Abstrakt

Patienten, welchen nach der Entfernung eines Cholesteatoms (einer Wucherung in der Paukenhöhle, meist als Folge chronischer Mittelohr - Entzündung) eine Radikal - Höhle angelegt wurde und deren Gehörknöchelchen und das Trommelfell irreparabel beschädigt oder zerstört sind, sind zur zumindest teilweisen Wiederherstellung des Hörvermögens auf Prothesen und Hörgerät angewiesen.

Die sehr weit entwickelte Operations - Technik und Prothetik ermöglicht eine zumindest teilweise Wiederherstellung des Hörvermögens, ist aber mit einigen Nachteilen verbunden. Hier die wichtigsten:

-> Die meist verwendeten Prothesen zum Ersatz der Gehörknöchelchen bilden nicht ausreichend die Anpassung zwischen Luftschall und der Schallleitung im mit Flüssigkeit gefüllten Hörorgan nach.
-> Der Schutz des Hörorgans vor extrem lautem Schall, welcher durch winzige Muskeln an den Gehörknöchelchen und einen sie steuernden Reflex gegeben ist, fehlt nun in vielen Fällen
-> Implantierte Hörgeräte (z.B. Sound - Bridge) sind nicht MRT - kompatibel, das heißt, falls eine Magnetresonanz - Tomographie notwendig ist, muss das Implantat zuvor chirurgisch entfernt werden.

Eine mögliche Lösung stellt die von mir entworfene Kombination aus Hörgerät und Prothese dar.

-> Inplantiert wird nur ein Ring aus MRT - kompatiblem Material (Keramik) direkt am Eingang des Gehörgangs zur Pauken- oder Radikalhöhle. Damit bleibt ein unblutiger Zugang zur Höhle erhalten und diese kann vom HNO - Arzt gereinigt und untersucht werden. Gegebenenfalls sollte auch das Entfernen eines Rezidivs möglich sein.
-> In diesen Ring wird das eigentliche Hörgerät/Hörprothese eingeklinkt. Mit der derzeit zur Verfügung stehenden Technik kann dabei ein Luftdichter und Bakterien - dichter Abschluss der Pauken- oder Radikal - Höhle erreicht werden
-> Das eigentliche Hörgerät besteht aus einem justierbaren Erreger - Kopf (hier sind verschiedene Bauarten zur Anpassung an die Verhältnisse im Mittelohr vorgesehen) und einem in den Gehörgang passenden Zylinder, welcher die notwendige Elektronik enthält und hermetisch abgeschlossen ist. Beide Teile werden in den implantierten Ring eingeklinkt.
-> Der Erregerkopf - und dies ist die zweite wichtige Neuerung - soll die von der Elektronik bereitgestellte Schallinformation in die Flüssigkeit im Hörorgan oder auf einen eventuellen noch verbliebenen Rest des Steigbügels berührungslos mittels Paramagnetismus oder pneumatisch (siehe Zeichnung 1) übertragen