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Keine Memoiren des jüdisch-ungarischen Schriftstellers György Konrád, sondern ein tagebuchartiger Blick auf sein vergangenes wie gegenwärtiges Leben.

Die Eckpunkte sind deutlich markiert:

1943 flieht der Elfjährige aus einem kleinen ungarischen Dorf illegal zum Preis eines Einfamilienhauses zu Verwandten nach Budapest, wo er schaffte, den Judenmorden zu entgehen. Von zweihundert jüdischen Ungarn seines Dorfes überlebten nur vier den Holocaust.

1956 nahm er am Aufstand gegen das stalinistische Regime teil und wurde als Schriftsteller Teil der dissidenten Opposition, die jedoch im Westen veröffentlichen konnte.

Seit 1989 lebt Konrád ohne Verfolgung (weder will ihm jemand ans Leben wie nationalsozialistische Deutsche oder pfeilkreuzlerische Ungarn noch will ihn jemand zensurieren oder überwachen wie die Kommunisten). Er hat sein Domizil in einem kleinen ungarischen Dorf in der Umgebung des Plattensees (Hegymagas) und kann seine alten Tage mit noch sehr kleinen Kindern (er wurde späte Vater) genießen.

Für Kenner der Werke Konráds sowie der Szene intellektueller Dissidenten ein sehr gewinnbringendes Buch. Als Einstieg vielleicht nicht geeignet, da doch vieles nur angedeutet ist und Vorkenntnis benötigt.

Infolinks im Spoiler

Der Autor:
http://www.konradgyorgy.hu/ (Deutsch ist eine wählbare Sprache)
Wikipedia: György Konrád

Verlagsinfo:
http://www.suhrkamp.de/buecher/das_pendel-gyoergy_konrad_42252.html

Rezensionen:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/gyoergy-konrad-das-pendel-einfluss-nicht-gesucht-kontemplation-im-angebot-11620558.html
http://www.deutschlandradiokultur.de/erinnerungen-eines-politischen-querdenkers.950.de.html?dram:article_id=140703