wieder total untergeht.

Fazit: Wer tiefer in die Materie eindringen will, verlässt sich nicht auf subjektive Erfahrungsberichte und schnell geschnittene Hochglanzproduktionen. Informieren kann man sich u.a. hier -> http://www.amnesty.org/en/region/afghanistan (Archiv-Version vom 01.07.2014). Letztlich fühlt man sich unterhalten und ich denke, das ist abseits von politischen Deutungsversuchen bei einem abendfüllendem Spielfilm immer noch das wichtigste.

Edit: Der Amnesty-Link ist seit den letzten Tagen ( Anfang April ) mit folgendem Hinweis versehen nicht mehr zu erreichen : There is no Amnesty International presence in this country.

6,5/10

gesehen am 26.03.14